14.12.2012 Aufrufe

Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Westfalen (FELDMANN 1981) und das Rheinland (GEIGER und NIEKISCH 1983) ist dieses<br />

Projekt das erste mit einer landesweit zeitgleichen bzw. einheitlichen Erhebung. Alte<br />

Daten werden ebenfalls mit aufbereitet, so dass das derzeitige Verbreitungsbild auf<br />

rund 1500 Angaben (Stand Oktober 1999) zur <strong>Geburtshelferkröte</strong> beruht. Nachdem die<br />

Felderhebungen im Sommer 1999 weitgehend abgeschlossen wurden, hat nun die<br />

Phase der Auswertung begonnen. Ergebnisse liegen daher erst in vorläufiger Form vor.<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der <strong>Geburtshelferkröte</strong> deckt sich in Nordrhein-Westfalen sehr deutlich<br />

mit der Ausdehnung der Mittelgebirge, für die sie als Charakterart bezeichnet werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Verbreitungsgrenze zeichnet, unter Aussparung der Kölner Bucht, des<br />

Niederrheinischen Tieflands und der Westfälischen Tieflandsbucht, die Übergangszone<br />

zwischen planarer und colliner Höhenstufe nach. Mit einem auch aktuellen Nachweis<br />

auf 720 m über NN im Rothaargebirge ergibt sich für die Mittelgebirgslagen eine nahezu<br />

geschlossene Verbreitung. Im nördlich davon gelegenen Tiefland fehlt die Art.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist mit allen anderen Amphibienarten des Landes<br />

vergesellschaftet, außer mit Moorfrosch, Knoblauchkröte und Wechselkröte. <strong>Die</strong>s hat<br />

nach Lage der Daten eher verbreitungsspezifische als habitatspezifische Ursachen, da<br />

das Spektrum der Laichgewässer der Art sehr groß ist.<br />

Angaben zu den Abundanzklassen der Tiere, die einem Laichgewässer zugeordnet<br />

werden, liegen zu einem überwiegenden Teil bei 2-10 rufenden Tieren, nur in größeren<br />

Abgrabungsbereichen werden auch häufiger 11-100 Rufer oder mehr angegeben.<br />

Als Lebensraum sind Abgrabungen (Steinbrüche, Tongruben) mit Abstand am<br />

häufigsten genannt. Aufgeführt sind aber auch Talsperren, Teiche in Bachtälern und<br />

Kleingewässer in Hof- und Siedlungsnähe. Selten werden auch Funde in<br />

geschlossenen Waldgebieten genannt.<br />

Unsicher ist bis zum jetzigen Zeitpunkt die Beurteilung der Gefährdung der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>. Eindeutige Rückgänge werden vor allem aus den Ballungsräumen,<br />

lokal auch aus ländlicheren Regionen genannt; aus anderen Gebieten werden jedoch<br />

auch gleichbleibende Bestände, ausnahmsweise auch eine zunehmende Besiedlung<br />

gemeldet. Ein abschließendes Urteil ist - wenn überhaupt - erst nach Abschluß der<br />

Auswertungsarbeiten möglich. <strong>Die</strong> Art wird in der derzeit im Druck befindlichen Roten<br />

Liste von Nordrhein-Westfalen als Art der Vorwarnliste geführt.<br />

20

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!