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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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Bächen und in einem Moorgebiet wurden naturnahe Standorte der <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

gefunden. 9 Fundstellen liegen in Naturschutzgebieten.<br />

Vergleicht man die Habitatmerkmale der Fundstellen mit Geburtshelferköte mit solchen,<br />

die von der nahe verwandten Gelbbauchunke in den Naturräumen Hochrheintal,<br />

Schwarzwald und Wutach-Baar besiedelt werden, so zeigt sich für die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> eine Bevorzugung von Gewässern, die nie austrocknen, einen<br />

schwachen oder gelegentlichen Durchfluß sowie spärliche Unterwasser- und<br />

Schwimmblatt-Vegetation aufweisen. Gemieden werden Gewässer, bei denen die<br />

Möglichkeit der Austrocknung besteht und die völlig vegetationsfrei sind.<br />

6 der erfaßten Fundstellen sind mittlerweile zerstört, 7 weitere sind schwer<br />

beeinträchtigt oder gravierenden Änderungen unterworfen. An 17 weiteren Fundstellen<br />

wurde über drei Jahre hinweg trotz Begehung keine <strong>Geburtshelferkröte</strong> nachgewiesen,<br />

sodass damit gerechnet werden muß, dass diese Populationen erloschen sind.<br />

UTHLEB, HEIKO, FRANK MEYER & ULRICH SCHEIDT:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) an ihrer nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze: I. Verbreitung und Bestandsentwicklung in Thüringen und<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der Art in Thüringen und Sachsen-Anhalt wird anhand von Rasterkarten<br />

dargestellt. <strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> besiedelt hier die niederschlagsreicheren, höher<br />

gelegenen Waldgebiete. <strong>Die</strong> subkontinental geprägten Gebiete Mitteldeutschlands<br />

werden gemieden. Nur an wenigen Orten dringt die Art nach Osten bis in die Randlagen<br />

des Thüringer Beckens, der Halle-Leipziger Tieflandsbucht und der Magdeburger Börde<br />

vor, unterschreitet hier die 550mm-Niederschlagsgrenze des Jahresmittels aber nicht.<br />

<strong>Die</strong> Höhenverbreitung reicht von etwa 200 m bis 800 m üNN, wobei die weit<br />

überwiegende Anzahl der Vorkommen zwischen 200 und 450 Höhenmetern liegt.<br />

Vor fast zwei Jahrzehnten vorgenommene Erfassungen in den drei<br />

Schwerpunktgebieten ihres Vorkommens in Thüringen wurden anlässlich dieser Tagung<br />

aktuell überprüft. In allen drei Gebieten zeigt die <strong>Geburtshelferkröte</strong> mehr oder weniger<br />

starke Rückgänge.<br />

<strong>Die</strong> östliche Arealgrenze in Thüringen wird diskutiert. Dabei wird das<br />

Verbreitungsmuster mit der Niederschlagsverteilung und der Verbreitung der<br />

Rotbuchen-Wälder verglichen, ohne dass die für die Arealgrenze entscheidenden<br />

ökologischen Faktoren benannt werden können. <strong>Die</strong> Verbreitungsschwerpunkte der Art<br />

scheinen heute in Gebieten mit höherer Erosionsneigung zu liegen, wie in<br />

Karstgebieten und in Bereichen starker aktueller bzw. historischer Bergbau-Aktivitäten.<br />

WEBER GUIDO:<br />

Zur Situation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> ) in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

<strong>Die</strong> nördliche Verbreitungsgrenze der <strong>Geburtshelferkröte</strong> innerhalb Deutschlands<br />

verläuft in West-Ost- Richtung quer durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Aktuelle Kartierungsergebnisse liegen aus dem derzeit laufenden Erfassungsprogramm<br />

Herpetofauna NRW 2000 vor. Nach den publizierten Erhebungsergebnissen für<br />

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