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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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SCHWARZE THOMAS:<br />

Habitatpräferenzen und Bestandessituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Kanton<br />

Baselland<br />

Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Basel unter Prof. Dr. Heinz Durrer<br />

wurde 1991 eine Bestandesaufnahme der <strong>Geburtshelferkröte</strong>nstandorte im Kanton<br />

Baselland durchgeführt und mit einer älteren Bestandsaufnahme von 1981 (ergänzt<br />

1986) verglichen. Von den damals bekannten 34 Vorkommen konnten 24 bestätigt<br />

werden. 30 Vorkommen wurden neu beschrieben, wobei es sich bei 14 Gewässern um<br />

Neuanlagen handelt, 3 Vorkommen damals nicht entdeckt und 1 Gewässer nicht<br />

besucht wurde. <strong>Die</strong> Gründe für die Neunachweise bei den restlichen 12 Vorkommen<br />

sind nicht im einzelnen bekannt (übersehen, ausgesetzt, besiedelt?).<br />

In einem 2. Schritt wurden die Habitatpräferenzen der <strong>Geburtshelferkröte</strong> hinsichtlich<br />

Standort, Larvalhabitat und Landlebensraum untersucht. Dabei wurde soweit möglich<br />

und sinnvoll ein statistischer Vergleich aller <strong>Geburtshelferkröte</strong>nstandorte mit der<br />

Gesamtheit aller Amphibienstandorte durchgeführt. Dadurch können die Aussagen über<br />

die Präferenzen der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n wissenschaftlich bekräftigt und<br />

Fehlinterpretationen stark eingeschränkt werden. Folgende Präferenzen wurden<br />

gefunden bzw. konnten nicht bestätigt werden:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist eine Art des Hügellandes (Mittelwert 480 m ü.M.). Besonders<br />

Gruben, aber auch Waldränder werden bevorzugt besiedelt. Larvalhabitate kleiner als<br />

20m 2 werden eher gemieden. <strong>Die</strong> Gewässer weisen einen guten Bestand an<br />

Unterwasserpflanzen auf. Eine Präferenz für sonnige oder schattige Gewässer besteht<br />

nicht, wechselnd besonnte Gewässer werden häufiger als erwartet aufgesucht. Der<br />

höchste Grad der Vergesellschaftung besteht zu Fadenmolch und Bergmolch. Auch<br />

Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Laubfrösche wurden meist zusammen mit der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> beobachtet. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße konnte die<br />

Vergesellschaftung bei den letzteren drei Arten nicht gesichert werden.<br />

Das Sommerquartier liegt bevorzugt in Hanglage mit Versteckmöglichkeiten. Eine<br />

Präferenz für vegetationsarme, wechselnd besonnte bis besonnte und südwest-, süd-<br />

oder südostexponierte Hänge scheint möglich, konnte aber nicht signifikant<br />

nachgewiesen werden. 65% der Ruforte liegen näher als 30 Meter vom Larvalhabitat<br />

entfernt.<br />

SOWIG PETER, KLEMENS FRITZ UND HUBERT LAUFER:<br />

Verbreitung, Habitatansprüche und Bestandessituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

(<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) in Baden-Württemberg.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> konnte in Baden-Württemberg an 148 Fundstellen<br />

nachgewiesen werden. Bis auf wenige Ausnahmen konzentrieren sich diese auf den<br />

Südwesten dieses Bundeslandes. In den Hauptnaturräumen Hochrheintal,<br />

Schwarzwald und dem Wutach-Baar-Gebiet ist die Art schwerpunktmäßig anzutreffen.<br />

Funde wie am Märchensee bei Tübingen gehen nachweislich auf Aussetzungen zurück.<br />

Im Schwarzwald steigt die Geburtshelferköte bis in eine Höhenlage von 1000m auf.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> bewohnt überwiegend anthropogene Standorte. Hier sind vor<br />

allem Löschweiher im Schwarzwald zu nennen. Da diese häufig funktionslos geworden<br />

sind, liegt hier die Hauptursache für den Rückgang dieser Art. In der Rheinebene<br />

werden vor allem Erdaufschlüsse von der <strong>Geburtshelferkröte</strong> besiedelt. Nur an zwei<br />

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