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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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PODLOUCKY RICHARD:<br />

Artenschutzmaßnahmen für die <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>):<br />

Anforderungen, Umsetzung und Erfolg, dargestellt an Beispielen aus<br />

Niedersachsen<br />

Aktuelle Kartierungsergebnisse aus Niedersachsen zeigen, dass die <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

trotz verbesserter Naturschutzgesetzgebung und Naturschutzinstrumentarien sowie<br />

zahlreicher Aktivitäten deutlich in ihrem Bestand zurückgeht. Der Fortbestand der Art ist<br />

derzeit vor allem vom Vorhandensein geeigneter Sekundärlebensräume<br />

(Bodenabbaugewässer, vegetationslose bzw. –arme Böschungen) und der zukünftigen<br />

Form der Rekultivierung und Pflege der Bodenabbauten abhängig. Schutzmaßnahmen<br />

auf der Grundlage eines Artenhilfsprogrammes, die dem Erhalt und der Optimierung der<br />

Lebensräume dienen, sind hierzu erforderlich und sollten in Zusammenarbeit mit der<br />

Naturschutz- und Forstverwaltung sowie Bodenabbaufirmen umgesetzt werden.<br />

In Niedersachsen befindet sich ein Artenhilfsprogramm erst in Bearbeitung. Unabhängig<br />

davon wurden in der Vergangenheit u.a. in Zusammenhang mit<br />

Schutzgebietsausweisungen, Pflege- und Entwicklungsplänen, Rekultivierungsplänen<br />

sowie im Rahmen der Eingriffsregelung und Landschaftsrahmenplanung Vorschläge zur<br />

Sicherung von <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Populationen gemacht und teilweise auch<br />

umgesetzt. Anhand einiger Fallbeispiele werden diese vorgestellt.<br />

SCHEIDT ULRICH & HEIKO UTHLEB:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) an ihrer nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze: II. Habitatnutzung, Rückgangsursachen, sowie<br />

Schlußfolgerungen für Schutz und Gestaltung von Lebensräumen in Thüringen<br />

Der Ausbau von Fließgewässern, die Abnahme lichter Vegetation durch Eutrophierung<br />

und Sukzession, Beseitigung von Kleingewässern, Verfugung und Betonierung von<br />

Mauern und Wasserbecken, sowie die Intensivierung der Fischhaltung hat seit<br />

Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen Rückgang der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Bestände<br />

geführt und diesen in letzter Zeit beschleunigt.<br />

Heute kommt die Art in Thüringen hauptsächlich in Gebieten mit erhöhter<br />

Erosionsneigung, insbesondere in Karstgebieten und in Räumen des historischen und<br />

aktuellen Bergbaues, vor. In letzteren treffen wir bemerkenswerte Massenvorkommen<br />

an.<br />

Als Landlebensraum werden zudem kleinflächige Rohbodenstandorte genutzt. Auch in<br />

Thüringen ist die Palette der Larvengewässer breit gespannt. Fließgewässerfunde sind<br />

selten und auf die Karsträume beschränkt.<br />

Schutzmaßnahmen müssen zum einen die vorhandenen Massenvorkommen<br />

einbeziehen, darüberhinaus aber durch Erhaltung von Primärlebensräumen bzw. deren<br />

Wiederherstellung der Verinselung entgegenwirken und eine dauerhafte<br />

Bestandessicherung ermöglichen.<br />

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