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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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NEUENSCHWANDER UELI:<br />

Ansiedlungsversuche mit der <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Raume Worb bei Bern<br />

Seit 1977 muss ein Feuerlöschteich neben dem Bauernhof Holti bei Worb regelmäßig<br />

jeden Herbst gereinigt werden. Vorgängig wird der Wasserspiegel abgesenkt, und<br />

Schüler fangen alle Amphibienlarven heraus, nebst Triturus-larven vor allem bis zu<br />

mehrere Tausend Larven der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (Maximum 1989 mit 7700 Larven).<br />

Rund die Hälfte der Larven wird nach der Teichreinigung wieder zurückgegeben, die<br />

andere Hälfte wurde in den letzten 20 Jahren auf insgesamt 23 potentielle<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Gewässer verteilt, jeweils 3-4 Jahre hintereinander ins selbe<br />

Gewässer. 15% waren schon länger bestehende Gewässer (etwa ein Waldrandweiher),<br />

85% neu angelegte Gewässer, hauptsächlich Gartenteiche. In 9 Fällen (40%) darf der<br />

Ansiedlungsversuch als geglückt bezeichnet werden, in 12 Fällen ist er missglückt (die<br />

Gründe werden diskutiert, sind aber oft unklar), 2 Fälle sind noch fraglich.<br />

PODLOUCKY RICHARD:<br />

Verbreitung und Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>)<br />

in Niedersachsen<br />

Mit den nördlichen Ausläufern des Weser- und Leineberglandes erreicht die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> in Niedersachsen ihre nördliche Arealgrenze und ist entsprechend<br />

auf die naturräumlichen Regionen „Weser- und Leinebergland“ bzw. „Harz“ beschränkt.<br />

Anhand historischer Daten und aktueller Kartierungsdaten wird die Verbreitung der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> dargestellt. <strong>Die</strong> Vorkommen werden durch Angaben zur<br />

Höhenverbreitung, zu den Böden, zum Klima, zum Lebensraum, zur Vergesellschaftung<br />

und zur Populationsgröße charakterisiert.<br />

Eine 1999 im Rahmen des Tierartenerfassungsprogrammes durch das<br />

Niedersächsische Landesamt für Ökologie in Zusammenarbeit mir ehrenamtlichen<br />

Kartierern und Forstdienststellen durchgeführte, nahezu flächendeckende Kartierung<br />

ermöglicht ein recht genaues Bild über die heutige Bestandssituation der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>. Insbesondere die Beendigung zahlreicher kleinerer<br />

Bodenabbauten, deren Verfüllung bzw. Rekultivierung, Lebensraumveränderungen<br />

durch natürliche Sukzessionsprozesse (Bewaldung, Verlandung von Flachgewässern)<br />

sowie die Nutzung größerer Gewässer für fischereiliche Zwecke (Fischbesatz) haben<br />

offensichtlich in den letzten 15 Jahren zu einem unerwartet hohen Rückgang der Art<br />

geführt.<br />

Während die <strong>Geburtshelferkröte</strong> aufgrund einer in den 80er Jahren durchgeführten<br />

Kartierung in der derzeit gültigen (Stand 1994) niedersächsischen Roten Liste der<br />

gefährdeten Amphibienarten noch in die Kategorie „gefährdet“ zurückgestuft wurde,<br />

zeigen die aktuellen Kartierungsergebnisse, dass eine Neueinstufung in die Kategorie<br />

„stark gefährdet“ dringend geboten ist.<br />

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