Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch
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GRIFFITHS RICHARD<br />
Impact of introduced snakes on the mallorcan midwife toad <strong>Alytes</strong> muletensis<br />
The endemic midwife toad (or ferreret) of Mallorca was thought to be extinct until its<br />
rediscovery in 1980. A recovery programme for the species is now underway,<br />
incorporating toad surveys, habitat management, captive breeding, reintroduction, as<br />
well as research into the genetics and ecology of the species. One of the principle<br />
reasons underlying the toad's current status is the presence of amphibian-eating<br />
viperine snakes on Mallorca, which were introduced during Roman times. The<br />
stronghold of the toad consequently lies in a few limestone gorges which are<br />
inaccessible to snakes and other predators. However, a few populations remain<br />
vulnerable to snakes, and the impact of these predators needs to be understood if<br />
sound management is to be implemented. Experiments showed that tadpoles<br />
responded to chemical cues from viperine snakes by reducing activity and 'sitting tight',<br />
while metamorphosed toads avoided substrates impregnated by snake odours. As<br />
tadpoles failed to respond to viperine snakes collected from mainland Spain, these antipredator<br />
behaviours must have evolved over the past 2000 years in response to the<br />
introduced predators. In addition, the behaviours have been retained despite several<br />
generations of captive breeding from a small founder stock. Future research will focus<br />
on the dynamics of the predator-prey interactions in the wild.<br />
Der Einfluss eingeführter Schlangen auf die Mallorca-<strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>Alytes</strong><br />
muletensis<br />
<strong>Die</strong> endemische <strong>Geburtshelferkröte</strong> Mallorca‘s (Ferreret genannt) wurde bis zu ihrer<br />
Wiederentdeckung 1980 für ausgestorben gehalten. Ein “Wiederherstellungs”-<br />
Programm für diese Art läuft seit einigen Jahren und umfasst: ein Inventar der noch<br />
bestehenden Populationen, ein Habitatmanagement, Gefangenschaftszucht,<br />
Wiederaussetzung, sowie Forschungen zur Genetik und Ökologie der Art. Einer der<br />
Hauptgründe für die prekäre Situation der Populationen ist das Vorkommen der<br />
amphibienverzehrenden Vipernatter Natrix maura auf Mallorca, die zur Zeit der Römer<br />
eingeführt wurde. <strong>Die</strong> meisten verbleibenden Populationen leben folglich in einigen<br />
wenigen Kalkstein-Schluchten, die für Schlangen und andere Prädatoren unzugänglich<br />
sind. Einige Populationen sind jedoch den Schlangen ausgesetzt, sodass der Einfluss<br />
dieser Prädatoren verstanden werden muss, sollen die Maßnahmen erfolgreich sein.<br />
Experimente zeigen nun, dass Kaulquappen auf chemische Reize der Vipernattern mit<br />
reduzierter Aktivität und “Stillhalten” reagieren, während metamorphosierte Tiere<br />
Substrate mieden, die durch Schlangengeruch imprägniert sind. Da die Kaulquappen<br />
diese Reaktion auf Vipernattern vom spanischen Festland nicht zeigen, muss sich<br />
dieses Anti-Prädatoren-Verhalten erst in den vergangenen 2000 Jahren als Antwort auf<br />
die eingeführten Räuber herausgebildet haben. Zudem haben sich diese<br />
Verhaltensweisen trotz mehrerer Generationen Gefangenschaftszucht aus einem<br />
kleinen Grundstock gehalten. Zukünftige Forschungen gelten der Dynamik der Räuber-<br />
Beute Beziehungen im Freiland.<br />
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