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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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terrestrischen Lebensraumes (Bombentrichter und Trümmer nach dem Krieg,<br />

Abgrabungen) begründet.<br />

Im Bezug auf die Qualität ihrer Laichgewässer scheint die Art relativ anspruchslos zu<br />

sein. Der terrestrische Lebensraum ist in Sekundärlebensräumen häufig durch offene,<br />

stark besonnte Bodenoberflächen geprägt, in Primärlebensräumen (Waldtümpel) tritt<br />

dieses Charakteristikum zurück. Der Lebensraum muß Strukturelemente enthalten, die<br />

als Tagesverstecke geeignet sind (z.B. Schuttfluren, Bruchsteinmauern, liegendes<br />

Totholz).<br />

Schutzbemühungen sollten sich aufgrund bisheriger Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz<br />

einerseits auf die Einflußnahme des Artenschutzes während des Abbaus und der<br />

Rekultivierung von Erdaufschlüssen, andererseits auf die Durchsetzung nachhaltiger<br />

Methoden in der Forstwirtschaft konzentrieren.<br />

GERSTNER JOACHIM:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) im Saarland<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist saarlandweit recht lückig verbreitet. Im Rahmen der<br />

Amphibien- und Reptilienkartierung Saarland sind bislang 134 Fundorte bekannt<br />

geworden. <strong>Die</strong> entspricht einer Dichte von 0.05 Fundorten / km 2 . <strong>Die</strong> Zahl der<br />

Beobachtungen liegt mit 172 nur wenig über der Fundortzahl und macht etwa 3% aller<br />

Nachweise von Amphibien und Reptilien im Saarland aus.<br />

<strong>Die</strong> Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den Naturräumen Saarkohlenwald und<br />

Prims-Blies-Hügelland. <strong>Die</strong> Bergbaufolgelandschaft des Saarkohlenwaldes mit<br />

überwiegend aufgelassenen, teilweise bereits verlandeten Schlammweihern und<br />

schütter bewachsenen Bergehalden mit einem hohen Anteil an Grobschottern bietet für<br />

die Art gute Siedlungsbedingungen. Im Naturraum Prims-Blies-Hügelland lebt die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> fast ausschließlich in Hartsteinbrüchen, einige Populationen auch in<br />

Kies- oder Sandgruben. Vorkommen außerhalb von Sekundärbiotopen sind<br />

saarlandweit nur wenige nachgewiesen.<br />

An den meisten aktuell bekannten Fundorten besteht eine Gefährdung der Vorkommen,<br />

vorwiegend durch Verfüllung und Rekultivierung von Abbaustellen oder das<br />

Fortschreiten der natürlichen Sukzession.<br />

Aufgrund dieser Situation und der arealgeographischen Bedeutung der saarländischen<br />

Vorkommen in Deutschland ist die <strong>Geburtshelferkröte</strong> als eine der Zielarten des<br />

saarländischen Amphibienschutzprogrammes erkannt worden. <strong>Die</strong>se Arten sollen durch<br />

geeignete Maßnahmen in ihrer Bestandsentwicklung gefördert werden. <strong>Die</strong> räumlichen<br />

Schwerpunkte der Förderung der <strong>Geburtshelferkröte</strong> liegen in den oben genannten<br />

Naturräumen.<br />

Generell wird für die Zielarten des Amphibienschutzprogramms versucht, durch<br />

Verdichtung des Laichgewässernetzes einen Biotopverbund zu schaffen, um so den<br />

Individuenaustausch zwischen den Populationen zu fördern bzw. zu ermöglichen. <strong>Die</strong><br />

Vorkommen der <strong>Geburtshelferkröte</strong> sind heute jedoch stark isoliert, so dass ein<br />

großräumiger Verbund nur schwer erreichbar ist. Im Vordergrund der zur Zeit laufenden<br />

Maßnahmen steht daher die Sicherung der bekannten Populationen<br />

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