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Die Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) - Karch

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Tagungsprogramm<br />

Zusammenfassungen<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>)<br />

Verbreitung, Biologie, Ökologie, Schutz<br />

Internationale Fachtagung am 20. und 21. November 1999 in Basel<br />

Veranstalter:<br />

KARCH AG Feldherpetologie der<br />

Koordinationsstelle für Deutschen Gesellschaft<br />

Amphibien- und Reptilien- für Herpetologie und<br />

schutz in der Schweiz Terrarienkunde (DGHT)<br />

mit Unterstützung des Zoologischen Instituts der Universität Basel<br />

Tagungsort:<br />

Zoologisches Institut der Universität Basel, Rheinsprung 9, 4000 Basel


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis 3<br />

Tagungsprogramm 4<br />

Zusammenfassung der Vorträge (alphabetisch nach AutorInnen) 6<br />

Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in Hessen 12<br />

Ansiedlungsversuche mit der <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Raume Worb bei Bern 16<br />

Zusammenfassung der Poster (alphabetisch nach AutorInnen) 21<br />

Adressen der ReferentInnen und PosterautorInnen 22<br />

Redaktion: Kurt Großenbacher, Silvia Zumbach, Christine Staudenmann<br />

Organisationsteam: Silvia Zumbach (KARCH), Kurt Großenbacher (Naturhistorisches<br />

Museum der Burgergemeinde Bern), Benedikt Schmidt (Zoologisches Institut der<br />

Universität Zürich), Urs Tester (Pro Natura Basel), Heiner Thommen (Institut für Natur-,<br />

Landschafts- und Umweltschutz der Universität Basel)<br />

3


Tagungsprogramm<br />

Samstag, 20. November<br />

9.00 Begrüßung (Silvia Zumbach)<br />

9.15 Kurt Großenbacher: Zur Erforschungsgeschichte der Gattung <strong>Alytes</strong>,<br />

speziell von <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong><br />

9.35 J.W. Arntzen, A. Fonseca & M. García-París: Taxonomy and<br />

biogeography of Midwife toads, genus <strong>Alytes</strong><br />

10.00 Adrian Borgula & Silvia Zumbach: Bestandssituation der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> in der Schweiz.<br />

10.25 Peter Sowig, Klemens Fritz & Hubert Laufer: Verbreitung,<br />

Habitatansprüche und Bestandessituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

(<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) in Baden-Württemberg.<br />

10.50. - 11.15 Pause<br />

11.15 Joachim Gerstner: <strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) im<br />

Saarland<br />

11.40 Heiko Uthleb, Frank Meyer, Ulli Scheidt: <strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> an<br />

ihrer nordöstlichen Verbreitungsgrenze: Verbreitung und<br />

Bestandesentwicklung in Thüringen und Sachsen-Anhalt.<br />

12.05 Richard Podloucky: Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in<br />

Niedersachsen<br />

12.30 - 14.30: Mittagspause<br />

14.30 Guido Weber: Zur Situation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

15.00 Ulrich Joger & Detlef Schmidt: Bestandssituation der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> in Hessen<br />

15.25 Frank Eislöffel: Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

15.50 -16.20 Pause<br />

16.20 Susanne Böll-Buchholz: Zur Populationsdynamik und<br />

Verhaltensökologie einer Rhöner Freilandpopulation von <strong>Alytes</strong><br />

<strong>obstetricans</strong> <strong>obstetricans</strong><br />

17.00 Rafael Marquez: From zoological oddity to model organism:<br />

communication in the midwife toads (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> and <strong>Alytes</strong><br />

cisternasii<br />

17.40 Kurt Großenbacher: Video: Ruf und Paarung von <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong><br />

18.00 Treffen der AG Feldherpetologie<br />

4


Sonntag, 21. November<br />

9.00 Ulrich Neuenschwander: Ansiedlungsversuche mit der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> im Raume Worb bei Bern.<br />

9.15 Thomas Schwarze: Habitatspräferenzen und Bestandssituation der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> im Kanton Baselland<br />

9.30 Thomas Kordges: Zur Biologie der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in<br />

Abgrabungsflächen / Kalksteinbrüchen des Bergischen Landes<br />

(Nordrhein-Westfalen)<br />

9.45 Richard Griffiths: Impact of introduced snakes on the mallorcan<br />

midwife toad (<strong>Alytes</strong> muletensis)<br />

10.15 - 10.45 Pause<br />

10.45 Klemens Fritz: 8 Jahre Wohngemeinschaft mit <strong>Geburtshelferkröte</strong>n<br />

und Artenschutz-programm <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Südschwarzwald.<br />

11.10 Richard Podloucky: Artenschutzmassnahmen für die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>: Anforderungen, Umsetzung und Erfolg, dargestellt<br />

an Beispielen aus Niedersachsen.<br />

11.35 Ulrich Scheidt & Heiko Uthleb: <strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong><br />

<strong>obstetricans</strong>) an ihrer nordöstlichen Verbreitungsgrenze II.<br />

Habitatnutzung, Rückgangsursachen, sowie Schlußfolgerungen für<br />

Schutz und Gestaltung von Lebensräumen in Thüringen<br />

12.00 - 13.15 Schlussdiskussion<br />

5


Zusammenfassung der Vorträge (alphabetisch nach AutorInnen)<br />

ARNTZEN J.W., A. FONSECA & M. GARCÍA-PARÍS:<br />

Taxonomy and biogeography of Midwife toads, genus <strong>Alytes</strong><br />

Biological knowledge on the toad family Discoglossidae is poor and fragmented. The<br />

phylogenetic relationships within the family (composed of the European genera <strong>Alytes</strong>,<br />

Bombina and Discoglossus and the Asian Barbourula) are unresolved and among the<br />

four <strong>Alytes</strong>-species currently recognized, two were discovered recently. Among Midwife<br />

toads, <strong>Alytes</strong> cisternasii from southwest Iberia is clearly differentiated from the other<br />

species by its fossorial mode of life and associated morphology. Using a large panel of<br />

enzyme genetic markers and A. cisternasii as an outgroup, a robust intra-generic<br />

phylogeny was obtained in which both newly described taxa (the Bethic A. dickhilleni<br />

and the Mallorcan A. muletensis) are sister-species. I will present and discuss the<br />

biogeographical scenario suggested by this phylogeny, alongside with the merits and<br />

consequences of a competing phylogenetic hypothesis in which A. dickhilleni is<br />

monophyletic with the continental European A. <strong>obstetricans</strong>. Newly derived<br />

mitochondrial DNA sequence data will be presented that help to further resolve this<br />

issue. Similar data also throw light on the intra-specific and intra-subspecific variation of<br />

A. <strong>obstetricans</strong>. I will suggest that knowledge on spatial patterns of genetic variation and<br />

the reconstruction of historical biogeographies are important for (midwife toad)<br />

conservation. Finally, I will present a biogeographical analysis based on contemporary<br />

data of distribution, ecology and the environment that was carried out under a<br />

Geographical Information System.<br />

Taxonomie und Biogeographie der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n, Gattung <strong>Alytes</strong><br />

von Das biologische Wissen zur Familie der Discoglossidae ist spärlich und<br />

fragmentarisch. <strong>Die</strong> phylogenetischen Verwandtschaftverhältnisse innerhalb der Familie<br />

(bestehend aus den europäischen Gattungen <strong>Alytes</strong>, Bombina und Discoglossus sowie<br />

der asiatischen Gattung Barbourula) sind ungelöst; zudem sind von den vier heute<br />

anerkannten <strong>Alytes</strong>-Arten zwei erst kürzlich entdeckt worden. Unter den<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n steht <strong>Alytes</strong> cisternasii aus Südwest-Iberien klar abgetrennt da, und<br />

zwar aufgrund ihrer grabenden Lebensweise und der damit zusammenhängenden<br />

Morphologie. Unter Verwendung einer breiten Palette genetischer Enzym-Marker und<br />

A. cisternasii als Außengruppe konnte eine robuste Phylogenie innerhalb der Gattung<br />

aufgestellt werden, in welcher die beiden neubeschriebenen Arten (A. dickhilleni aus<br />

dem Bethischen Massiv (SE-Spanien) und A. muletensis aus Mallorca) Schwesterarten<br />

sind. Wir möchten ein biogeographisches Scenario präsentieren und zur Diskussion<br />

stellen, das diese Phylogenie den Verdiensten und Konsequenzen einer<br />

konkurrierenden phylogenetischen Hypothese gegenüberstellt, bei welcher A. dickhilleni<br />

einen gemeinsamen Ursprung mit der kontinentaleuropäischen A. <strong>obstetricans</strong> hat. Es<br />

werden kürzlich aus mitochondrialen DNA-Sequenzen gewonnene Daten präsentiert,<br />

die diese Streitfrage lösen helfen. Ähnliche Daten beleuchten die innerartliche und<br />

zwischen-unterartliche Variabilität von A. <strong>obstetricans</strong>. Wir weisen darauf hin, dass das<br />

Wissen um das Raummuster der genetischen Variation und die Rekonstruktion der<br />

historischen Biogeographie für den Schutz der <strong>Geburtshelferkröte</strong> wichtig sind.<br />

Schließlich präsentieren wir eine biogeographische Analyse, basierend auf aktuellen<br />

Verbreitungs-, Ökologie- und Umweltdaten, die mit Hilfe eines Geographischen<br />

Informations-Systems (GIS) gewonnen wurden.<br />

6


BÖLL SUSANNE<br />

Zur Populationsdynamik und Verhaltensökologie einer Rhöner<br />

Freilandpopulation von <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> <strong>obstetricans</strong><br />

In Bayern beschränkt sich das Vorkommen der <strong>Geburtshelferkröte</strong> auf Populationen im<br />

Vorrhön- und Hochrhöngebiet (300m – 750m); der derzeitige Kenntnisstand ihrer<br />

dortigen Verbreitung basiert auf einer Kartierung des LFU/ München von 1988.<br />

1987/88 wurde eine <strong>Alytes</strong>-Population auf einem Truppenübungsplatz nahe<br />

Mellrichstadt in<br />

insgesamt 158 Nächten untersucht; die Tiere wurde individuell markiert. Insgesamt<br />

wurden 1987 87 Männchen, 16 Weibchen und 26 Tiere unbekannten Geschlechts,<br />

1988 96 Männchen, 24 Weibchen und 44 Tiere unbekannten Geschlechts gefangen.<br />

<strong>Die</strong> Größenverteilungen unterschieden sich in den beiden Untersuchungsjahren<br />

statistisch nicht und lagen für die Männchen bei 42.5 ± 3.1 mm und die Weibchen bei<br />

45.3 ± 2.5 mm.<br />

<strong>Die</strong> minimale Überlebensrate betrug für adulte Männchen 47%; das entspräche – bei<br />

einer jährlich gleichbleibenden Überlebensrate – einer “turnover” Rate der männlichen<br />

Population von 7 Jahren. Es wurde versucht, anhand der vorhandenen Phalangen<br />

individuell markierter Tiere die Altersstruktur der Population skeletochronologisch zu<br />

untersuchen. Mehrjährige Versuche mit Tieren, die mit Fluoreszenzmarkern, die sich im<br />

Knochengewebe anlagern, behandelt wurden, zeigten allerdings, dass die<br />

Skeletochronologie bei der <strong>Geburtshelferkröte</strong> keine zuverlässige Altersbestimmung<br />

zulässt (Böll et al. 1997). <strong>Die</strong>s hängt möglicherweise mit dem besonderen<br />

Knochenwachstum dieser Art zusammen.<br />

Kartierung: Probleme und Möglichkeiten<br />

In den Untersuchungsjahren 1987/88 erstreckte sich die Fortpflanzungsperiode von<br />

April bis August. <strong>Die</strong> Anzahl rufender Männchen betrug im Schnitt 5%, die maximale<br />

Anzahl rufender Männchen 10% aller adulten Männchen. Das bedeutet, dass in kleinen<br />

Populationen über viele Nächte keinerlei rufende Männchen zu hören sind und<br />

entsprechende Populationen in Standardkartierungen wahrscheinlich häufig nicht<br />

erfasst werden. Neben besonders häufigem Aufsuchen potentieller <strong>Alytes</strong>- Standorte<br />

gibt es jedoch noch weitere Kartierungsmöglichkeiten:<br />

- Nachweis von <strong>Alytes</strong>-Quappen im Laichgewässer, am besten unter Rotlicht nachts, da<br />

die Quappen im Normalfall sehr lichtscheu sind.<br />

- Nachweis metamorphosierender <strong>Geburtshelferkröte</strong>n am Gewässerrand (nachts unter<br />

Rotlicht); diesjährige im Oktober, Überwinterte Ende Juni/ Anfang Juli.<br />

- Fischweiher, die als <strong>Alytes</strong>-Laichgewässer gelten, im Herbst beim Ablassen auf<br />

überwinternde Kaulquappen untersuchen und gegebenenfalls Rettungsmaßnahmen<br />

ergreifen.<br />

Fischbesatz, auch mit sog. Friedfischen (Bsp. Schleie) führt meines Erachtens zum<br />

drastischen Rückgang einer <strong>Alytes</strong>-Population, wie anhand eines Beispiels demonstriert<br />

wird.<br />

Böll, S., Erben, R.G., Linsenmair, K.E. 1997. Wie zuverlässig ist die<br />

skeletochronologische Altersbestimmung bei der <strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>Alytes</strong><br />

<strong>obstetricans</strong>? Mertensiella 7, S.315-327.<br />

7


BORGULA ADRIAN & SILVIA ZUMBACH:<br />

Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in der Schweiz.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> besiedelt in der Schweiz den Jura, das Mittelland und die<br />

Voralpenzone am Alpennordrand. Sie stösst entlang der von SW nach NE verlaufenden<br />

Artverbreitungsgrenze unterschiedlich tief in den Alpenraum vor. Teile der östlichen<br />

Voralpen, die zentral- und ostalpinen Täler sowie die Südschweiz sind nicht besiedelt.<br />

Im Jura ist die Art durchgehend verbreitet. Im Mittelland fehlt sie nur in den tieferen und<br />

milderen Lagen im Kanton Bern. Beide Naturräume sind im Westen spärlich besetzt,<br />

gegen Osten nimmt die Dichte der Vorkommen zu. Der Verbreitungsschwerpunkt der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> in der Schweiz liegt im östlichen Mittelland. Südlich des Bodensees<br />

erreicht die Verbreitungsgrenze den südöstlichsten Punkt des Art-Areals. In der<br />

Zentralschweiz und im Berner Oberland dringt die Art in die Alpen-Täler vor. Hier liegen<br />

auch die höchsten Vorkommen (höchste Stelle mit Fortpflanzungsnachweis liegt auf<br />

1665 m.ü.M.). Im Jura ist die Art bis auf 1525 m.ü.M. nachgewiesen.<br />

Gesamtschweizerisch sind 53 Standorte über 1000 m.ü.M. gemeldet. <strong>Die</strong> tiefsten<br />

Vorkommen liegen in der Region Basel auf 260 m.ü.M.. In absoluten Zahlen liegen zwar<br />

die meisten Vorkommen in den Tieflagen (400-500m.ü.M.), im Vergleich zum gesamten<br />

Laichgewässerangebot sind aber Vorkommen zwischen 600 und 700 m.ü.M<br />

überdurchschnittlich vertreten.<br />

Als Larvengewässer werden die verschiedensten Gewässertypen angenommen:<br />

Langsam fliessende Flüsse und Bäche, Kleinweiher und Weiher, Viehtränken,<br />

Torfstichgewässer, Feuerweiher, ehemalige Nutzweiher, Gewässer in Kies-,<br />

Lehmgruben und Steinbrüchen. Abbaugebiete und Nutzgewässer spielen in<br />

verschiedenen Landschaften eine besonders wichtige Rolle. <strong>Die</strong> Grösse und Struktur<br />

der Gewässer scheint eine untergeordnete Rolle zu spielen, allerdings werden<br />

Kleinstgewässer eher gemieden. Wichtig scheint ein geeignetes Landhabitat in der<br />

Nähe des Gewässers zu sein.<br />

Ein Vergleich der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Bestände in der Zentralschweiz zwischen 1980-<br />

84 und 1997-99 ergab einen massiven Rückgang von 65% der Vorkommen im Bereich<br />

des Mittellandes und von 22% in der Voralpen- und Alpenrandzone. Erloschen sind<br />

viele Vorkommen in Kiesgruben, meist nach Rekultivierung, Nutzungsänderung oder -<br />

aufgabe. In auffallend vielen Fällen ist der Grund des Erlöschens von Populationen<br />

nicht offensichtlich, da die Habitate weiterhin mehr oder weniger unverändert bestehen.<br />

Auch die Bestandesgrösse der noch aktuellen Populationen nimmt mehrheitlich ab.<br />

Spontane Neubesiedlungen finden im Untersuchungsgebiet praktisch nicht mehr statt.<br />

Hinweise für einen zum Teil deutlichen Rückgang der <strong>Geburtshelferkröte</strong> gibt es auch<br />

aus anderen Regionen der Schweiz (Kantone Bern, St.Gallen/Appenzell und Aargau,<br />

sowie Zürcher Weinland/NW-Thurgau), während im Kanton Basel-Landschaft eine<br />

Bestandeszunahme beschrieben wurde. Es ist denkbar, dass die Art insbesondere im<br />

intensiv genutzten und stark fragmentierten Mittelland in der Extinktionsschuld steckt<br />

und ein allfälliges Metapopulations-System zusammengebrochen ist, während in<br />

Teilflächen von Jura und Voralpen und in kiesgrubenreichen Regionen des östlichen<br />

Mittellandes noch ein gewisser Populationsverbund bestehen könnte. Einige Ansätze<br />

und Rahmenbedingungen für Artenschutz-Konzepte werden diskutiert.<br />

8


FRITZ KLEMENS:<br />

8 Jahre “Wohngemeinschaft” mit <strong>Geburtshelferkröte</strong>n und Artenschutzprogramm<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> im Südschwarzwald<br />

Inmitten einer kleinen <strong>Geburtshelferkröte</strong>npopulation leben zu können ist für einen<br />

Herpetologen zweifellos ein großes Glück. Im Garten und Hof bis hoch an die<br />

Türschwelle konnte ich in den vergangenen Jahren interessante Einblicke in die<br />

Biologie der Tiere gewinnen, u.a.. Beobachtungen zu Phänologie, Rufverhalten,<br />

Fortpflanzung und zu Tagesverstecken.<br />

Durch Bestandsaufnahmen im Südschwarzwald und durch die Erhebung ehemaliger<br />

Vorkommen konnte ein starker Rückgang der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n dokumentiert<br />

werden. Um diesem Negativtrend entgegenzuwirken wurde 1991 ein<br />

“Artenschutzprogramm <strong>Geburtshelferkröte</strong>” ins Leben gerufen. <strong>Die</strong> Finanzierung der<br />

Maßnahmen erfolgt über die Bezirksstelle für Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Freiburg.<br />

Folgende Maßnahmen wurden bislang realisiert: Instandsetzung und Neuanlage von<br />

Laichplätzen (kleine Tümpel, ein großer Weiher) sowie die Schaffung von<br />

Lesesteinhaufen, Trockenmauern und Sandböschungen in der Nähe von<br />

Laichgewässern.Aus zwei Löschteichen wurde im Rahmen einer Feuerwehrübung der<br />

Fischbesatz entfernt, nachdem der Kaulquappenbesatz bei Null angelangt war. Mit<br />

Landwirten odern sonstigen Anliegern von <strong>Alytes</strong>-Vorkommen wurden<br />

Informationsgespräche geführt und Steinbruchbesitzer wurden beraten. Viele Projekte<br />

waren leider nicht realisierbar infolge Ablehnung oder Desinteresse der<br />

Grundstückseigentümer.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit sind Bestandsaufnahmen im Südschwarzwald, im<br />

Klettgau, Wutachgebiet und im angrenzenden Rheintal.<br />

EISLÖFFEL FRANK:<br />

Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) ist in Rheinland-Pfalz weit verbreitet und<br />

tritt in allen Naturräumen auf. <strong>Die</strong> Schwerpunkte des Vorkommens befinden sich<br />

allgemein in waldreichen Mittelgebirgslagen und besonders dort, wo aufgrund<br />

menschlicher Abgrabungstätigkeit zahlreiche Erdaufschlüsse entstanden sind.<br />

Verbreitungslücken bestehen in der durch intensive agrarische Nutzung und<br />

Siedlungstätigkeit geprägten Oberrheinebene.<br />

In den Verbreitungszentren können bei günstigem Habitatangebot (Abgrabungsgebiete)<br />

hohe Koloniedichten bestehen. Nach Schätzungen können die Koloniestärken mehrere<br />

100 bis über 1000 Tiere erreichen. Demgegenüber existiert eine weitgehend<br />

unbeachtete Vielzahl kleiner bis sehr kleiner, aber offenbar stabiler Populationen an<br />

Waldteichen.<br />

Über die Situation und Entwicklung des Bestandes ist wenig bekannt. Allgemein muß<br />

von einem Bestandsrückgang ausgegangen werden. <strong>Die</strong>ser kann jedoch nur durch<br />

wenige Beispiele aus den südlichen Landesteilen konkret belegt werden. Als<br />

naheliegende Rückgangsursachen erscheinen hier die intensive Land- und<br />

Forstwirtschaft sowie die Ausweitung der Siedlungs- und Verkehrstätigkeit des<br />

Menschen. Dagegen stehen zwei vermutete Zunahmen im nördlichen Rheinland-Pfalz.<br />

<strong>Die</strong>se werden durch künstliche Verbesserung des Gewässerangebots und des<br />

9


terrestrischen Lebensraumes (Bombentrichter und Trümmer nach dem Krieg,<br />

Abgrabungen) begründet.<br />

Im Bezug auf die Qualität ihrer Laichgewässer scheint die Art relativ anspruchslos zu<br />

sein. Der terrestrische Lebensraum ist in Sekundärlebensräumen häufig durch offene,<br />

stark besonnte Bodenoberflächen geprägt, in Primärlebensräumen (Waldtümpel) tritt<br />

dieses Charakteristikum zurück. Der Lebensraum muß Strukturelemente enthalten, die<br />

als Tagesverstecke geeignet sind (z.B. Schuttfluren, Bruchsteinmauern, liegendes<br />

Totholz).<br />

Schutzbemühungen sollten sich aufgrund bisheriger Erfahrungen aus Rheinland-Pfalz<br />

einerseits auf die Einflußnahme des Artenschutzes während des Abbaus und der<br />

Rekultivierung von Erdaufschlüssen, andererseits auf die Durchsetzung nachhaltiger<br />

Methoden in der Forstwirtschaft konzentrieren.<br />

GERSTNER JOACHIM:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) im Saarland<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist saarlandweit recht lückig verbreitet. Im Rahmen der<br />

Amphibien- und Reptilienkartierung Saarland sind bislang 134 Fundorte bekannt<br />

geworden. <strong>Die</strong> entspricht einer Dichte von 0.05 Fundorten / km 2 . <strong>Die</strong> Zahl der<br />

Beobachtungen liegt mit 172 nur wenig über der Fundortzahl und macht etwa 3% aller<br />

Nachweise von Amphibien und Reptilien im Saarland aus.<br />

<strong>Die</strong> Schwerpunkte der Verbreitung liegen in den Naturräumen Saarkohlenwald und<br />

Prims-Blies-Hügelland. <strong>Die</strong> Bergbaufolgelandschaft des Saarkohlenwaldes mit<br />

überwiegend aufgelassenen, teilweise bereits verlandeten Schlammweihern und<br />

schütter bewachsenen Bergehalden mit einem hohen Anteil an Grobschottern bietet für<br />

die Art gute Siedlungsbedingungen. Im Naturraum Prims-Blies-Hügelland lebt die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> fast ausschließlich in Hartsteinbrüchen, einige Populationen auch in<br />

Kies- oder Sandgruben. Vorkommen außerhalb von Sekundärbiotopen sind<br />

saarlandweit nur wenige nachgewiesen.<br />

An den meisten aktuell bekannten Fundorten besteht eine Gefährdung der Vorkommen,<br />

vorwiegend durch Verfüllung und Rekultivierung von Abbaustellen oder das<br />

Fortschreiten der natürlichen Sukzession.<br />

Aufgrund dieser Situation und der arealgeographischen Bedeutung der saarländischen<br />

Vorkommen in Deutschland ist die <strong>Geburtshelferkröte</strong> als eine der Zielarten des<br />

saarländischen Amphibienschutzprogrammes erkannt worden. <strong>Die</strong>se Arten sollen durch<br />

geeignete Maßnahmen in ihrer Bestandsentwicklung gefördert werden. <strong>Die</strong> räumlichen<br />

Schwerpunkte der Förderung der <strong>Geburtshelferkröte</strong> liegen in den oben genannten<br />

Naturräumen.<br />

Generell wird für die Zielarten des Amphibienschutzprogramms versucht, durch<br />

Verdichtung des Laichgewässernetzes einen Biotopverbund zu schaffen, um so den<br />

Individuenaustausch zwischen den Populationen zu fördern bzw. zu ermöglichen. <strong>Die</strong><br />

Vorkommen der <strong>Geburtshelferkröte</strong> sind heute jedoch stark isoliert, so dass ein<br />

großräumiger Verbund nur schwer erreichbar ist. Im Vordergrund der zur Zeit laufenden<br />

Maßnahmen steht daher die Sicherung der bekannten Populationen<br />

10


GRIFFITHS RICHARD<br />

Impact of introduced snakes on the mallorcan midwife toad <strong>Alytes</strong> muletensis<br />

The endemic midwife toad (or ferreret) of Mallorca was thought to be extinct until its<br />

rediscovery in 1980. A recovery programme for the species is now underway,<br />

incorporating toad surveys, habitat management, captive breeding, reintroduction, as<br />

well as research into the genetics and ecology of the species. One of the principle<br />

reasons underlying the toad's current status is the presence of amphibian-eating<br />

viperine snakes on Mallorca, which were introduced during Roman times. The<br />

stronghold of the toad consequently lies in a few limestone gorges which are<br />

inaccessible to snakes and other predators. However, a few populations remain<br />

vulnerable to snakes, and the impact of these predators needs to be understood if<br />

sound management is to be implemented. Experiments showed that tadpoles<br />

responded to chemical cues from viperine snakes by reducing activity and 'sitting tight',<br />

while metamorphosed toads avoided substrates impregnated by snake odours. As<br />

tadpoles failed to respond to viperine snakes collected from mainland Spain, these antipredator<br />

behaviours must have evolved over the past 2000 years in response to the<br />

introduced predators. In addition, the behaviours have been retained despite several<br />

generations of captive breeding from a small founder stock. Future research will focus<br />

on the dynamics of the predator-prey interactions in the wild.<br />

Der Einfluss eingeführter Schlangen auf die Mallorca-<strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>Alytes</strong><br />

muletensis<br />

<strong>Die</strong> endemische <strong>Geburtshelferkröte</strong> Mallorca‘s (Ferreret genannt) wurde bis zu ihrer<br />

Wiederentdeckung 1980 für ausgestorben gehalten. Ein “Wiederherstellungs”-<br />

Programm für diese Art läuft seit einigen Jahren und umfasst: ein Inventar der noch<br />

bestehenden Populationen, ein Habitatmanagement, Gefangenschaftszucht,<br />

Wiederaussetzung, sowie Forschungen zur Genetik und Ökologie der Art. Einer der<br />

Hauptgründe für die prekäre Situation der Populationen ist das Vorkommen der<br />

amphibienverzehrenden Vipernatter Natrix maura auf Mallorca, die zur Zeit der Römer<br />

eingeführt wurde. <strong>Die</strong> meisten verbleibenden Populationen leben folglich in einigen<br />

wenigen Kalkstein-Schluchten, die für Schlangen und andere Prädatoren unzugänglich<br />

sind. Einige Populationen sind jedoch den Schlangen ausgesetzt, sodass der Einfluss<br />

dieser Prädatoren verstanden werden muss, sollen die Maßnahmen erfolgreich sein.<br />

Experimente zeigen nun, dass Kaulquappen auf chemische Reize der Vipernattern mit<br />

reduzierter Aktivität und “Stillhalten” reagieren, während metamorphosierte Tiere<br />

Substrate mieden, die durch Schlangengeruch imprägniert sind. Da die Kaulquappen<br />

diese Reaktion auf Vipernattern vom spanischen Festland nicht zeigen, muss sich<br />

dieses Anti-Prädatoren-Verhalten erst in den vergangenen 2000 Jahren als Antwort auf<br />

die eingeführten Räuber herausgebildet haben. Zudem haben sich diese<br />

Verhaltensweisen trotz mehrerer Generationen Gefangenschaftszucht aus einem<br />

kleinen Grundstock gehalten. Zukünftige Forschungen gelten der Dynamik der Räuber-<br />

Beute Beziehungen im Freiland.<br />

11


GROßENBACHER KURT:<br />

Zur Erforschungsgeschichte der Gattung <strong>Alytes</strong>, speziell von <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>.<br />

Mit größter Wahrscheinlichkeit wurde die <strong>Geburtshelferkröte</strong> erstmals durch Conrad<br />

Gesner 1554 von der Kyburg bei Zürich erwähnt, wo sie bis mindestens 1968 noch<br />

vorkam. 1741 beschrieb Demours erstmals einen Teil der speziellen Paarung der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n. <strong>Die</strong>s 27 Jahre vor der Artbeschreibung durch Laurenti, der sich<br />

allein auf Demours Publikation stützte. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen stückweise<br />

neue Erkenntnisse dazu, etwa von den Schweizer Forschern Tschudi, Agassiz und<br />

Vogt. <strong>Die</strong> Paarung stieß weiterhin auf großes Interesse und wurde 1876 von De l'Isle du<br />

Dréneuf in aller Ausführlichkeit und weitestgehend korrekt dargestellt. Beiträge von<br />

Héron-Royer, Boulenger und weiteren ergänzten das Bild. 1879 beschrieb Boscá eine<br />

weitere Art <strong>Alytes</strong> cisternasii von Mérida in Spanien, die vor allem den SW-Quadranten<br />

der iberischen Halbinsel besiedelt. Zwischen 1906 und 1919 trat Paul Kammerer mit<br />

seinen sensationellen Zuchtexperimenten (Lamarckismus) ins grelle Rampenlicht der<br />

Weltpresse: die <strong>Geburtshelferkröte</strong> war zu dieser Zeit das wohl am heftigsten diskutierte<br />

Tier der Wissenschaft. Mit dem Aufdecken eines (nie ganz geklärten) Betrugs und der<br />

Selbsttötung Kammerers 1926 erlosch das Interesse schlagartig. Ueber Jahrzehnte<br />

wurde praktisch nichts zu <strong>Alytes</strong> publiziert. Erst in den 60er Jahren erwachte das<br />

Interesse neu, zuerst in Frankreich, dann in in der Schweiz und Deutschland, wo im<br />

Kontext der Inventarisierungen endlich auch die Ökologie der Art angegangen wurde. In<br />

neuester Zeit wurde die Art am intensivsten in Spanien (durch Spanier und Engländer)<br />

studiert, wobei ökologische Daten nur beschränkt auf Mitteleuropa übertragen werden<br />

können. Hier musste insbesondere in den 90er Jahren ein beunruhigender Rückgang<br />

der Art beobachtet werden. Unerklärliche Habitatverluste rufen nach<br />

Erklärungsversuchen.<br />

1979 beschrieben Sanchíz & Adrover aus Mallorca die fossile Art Baleaphryne<br />

muletensis, die überraschenderweise 2 Jahre später als in den nördlichen Gebirgen<br />

Mallorcas noch lebend gefunden wurde (Mayol & Alcover 1981). <strong>Die</strong> Art wurde später in<br />

die Gattung <strong>Alytes</strong> überführt, gilt heute als eine der seltensten und gefährdetsten<br />

Amphibienarten Europas, für welche mehrere Zuchtgruppen begründet und in jüngster<br />

Zeit bereits wieder Tiere rückgeführt wurden. 1995 trennten Arntzen & García-París die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n des Bethischen Gebirgsmassivs in SE-Spanien als eigene Art<br />

<strong>Alytes</strong> dickhilleni ab.<br />

Auch heute noch sind eine Reihe von grundlegenden Daten zur Biologie von <strong>Alytes</strong><br />

<strong>obstetricans</strong> nicht geklärt, z.B.: Was weiß man genaues zum Ruf der Weibchen? Gehen<br />

die eiertragenden Männchen regelmäßig, selten oder nie ins Wasser? Wie wichtig ist<br />

eine ganzjährige Wasserführung des Larvengewässers? Ist die mehrjährige<br />

Larvenüberwinterung bis hin zur Neotenie (!) die Regel, eine Ausnahme oder eine<br />

Legende?<br />

JOGER ULRICH & DETLEF SCHMIDT:<br />

Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> in Hessen<br />

In Hessen ist die <strong>Geburtshelferkröte</strong> auf die Mittelgebirgslagen im Norden und in der<br />

Mitte des Bundeslandes beschränkt (nördlich der Rhein-Main-Tiefebene, mit Ausnahme<br />

des Vogelsberges; Höhenverbreitung 140-720 m). Hier bewohnt sie Steinbrüche, Sand-<br />

und Tongruben, sowie Truppenübengsplätze und Bahnanlagen, selten auch<br />

12


Waldlichtungen mit Kleingewässern (z.B. wassergefüllte Wagenspuren). <strong>Die</strong> meisten<br />

Populationen sind individuenarm (unter 50 Individuen). Eine Vernetzung der<br />

Populationen ist nur regional gegeben, schließt aber Kontakte mit thüringischen und<br />

westfälischen bzw. rheinland-pfälzischen Populationen ein. Hessen hat daher eine<br />

wichtige Brückenfunktion zwischen dem westeuropäischen Hauptareal und den<br />

Populationen am Ostrand des Verbreitungsgebiets.<br />

<strong>Die</strong> Art weist keine so starken Bestandseinbrüche auf wie andere Pionierarten (z.B.<br />

Gelbbauchunke). Allerdings ist sie auch keine besonders migrationsaktive Art, so dass<br />

Neubesiedlungen nur im unmittelbaren Umkreis vorhandener Populationen beobachtet<br />

wurden. <strong>Die</strong> Randpopulationen im Taunusvorland sind allerdings schon früh der<br />

Urbanisierung zum Opfer gefallen. Aufgrund der Empfindlichkeit der Larven gegen<br />

Fischprädation, möglicherweise auch wegen Konkurrenz durch die weit zahlreicheren<br />

Erdkrötenquappen, sind in den letzten Jahren auch andernorts Bestandsrückgänge<br />

beobachtet worden. <strong>Die</strong> Einstufung in die Rote-Liste-Kategorie 2 “stark gefährdet” sollte<br />

daher beibehalten werden.<br />

KORDGES THOMAS:<br />

Zur Biologie der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n in Abgrabungsflächen / Kalksteinbrüchen<br />

des Bergischen Landes (Nordrhein-Westfalen)<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> zählt in NRW zu den Charakterarten des Südwestfälischen<br />

Berglandes und ist insbesondere in Abgrabungsflächen mit hoher Stetigkeit anzutreffen.<br />

Dennoch existieren erstaunliche Kenntnislücken hinsichtlich ökologischer<br />

Grundlagendaten dieser regional durchaus verbreiteten Art, die vorrangig auf den –<br />

insbesondere hinsichtlich halbquantitativer Fragestellungen – artspezifischen<br />

Erfassungsproblemen beruhen. Versteckte Lebensweise, geringe Populationsgrößen<br />

und – bedingt durch die mehrmonatige Fortpflanzungsperiode und die spektakuläre<br />

Fortpflanzungsbiologie – das Fehlen räumlich-zeitlich konzentrierter Ansammlungen der<br />

Adulti an den Gewässern erschweren den Einblick in die Ökologie der jeweiligen<br />

Populationen.<br />

Vor diesem Hintergrund werden in dem Kurzbeitrag Beobachtungen zur Phänologie,<br />

(Aktivitäts- u. Rufbeginn, Anwanderung, Gelegefunde, Absetzen bzw. Landgang der<br />

Larven), Biometrie (Länge, Masse, Eizahl) und zum Populationsaufbau vorgestellt, die<br />

1999 an einem Amphibienfangzaun (Standzeit Ende Februar bis Ende Juni) rund um<br />

ein Abgrabungsgewässer in einem Kalksteinbruch in Wuppertal (Bergisches Land)<br />

ermittelt wurden.<br />

<strong>Die</strong> von verschiedenen Autoren beschriebene mangelnde Aussagekraft der Erfassung<br />

rufaktiver Tiere hinsichtlich einer Hochrechnung der Adultpopulation wird bestätigt.<br />

Ferner wird über die Erfahrungen mit im Uferbereich der Laichgewässer gezielt<br />

ausgelegten Amphibienbrettern berichtet, die sich sowohl für die qualitative Erfassung<br />

der Amphibienfauna und besonders für die zeitliche und halbquantitative Erfassung des<br />

Landgangs frisch metamorphorisierter <strong>Alytes</strong>- sowie weiterer Anuren- und Triturusarten<br />

bewährt haben.<br />

Ergänzend können Beobachtungen an benachbarten Abgrabungsgewässern zur<br />

Vergesellschaftung, Habitatwahl, Besiedelungsdynamik und Schutzproblematik<br />

mitgeteilt werden.<br />

13


MÁRQUEZ RAFAEL:<br />

From zoological oddity to model organism: communication in the midwife toads<br />

(<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> and <strong>Alytes</strong> cisternasii<br />

Midwife toads are a primitive group of anurans with a peculiar reproductive behavior.<br />

Mating is terrestrial and males exhibit obligate parental care, carrying the egg strings<br />

twined around their hindlegs for several weeks on land, until tadpoles are fully functional<br />

and the eggs are released in the water. In addition to its parental behavior, <strong>Alytes</strong> have<br />

a highly simplified vocal communication. Mating calls are short tonal calls - virtually pure<br />

tones - with no harmonic structure, and lacking elaborate amplitude modulation. Several<br />

populations of <strong>Alytes</strong> have been studied in continental Spain since 1987. Descriptive<br />

studies established that call duration and call dominant frequency were static<br />

characteristics and call interval was much more variable or (dynamic characteristic).<br />

Significant correlations were found between the static call characteristics and other<br />

variables: call duration was highly correlated with temperature, and call frequency was<br />

correlated with male size. The distributions of advertisement call duration and frequency<br />

overlapped between different populations of <strong>Alytes</strong>, even if they belonged to different<br />

species. However, the covariance between temperature and call duration varied<br />

significantly between populations of different taxonomic groups. Large male<br />

reproductive advantage was found in several populations of both species and in several<br />

seasons. This trend resulted primarily from the fact that larger males obtained more<br />

matings and hence carried larger egg masses from more females than smaller males.<br />

Two types of two-speaker phonotaxis tests showed that calls with lower frequencies<br />

(emitted by larger males) were more attractive to females than calls with high<br />

frequencies. In syntopic populations of the two species there was no sign of character<br />

displacement in the male calls, but female preference was different than in allopatric<br />

situations: female preference for low frequency calls (that could be emitted by males of<br />

the other species) disappeared in A. cisternasii, and female A. <strong>obstetricans</strong>, did not<br />

exhibit preference for calls with longer duration (that could be emitted by heterospecific<br />

males). Studies of acoustic interactions between males show that males typically<br />

increase their calling rate when exposed to acoustic stimuli representing a nearby<br />

competitor. The response is different if the competitor's call is high or low in frequency,<br />

and also if the competitor's calling rate is fast or slow. Call alternation between males is<br />

non-random, both species having similar phase angles. Although call overlap between<br />

two males affects negatively female preference, in natural events, call alternation does<br />

not decrease call overlap and therefore can't be explained as a method to maximize<br />

signal transmission. Female preference for (duetto) call leaders or followers is different<br />

between species, although it appears that preferences can be reversed at different<br />

temperatures.<br />

Many of the differences observed in acoustical competition between males can be<br />

related with the differences in mating season length between the two populations (A.<br />

cisternasii is generally explosive and A. <strong>obstetricans</strong> has a more prolonged breeding<br />

season), and with the differences in selective pressures that these two scenarios<br />

incorporate. The resulting picture of the mating systems is one in which male<br />

competition is strictly acoustical, and female choice is based in both dynamic and static<br />

call characteristics.<br />

14


Von der zoologischen Merkwürdigkeit zum Modellorganismus: Kommunikation<br />

bei den <strong>Geburtshelferkröte</strong>n <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> und <strong>Alytes</strong> cisternasii.<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n sind eine primitive Anurengruppe mit eigentümlichem<br />

Fortpflanzungsverhalten. <strong>Die</strong> Paarung ist terrestrisch; die Männchen zeigen ein<br />

obligates Brutpflegeverhalten, indem sie die Eischnüre um ihre Hinterextremitäten<br />

gewickelt mehrere Wochen an Land herumtragen, bis die Kaulquappen voll ausgebildet<br />

ins Wasser entlassen werden. Zusätzlich zum Brutpflegeverhalten besitzt <strong>Alytes</strong> eine<br />

stark vereinfachte vokale Kommunikation. Paarungsrufe sind kurze, tonale Rufe -<br />

praktisch reine Töne - ohne harmonische Struktur und ohne ausgebildete<br />

Amplitudenmodulation. Verschiedene <strong>Alytes</strong>-Populationen wurden seit 1987 im<br />

kontinentalen Spanien untersucht. Beschreibende Studien kamen zum Schluss, dass<br />

Rufdauer und dominante Ruffrequenz statische Charakteristika sind, dass dagegen die<br />

Rufintervalle viel dynamischer und hochvariabel sind. Signifikante Korrelationen wurden<br />

zwischen den statischen Rufcharakteristika und andern Variablen gefunden: die<br />

Rufdauer ist hoch korreliert mit der Temperatur, und die Ruffrequenz ist mit der Größe<br />

des Männchens korreliert. <strong>Die</strong> Verteilung der Rufdauer und Frequenz überlappte<br />

zwischen verschiedenen <strong>Alytes</strong>-Populationen, sogar wenn sie zu verschiedenen Arten<br />

gehörten. Jedoch variierte die Kovarianz zwischen Temperatur und Rufdauer signifikant<br />

zwischen Populationen aus verschiedenen taxonomischen Gruppen. Ein<br />

Fortpflanzungsvorteil für große Männchen wurde in verschiedenen Populationen beider<br />

Arten und in mehreren Saisons gefunden. <strong>Die</strong>se Tendenz ergibt sich hauptsächlich aus<br />

der Tatsache, dass größere Männchen an mehr Paarungen beteiligt sind und dadurch<br />

größere Eierzahlen von mehr Weibchen als kleinere Männchen austragen. Zwei Arten<br />

Phonotaxis-Tests mit zwei Lautsprechern zeigten, dass tiefere Ruffrequenzen (durch<br />

größere Männchen erzeugt) für Weibchen attraktiver waren als Rufe mit hohen<br />

Frequenzen. In syntopen Populationen der beiden Arten waren keine Anzeichen einer<br />

Merkmalstrennung bei den Rufen der Männchen festzustellen, jedoch war die Wahl<br />

durch die Weibchen anders als in allopatrischen Situationen: eine Bevorzugung für<br />

tiefere Ruffrequenzen (die durch Männchen der andern Art hätten ausgesandt werden<br />

können) verschwanden bei A. cisternasii, und weibliche A. <strong>obstetricans</strong> zeigten keine<br />

Bevorzugung für Rufe mit längerer Dauer (die durch Männchen der andern Art hätten<br />

ausgesandt werden können). Studien der akustischen Interaktionen zwischen<br />

Männchen zeigten, dass Männchen ihre Rufrate erhöhten, wenn sie den Rufen eines<br />

benachbarten Konkurrenten ausgesetzt wurden. <strong>Die</strong> Antwort ist unterschiedlich, je<br />

nachdem die Ruffrequenz des Konkurrenten hoch oder tief bzw. dessen Rufrate schnell<br />

oder langsam ist. Abwechselnde Rufe zwischen Männchen sind nicht zufällig, beide<br />

Arten zeigen die gleichen Phasenverschiebungen. Obwohl sich Rufüberlappungen<br />

zwischen zwei Männchen negativ auf die Wahl durch die Weibchen auswirken, führt in<br />

der Natur das abwechselnde Rufen zu keiner Abnahme der Rufüberlappung und kann<br />

deshalb nicht als Methode zur Maximierung der Signalübertragung erklärt werden. <strong>Die</strong><br />

Bevorzugung der Weibchen für Rufanführer (im Duett) oder für Nachahmer ist<br />

unterschiedlich zwischen den Arten, obwohl es scheint, dass die Bevorzugung bei<br />

unterschiedlichen Temperaturen umgedreht werden kann.<br />

Viele der Differenzen, die man im akustischen Wettbewerb zwischen Männchen<br />

beobachtet, können mit den unterschiedlichen Längen der Paarungszeit der beiden<br />

Arten (A. cisternasii ist im allgemeinen ein “explosive breeder”, während A. <strong>obstetricans</strong><br />

eine stark verlängerte Paarungszeit hat), und mit den Unterschieden im<br />

Selektionsdruck, der aus diesen beiden Szenarien erwächst, erklärt werden. Es<br />

resultiert das Bild eines Fortpflanzungssystems, in welchem die Konkurrenz zwischen<br />

den Männchen rein akustisch ist, und die Wahl der Weibchen auf dynamischen und<br />

statischen Rufcharakteristika basiert.<br />

15


NEUENSCHWANDER UELI:<br />

Ansiedlungsversuche mit der <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Raume Worb bei Bern<br />

Seit 1977 muss ein Feuerlöschteich neben dem Bauernhof Holti bei Worb regelmäßig<br />

jeden Herbst gereinigt werden. Vorgängig wird der Wasserspiegel abgesenkt, und<br />

Schüler fangen alle Amphibienlarven heraus, nebst Triturus-larven vor allem bis zu<br />

mehrere Tausend Larven der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (Maximum 1989 mit 7700 Larven).<br />

Rund die Hälfte der Larven wird nach der Teichreinigung wieder zurückgegeben, die<br />

andere Hälfte wurde in den letzten 20 Jahren auf insgesamt 23 potentielle<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Gewässer verteilt, jeweils 3-4 Jahre hintereinander ins selbe<br />

Gewässer. 15% waren schon länger bestehende Gewässer (etwa ein Waldrandweiher),<br />

85% neu angelegte Gewässer, hauptsächlich Gartenteiche. In 9 Fällen (40%) darf der<br />

Ansiedlungsversuch als geglückt bezeichnet werden, in 12 Fällen ist er missglückt (die<br />

Gründe werden diskutiert, sind aber oft unklar), 2 Fälle sind noch fraglich.<br />

PODLOUCKY RICHARD:<br />

Verbreitung und Bestandssituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>)<br />

in Niedersachsen<br />

Mit den nördlichen Ausläufern des Weser- und Leineberglandes erreicht die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> in Niedersachsen ihre nördliche Arealgrenze und ist entsprechend<br />

auf die naturräumlichen Regionen „Weser- und Leinebergland“ bzw. „Harz“ beschränkt.<br />

Anhand historischer Daten und aktueller Kartierungsdaten wird die Verbreitung der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> dargestellt. <strong>Die</strong> Vorkommen werden durch Angaben zur<br />

Höhenverbreitung, zu den Böden, zum Klima, zum Lebensraum, zur Vergesellschaftung<br />

und zur Populationsgröße charakterisiert.<br />

Eine 1999 im Rahmen des Tierartenerfassungsprogrammes durch das<br />

Niedersächsische Landesamt für Ökologie in Zusammenarbeit mir ehrenamtlichen<br />

Kartierern und Forstdienststellen durchgeführte, nahezu flächendeckende Kartierung<br />

ermöglicht ein recht genaues Bild über die heutige Bestandssituation der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>. Insbesondere die Beendigung zahlreicher kleinerer<br />

Bodenabbauten, deren Verfüllung bzw. Rekultivierung, Lebensraumveränderungen<br />

durch natürliche Sukzessionsprozesse (Bewaldung, Verlandung von Flachgewässern)<br />

sowie die Nutzung größerer Gewässer für fischereiliche Zwecke (Fischbesatz) haben<br />

offensichtlich in den letzten 15 Jahren zu einem unerwartet hohen Rückgang der Art<br />

geführt.<br />

Während die <strong>Geburtshelferkröte</strong> aufgrund einer in den 80er Jahren durchgeführten<br />

Kartierung in der derzeit gültigen (Stand 1994) niedersächsischen Roten Liste der<br />

gefährdeten Amphibienarten noch in die Kategorie „gefährdet“ zurückgestuft wurde,<br />

zeigen die aktuellen Kartierungsergebnisse, dass eine Neueinstufung in die Kategorie<br />

„stark gefährdet“ dringend geboten ist.<br />

16


PODLOUCKY RICHARD:<br />

Artenschutzmaßnahmen für die <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>):<br />

Anforderungen, Umsetzung und Erfolg, dargestellt an Beispielen aus<br />

Niedersachsen<br />

Aktuelle Kartierungsergebnisse aus Niedersachsen zeigen, dass die <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

trotz verbesserter Naturschutzgesetzgebung und Naturschutzinstrumentarien sowie<br />

zahlreicher Aktivitäten deutlich in ihrem Bestand zurückgeht. Der Fortbestand der Art ist<br />

derzeit vor allem vom Vorhandensein geeigneter Sekundärlebensräume<br />

(Bodenabbaugewässer, vegetationslose bzw. –arme Böschungen) und der zukünftigen<br />

Form der Rekultivierung und Pflege der Bodenabbauten abhängig. Schutzmaßnahmen<br />

auf der Grundlage eines Artenhilfsprogrammes, die dem Erhalt und der Optimierung der<br />

Lebensräume dienen, sind hierzu erforderlich und sollten in Zusammenarbeit mit der<br />

Naturschutz- und Forstverwaltung sowie Bodenabbaufirmen umgesetzt werden.<br />

In Niedersachsen befindet sich ein Artenhilfsprogramm erst in Bearbeitung. Unabhängig<br />

davon wurden in der Vergangenheit u.a. in Zusammenhang mit<br />

Schutzgebietsausweisungen, Pflege- und Entwicklungsplänen, Rekultivierungsplänen<br />

sowie im Rahmen der Eingriffsregelung und Landschaftsrahmenplanung Vorschläge zur<br />

Sicherung von <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Populationen gemacht und teilweise auch<br />

umgesetzt. Anhand einiger Fallbeispiele werden diese vorgestellt.<br />

SCHEIDT ULRICH & HEIKO UTHLEB:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) an ihrer nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze: II. Habitatnutzung, Rückgangsursachen, sowie<br />

Schlußfolgerungen für Schutz und Gestaltung von Lebensräumen in Thüringen<br />

Der Ausbau von Fließgewässern, die Abnahme lichter Vegetation durch Eutrophierung<br />

und Sukzession, Beseitigung von Kleingewässern, Verfugung und Betonierung von<br />

Mauern und Wasserbecken, sowie die Intensivierung der Fischhaltung hat seit<br />

Jahrzehnten zu einem kontinuierlichen Rückgang der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Bestände<br />

geführt und diesen in letzter Zeit beschleunigt.<br />

Heute kommt die Art in Thüringen hauptsächlich in Gebieten mit erhöhter<br />

Erosionsneigung, insbesondere in Karstgebieten und in Räumen des historischen und<br />

aktuellen Bergbaues, vor. In letzteren treffen wir bemerkenswerte Massenvorkommen<br />

an.<br />

Als Landlebensraum werden zudem kleinflächige Rohbodenstandorte genutzt. Auch in<br />

Thüringen ist die Palette der Larvengewässer breit gespannt. Fließgewässerfunde sind<br />

selten und auf die Karsträume beschränkt.<br />

Schutzmaßnahmen müssen zum einen die vorhandenen Massenvorkommen<br />

einbeziehen, darüberhinaus aber durch Erhaltung von Primärlebensräumen bzw. deren<br />

Wiederherstellung der Verinselung entgegenwirken und eine dauerhafte<br />

Bestandessicherung ermöglichen.<br />

17


SCHWARZE THOMAS:<br />

Habitatpräferenzen und Bestandessituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> im Kanton<br />

Baselland<br />

Im Rahmen einer Diplomarbeit an der Universität Basel unter Prof. Dr. Heinz Durrer<br />

wurde 1991 eine Bestandesaufnahme der <strong>Geburtshelferkröte</strong>nstandorte im Kanton<br />

Baselland durchgeführt und mit einer älteren Bestandsaufnahme von 1981 (ergänzt<br />

1986) verglichen. Von den damals bekannten 34 Vorkommen konnten 24 bestätigt<br />

werden. 30 Vorkommen wurden neu beschrieben, wobei es sich bei 14 Gewässern um<br />

Neuanlagen handelt, 3 Vorkommen damals nicht entdeckt und 1 Gewässer nicht<br />

besucht wurde. <strong>Die</strong> Gründe für die Neunachweise bei den restlichen 12 Vorkommen<br />

sind nicht im einzelnen bekannt (übersehen, ausgesetzt, besiedelt?).<br />

In einem 2. Schritt wurden die Habitatpräferenzen der <strong>Geburtshelferkröte</strong> hinsichtlich<br />

Standort, Larvalhabitat und Landlebensraum untersucht. Dabei wurde soweit möglich<br />

und sinnvoll ein statistischer Vergleich aller <strong>Geburtshelferkröte</strong>nstandorte mit der<br />

Gesamtheit aller Amphibienstandorte durchgeführt. Dadurch können die Aussagen über<br />

die Präferenzen der <strong>Geburtshelferkröte</strong>n wissenschaftlich bekräftigt und<br />

Fehlinterpretationen stark eingeschränkt werden. Folgende Präferenzen wurden<br />

gefunden bzw. konnten nicht bestätigt werden:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist eine Art des Hügellandes (Mittelwert 480 m ü.M.). Besonders<br />

Gruben, aber auch Waldränder werden bevorzugt besiedelt. Larvalhabitate kleiner als<br />

20m 2 werden eher gemieden. <strong>Die</strong> Gewässer weisen einen guten Bestand an<br />

Unterwasserpflanzen auf. Eine Präferenz für sonnige oder schattige Gewässer besteht<br />

nicht, wechselnd besonnte Gewässer werden häufiger als erwartet aufgesucht. Der<br />

höchste Grad der Vergesellschaftung besteht zu Fadenmolch und Bergmolch. Auch<br />

Gelbbauchunken, Kreuzkröten und Laubfrösche wurden meist zusammen mit der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> beobachtet. Aufgrund der kleinen Stichprobengröße konnte die<br />

Vergesellschaftung bei den letzteren drei Arten nicht gesichert werden.<br />

Das Sommerquartier liegt bevorzugt in Hanglage mit Versteckmöglichkeiten. Eine<br />

Präferenz für vegetationsarme, wechselnd besonnte bis besonnte und südwest-, süd-<br />

oder südostexponierte Hänge scheint möglich, konnte aber nicht signifikant<br />

nachgewiesen werden. 65% der Ruforte liegen näher als 30 Meter vom Larvalhabitat<br />

entfernt.<br />

SOWIG PETER, KLEMENS FRITZ UND HUBERT LAUFER:<br />

Verbreitung, Habitatansprüche und Bestandessituation der <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

(<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) in Baden-Württemberg.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> konnte in Baden-Württemberg an 148 Fundstellen<br />

nachgewiesen werden. Bis auf wenige Ausnahmen konzentrieren sich diese auf den<br />

Südwesten dieses Bundeslandes. In den Hauptnaturräumen Hochrheintal,<br />

Schwarzwald und dem Wutach-Baar-Gebiet ist die Art schwerpunktmäßig anzutreffen.<br />

Funde wie am Märchensee bei Tübingen gehen nachweislich auf Aussetzungen zurück.<br />

Im Schwarzwald steigt die Geburtshelferköte bis in eine Höhenlage von 1000m auf.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> bewohnt überwiegend anthropogene Standorte. Hier sind vor<br />

allem Löschweiher im Schwarzwald zu nennen. Da diese häufig funktionslos geworden<br />

sind, liegt hier die Hauptursache für den Rückgang dieser Art. In der Rheinebene<br />

werden vor allem Erdaufschlüsse von der <strong>Geburtshelferkröte</strong> besiedelt. Nur an zwei<br />

18


Bächen und in einem Moorgebiet wurden naturnahe Standorte der <strong>Geburtshelferkröte</strong><br />

gefunden. 9 Fundstellen liegen in Naturschutzgebieten.<br />

Vergleicht man die Habitatmerkmale der Fundstellen mit Geburtshelferköte mit solchen,<br />

die von der nahe verwandten Gelbbauchunke in den Naturräumen Hochrheintal,<br />

Schwarzwald und Wutach-Baar besiedelt werden, so zeigt sich für die<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> eine Bevorzugung von Gewässern, die nie austrocknen, einen<br />

schwachen oder gelegentlichen Durchfluß sowie spärliche Unterwasser- und<br />

Schwimmblatt-Vegetation aufweisen. Gemieden werden Gewässer, bei denen die<br />

Möglichkeit der Austrocknung besteht und die völlig vegetationsfrei sind.<br />

6 der erfaßten Fundstellen sind mittlerweile zerstört, 7 weitere sind schwer<br />

beeinträchtigt oder gravierenden Änderungen unterworfen. An 17 weiteren Fundstellen<br />

wurde über drei Jahre hinweg trotz Begehung keine <strong>Geburtshelferkröte</strong> nachgewiesen,<br />

sodass damit gerechnet werden muß, dass diese Populationen erloschen sind.<br />

UTHLEB, HEIKO, FRANK MEYER & ULRICH SCHEIDT:<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong>) an ihrer nordöstlichen<br />

Verbreitungsgrenze: I. Verbreitung und Bestandsentwicklung in Thüringen und<br />

Sachsen-Anhalt<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der Art in Thüringen und Sachsen-Anhalt wird anhand von Rasterkarten<br />

dargestellt. <strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> besiedelt hier die niederschlagsreicheren, höher<br />

gelegenen Waldgebiete. <strong>Die</strong> subkontinental geprägten Gebiete Mitteldeutschlands<br />

werden gemieden. Nur an wenigen Orten dringt die Art nach Osten bis in die Randlagen<br />

des Thüringer Beckens, der Halle-Leipziger Tieflandsbucht und der Magdeburger Börde<br />

vor, unterschreitet hier die 550mm-Niederschlagsgrenze des Jahresmittels aber nicht.<br />

<strong>Die</strong> Höhenverbreitung reicht von etwa 200 m bis 800 m üNN, wobei die weit<br />

überwiegende Anzahl der Vorkommen zwischen 200 und 450 Höhenmetern liegt.<br />

Vor fast zwei Jahrzehnten vorgenommene Erfassungen in den drei<br />

Schwerpunktgebieten ihres Vorkommens in Thüringen wurden anlässlich dieser Tagung<br />

aktuell überprüft. In allen drei Gebieten zeigt die <strong>Geburtshelferkröte</strong> mehr oder weniger<br />

starke Rückgänge.<br />

<strong>Die</strong> östliche Arealgrenze in Thüringen wird diskutiert. Dabei wird das<br />

Verbreitungsmuster mit der Niederschlagsverteilung und der Verbreitung der<br />

Rotbuchen-Wälder verglichen, ohne dass die für die Arealgrenze entscheidenden<br />

ökologischen Faktoren benannt werden können. <strong>Die</strong> Verbreitungsschwerpunkte der Art<br />

scheinen heute in Gebieten mit höherer Erosionsneigung zu liegen, wie in<br />

Karstgebieten und in Bereichen starker aktueller bzw. historischer Bergbau-Aktivitäten.<br />

WEBER GUIDO:<br />

Zur Situation der <strong>Geburtshelferkröte</strong> (<strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> ) in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

<strong>Die</strong> nördliche Verbreitungsgrenze der <strong>Geburtshelferkröte</strong> innerhalb Deutschlands<br />

verläuft in West-Ost- Richtung quer durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen.<br />

Aktuelle Kartierungsergebnisse liegen aus dem derzeit laufenden Erfassungsprogramm<br />

Herpetofauna NRW 2000 vor. Nach den publizierten Erhebungsergebnissen für<br />

19


Westfalen (FELDMANN 1981) und das Rheinland (GEIGER und NIEKISCH 1983) ist dieses<br />

Projekt das erste mit einer landesweit zeitgleichen bzw. einheitlichen Erhebung. Alte<br />

Daten werden ebenfalls mit aufbereitet, so dass das derzeitige Verbreitungsbild auf<br />

rund 1500 Angaben (Stand Oktober 1999) zur <strong>Geburtshelferkröte</strong> beruht. Nachdem die<br />

Felderhebungen im Sommer 1999 weitgehend abgeschlossen wurden, hat nun die<br />

Phase der Auswertung begonnen. Ergebnisse liegen daher erst in vorläufiger Form vor.<br />

<strong>Die</strong> Verbreitung der <strong>Geburtshelferkröte</strong> deckt sich in Nordrhein-Westfalen sehr deutlich<br />

mit der Ausdehnung der Mittelgebirge, für die sie als Charakterart bezeichnet werden<br />

kann. <strong>Die</strong> Verbreitungsgrenze zeichnet, unter Aussparung der Kölner Bucht, des<br />

Niederrheinischen Tieflands und der Westfälischen Tieflandsbucht, die Übergangszone<br />

zwischen planarer und colliner Höhenstufe nach. Mit einem auch aktuellen Nachweis<br />

auf 720 m über NN im Rothaargebirge ergibt sich für die Mittelgebirgslagen eine nahezu<br />

geschlossene Verbreitung. Im nördlich davon gelegenen Tiefland fehlt die Art.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist mit allen anderen Amphibienarten des Landes<br />

vergesellschaftet, außer mit Moorfrosch, Knoblauchkröte und Wechselkröte. <strong>Die</strong>s hat<br />

nach Lage der Daten eher verbreitungsspezifische als habitatspezifische Ursachen, da<br />

das Spektrum der Laichgewässer der Art sehr groß ist.<br />

Angaben zu den Abundanzklassen der Tiere, die einem Laichgewässer zugeordnet<br />

werden, liegen zu einem überwiegenden Teil bei 2-10 rufenden Tieren, nur in größeren<br />

Abgrabungsbereichen werden auch häufiger 11-100 Rufer oder mehr angegeben.<br />

Als Lebensraum sind Abgrabungen (Steinbrüche, Tongruben) mit Abstand am<br />

häufigsten genannt. Aufgeführt sind aber auch Talsperren, Teiche in Bachtälern und<br />

Kleingewässer in Hof- und Siedlungsnähe. Selten werden auch Funde in<br />

geschlossenen Waldgebieten genannt.<br />

Unsicher ist bis zum jetzigen Zeitpunkt die Beurteilung der Gefährdung der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong>. Eindeutige Rückgänge werden vor allem aus den Ballungsräumen,<br />

lokal auch aus ländlicheren Regionen genannt; aus anderen Gebieten werden jedoch<br />

auch gleichbleibende Bestände, ausnahmsweise auch eine zunehmende Besiedlung<br />

gemeldet. Ein abschließendes Urteil ist - wenn überhaupt - erst nach Abschluß der<br />

Auswertungsarbeiten möglich. <strong>Die</strong> Art wird in der derzeit im Druck befindlichen Roten<br />

Liste von Nordrhein-Westfalen als Art der Vorwarnliste geführt.<br />

20


Zusammenfassung der Poster (alphabetisch nach AutorInnen)<br />

BLEZER FRANS & ANTON H.P.STUMPEL<br />

<strong>Die</strong> Konstruktion eines Ersatz-Landlebensraumes für eine isolierte Population der<br />

<strong>Geburtshelferkröte</strong> <strong>Alytes</strong> <strong>obstetricans</strong> in den Niederlanden<br />

<strong>Die</strong> <strong>Geburtshelferkröte</strong> ist in den Niederlanden eine sehr seltene und empfindliche Art<br />

der Roten Liste. Eine der sechs Populationen lebt isoliert im Bereich einer Dorfkirche.<br />

Das Fortbestehen dieser Population ist dadurch bedroht, dass auf dem Friedhof alte<br />

verfallene Gräber, in welchen die Tiere ihre Landlebensräume haben, renoviert werden.<br />

Eine ähnliche Renovation hat in einem anderen Dorf die dort lebende <strong>Alytes</strong>-Population<br />

verschwinden lassen. Kompensations-Maßnahmen sollten Alternativen zu den alten<br />

Gräbern mit ihren Löchern und Spalten aufzeigen. Geld ist für solche Maßnahmen<br />

verfügbar, hingegen gibt es wenig Erfahrung mit der Konstruktion künstlicher<br />

Landlebensräume. Auf Grund der Resultate eines früheren Versuches ist geplant,<br />

Aushöhlungen von einem Meter Tiefe mit Schotter und Erde aufzufüllen und diese<br />

derart mit Steinen abzudecken, dass Löcher offen bleiben, die Zutritt zur Aushöhlung<br />

gewähren. Solche Aushöhlungen werden einerseits auf dem Friedhof selber angelegt,<br />

damit die Kröten ein unverändertes Mikroklima nutzen können, im weitern aber auch an<br />

anderen Stellen um die Kirche herum im Sinne eines Experiments, um zu untersuchen,<br />

ob die Tiere auch diese Plätze akzeptieren. Wir möchten möglichst viel Erfahrungen<br />

und Ideen zusammentragen, damit das Projekt die besten Erfolgsaussichten hat. <strong>Die</strong><br />

Teilnehmer sind eingeladen, ihre Erfahrungen und Ideen beizutragen.<br />

MÜNCH DETLEF:<br />

Alte Bruchsteinmauern als Winterlebensraum für <strong>Geburtshelferkröte</strong> und<br />

Bergmolch<br />

Alte, nicht verfugte Bruchsteinmauern sind nicht nur wichtige Habitate für Eidechsen<br />

oder Rufquartiere für <strong>Geburtshelferkröte</strong>n, sondern können auch zahlreichen, adulten<br />

Amphibien als Winterlebensraum dienen, wie die vorliegende Untersuchung aus<br />

Dortmund (östliches Ruhrgebiet, Bundesrepublik Deutschland, 112 mNN) belegt.<br />

Mittels 200 m Kunststofffangzäunen und Eimerfallen sind frühjährlich 81 Bergmolche,<br />

65 <strong>Geburtshelferkröte</strong>n, 11 Kreuzkröten und 6 Teichmolche erfasst worden, die über<br />

Straßen zu ihren Laichgewässern in bzw. an einem stillgelegten Steinbruch gewandert<br />

sind. Das Dominanzspektrum der nachgewiesenen Arten am Fangzaun entspricht<br />

demjenigen in den Laichgewässern.<br />

Als sonnenexponierte Laichgewässer dienen ein stark bepflanzter, 100 m 2 großer<br />

Gartenteich mit mindestens 50 rufenden <strong>Geburtshelferkröte</strong>n sowie ein<br />

vegetationsarmer, flacher Tümpel in der Steinbruchsohle mit mehr als 100 rufenden<br />

Tieren.<br />

57 <strong>Geburtshelferkröte</strong>n (87,7%) und 66 Bergmolche (81,4%) sind auf insgesamt 50 m<br />

Mauerlänge nachgewiesen worden, wobei dies schätzungsweise fast die gesamte<br />

Laichpopulation des Gartenteiches ausmacht. <strong>Die</strong>s ist als Beleg für die große<br />

Bedeutung dieses Sekundärhabitattyps als Winterlebensraum zu werten. <strong>Die</strong><br />

Entfernung vom Winterquartier zum Laichgewässer betrug entweder 25-35 m für 50<br />

„Mauer-<strong>Geburtshelferkröte</strong>n“ (76,9%) oder 100-120 m für die restlichen 15<br />

21


<strong>Geburtshelferkröte</strong>n (23,1%), was als deutlicher Hinweis auf zwei räumlich<br />

unterschiedlich determinierte Populationen verstanden werden kann.<br />

Potentielle Gefährdungsursachen sind die Verfugung der Bruchsteinmauern, die<br />

Verkrautung der Laichgewässer, die Verbuschung des Landlebensraumes und eine<br />

teilweise extrem hohe Wintermortalität der Larven. Bei Pflegearbeiten wurden nämlich<br />

im flachen, zugefrorenen Tümpel 71 tote, überwinternde <strong>Geburtshelferkröte</strong>n-Larven<br />

festgestellt.<br />

Adressen der ReferentInnen und PosterautorInnen<br />

Name Vorname Adresse<br />

Arntzen J.W. Unidade de Genética Animal e Concervação<br />

Campus Agràrio de Vairão, R. Monte-Crasto<br />

P-4480 Vila do Conde<br />

Böll-Buchholz Susanne Bayrische Landesanstalt für Wein-und Gartenbau,<br />

Herrnstr.8, D-97209 Veitshöchheim<br />

Borgula Adrian Beratungsstelle nationales Amphibieninventar,<br />

Blumenweg 8, CH-6003 Luzern<br />

Eislöffel Frank Rathausstr. 6, D-55252 Mainz-Kastel<br />

Fritz Klemens Tennenbach 6, D-79348 Freiamt<br />

Gerstner Joachim Ministerium f.Umwelt, Energie u.Verkehr, Postfach 10<br />

24 61, D-66024 Saarbrücken<br />

Griffiths Richard The Durrell Institute of Conservation and Ecology<br />

University of Kent, Canterbury, Kent, CT2 7NS<br />

Großenbacher Kurt Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern,<br />

Bernastr. 15, CH-3005 Bern<br />

Joger Ulrich Hessisches Landesmuseum, Friedensplatz 1,<br />

D-64283 Darmstadt<br />

Kordges Thomas Ökoplan GmbH, Husmannshofstr.10, D-45143 Essen<br />

Marquez Rafael Museo Nacional de Ciencias Naturales, José Gutierrez<br />

Abascal 2, E-28006 Madrid<br />

Meyer Frank Kleine Ulrichstr. 31 D-06108 Halle (Saale)<br />

Münch Detlef Menglinghauserstr. 99a, D-44227 Dortmund<br />

Neuenschwander Ueli Mattenweg 4, CH-3672 Oberdiessbach<br />

Podloucky Richard Niedersächsisches Landesamt für Ökologie, Abteilung<br />

Naturschutz, Am Flugplatz 14, D-31137 Hildesheim<br />

Scheidt Ulrich Naturkundemuseum Erfurt, PSF 769, D-99015 Erfurt<br />

Schmidt Detlef Heinrich Plett.Str. 84, D-34132 Kassel<br />

Schwarze Thomas Schutzackerstr. 27, D-79576 Weil am Rhein<br />

Sowig Peter Hoechst Schering AgrEvo GmbH,<br />

Hoechst WorksBuilding G836, D-65926 Frankfurt<br />

Stumpel Anton DLO-Institute, Postbus 23, NL-6700 AA Wageningen<br />

Uthleb Heiko Dorfstr. 29, D-06571 Langenroda<br />

Weber Guido Soldnerstr. 22, D-44801 Bochum<br />

Zumbach Silvia KARCH, Bernastr. 15, CH-3005 Bern<br />

22


KARCH<br />

Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz<br />

Centre de Coordination pour la Protection des Amphibiens et des Reptiles de Suisse<br />

Centro di Coordinamento per la Protezione degli Anfibi e dei Rettili in Svizzera<br />

Naturhistorisches Museum, Bernastrasse 15, CH - 3005 Bern Tel. xx41 31 350 74 55<br />

Fax xx41 31 350 74 99<br />

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