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sorge, Karaoke, Dauerfrost<br />
Wochen in einer Gemeinde in Grönland aus<br />
Dänemark gehörenden, aber<br />
autonomen Insel, sind nur<br />
66 von ihnen amtlich registriert.<br />
Die Filipinos unter ihnen<br />
sorgen für ein buntes und<br />
lebendiges Gemeindeleben,<br />
an dem auch Pater Gabriel<br />
während seines dreiwöchigen<br />
Aufenthaltes nach besten<br />
Kräften mitwirkte.<br />
Die Filipinos hat die Suche<br />
nach Arbeit bis nach Grönland<br />
geführt. „Sie nehmen viel<br />
auf sich, um ihre Familien in<br />
der Heimat zu unterstützen“,<br />
erklärt der Pater. Die Begegnung<br />
mit seinen Landsleuten<br />
bereitete ihm große Freude<br />
und zeigte nachhaltige Wirkung.<br />
Oft sind sie in Pflegeberufen<br />
oder im Dienstleistungsgewerbe<br />
beschäftigt.<br />
„Die Lebenshaltungskosten<br />
in Grönland sind zwar teuer,<br />
weil fast alles importiert werden<br />
muss, aber dafür sind<br />
die Jobs auch gut bezahlt.“<br />
Aber Pater Gabriel betreute<br />
in Nuuk auch einheimische<br />
Gemeindemitglieder oder<br />
eine Familie aus Österreich.<br />
Und im Supermarkt gab<br />
es eine Begegnung mit einer<br />
Jugendreisegruppe aus<br />
Dresden. Neben der Heiligen<br />
Messe an drei Sonntagen gehörten<br />
auch seelsorgerische<br />
Tätigkeiten wie Kranken- und<br />
Familienbesuche zum Aufgabenspektrum<br />
der Urlaubsvertretung.<br />
„Wir haben auch im<br />
privaten Kreis Messen gefeiert<br />
und wunderbar waren die<br />
Besuche in den Familien, wo<br />
wir oft Karaoke gesungen haben.“<br />
An seinen außergewöhnlichen<br />
Erlebnissen in Grönland<br />
Ein Erlebnis der besonderen Art: Pater Gabriel und<br />
das spektakuläre Polarlicht. „Bis es soweit war,<br />
haben wir zwei Stunden in der Kälte ausharren<br />
müssen“, erzählt er.<br />
wird Pater Gabriel Chumacera<br />
auch die <strong>Stiepeler</strong> Gemeinde<br />
teilhaben lassen. Der<br />
Seniorenkreis wird in Kürze<br />
einen Vortrag in Wort und<br />
mit vielen spektakulären Bildern<br />
erleben. Die zeigen den<br />
Mönch aus Stiepel nicht nur in<br />
der Gemeindearbeit, sondern<br />
auch beim Snowboarden,<br />
unter dem Polarlicht oder auf<br />
Die philippinischen Familien prägen das Bild in der einzigen katholischen<br />
Gemeinde, die in der 15.000 Einwohner zählenden<br />
Hauptstadt Nuuk zu finden ist.<br />
dem Snowmobil. Schwierig<br />
war mitunter die Annäherung<br />
an die vom Fisch geprägte<br />
grönländische Kulinarik.<br />
„Rentier- und Schaaf-Fleisch<br />
schmecken wirklich gut, Walfisch<br />
habe ich probiert, aber<br />
Seehundfleisch habe ich<br />
dann doch abgelehnt“, gibt<br />
Pater Gabriel ehrlich zu.<br />
Noch heute fragen ihn seine<br />
Mitbrüder im <strong>Stiepeler</strong> Kloster,<br />
ob ihm das Abenteuer in der<br />
Diaspora tatsächlich gefallen<br />
habe. Es hat ihm gefallen.<br />
„Sollten wir noch einmal eine<br />
Einladung für eine Urlaubsvertretung<br />
in Nuuk erhalten,<br />
reise ich wieder dorthin“, sagt<br />
Pater Gabriel. „Vorausgesetzt,<br />
niemand anderes meldet<br />
sich. Ansonsten würde ich<br />
ihm den Vortritt lassen, damit<br />
er auch an diesem besonderen<br />
und prägenden Erlebnis<br />
teilhaben kann.“ Uli Kienel<br />
<strong>April</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> |<br />
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