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Stiepeler Bote 262 - April 2018

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sorge, Karaoke, Dauerfrost<br />

Wochen in einer Gemeinde in Grönland aus<br />

Dänemark gehörenden, aber<br />

autonomen Insel, sind nur<br />

66 von ihnen amtlich registriert.<br />

Die Filipinos unter ihnen<br />

sorgen für ein buntes und<br />

lebendiges Gemeindeleben,<br />

an dem auch Pater Gabriel<br />

während seines dreiwöchigen<br />

Aufenthaltes nach besten<br />

Kräften mitwirkte.<br />

Die Filipinos hat die Suche<br />

nach Arbeit bis nach Grönland<br />

geführt. „Sie nehmen viel<br />

auf sich, um ihre Familien in<br />

der Heimat zu unterstützen“,<br />

erklärt der Pater. Die Begegnung<br />

mit seinen Landsleuten<br />

bereitete ihm große Freude<br />

und zeigte nachhaltige Wirkung.<br />

Oft sind sie in Pflegeberufen<br />

oder im Dienstleistungsgewerbe<br />

beschäftigt.<br />

„Die Lebenshaltungskosten<br />

in Grönland sind zwar teuer,<br />

weil fast alles importiert werden<br />

muss, aber dafür sind<br />

die Jobs auch gut bezahlt.“<br />

Aber Pater Gabriel betreute<br />

in Nuuk auch einheimische<br />

Gemeindemitglieder oder<br />

eine Familie aus Österreich.<br />

Und im Supermarkt gab<br />

es eine Begegnung mit einer<br />

Jugendreisegruppe aus<br />

Dresden. Neben der Heiligen<br />

Messe an drei Sonntagen gehörten<br />

auch seelsorgerische<br />

Tätigkeiten wie Kranken- und<br />

Familienbesuche zum Aufgabenspektrum<br />

der Urlaubsvertretung.<br />

„Wir haben auch im<br />

privaten Kreis Messen gefeiert<br />

und wunderbar waren die<br />

Besuche in den Familien, wo<br />

wir oft Karaoke gesungen haben.“<br />

An seinen außergewöhnlichen<br />

Erlebnissen in Grönland<br />

Ein Erlebnis der besonderen Art: Pater Gabriel und<br />

das spektakuläre Polarlicht. „Bis es soweit war,<br />

haben wir zwei Stunden in der Kälte ausharren<br />

müssen“, erzählt er.<br />

wird Pater Gabriel Chumacera<br />

auch die <strong>Stiepeler</strong> Gemeinde<br />

teilhaben lassen. Der<br />

Seniorenkreis wird in Kürze<br />

einen Vortrag in Wort und<br />

mit vielen spektakulären Bildern<br />

erleben. Die zeigen den<br />

Mönch aus Stiepel nicht nur in<br />

der Gemeindearbeit, sondern<br />

auch beim Snowboarden,<br />

unter dem Polarlicht oder auf<br />

Die philippinischen Familien prägen das Bild in der einzigen katholischen<br />

Gemeinde, die in der 15.000 Einwohner zählenden<br />

Hauptstadt Nuuk zu finden ist.<br />

dem Snowmobil. Schwierig<br />

war mitunter die Annäherung<br />

an die vom Fisch geprägte<br />

grönländische Kulinarik.<br />

„Rentier- und Schaaf-Fleisch<br />

schmecken wirklich gut, Walfisch<br />

habe ich probiert, aber<br />

Seehundfleisch habe ich<br />

dann doch abgelehnt“, gibt<br />

Pater Gabriel ehrlich zu.<br />

Noch heute fragen ihn seine<br />

Mitbrüder im <strong>Stiepeler</strong> Kloster,<br />

ob ihm das Abenteuer in der<br />

Diaspora tatsächlich gefallen<br />

habe. Es hat ihm gefallen.<br />

„Sollten wir noch einmal eine<br />

Einladung für eine Urlaubsvertretung<br />

in Nuuk erhalten,<br />

reise ich wieder dorthin“, sagt<br />

Pater Gabriel. „Vorausgesetzt,<br />

niemand anderes meldet<br />

sich. Ansonsten würde ich<br />

ihm den Vortritt lassen, damit<br />

er auch an diesem besonderen<br />

und prägenden Erlebnis<br />

teilhaben kann.“ Uli Kienel<br />

<strong>April</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> |<br />

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