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Häufiger Harndrang ist ein Warnzeichen<br />
Der Expertentipp aus der Ruhrland-Apotheke in Stiepel<br />
Die Prostata oder zu<br />
Deutsch Vorsteherdrüse<br />
ist ein Teil des männlichen<br />
Geschlechtsorganapparats.<br />
Sie liegt unterhalb<br />
der Harnblase und umfasst<br />
ringförmig den Harnleiter.<br />
Im gesunden Zustand ist<br />
sie etwa kastaniengroß<br />
und wiegt ca. 20 g. Jedoch<br />
bereits ab dem 30. Lebensjahr<br />
kommt es zu einer erneuten<br />
Gewebevergrößerung.<br />
Dies verläuft zumeist<br />
völlig symptomlos und gilt<br />
zunächst als unbedenklich.<br />
Bei rund ein Drittel aller<br />
Männer ab 50 bzw. rund der<br />
Hälfte aller Männer über 60 treten jedoch<br />
prostatabedingte Beschwerden<br />
auf. Häufiger Harndrang mit schwachem<br />
Harnstrahl, geringe Urinmenge<br />
und Schmerzen beim Wasserlassen<br />
sowie Schmerzen oder Probleme bei<br />
der Erektion sind meist die ersten<br />
Anzeichen einer krankhaften Veränderung.<br />
In den meisten Fällen handelt es<br />
sich dabei lediglich um eine gutartige<br />
Vergrößerung: dem sog. Benignes<br />
Prostatasyndrom (BPS). Obwohl die<br />
Heiko Meyer aus der Ruhrland-Apotheke.<br />
Foto: privat<br />
Ursache hierfür<br />
bis heute nicht<br />
geklärt ist, kann<br />
ein Fortschreiten<br />
der Problematik<br />
meist<br />
deutlich vermindert<br />
und mögliche<br />
Spätfolgen<br />
oft komplett<br />
vermieden werden.<br />
Vorausgesetzt<br />
ist eine<br />
rechtzeitige Diagnosestellung<br />
und Behandlung.<br />
Produkte<br />
auf pflanzlicher<br />
Basis, wie Extrakte aus Sabalfrüchten,<br />
Kürbiskernen oder Brennesselwurzeln<br />
gelten als Mittel der Wahl<br />
in der Selbstmedikation. Doch leider<br />
gehören solche Beschwerden auch<br />
heute noch häufig zu den Tabuthemen<br />
und werden<br />
meist lange Zeit<br />
ignoriert.<br />
Dies ist umso<br />
tragischer, als<br />
dass neben dem<br />
Benignen Prostatasyndroms<br />
BPS auch bösartige<br />
Veränderungen in Frage kommen.<br />
Die Symptomatik ist dabei in beiden<br />
Fällen identisch. Eine Unterscheidung<br />
ist nur durch den Arzt möglich.<br />
Mit 65000 Neuerkrankungen pro Jahr<br />
gilt Prostatakrebs als die häufigste<br />
Krebserkrankung bei Männern in<br />
Deutschland. Im Gegensatz dazu gilt<br />
Prostatakrebs als Krebs mit der zweithöchsten<br />
Überlebensrate: Statistisch<br />
sterben fünf von sechs Männern mit<br />
diagnostiziertem Prostatakrebs nicht<br />
an ihrer Krebserkrankung, sondern<br />
an einer anderen Ursache. Dies gilt<br />
umso mehr, je früher die Diagnose<br />
gestellt und die Behandlung begonnen<br />
wird. Gerade deshalb wird auch<br />
die Vorsorgeuntersuchung bei Männern<br />
bereits ab dem 45. Lebensjahr<br />
empfohlen. Sie sollte darüber hinaus<br />
jährlich wiederholt werden; unabhängig<br />
davon, ob bereits Beschwerden<br />
vorliegen oder nicht.<br />
<strong>April</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | 35