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AUS DEN VEREINEN<br />
Mit viel Herzblut und 150 Prozent Hingabe<br />
Ulrike Ullrich war 16 Jahre lang als Preziosa-Geschäftsführerin tätig<br />
„Irgendwann muss auch<br />
mal Schluss sein“, sagt Ulrike<br />
Ullrich und hat nach<br />
16 Jahren Tätigkeit als<br />
Geschäftsführerin des<br />
<strong>Stiepeler</strong> Theatervereins<br />
Preziosa wohl auch jede<br />
Berechtigung für diese Entscheidung.<br />
Vor zwei Jahren<br />
hat sie angekündigt, dass<br />
sie sich aus der Vorstandsarbeit<br />
zurückziehen möchte.<br />
Bei der Jahreshauptversammlung<br />
im Januar gab<br />
es den offiziellen Schritt:<br />
Ulrike Ullrich stand für die<br />
Aufgaben der Geschäftsführung<br />
nicht mehr zur<br />
Verfügung, als neuer 1. Geschäftsführer<br />
hat Stephan<br />
Körber, der auch zum Preziosa-Ensemble<br />
gehört, ihre<br />
Nachfolge angetreten.<br />
16 Jahre lang hat Ulrike Ullrich,<br />
die vor dem beruflichen<br />
Ruhestand als Personalsachbearbeiterin<br />
für die Aral AG tätig<br />
war, nicht nur die Geschäfte<br />
des Theatervereins geführt.<br />
Sie kümmerte sich auch um<br />
die Öffentlichkeitsarbeit und<br />
war immer dort zur Stelle, wo<br />
gerade eine helfende Hand<br />
gebraucht wurde. „Aber irgendwann<br />
wurde es mir doch<br />
zu viel an Verantwortung“, erzählt<br />
sie, und von da an reifte<br />
der Gedanke, die Aufgaben in<br />
jüngere Hände zu legen. Der<br />
Arbeitsaufwand und der Zeitfaktor<br />
haben keinen Einfluss<br />
auf die Entscheidung gehabt,<br />
versichert Ulrike Ullrich. „Ich<br />
bin ja Rentnerin und habe genügend<br />
Zeit, es ist alles nur<br />
eine Sache der Einteilung.“<br />
Ihre Vater und der Onkel, zwei<br />
Preziosa-Urgesteine, haben<br />
die junge Ulrike an den Verein<br />
herangeführt. „Das Kind<br />
muss da mitmachen“, lautete<br />
damals der Leitgedanke, der<br />
konsequent umgesetzt wurde.<br />
„Ich bin mit dem Verein<br />
groß geworden“, sagt Ulrike<br />
Ullrich, die sich im weiteren<br />
Verlauf auch Schritt für Schritt<br />
der Vereinsarbeit annäherte.<br />
Ulrike Ullrich hat die Geschäftsführung des Theatervereins Preziosa<br />
nach 16-jähriger Tätigkeit abgegeben. Foto: 3satz/Kienel<br />
„Ich war häufiger bei Veranstaltungen<br />
dabei, habe dann<br />
Helferdienste geleistet und<br />
bin schließlich im Souffleurkasten<br />
gelandet. Niemand<br />
hat mich damals dazu gedrängt,<br />
ich habe das alles aus<br />
Interesse an der Sache und<br />
mit großer Begeisterung gemacht.“<br />
Auch deshalb kamen<br />
weitere Tätigkeiten hinzu. Ab<br />
1997 zunächst die Presseund<br />
Öffentlichkeitsarbeit und<br />
schließlich ab 2002 die Aufgaben<br />
der Geschäftsführung.<br />
„Ich war immer mit viel Herzblut<br />
dabei. Und wenn ich einmal<br />
zu etwas Ja gesagt habe,<br />
dann stehe ich auch zu 150<br />
Prozent dahinter.“<br />
Den Drang, als Mitglied eines<br />
Theatervereins selbst mal auf<br />
der Bühne zu stehen, hat Ulrike<br />
Ullrich nie verspürt: „Ich bin<br />
in der Vereinsarbeit wirklich<br />
für nahezu alles zu gebrauchen,<br />
aber selbst auf der Bühne<br />
stehen wollte ich nicht.“<br />
Übrigens im Gegensatz zu<br />
eingangs erwähntem Vater<br />
und dem Onkel, die neben<br />
der Vereinsarbeit auch noch<br />
Rollen in den Theaterstücken<br />
übernahmen.<br />
Beim Rückblick auf die vergangenen<br />
Jahre erinnert sich<br />
Ulrike Ullrich gerne an das Jubiläumsjahr<br />
2014, in dem der<br />
Theaterverein sein 125-jähriges<br />
Bestehen feierte. Da<br />
gab es zwar viel Arbeit, um<br />
die große Jubiläumsfeier zu<br />
organisieren, aber auch große<br />
Freude bei der redaktionellen<br />
Zusammenstellung der<br />
Jubiläumsschrift. „Wir haben<br />
da in vielen Sitzungen eine<br />
Chronik zusammengestellt<br />
und entsprechend bebildert.<br />
Ich habe dazu viele Texte geschrieben,<br />
das hat mir großen<br />
Spaß gemacht“, erzählt die<br />
Ex-Geschäftsführerin, die zusammen<br />
mit ihrem Ehemann<br />
Wilfried mehrmals im Jahr auf<br />
Urlaubsreise geht und sich<br />
für das schöne Reisethema<br />
Kreuzfahrt begeistern kann.<br />
Zuletzt war Ulrike Ullrich in<br />
ihrem Büro damit beschäftigt,<br />
die Unterlagen für die Übergabe<br />
an Nachfolger Stephan<br />
Körber vorzubereiten. Ende<br />
März – so der Plan – sollte<br />
alles geregelt sein. Der neue<br />
Geschäftsführer muss sich<br />
keine Sorgen machen, er wird<br />
von der verlässlichen Arbeit<br />
seiner Vorgängerin profitieren.<br />
„Es ist nicht so schwierig“,<br />
sagt Ulrike Ullrich, „die<br />
Welt der Preziosa muss nicht<br />
neu erfunden werden.“ Und<br />
wer trotzdem noch Fragen<br />
hat, darf sich auch weiterhin<br />
vertrauensvoll an die Frau mit<br />
viel Herzblut und 150-prozentiger<br />
Hingabe wenden.<br />
Uli Kienel<br />
<strong>April</strong> <strong>2018</strong> | <strong>Stiepeler</strong> <strong>Bote</strong> | 11