Englische Fußballvokabeln für deutsche Groundhopper

Bild © London Stadium
You‘ll Never
Walk Alone
Englische Fußballvokabeln
für deutsche Groundhopper

Die Stadionhymne You‘ll Never Walk Alone verbindet Fans in England und
Deutschland bereits miteinander. Auf dem Kop in Liverpool und der Gelben
Wand in Dortmund ist sie fester Bestandteil des Rituals vor einem Fußballspiel.
Doch es gibt auch Unterschiede und Eigenheiten der englischen
Fußballkultur, die dem deutschen Fan zuweilen eigenartig erscheinen oder
unbekannt sind. Mit kleinen Geschichten und Anekdoten wollen wir hier Abhilfe
schaffen. Die in fett gedruckten englischen Begriffe sind weiter unten
in einem kleinen Glossar erläutert.
Ein Fußballspiel in England beginnt traditionell im Pub. Für einen Besucher aus Deutschland,
der zum ersten Mal ein Spiel der Premier League besuchen möchte, ein prima
Anlaufpunkt, um Kontakte zu knüpfen und in die Atmosphäre einer fixture einzutauchen.
Schließlich möchte man doch zum 12th man gehören und sich von der Stimmung tragen
lassen. Es muss ja nicht gleich Wembley sein, der Neubau aus dem Jahre 2007, der immerhin
die crossbar aus dem alten ehrwürdigen Rund hat retten können, jene crossbar,
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Bild © ArsenalStadium
die als Symbol für den bisher größten Erfolg einer englischen Nationalmannschaft steht:
das berühmt-berüchtigte Wembley-Tor beim 4:2-Erfolg der Hausherren bei der WM 1966
über Deutschland. Auch wenn die moderne Bildtechnik mittlerweile bewiesen hat, dass
es (wohl) kein Tor gewesen ist, streitet man sich auch heute gerne noch darüber bei einem
oder mehr pints of beer.
Überhaupt sind es die Kontroversen und Skurrilitäten, die auf der Insel den Fußball zur
schönsten Nebensache der Welt machen. Sobald beispielsweise der Name „Rory Delap“ fällt,
versteckt sich ein Arsenal-Fan gerne vor Scham oder verfällt in eine Tirade darüber, dass
throw-ins verboten gehören. Wenn einst im oft windigen Britannia Stadium von Stoke
City ein Tor against the run of play fiel, dann wurde Stoke anti-football vorgeworfen,
während die eigenen Fans im rustikalen Spiel, an dem lediglich die throw-ins elegant
aussahen, selbstverständlich eine advantage sahen, die es zu nutzen galt. Ähnlich ist die
Wahrnehmung beim diving oder gar feigning an injury. Bei der eigenen Mannschaft ist
die Toleranz groß, doch beim Gegner unterstellt man sofort cheating.
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Bild © LondonStadion
Farbige Metaphern und Vergleiche mit sozialen Themen
Bei den Engländern ist der Fußball viel mehr in gesellschaftliche Belange eingebunden als
in Deutschland. Das wird vor allem an der Sprache deutlich. Anders als in Deutschland ist
der verantwortliche Trainer kein bloßer coach, sondern ein manager. Auf der britischen
Insel ist der Trainer bei Misserfolgen der Mannschaft demnach viel stärker im Fokus der Diskussionen
als in Deutschland. Die Hierarchien scheinen flacher und übersichtlicher zu sein.
Gerne werden daher Vergleiche mit dem Leben abseits der pitches herangezogen, etwa
wenn jemand doing a Saipan oder doing a Leeds. Wenn man als Gast aus Deutschland
bei derartigen Gesprächen mitreden kann, gehört man dazu.
Im Pub wird sich sozialisiert und schon mal die vermutliche Taktik des anstehenden Spiels
debattiert. Werden sich centre back und full back wieder im Weg stehen? Wird der neue
goalkeeper einen howler produzieren? Selbstverständlich erwartet jeder vom eigenen
Team einen worldy, während beim centre forward ein simpler hat-trick genügt. Und
während handbags zwar nichts wirklich Positives zum Spielverlauf beitragen, so dienen sie
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dennoch der Unterhaltung, insbesondere bei einem eher ereignislosen Spiel mit shutouts
auf beiden Seiten.
Hat der deutsche Besucher erst einmal neue Freunde gefunden und sich kenntnisreich
über die letzte Crossbar Challenge bei Soccer AM ausgelassen, kann er irgendwann
auch von Zuhause erzählen, etwa während der half-time. Dann kann er berichten, wie
sein heimischer Lieblingsverein einst knapp der administration entgangen ist. Dass man
im kleinen Vereinsmuseum eher weniger silverware findet. Dass aber das Derby gegen
den großen Rivalen aus der benachbarten Stadt regelmäßig für volksfestartige Stimmung
sorgt. Immerhin hat sich der Spielstil mittlerweile auch vom kick and rush verabschiedet.
Doch zuweilen schieben sich die centre midfielder doch noch die square balls über
dem centre circle hin und her. Dafür sei aber die gesamte defence mittlerweile äußerst
diszipliniert und nicht mehr anfällig für studs-up challenges. Ab und zu erlauben sich die
midfielder sogar den ersehnten through-ball, den der forward sogar dann und wann
im target versenkt.
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Kleines Glossar wichtiger Fußballbegriffe
in Englisch und Deutsch
Englisch
4th official
12th man / travelling army
added time / additional time / injury
time / stoppage time
administration
advantage
against the run of play
aggregate (score)
anti-football
(captain's) armband
Deutsch
vierter Offizieller
zwölfter Mann / Fans der Gastmannschaft
Nachspielzeit
Insolvenzverfahren
Vorteil
dem Spielverlauf entgegengesetzt
Gesamtergebnis (Summe aus Hin- und Rückspiel)
negativer Fußball
Kapitäns(arm)binde
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Englisch
assist
assistant referee
away team / home team
ball boy
(substitutes') bench, dugout
bicycle (scissor) kick / overhead kick
booking, caution > yellow card
boss, coach, manager
box, penalty area
(scoring a) brace
break, counter attack
centre back
Deutsch
Vorlage
Linienrichter, Torrichter
Gastmannschaft / Heimmannschaft
Balljunge
Spielerbank
Seitfallzieher / Rückfallzieher
Verwarnung > gelbe Karte
Trainer
16-Meter-Raum
Doppelpack (erzielen)
Angriff, Gegenstoß
Innenverteidiger
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Englisch
centre circle
centre forward
centre midfielder
centre spot
chance, opportunity
cheating
clean sheet / shutout
clearance (into row Z)
corner (kick)
crossbar
Crossbar Challenge
dead ball
Derby
(in)direct free kick
(booking for) dissent, arguing
diving
doing a Leeds
Deutsch
Mittelkreis
Mittelstürmer
zentraler Mittelfeldspieler
Anstoßpunkt
Torchance
betrügen
zu Null spielen
Befreiungsschlag (auf die Tribüne)
Ecke / Eckstoß
Torlatte / Querlatte
„Torlatten-Herausforderung“; mehrere Fußballspieler
versuchen mit dem Ball aus der Distanz die Torlatte zu
treffen
ruhender Ball
1. Stadt in England; 2. Duell zweier Mannschaften mit
räumlicher Nähe oder gewachsener Rivalität
(in)direkter Freistoß
(Verwarnung wegen) Meckerns, Diskutierens
sich fallenlassen
ein Verein gibt bedeutend mehr Geld für Spieler und
Infrastruktur aus als er sich leisten kann, sammelt
horrende Schulden an und steigt in den folgenden
Jahren immer weiter ab; benannt nach den Vorgängen
bei Leeds United seit 2001
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Englisch
doing a Saipan
double
dribbling
equaliser
extra time
feign injury, play-acting
fixture
football programme, match programme
foul
friendly
full back
full time, final whistle
(goal)keeper, goalie
groundhopping
half-time
handbags
hat-trick
Deutsch
aufgrund einer Auseinandersetzung mit dem Trainer
vorzeitige und unerlaubte Abreise eines Spielers vor
einem Spiel oder einem Turnier; benannt nach Roy
Keane vs Mick McCarthy vor der WM 2002 auf der
japanischen Insel Saipan
eine Mannschaft gewinnt die zwei wichtigsten Titel
eines Landes in einer Spielzeit; üblicherweise 1. Liga
und Pokal
Lauf mit dem Ball am Fuß
Ausgleichstreffer
Verlängerung
Simulieren einer Verletzung, Schauspielerei
Spielansetzung(en)
Spielprogramm, Stadionheft
unfairer Zweikampf
Freundschaftsspiel
Außenverteidiger
Abpfiff
Torwart
Hobby, so viele Stadien, Vereine und deren Spiele wie
möglich zu besuchen; geht einher mit dem Testen der
jeweiligen kulinarischen Köstlichkeiten vor Ort
Halbzeitpause
körperliche Auseinandersetzung mehrerer Spieler beider
Mannschaften nach einer Meinungsverschiedenheit
ein Spieler erzielt in einem Spiel drei Tore für seine
Mannschaft
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Bild © ManchesterUnited
Englisch
howler
kick and rush / long ball
kick-off
kit / uniform / strip
marking
near post / far post
offensive midfielder
offside trap
parking the bus
Deutsch
amüsant anzuschauender Fehler eines oder mehrerer
Spieler; oft bei Torhütern zu sehen
Spielstil, der von Mannschaften verwendet wird, um
entweder den besseren Gegner mit langen Bällen in die
Spitze zu überraschen oder das technisch eher weniger
spielstarke eigene Mittelfeld möglichst schnell zu
überbrücken
Spielbeginn
Spielkleidung eines Fußballspielers bzw. einer gesamten
Mannschaft, inklusive Schienbeinschoner und Torwarthandschuhe
Manndeckung
kurzer Pfosten / langer Pfosten
offensiver Mittelfeldspieler
Abseitsfalle
das eigene Tor zumauern
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Englisch
penalty (kick)
promotion / relegation
pitch, field of play
referee
sending off > red card
silverware
Soccer AM
squad numbers
square ball
studs-up challenge
surviving
target
technical area
through-ball
throw-in
top flight
touch-line
woodwork
worldy
x-rated challenge
Deutsch
Elfmeter / Strafstoß
Aufstieg / Abstieg
Spielfeld
Schiedsrichter
Platzverweis > rote Karte
Titelsammlung / gewonnene Pokale
englische Fußballshow mit Fußballern als Interviewgäste
sowie diversen Einspielern, u.a. Crossbar Challenges,
an denen Mannschaften der Premier League oder auch
der Championship, der zweiten englischen Liga, in loser
Reihenfolge teilnehmen
Rückennummern
Querpass
mit den Stollen zuerst; übles Foulspiel, das oft mit einer
direkten roten Karte geahndet wird
knapp dem Abstieg entgehen
Ziel; Tor
Coaching-Zone
tödlicher Pass in die Spitze
Einwurf
höchste Liga eines Landes
Seitenauslinie
beide Torpfosten samt Querlatte eines Tores / Gehäuse
Weltklassetor
übles Foulspiel ohne Chance an den Ball zu kommen und
das vermutlich auch gar nicht zu wollen
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Stadionführungen (u.a. Wembley, Arsenal)
Fußballtickets (Premier League, FA Cup)
Specials (z.B. Training bei Manchester United)
HERAUSGEBER
HTS Touristik
Inh. Stefan Heinzl
Telefon: +49 (0) 6151 3686570
E-Mail: 12 info@london-kurztrip.de
Heinrich-Hertz-Straße 6
64295 Darmstadt