SERIE MANUFAKTUREN Ein Besuch in der „Habana Club“-Rumfabrik in San Jose ist auf jeden Fall zu empfehlen. Oben links das „Nave Barriles“, was frei übersetzt „Fässerschiff“ heißt. Dort lagern die so genannten Bases, die Destillate, in den alten Fässern. Diese werden verkostet und später vom Maestro Ronero geblendet (gemischt). 24 finetobacco
»Havanna – Habana – Stadt der Zigarren XI« Zigarren und Rum – eine perfekte Verbindung HAVANNA IST NICHT NUR DIE STADT DER ZIGARREN. DURCH DIE MARKE „HAVANA CLUB“ IST SIE AUCH EIN NAME UND EIN SYMBOL FÜR KUBANISCHEN RUM. UND WAS WÄRE EINE GUTE ZIGARRE OHNE RUM? NATÜRLICH KANN MAN AUCH ANDERE GETRÄNKE ZUR ZIGARRE KOMBINIEREN, DOCH RUM GEHT IMMER GUT. KUBANER BEZEICHNEN DIESE KOMBINATION ALS MARIDAJE, ALS PERFEKTE VERBINDUNG. EIN BESUCH IN DER „HABANA CLUB“-RUMFABRIK IN SAN JOSE IST AUF JEDEN FALL ZU EMPFEHLEN, WENN MAN SCHON MAL AUF DER INSEL IST. AUF ANFRAGE KANN MAN EINEN GRUPPENBESUCH ARRANGIEREN. IN DIESER FABRIK WERDEN, ANDERS ALS IN DER FABRIK IN SANTA CRUZ, DIE SPEZIALITÄTEN HERGESTELLT. DIE FAHRT DAHIN KANN EIN WENIG ABENTEUERLICH SEIN, ABER DER BLICK HINTER DIE KULISSEN IST AUF JEDEN FALL SPANNEND UND INTERESSANT. Text: Claudia Puszkar Wenn ich Havanna verlasse, bin ich in der Regel schnell orientierungslos. Es gibt kaum Hinweisschilder und man kann gefühlt ewig fahren, ohne dass man auf der „Autobahn“ ein anderes Auto sieht. Wobei der Begriff Autobahn lediglich heißt, dass es sich um eine breite Straße handelt, die allerdings meist mit sehr großen Löchern gespickt ist. Angeblich signalisieren am Straßenrand angebrachte Tüten die größten von ihnen, um Unfällen vorzubeugen. Wenn man nicht weiter weiß, und das passiert schneller als gedacht, hält man einfach mal an und fragt, ganz altmodisch, nach dem Weg. Dies ist übrigens ganz typisch kubanisch und obwohl man sich kaum noch daran erinnern kann, haben wir es früher auch so gemacht, als es noch keine Navigationssysteme gab. Wenn man die Fabrik, in der etwa 250 Leute arbeiten, gefunden hat, empfiehlt sich erst einmal ein kleiner Rundgang. Der beginnt an der Destilería. Ein großes Gebilde aus vielen Rohren, eine Indus- trieanlage also und ganz wenig romantisch, wenn man gedanklich schon mal ganz auf den Genuss von Rum eingestellt ist. Aber dort wird die Grundlage für den Rum geschaffen. Die Herstellung beginnt mit der Fermentation der Melasse. Diese fällt als Nebenprodukt bei der Zuckerproduktion aus Zuckerrohr an. Seit einigen Jahren darf in Kuba zur Rumherstellung nur noch die Melasse verwendet werden. Früher kam auch unverarbeiteter Zuckerrohrsaft zum Einsatz. Zur Fermentation werden spezielle Kulturen von Hefepilzen angesetzt und der Melasse beigegeben. Genau diese Mischung ist bei jedem Rumhersteller einzigartig. So hütet jeder dieses Geheimnis, denn es macht den individuellen Geschmack jeder Marke aus. Aus der fermentierten Melasse entsteht die so genannte Maische, die dann gebrannt wird. Laut der in Kuba gültigen „Resolución 135“ zur Herstellung von Rum muss das Destillat anschließend in gebrauchten Whiskyfässern aus Weißeiche gelagert werden. Dadurch erhält der Rum seine bräunliche Farbe. Und ab jetzt wird es spannend, denn man begibt sich in die heiligen Hallen, die, so weit das Auge reicht, bis unter die Decke mit alten Fässern vollgestapelt sind. Nave Barriles steht draußen auf dem Schild, was frei übersetzt „Fässerschiff“ heißt. Dort lagern die so genannten Bases, die Destillate, in den alten Fässern. Entscheidend ist ab hier der Maestro Ronero, der Mischungsmeister, dessen Aufgabe vielleicht am besten mit dem eines Kellermeisters zu vergleichen ist. Er wählt die Fässer aus, in denen das Destillat in den nächsten Jahren reifen soll. Ihm obliegt während der gesamten Zeit natürlich auch die Qualitätskontrolle und nur er darf als erster ein Fass nach Jahren öffnen. Fass ist dabei natürlich nicht gleich Fass. Sie unterscheiden sich in der Größe, der Belüftung, im Alter und der Dauer und der Art ihrer vorherigen Verwendung. All diese Faktoren beeinflussen den späteren Geschmack. finetobacco 25
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