Dahlem & Grunewald Journal Nr. 2/2018

Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf - April/März 2018 Journal für Dahlem, Grunewald und Schmargendorf - April/März 2018

<strong>Dahlem</strong> &<br />

<strong>Grunewald</strong><br />

<strong>Journal</strong> für <strong>Dahlem</strong>, <strong>Grunewald</strong> und Schmargendorf April / Mai · <strong>Nr</strong>. 2/<strong>2018</strong><br />

Round Midlife-<br />

Bigband Berlin<br />

Wo Eltern den Ton angeben


2<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Round Midlife-Bigband Berlin:<br />

Wo Eltern den Ton angeben<br />

Seit 15 Jahren sind Swing, Rock und Pop Programm<br />

Montag ist Probentag.<br />

Während in der Aula<br />

des <strong>Dahlem</strong>er Arndt-<br />

Gymnasiums die Schülerinnen<br />

und Schüler der United Big Band<br />

jazzen und für ihre Auftritte proben,<br />

swingt die Elterngeneration<br />

im Wilmersdorfer Kulturzentrum<br />

„Spirale“. Denn der Probenraum<br />

im Gymnasium wird derzeit für<br />

schulische Aktivitäten benötigt.<br />

Als Round Midlife-Bigband Berlin<br />

(RMBB) ist die Elternband,<br />

deren Gründungsort das Arndt-<br />

Gymnasium ist, immer wieder Auftritt mit Swing, Pop und guter Laune: Die Round Midlife-Bigband Berlin. Foto: RMBB


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 3<br />

gern gesehener Gast bei angesagten<br />

Musikveranstaltungen<br />

wie der Fête de la Musique, bei<br />

Konzerten in Jazzclubs wie im<br />

„Schlot“ oder beim Jazztreff<br />

Berlin, bei Stadtteilfesten, Privatkonzerten<br />

und natürlich am<br />

Arndt-Gymnasium und <strong>Dahlem</strong>er<br />

Tag. Diese Veranstaltung im<br />

September 2003 war es auch,<br />

welche vor rund 15 Jahren Eltern<br />

zusammengeführt hat, die<br />

nun mit Schlagzeug, Trompete,<br />

Klavier und Gitarre in eigener<br />

Band ihren musikalischen Kindern<br />

erfolgreich nacheifern.<br />

Von Swing bis Pop<br />

„Mit dem Satz „Ich gründe eine<br />

Elternband“ hat es Martin Burggaller<br />

am Arndt-Gymnasium<br />

damals geschafft, uns für diese<br />

Band zu begeistern“, erinnert<br />

sich Christa Schütt, die von Anfang<br />

an dabei ist. Dr. Burggaller,<br />

Musikdidaktiker, -pädagoge<br />

und -profi, begleitete da bereits<br />

die Schulbands am Arndt-Gymnasium.<br />

In der neu gegründeten Elternband<br />

spielte Christa zuerst noch<br />

die Klarinette ihrer Tochter. Als<br />

aber klar wurde, dass ein Saxo-<br />

Impressum<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong>, 6. Jahrgang<br />

Verlag<br />

Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />

Badensche Str. 44, 10715 Berlin<br />

☎ 030 / 407 555 47<br />

Redaktion<br />

Karl-Heinz Christ<br />

journal@gazette-berlin.de<br />

Titelbild: Jacqueline Lorenz<br />

Anzeigen<br />

Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />

d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />

Druck<br />

SPPrint Media, 14089 Berlin<br />

© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />

Das <strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> erscheint alle zwei<br />

Monate in <strong>Dahlem</strong>, <strong>Grunewald</strong> und Schmargendorf<br />

am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12. eines Jahres.<br />

Nächste Ausgabe Juni/Juli <strong>Nr</strong>. 3/<strong>2018</strong><br />

Anzeigen-/Redaktionsschluss: 04.05.<strong>2018</strong><br />

Erscheinung: 01.06.<strong>2018</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

wenn Sie Themenwünsche oder -vorschläge haben<br />

oder selbst etwas aus den Ortsteilen beitragen<br />

möchten, freuen wir uns auf Ihre Anregungen.<br />

Haben Sie eine Ausgabe verpasst?<br />

Ältere Ausgaben finden Sie in unserem Online-<br />

Archiv, unter www.gazette-berlin.de.<br />

Ihre Redaktion des <strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong>s


4<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

phon fehlt, sattelte sie musikalisch<br />

um. Dazu kamen Musikbegeisterte<br />

wie Hans-Peter Mohr<br />

– ebenfalls Saxophonist in der<br />

Band und heute ihr Sprecher –<br />

Thomas Mertens (Gitarre) und<br />

Frank Trautmann, der erzählt:<br />

„Eigentlich wollte ich die vierte<br />

Gitarre spielen, aber Burggaller<br />

entschied: „Du spielst Trompete.“<br />

Einige der Sprösslinge der<br />

Round-Mitlifer haben United<br />

Bigband-Erfahrung. Die setzt<br />

sich aus jungen Musikern verschiedener<br />

Oberschulen und<br />

Gymnasien ebenso Arndtübergreifend<br />

zusammen wie<br />

die aktuell 19-köpfige Round<br />

Midlife-Amateurband. Dazu<br />

zählen inzwischen Musikerinnen<br />

und Musiker unterschiedlichster<br />

Berufe vom Architekten bis zum<br />

Kameramann aus Steglitz, Zeh-<br />

Sängerin Ute trifft immer den richtigen Ton.<br />

Hubert<br />

Qualität hat<br />

einen Namen...<br />

Berkaer Straße 5<br />

14199 Berlin Schmargendorf<br />

Tel. 030 / 826 27 20<br />

Mail: info@reformhaus-hubert.de<br />

Öffnungszeiten: Mo - Fr 9 - 18 Uhr<br />

Sa 9 - 14 Uhr<br />

MUSKEL<br />

beschwerden?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 5<br />

lendorf, Wilmersdorf und Charlottenburg<br />

im Alter zwischen 30<br />

und 75.<br />

Ihre Kinder finden´s immer noch<br />

gut, dass ihre Eltern eine Band<br />

gründeten. Längst sind die<br />

meisten der Schule entwachsen,<br />

doch auch heute springen sie<br />

notfalls noch als Ersatz-Musiker<br />

bei Round Midlife ein.<br />

Voraussetzung, dort Mitglied zu<br />

werden, ist nach wie vor, sich<br />

im „Elternstatus“ zu befinden.<br />

Doch auch dabei gilt: Keine Regel<br />

ohne Ausnahme.<br />

Anfangs probten die Amateur-<br />

Musiker nur alle sechs Wochen.<br />

Doch die Band wuchs und damit<br />

auch ihr Anspruch. Das Ergebnis<br />

kann sich heute hören lassen<br />

und ist durchaus mit Profi-Bigbands<br />

vergleichbar.<br />

Als Bandgründer Burggaller mit<br />

Finnische Sauna und Dampfsauna<br />

Aufenthalts- und Ruheräume<br />

Sonnenterrasse<br />

Beheiztes Außenschwimmbad<br />

mit flexibler Halle<br />

Medizinische Massage<br />

Wir bereiten täglich frische<br />

Speisen und sorgen für<br />

Gemütlichkeit<br />

<strong>Dahlem</strong>er Sauna<br />

Am Schülerheim 6<br />

14195 Berlin<br />

Telefon: 030-832 430 7<br />

www.dahlemer-sauna.de


6<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Professionelle<br />

Amateurband<br />

dem Unterricht der Jugend-<br />

Ensemble am Arndt-Gymnasium<br />

ausgelastet war, übergab<br />

er Round Midlife im Jahr 2009<br />

an Profimusiker und Drummer<br />

Michael Rowalska. Unter seiner<br />

Leitung erarbeitete sich die Bigband<br />

ein abwechslungsreiches<br />

Repertoire von Swing, Bossa,<br />

Rock und Pop, das aktuell rund<br />

140 Stücke umfasst. Weitere Instrumente<br />

und eine Sängerin<br />

kamen hinzu.<br />

Auf regelmäßigen Band-Meetings<br />

rückt die Gruppe näher<br />

zusammen, sie erarbeitet neue<br />

Stücke, lernt dazu und hat auf<br />

jeden Fall eines: viel Spaß.<br />

Derzeit gehören zur Bigband<br />

fünf Saxophone, jeweils vier<br />

Trompeten und Posaunen, Gitarre,<br />

Bass, Klavier, Schlagzeug<br />

und Percussion. Sechs Frauen<br />

sind dabei, von denen eine ihre<br />

Sängerin Ute Fischer-Kramps ist.<br />

Vor vier Jahren kam sie dazu, als<br />

die damalige Sängerin ausfiel.<br />

Ihr Mann ist erster Trompeter<br />

von Round Midlife. Sie betont:<br />

„Mit der Auswahl der Stücke<br />

wird eigentlich immer auf meinen<br />

Stimmumfang Rücksicht<br />

genommen.“<br />

An diesem montäglichen Probenabend<br />

nun, der nur wenige<br />

Wochen vor dem nächsten<br />

Auftritt liegt, wird konzentriert<br />

gearbeitet, auch wenn die Früh-<br />

RHEUMA?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

jahrsgrippe die Drummer und<br />

einen Trompeter ans Bett gefesselt<br />

hat. Dafür gibt Christiane an<br />

den Congas ihr Bestes. Die Musikstücke<br />

mit ihren jeweiligen<br />

musikalischen „Klippen“ werden<br />

auch an diesem Abend step by<br />

step durchgespielt:<br />

„Smooth operator“ geht in die<br />

Beine, ein Rhythmus, bei dem<br />

man mitmuss. Knut, Neuzugang<br />

am Klavier, bekommt noch Hilfestellung<br />

von Volker, der zukünftig<br />

etwas kürzer treten will.<br />

Bandleader Michael Rowalska<br />

hat die Ohren überall: „Noch mal<br />

Takt 40, besseren Übergang! –<br />

Jetzt müssen wir es noch Konzertchic<br />

machen!“ spornt er seine<br />

Band an und weiß geschickt zu<br />

motivieren.<br />

Dann das nächste Stück, Stevie<br />

Wonders “You are the sunshine of<br />

my life”, aus dem Band-Repertoire<br />

wiederbelebt. Sängerin Ute lässt<br />

mit ihrer Stimme, die erstaunliche<br />

Tiefe besitzt, die Sonne aufgehen,<br />

Michael wippt zufrieden mit.<br />

Weiter geht´s unter sengender<br />

Band-Sonne durch die Wüste mit<br />

„Caravan“: Wüstenschiffe ziehen<br />

zum Riq-Rhythmus mit wiegenden<br />

Schritten am Horizont zur<br />

nächsten Oase. Der Daddelbass<br />

muss eine Extrarunde dreh´n –<br />

dann ist Pause.<br />

Entspannte Gesichter, Lächeln,<br />

hier und da eine nett gemeinte<br />

Neckerei. Und da ist er, stets<br />

präsent: Der Spaß, den wohl alle<br />

hier haben in ihrer Round Midlife-<br />

Bigband, egal ob an Schlagzeug,<br />

Trompete, Gitarre oder Gesangsmikrofon.<br />

Übrigens: Am 21. Juni <strong>2018</strong> spielt<br />

Round Midlife bei der Fête de la<br />

Musique.<br />

Weitere Termine und Kontaktadresse<br />

unter www.round-midlife.<br />

de<br />

◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

HEIZUNG SANITÄR<br />

Seit 1925<br />

DOBBECK<br />

• NEU: Leitungsinspektionen mit Infrarotkamera<br />

• Öl- u. Gasfeuerungsanlagen, Wärmepumpen<br />

• TV Abflussrohr-Untersuchung und Leckortung<br />

• Solar- u. Photovoltaikanlagen (Musteranlage)<br />

• Komplette Badsanierung<br />

auch für die Generation 50+ Komfort und<br />

Sicherheit im Alter, div. Zubehör<br />

(Halte-, Stütz-, Sitzhilfen)<br />

Fa. Fritz Dobbeck<br />

Heizungs- und sanitäre Anlagen, Innungsbetrieb<br />

Barnhelmstraße 18a<br />

14129 Berlin (Nikolassee)<br />

☎ 030 / 80 40 29 58<br />

www.dobbeck-haustechnik.de


8<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Frühe Werke des Nachkriegsmalers<br />

Carl-Heinz Kliemann<br />

Aktuelle Ausstellung im Kunsthaus <strong>Dahlem</strong><br />

Der Maler Carl-Heinz Kliemann<br />

(1924-2016) zählt<br />

zu Berlins bedeutendsten<br />

Nachkriegsmalern. 1942 – mit erst<br />

18 Jahren – wurde er als Soldat<br />

eingezogen. Nach dem Ende des<br />

Zweiten Weltkriegs nahm er das<br />

Studium der Malerei an der Hochschule<br />

für Bildende Künste auf.<br />

Zwei Jahre nach seinem Tod widmet<br />

ihm das Kunsthaus <strong>Dahlem</strong><br />

in Kooperation mit der Stiftung<br />

Stadtmuseum Berlin und der<br />

Carl-Heinz-und-Helga-Kliemann-<br />

Stiftung eine Ausstellung, die das<br />

Frühwerk des Künstlers aus den<br />

Jahren 1945-1960 darstellt.<br />

Neben Berliner Stadtansichten<br />

sind Landschaften ein Bildthema,<br />

das den Künstler sein Leben<br />

lang beschäftigt und auf die sich<br />

die Ausstellung im Kunsthaus<br />

<strong>Dahlem</strong> konzentriert. Als Schüler<br />

des Brücke-Malers Karl Schmidt-<br />

Rottluff ist er dessen Stil besonders<br />

in seinen Holzschnitten<br />

streng verpflichtet, während er in<br />

Carl-Heinz Kliemann: Blick auf Berlin, 1961,Carl-Heinz-und-Helga-Kliemann-Stiftung/<br />

Stadtmuseum Berlin, VG Bild-Kunst, Bonn-Stiftung Stadtmuseum Berlin<br />

<br />

Foto: Oliver Ziebe, Berlin<br />

der Malerei rasch eine eigenständige<br />

Handschrift entwickelt. Mit<br />

40 grafischen und malerischen<br />

Werken aus öffentlichen Sammlungen<br />

und Privatsammlungen<br />

wird dieses Frühwerk in der Ausstellung<br />

vorgestellt.<br />

Zur Ausstellung erscheint ein<br />

Katalog mit einem Vorwort<br />

von Paul Spies und Dominik<br />

Bartmann sowie Textbeiträgen<br />

von Helmut Börsch-Supan, Jennifer<br />

McComas und Dorothea<br />

Schöne.<br />

Die Ausstellung ist bis 17. Juni<br />

<strong>2018</strong> im Kunsthaus <strong>Dahlem</strong>,<br />

Käuzchensteig 12 zu sehen.<br />

www.kunsthaus-dahlem.de. ◾<br />

MOBIL<br />

im Alter?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 9<br />

Axel Walter – im rbb angekommen und wie man ihn kennt.<br />

Menschen, die man kennt<br />

Axel Walter, Nachrichtenchef der rbb-Abendschau<br />

Kaum ein Berliner, der ihn<br />

nicht kennt: Häufig ist Axel<br />

Walter in den Wohnzimmern<br />

zu Gast und informiert unaufgeregt,<br />

mit klarer Stimme und deutlicher<br />

Aussprache in „rbb AKTUELL“<br />

oder der „Abendschau“ über aktuelle<br />

Geschehnisse des Tages.<br />

In diesem Jahr wird der Moderator<br />

50, die Abendschau 60. Aus dem<br />

Berliner Medien-Milieu ist er – seit<br />

21 Jahren zum festen Stamm der<br />

rbb-Nachrichtensendungen zählend<br />

– inzwischen ebenso wenig<br />

wegzudenken wie die Abendschau<br />

selbst.<br />

AUTOLACK<br />

SCHUMACHER<br />

Geschäftsführer: Marcel Raabe<br />

Preiswerte Kleinreparaturen / Unfallschäden<br />

Ganzlackierungen / 80° Einbrennlackierungen<br />

Direkte Abrechnung mit Versicherung<br />

foto: bonzodog / fotolia<br />

☎ 302 37 85 / 891 72 92 / www.autolackschumacher.de<br />

Mansfelder Straße 62 (Einfahrt von der Cicerostraße)<br />

10709 Berlin-Wilmersdorf


10<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Zur rechten Zeit<br />

am rechten Ort<br />

Ohne Technik keine Sendung.<br />

Aufgewachsen in Steglitz nahe<br />

Stadtpark, lebt Axel Walter heute<br />

nicht weit ab im Nachbarbezirk<br />

in Friedenau. Bereits früh faszinierte<br />

ihn alles rund um Funk<br />

und Fernsehen. Sein Vater arbeitete<br />

als Ton ingenieur beim RIAS.<br />

Der Sohn durfte so manchen<br />

Blick hinter die Sende-Kulissen<br />

werfen. „Konzentriertes Arbeiten<br />

und gemeinsame Aktivitäten lagen<br />

dort dicht beieinander“, beschreibt<br />

Axel Walter die damalige<br />

Atmosphäre im Studio, in dem er<br />

manch freie Stunde verbrachte.<br />

„Doppeldecker“ und „Flick- Flack“<br />

zählten zu den RIAS-Kultsendungen,<br />

die viele Jugendliche<br />

hinter´m Ofen hervorlockten.<br />

Und als einmal ein junger Reporter<br />

bei „Doppeldecker“ ausfiel,<br />

war es der 12-jährige Axel<br />

Walter, der einsprang.<br />

Unverkrampft stellte er frisch<br />

von der Leber weg seine Fragen<br />

beim Jugend-Sportmagazin<br />

Flick- Flack, „eben aus Zuhörerperspektive,<br />

weil ich als Nicht-<br />

Sportler von der Materie eigentlich<br />

gar nicht viel wusste“, wie<br />

er heute verrät. Vielmehr war er<br />

selbst neugierig auf die Sportarten,<br />

deren Regeln er so gar nicht<br />

kannte. In dieser Zeit lernte er<br />

dort auch den jungen Daniel<br />

Gäsche kennen, der heute sein<br />

Moderator-Kollege beim rbb ist.<br />

Axel Walters Jugend-Reportagen,<br />

deren Themen er weitgehend<br />

selbst bestimmen durfte,<br />

kamen gut an, und so wuchs er<br />

parallel zur Schule weiter in die<br />

Praxis der Medienwelt hinein.<br />

Lichterfelde-West ☎ 8 34 91 30<br />

Gabriele Bauer<br />

Steuerberaterin<br />

Ihr Ansprechpartner für private<br />

und betriebliche Steuererklärungen<br />

Schwerpunkt: Rentenbesteuerung<br />

12203 Berlin, Manteuffelstraße 3<br />

www.bauer-steuerberaterin.de<br />

GELENK<br />

beschwerden?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 11<br />

Im ehrenamtlichen Einsatz für das Schlosspark Theater: Holger<br />

Thomsen und sein ehemaliger Schüler Axel Walter.<br />

1958 ging die erste Berliner Abendschau an den Start mit Moderator<br />

Harald Karas.<br />

Seinen Lehrern am Hermann-<br />

Ehlers-Gymnasiums ist Axel<br />

Walter bis heute dankbar: „Holger<br />

Thomsen und Richard Faller<br />

haben bei mir den Spaß an der<br />

Sprache und am Formulieren<br />

geweckt“, betont Axel Walter,<br />

der in der Theater-AG und im<br />

Deutsch-Leistungskurs diese<br />

Begeisterung ausbauen konnte<br />

und damit wichtiges Rüstzeug<br />

für seinen späteren Beruf erwarb.<br />

Mit Holger Thomsen und Richard<br />

Faller ist er bis heute freundschaftlich<br />

verbunden über den<br />

Freundeskreis Schlosspark Theater<br />

in Berlin e. V., deren Vorstand<br />

beide angehören. Auch Axel Walter<br />

engagiert sich immer wieder<br />

aktiv ehrenamtlich im Verein für<br />

das Steglitzer Traditionshaus. So<br />

produzierte und verantwortete<br />

er u. a. neunmal „Ullis Nacht café“,<br />

das musikalisch mitreißend begleitet<br />

und moderiert wurde<br />

von seinem Kollegen Ulli Zelle<br />

und der Profi-Band „Die Grauen<br />

Bei uns ist der Tod<br />

keine normale Sache!<br />

Orzechowski Bestattungen<br />

Filiale Wilmersdorf:<br />

Caspar-Theyß-Straße 22<br />

14193 Berlin<br />

www.orzechowskibestattungen.de<br />

(gegenüber vom Martin-Luther-Krankenhaus)<br />

Erdbestattungen<br />

Feuerbestattungen<br />

Seebestattungen<br />

Baumbestattungen<br />

Tag- & Nachtruf 030 / 498 05 628


12<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Zellen“. Dass derzeit keine Fortsetzung<br />

dieser abendlichen Café-Stunde<br />

geplant ist, bedauert<br />

nicht nur das Publikum…<br />

Auch auf die Initiative Axel Walters<br />

und die des Freundeskreises<br />

zurückzuführen ist die jeweils vor<br />

einer bevorstehenden Premiere<br />

stattfindende sonntägliche Matinee.<br />

Auf der Bühne des Schlosspark<br />

Theaters wird da das neue<br />

Stück mit seinen Schauspielern,<br />

Rollen und Hintergrundinformationen<br />

im lockeren Gespräch<br />

vorgestellt. Moderator ist nach<br />

Axel Walter nun Holger Thomsen,<br />

dem sein ehemaliger Schüler<br />

vorab so manch hilfreichen<br />

Damals war´s – der erste Moderatorentisch der Berliner Abendschau erinnert im rbb-Zentrum<br />

an die Anfänge der Nachrichtensendung.<br />

Der junge Axel Walter 1997.<br />

Moderatoren-Tipp mit auf den<br />

Weg gab. „So konnte ich meinem<br />

ehemaligen Lehrer ein bisschen<br />

von dem zurückgeben, was ich<br />

ihm zu verdanken habe“, freut<br />

sich Axel.<br />

Auf dem Weg Richtung<br />

Nachrichtenchef<br />

Nach dem Abitur wandte sich<br />

Axel, wie er selbst sagt, „dem<br />

praktischen Lernen“ zu und absolvierte<br />

eine zweijährige Ausbildung<br />

zum Industriekaufmann<br />

bei Mercedes Benz am Salzufer.<br />

Als man ihm danach die Stelle als<br />

Leiter des Ersatzteillagers anbot,<br />

lehnte er ab: „Kaufmännisch hatte<br />

ich mir mehr vorgestellt.“<br />

Beim Sender lief es gut. Axel<br />

lektorierte Hörspiele, war Aufnahmeleiter<br />

und schrieb eigene<br />

Radio-Beiträge. Doch die Faszination<br />

fürs Theater hatte den<br />

neugierigen jungen Mann nie<br />

los gelassen, und so studierte er<br />

zusätzlich Theaterwissenschaft


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 13<br />

Wichtiges Abendschau-Utensil zum Richten der Krawatte: der Spiegel unweit des<br />

Moderatoren-Tisches.<br />

und Kunstgeschichte. Nachts arbeitete<br />

er beim RIAS, wo er Chefsprecher<br />

Reinhard Bülow kennenlernte.<br />

„Er lud mich zum Tee in<br />

sein Büro und sagte irgendwann<br />

‚Machen Sie was aus Ihrer Stimme‘“,<br />

erinnert sich Axel Walter.<br />

Immer wieder hakte Bülow nach,<br />

bis Walter – als einer der letzten<br />

Schüler von Rosemarie Grosse –<br />

eine Sprechausbildung machte.<br />

Schauspielerin Ruth Diehl, auch<br />

als SFB-Nachrichtensprecherin<br />

und spätere Moderatorin der<br />

„Berliner Abendschau“ bekannt,<br />

war es, die Axel schließlich zum<br />

SFB holte. Hier absolvierte Axel<br />

Walter sein Redaktionsvolontariat.<br />

„Eigentlich wollte ich ja<br />

Hörspieldramaturg werden“, erzählt<br />

er.<br />

Seit 1991 arbeitete der Moderator<br />

beim SFB, der am 1. Mai<br />

2003 mit dem ORB zum rbb<br />

zusammengeführt wurde. Axel<br />

Walter moderierte bei radioBerlin88,8<br />

und präsentierte das rbb-<br />

Gesundheitsmagazin QUIVIVE.<br />

KNIE<br />

schmerzen?<br />

Seit 1997 ist er Sprecher bei der<br />

Abendschau, deren Nachrichtenchef<br />

er 2002 wurde. „Ich habe<br />

viele technische Entwicklungen<br />

im Laufe der Jahre miterlebt“,<br />

schmunzelt Walter, dem etwa<br />

350.000 Menschen pro Abendschau<br />

an den Lippen hängen.<br />

Und während er nicht ohne spürbaren<br />

Stolz im rbb-Fernsehzentrum<br />

am Theodor-Heuss-Platz<br />

durch die Studios und Räume der<br />

Abendschau führt, spürt man,<br />

dass er mit Recht ein Teil von<br />

ihr geworden ist: Er, der einstige<br />

Jung-Moderator, scheint nichts<br />

seiner Begeisterungsfähigkeit<br />

verloren zu haben. – Auch wenn<br />

ihm manchmal die direkte Reaktion<br />

des Publikums fehlt, wie er<br />

sie im Theater direkt und unverhüllt<br />

findet. So ist er – wenn es<br />

seine Zeit erlaubt – fachkundiger<br />

Zaungast im Schlosspark, Renaissance<br />

oder Deutschen Theater;<br />

nicht zuletzt, „um auf dem Laufenden<br />

zu bleiben.“<br />

Als gern gesehener Dozent an<br />

der Berliner <strong>Journal</strong>istenschule<br />

gibt er indessen seine Moderatoren-Erfahrung<br />

an den Nachwuchs<br />

weiter.<br />

Im Fernsehzentrum trägt Axel<br />

Walter mit dazu bei, Behaglichkeit<br />

in die Gänge und Büros zu<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


14<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Mit ihrer Dauerausstellung erinnern<br />

Nachrichtenchef und rbb an vergangene<br />

Sendetage.<br />

bringen. Da hängen in seinem<br />

und in Cathrin Böhmes Büro seine<br />

buntgemischten Urlaubsfotos<br />

von Ostsee, Asien und Afrika. Sie<br />

erinnern an eine seiner Freizeit-<br />

Leidenschaften: das Reisen (am<br />

liebsten auf Kreuzfahrt-Schiffen).<br />

Und im Vorfeld des diesjährigen<br />

60-jährigen Jubiläums der<br />

Abendschau präsentieren Axel<br />

Walter und rbb bereits jetzt eine<br />

Das rbb-Fernsehzentrum am Theodor-<br />

Heuss-Platz in Berlin-Westend: Standort des<br />

Abendschaustudios.<br />

Fotos: rbb/Oliver Kröning/<br />

Lorenz/Wikipedia<br />

sehenswerte Dauerausstellung<br />

zum Thema auf der Studio-Etage.<br />

Auf 60 Wandtafeln wird da an<br />

unvergessene Sprecher und Moderatoren<br />

– von Rosemarie Diehl<br />

und Harald Karas über Gerhard<br />

Lenz und Helga Bayertz bis Hans-<br />

Werner Kock und Evelyn Lazar –<br />

erinnert. Gleichzeitig führt Axel<br />

Walter damit weltbewegende<br />

Ereignisse vergangener Tage<br />

wie Mauerbau, Kennedybesuch<br />

und Mauerfall aus der Sicht alter<br />

Abendschau-Berichte dem Betrachter<br />

noch einmal vor Augen.<br />

Mit reichlich Vorfreude blickt<br />

schon heute nicht nur der Nachrichtenchef<br />

auf das runde Jubiläum<br />

der Abendschau, das am<br />

1. September mit den Berlinern<br />

gefeiert werden wird. Doch davon<br />

später mehr… ◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

GELENK<br />

verschleiß?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50<br />

Neue Modelle<br />

Mietgeräte, auch zum Heizen<br />

Für die kalte Jahreszeit:<br />

Wir haben Heizpetroleum<br />

und Heizgeräte<br />

• Gewächshausheizung<br />

• Terrassenheizer<br />

• Mietgeräte<br />

MAHLING<br />

Propan & Zubehör<br />

Für Gewerbe und Camping<br />

Ballongas • Co2 Abfüllungen • Campingzubehör<br />

Grillgeräte • Gasprüfung für Caravan und Boote<br />

Potsdamer Str. 14 · 14163 Berlin<br />

Tel. 030 / 801 53 54<br />

Öffnungszeiten siehe www.mahling-gase.de


Martin-Niemöller-Haus:<br />

Sanierung im Zeitplan<br />

Vorzeigeobjekt bezirklicher Erinnerungskultur<br />

bald wieder erlebbar<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 15<br />

Derzeit ist das geschichtsträchtige<br />

Haus noch eine<br />

Baustelle. Auf dem unter<br />

Denkmalschutz stehenden, ehemaligen<br />

Pfarrhaus Martin Niemöllers<br />

in der <strong>Dahlem</strong>er Pacelliallee<br />

61 klettern die Dachdecker<br />

herum, und einige Arbeit bleibt<br />

zu erledigen, bis dieser historische<br />

Ort der <strong>Dahlem</strong>er Bekenntnissynode<br />

von 1934 wieder seine<br />

Türen öffnen wird. – Voraussichtlich<br />

Mitte <strong>2018</strong>, denn noch liegt<br />

Martin Niemöller im Jahr 1952.<br />

die Sanierung im Kosten- und<br />

Zeitplan.<br />

Als wichtiger Bestandteil eines<br />

authentischen Erinnerungsensembles,<br />

zu dem es gemeinsam<br />

mit der St.-Annen-Kirche, dem<br />

Kirchhof und dem historischen<br />

Gemeindehaus zählt, ist es in<br />

der Kette geschichtsträchtiger<br />

Sehenswürdigkeiten <strong>Dahlem</strong>s<br />

als bedeutungsvolles Glied<br />

zwischen gestern und heute<br />

für Einheimische wie Touristen<br />

Wir schätzen Ihre Immobilie<br />

– geben Sie Ihr Objekt<br />

in gute Hände!<br />

Barbara Wißner-Fischer · Tel. 030-22 32 09 94<br />

Gerkrathstraße 13 · 14129 Berlin-Nikolassee ·<br />

www.wissner-fischer-immobilien.de<br />

-Mitglied<br />

Nasse Wände, Feuchte Keller?<br />

Komplettlösungen gegen Feuchtigkeit und drückendes Wasser auch ohne Schachten von innen ausgeführt<br />

Mariendorfer Damm 159, 12107 Berlin, ☎ (030) 36 80 15 86/87, Fax 36 80 15 88, www.inserf-bautenschutz.de<br />

TÜV-geprüfter Fachbetrieb – Mitglied im Holz- und Bautenschutzverband


16<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

gleichermaßen unverzichtbar.<br />

In unmittelbarer Nähe von Domäne<br />

<strong>Dahlem</strong>, Botanischem<br />

Garten und unweit des AlliiertenMuseum,<br />

Kunsthaus <strong>Dahlem</strong><br />

und des Brücke Museum<br />

angesiedelt, wird das 1910 vom<br />

Berliner Funkturm-Architekten<br />

Heinrich Straumer im englischen<br />

Landhausstil errichtete<br />

Haus mit seinem Garten einer<br />

zeitgemäßen Sichtbarmachung<br />

entgegensaniert und als moderner<br />

Ort zum Erinnern, Lernen<br />

und Handeln weiterentwickelt:<br />

So will man in den zukünftigen<br />

Alltags-Aufgaben der professionell<br />

geführten öffentlichen<br />

Einrichtung die Erfahrungen<br />

aus der Vergangenheit mit dem<br />

Verständnis der Gegenwart in<br />

der Zukunftsperspektive lebendig<br />

vereint sehen. Wie sie auch<br />

im Denken und Handeln Martin<br />

Niemöllers verankert waren.<br />

1931 war er Pfarrer der <strong>Dahlem</strong>er<br />

Gemeinde geworden, wo sich<br />

1933 im Kampf gegen die Ausgrenzung<br />

von Christen jüdischer<br />

Herkunft aus dem kirchlichen Leben<br />

70 Pfarrer zum Pfarrernotbund<br />

unter seinem Wirken und<br />

Vorsitz zusammengeschlossen<br />

hatten. Aus diesem Notbund<br />

ging schließlich die Bekennende<br />

Kirche hervor. Zu deren aktivsten<br />

Mitgliedern gehört Martin Niemöller<br />

– dessen eindringliche<br />

Lebensgeschichte als Pfarrer,<br />

Gefangener und schließlich Präsident<br />

des Weltkirchenrates und<br />

Mahner jeder Stein seines <strong>Dahlem</strong>er<br />

Pfarrhauses erzählt, in dem<br />

er mit seiner Familie von 1932 bis<br />

zu seiner Verhaftung durch die<br />

Gestapo im Jahr 1937 lebte.<br />

Weiterentwicklung<br />

zum gefragten Lernort<br />

Die inhaltliche Arbeit des Martin-Niemöller-Hauses<br />

wird heute<br />

von zwei Säulen getragen, der<br />

Evangelischen Kirchengemeinde<br />

Berlin-<strong>Dahlem</strong> und dem Verein<br />

Friedenszentrum Martin-Niemöller-Haus.e.V.,<br />

einem Zusammenschluss<br />

von kirchlichen und<br />

säkularen Gruppen, die sich u. a.<br />

aktiv einsetzen für die Friedensbewegung,<br />

die Dritte-Welt-Solidaritätsarbeit,<br />

für internationale<br />

Freiwilligendienste, Gewaltfreiheit<br />

und kirchliche Jugendarbeit.<br />

Seit 1980 wird von der ev.<br />

Kirchengemeinde <strong>Dahlem</strong> das<br />

Pfarrhaus christlichen und politischen<br />

Gruppen zur Verfügung<br />

gestellt, zu denen amnesty international<br />

und das Deutsch japanische<br />

Friedensforum ebenso<br />

zählen wie der Falken Kreisverband<br />

Steglitz-Zehlendorf und<br />

der Dritte Welt Laden Berlin.<br />

Diese Aufgaben erweitern zu<br />

können und ihnen mehr Raum<br />

zu schaffen, bedurfte es – neben<br />

der Beseitigung von Mängeln<br />

am Bau – eines durchdachten<br />

Sanierungs-Projektes, das zügig<br />

voranschreitet.<br />

Immerhin rund 1,5 Millionen<br />

Euro für die Sanierungskosten<br />

konnten dafür gesammelt werden,<br />

angeführt von der Gemeindekirchenratsvorsitzenden<br />

Katja<br />

von Damaros und unterstützt<br />

von vielen Einzelpersonen und<br />

Institutionen, die sich an der Finanzierung<br />

beteiligen, darunter<br />

die Lotto-Stiftung, der Kirchenkreis,<br />

der Denkmalschutz, die<br />

Landeskirche und die Friede<br />

Springer Stiftung.<br />

Und gerade fand am 21. Januar<br />

in der Kirchengemeinde <strong>Dahlem</strong><br />

ein vom Verein Denk mal<br />

an Berlin e. V. initiierte Benefizkonzertlesung<br />

zugunsten der<br />

naturgetreuen Sanierung der<br />

historischen Pfarrhausküche<br />

des Martin-Niemöller-Hauses<br />

statt. Hier hatte sich einst Niemöller<br />

mit seinen Kollegen des<br />

Pfarrernotbundes zu Gesprä-<br />

OSTEO-<br />

POROSE?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


Noch mit Gerüst: Das Martin-Niemöller-Haus in <strong>Dahlem</strong>.<br />

chen getroffen, da die Küche als<br />

„abhörsicher“ galt.<br />

Seit 2012 wurden Angebote für<br />

die Sanierung gesammelt, Pläne<br />

erstellt. Ausführendes Architektenbüro<br />

wurde das Büro für<br />

Architektur, Denkmalpflege und<br />

Bauforschung (adb), das auch an<br />

der Sanierung des Französischen<br />

Doms und der Paulus-Kirche in<br />

Berlin-Zehlendorf arbeitete.<br />

Nach der Dachsanierung und<br />

dem bevorstehenden Gerüstabbau<br />

am Pfarrhaus kann mit<br />

den Ausschachtungen der Kellerwände<br />

begonnen werden,<br />

um die Feuchtstellen, die der<br />

letzte regenreiche Sommer mit<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 17<br />

sich brachte, zu durchtrocknen.<br />

Für das Frühjahr stehen die Abdichtung,<br />

die Verfüllung der<br />

Baugrube und die Garten- und<br />

Landschaftsbau-Arbeiten an,<br />

die außen den zukünftig barrierefreien<br />

Zugang des Hauses<br />

über eine Rampe gewährleisten.<br />

Auch im Hausinneren wird<br />

es u. a. durch einen Fahrstuhl<br />

diese Barrierefreiheit geben. Im<br />

Sockelgeschoss werden das Foyer,<br />

der Kita-Bereich und die sanitären<br />

Anlagen Einzug halten. Der<br />

erste Stock beherbergt Büros,<br />

drei Arbeitsräume, die mit moderner<br />

EDV-Technik ausgestattet<br />

und nach Belieben über eine Flügeltür<br />

zu verbinden sind, sowie<br />

den historischen Bereich mit der<br />

Küche und dem Arbeitszimmer<br />

Niemöllers. Überwiegend in diesem<br />

Stockwerk wird die inhaltliche<br />

Arbeit des Hauses stattfinden.<br />

Im angegliederten Bereich<br />

wird eine Einlieger-Wohnung<br />

konzipiert, die Teile des Dachgeschosses<br />

einschließt, und deren<br />

Vermietung zwingend mit der<br />

Thematik des Niemöller-Hauses<br />

verbunden sein wird.<br />

Mit der Gründung einer gemeinnützigen<br />

GmbH wird der Erinnerungsort<br />

eine eigene Rechtsstruktur<br />

erhalten, welcher die<br />

Teilhabenden – Kirchengemeinde<br />

und den Friedenskreis – angehören<br />

werden. Sich selbst zu<br />

finanzieren und zu tragen, dürfte<br />

ein weiteres wichtiges Ziel sein,<br />

worauf das Niemöller-Haus sich<br />

hin entwickeln will. – Als denkwürdiger<br />

Veranstaltungsort mit<br />

lehrreicher Vergangenheit für<br />

Seminare, Workshops, Schulungen<br />

oder Podiumsdiskussionen.<br />

Projektschrittmacher<br />

Erinnern – Lernen<br />

– Handeln<br />

Um die Sanierungsschritte und<br />

die konzipierte inhaltliche Ar-<br />

ZUM DORTMUNDER<br />

BREITE STRASSE 35 HINTER DER EINKAUFSPASSAGE · 14199 BERLIN-SCHMARGENDORF · 030 - 12 02 45 02


18<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

beit im Haus zu konkretisieren<br />

und hin zur öffentlichen Einrichtung<br />

zu professionalisieren,<br />

hat Anfang September 2017<br />

am Martin-Niemöller-Haus der<br />

Historiker Arno Helwig die neu<br />

geschaffene Stelle als Leiter angetreten.<br />

Seine Schwerpunkte<br />

liegen in der Didaktik, Zeitgeschichte<br />

und Erinnerungskultur.<br />

Erfolgreich war er zuletzt am AlliiertenMuseum<br />

in <strong>Dahlem</strong> an der<br />

Seite von Bernd von Kostka tätig,<br />

wo er sich mit dem Thema „Die<br />

Amerikaner im geteilten Berlin“<br />

auf erfolgreiche Spurensuche im<br />

Südwesten der Stadt begab. „Dabei<br />

habe ich die Kulturlandschaft<br />

im Berliner Südwesten kennen<br />

und schätzen gelernt. An der<br />

Sichtbarmachung dieses besonderen<br />

Schatzes – des Ensembles<br />

um das Martin-Niemöller-Haus<br />

Historiker und Leiter Arno Helwig: Dicht an Geschichte und Erinnerungskultur.<br />

– mitwirken zu können, darauf<br />

freue ich mich“, betont Helwig,<br />

der sich zukünftige Kooperationen<br />

und weitere Vernetzungen<br />

zugunsten der Erinnerungskultur<br />

des <strong>Dahlem</strong>er Lernortes<br />

nicht nur innerhalb des Bezirkes<br />

durchaus vorstellen kann. Auch<br />

das kirchliche Arbeitsumfeld ist<br />

ihm aus seinen frühen Aktivitäten<br />

in Baden-Württemberg alles<br />

andere als fremd. Und so stellt<br />

er sich gemeinsam mit weiteren<br />

Projekt-Beteiligten gerne der<br />

Georg Kröger<br />

Briefmarken<br />

und Münzen<br />

Abonnements für Neuheiten<br />

Zubehör<br />

Fehllistendienst<br />

Seriöser Ankauf speziell<br />

von Erbschaftsposten<br />

Wertermittlung nach Marktlage –<br />

auf Wunsch auch Hausbesuche<br />

Taxierungen<br />

Herderstraße 5<br />

12163 Berlin-Steglitz<br />

Tel (030) 7 92 43 85<br />

(030) 80 20 33 15<br />

Fax (030) 80 20 33 14<br />

E-Mail georg-kroeger@web.de<br />

Geschäftszeiten nur nach Vereinbarung


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 19<br />

spannenden Aufgabe, an der<br />

Stärkung und Entwicklung dieses<br />

besonderen Erinnerungsund<br />

Lernortes mitzuwirken.<br />

Noch bis zur Fertigstellung des<br />

Pfarrhauses ist Arno Helwig im<br />

Gemeindehaus an der Thielallee<br />

1-3 als Ansprechpartner<br />

anzutreffen, später dann im<br />

Niemöller-Haus.<br />

In ergebnisreichem Austausch<br />

befindet sich der Historiker mit<br />

dem ebenfalls derzeit von der<br />

Thielallee aus arbeitenden Ethnologen<br />

und Vergleichenden<br />

Religionswissenschaftler André<br />

Becht, der bereits seit April<br />

2017 geflüchtete Menschen<br />

und den interreligiösen Dialog<br />

am Martin-Niemöller-Haus hin<br />

zum gegenseitigen Verständnis<br />

begleitet. Er bringt Erfahrungen<br />

aus der politischen Bildungsarbeit<br />

und aus zahlreichen Kunstund<br />

Kulturprojekten mit. Ein<br />

wertvoller Begleiter ist er für<br />

Arno Helwig und die Beteiligten<br />

bei der Vorbereitung einer neuen<br />

Dauerausstellung, die sich<br />

anlässlich der Eröffnung des<br />

Martin-Niemöller-Hauses über<br />

die Wände der Seminar- und Erinnerungsräume<br />

in zweidimensionalen<br />

Text-Bild-Tafeln verteilen<br />

wird. Ausgangspunkt ist die Ausstellung<br />

aus den 80er-Jahren, die<br />

zur Geschichte der Bekennenden<br />

Kirche und der <strong>Dahlem</strong>er<br />

Kirchengemeinde konzipiert<br />

worden war. Mit viel Fachkompetenz,<br />

neuen Erkenntnissen –<br />

so auch zur wichtigen Rolle der<br />

Frauen im Widerstands-Alltag<br />

– wird sie in Zusammenarbeit<br />

mit der Gedenkstätte Deutscher<br />

Widerstand komprimiert, fokussiert<br />

und aktualisiert. Unverzichtbare<br />

Impulsgeber dabei sind<br />

Prof. Steinbach und Kuratorin<br />

Martina Voigt.<br />

– Man darf also bereits heute in<br />

mehrfacher Hinsicht und weit<br />

über die Bezirksgrenzen hinaus<br />

gespannt auf die Wiedereröffnung<br />

des Martin-Niemöller-<br />

Hauses in <strong>Dahlem</strong> sein.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.niemoeller-haus-berlin.de<br />

und arno.helwig@kg-dahlem.de ◾<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Ihr Service-Partner in Schmargendorf<br />

50<br />

Jahre<br />

AUTO BARTH<br />

AUTO BARTH<br />

Reparaturen | Inspektionen | Karosserie | Service | Angebote<br />

Auto Barth GmbH<br />

Friedrichshaller Str. 39-40 · 14199 Berlin<br />

Tel. (030) 89 79 79-0 · Fax (030) 89 79 79-21<br />

info@autobarth.de · www.autobarth.de<br />

Montag bis Freitag 7 - 18 Uhr<br />

Samstag geschlossen<br />

Geschwollene<br />

BEINE?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


20<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

… wenn das Haus nasse Füße hat …<br />

Planung + Ausführung:<br />

Innen-/Außenabdichtung<br />

Schimmelbeseitigung<br />

Innendämmung<br />

Altbausanierung<br />

Um-/Aus- und Neubau<br />

Wärmebildaufnahmen<br />

Statik / Gutachten<br />

Batrole<br />

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Potsdamer Straße 16 ∙ 14532 Stahnsdorf OT Güterfelde<br />

Telefon: 0 33 29/ 69 96 0-0<br />

Telefax: 0 33 29/ 69 96 0-29<br />

0 800 / 0 33 55 44<br />

info@batrole.de<br />

VENEN<br />

leiden?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 21<br />

U-Bahnlinie 3<br />

wird verlängert<br />

Ab Mai geht es von der Krummen Lanke<br />

bis zur Warschauer Straße<br />

Bekanntlich macht der Mai<br />

alles neu. Für die Fahrgäste<br />

auf einer der wichtigsten<br />

Ost-West-Verbindungen im<br />

U-Bahnnetz macht er nun aber<br />

auch vieles besser. Voraussichtlich<br />

ab dem 7. Mai erhöht die<br />

BVG den Takt auf der Hochbahn<br />

zwischen der westlichen City,<br />

Kreuzberg und Friedrichshain<br />

und schafft außerdem neue, attraktive<br />

Direktverbindungen. Das<br />

Land Berlin hat als Aufgabenträger<br />

das neue Verkehrskonzept<br />

bestellt.<br />

Kernstück des neuen Konzeptes<br />

ist eine Verlängerung der<br />

Linie U3. Statt wie bisher am<br />

Nollendorfplatz zu enden, fahren<br />

die Züge von der Krummen<br />

Lanke künftig tagsüber auf der<br />

gleichen Strecke wie die U1 bis<br />

zur Warschauer Straße. Auf dem<br />

Hochbahn-Viadukt fährt die U-<br />

Bahn dann alle drei bis vier Minuten<br />

– und somit deutlich öfter<br />

als bisher. Für viele Fahrgäste<br />

entfällt damit außerdem das<br />

Umsteigen am Nollendorf- oder<br />

Wittenbergplatz. Insbesondere<br />

viele Studierende der Freien Universität<br />

profitieren von der neuen<br />

Direktverbindung.<br />

Die U3 fährt tagsüber montags<br />

bis freitags auf der ganzen verlängerten<br />

Linie im 5-Minuten-Takt.<br />

Früh am Morgen und am späten<br />

Abend sowie sonnabends und<br />

sonntags sind die Züge alle zehn<br />

Minuten unterwegs. Lediglich<br />

frühmorgens (wochentags bis<br />

ca. 6 Uhr, am Wochenende bis<br />

10 Uhr), spätabends vor Betriebsschluss<br />

und im durchgehenden<br />

Nachtverkehr am Wochenende<br />

fährt die U3 wegen der geringeren<br />

Nachfrage wie bisher bis zum<br />

Nollendorfplatz.<br />

Bei der BVG laufen die Vorbereitungen<br />

für das neue Konzept bereits<br />

auf Hochtouren. Und das gilt<br />

nicht nur für die Betriebsplanung<br />

der U-Bahn, sondern auch für die<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />

die sich um die Fahrgastinformation<br />

kümmern – schließlich sollen<br />

bis Mai auch die Liniennetzpläne,<br />

Linienverlaufsgrafiken (die sogenannten<br />

Perlschnüre), das Informations-<br />

und Leitsystem auf den<br />

U-Bahnhöfen, die Ansagen auf<br />

Bahnsteigen, in den Zügen und<br />

Aufzügen aktualisiert sein. ◾


22<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Fairtrade bis in die Kaffeetasse<br />

Bezirk sensibilisiert Schüler in Workshops für fair gehandelte Ware<br />

Mit seinem vermehrten Engagement für<br />

fairen Handel ist der Bezirk Steglitz-<br />

Zehlendorf auf gutem Weg, im Rahmen<br />

der deutschlandweit zu diesem Thema laufenden<br />

Kampagne „Fairtrade Town“ zum „Fairtrade-Bezirk“<br />

ernannt zu werden (siehe Beitrag Juni/2017).<br />

Dazu ist es wichtig, auch die jüngeren Generationen<br />

zu sensibilisieren und mit einzubeziehen<br />

sowie Schulen und Bildungseinrichtungen im<br />

Bezirk das Thema fairer Handel verstärkt in ihren<br />

Lehrplan einbauen zu lassen.<br />

In von Mitarbeiter, Lehrern und Studenten der Botanikschule<br />

erstellten Workshops lernen Bezirks-<br />

Schülerinnen und -Schüler nun, was unser täglicher<br />

Kaffeekonsum für die in kaffeeanbauenden<br />

Ländern lebenden Menschen bedeutet.<br />

Vom Kaffeeanbau über Ernte, Handel bis hin zu<br />

Weiterverarbeitung und Transport wird dabei der<br />

„Kaffeepflückerinnen“ im Workshop.<br />

Weg des „schwarzen Goldes“ vom Samen bis in<br />

unsere Tasse aufgezeigt und die Notwendigkeit<br />

des fairen Handels verdeutlicht.<br />

Theaterkasse Wildbad Kiosk<br />

Vorverkauf für Theater-Sport-<br />

Konzertveranstaltungen<br />

Claudia Dilberger<br />

Stölpchenweg 33A ∙ 14109 Berlin<br />

Bestellung der Karten bequem per Telefon, Fax oder Mail<br />

Telefon 0160 949 30461 ∙ Fax 030 805 85 478 ∙ Mail wildbadkiosk@web.de


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 23<br />

Am Kaffeeparkour alle<br />

Hürden nehmen<br />

HAND<br />

trainer?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50<br />

Workshop-Teilnehmer im Haus der Botanikschule<br />

im Botanischen Garten waren auch 24 Schülerinnen<br />

und Schüler der 8. Klasse der Lankwitzer<br />

Bröndby-Schule mit ihrer Klassen- und einer<br />

Erdkunde-Lehrerin:<br />

Was ist eigentlich fairer Handel? –<br />

Mit dieser Eröffnungsfrage des<br />

„Kaffeeparkour“ wendet sich<br />

Elke Anders, die als Lehrerin im<br />

Auftrag der Senatsverwaltung<br />

für Bildung, Jugend und Familie<br />

an der Botanikschule arbeitet,<br />

an die jungen Besucher. Die<br />

Antwort kommt schnell aus deren<br />

Reihen – bezogen auf Kaffeeplantagen-Arbeiter:<br />

„Fairer Handel ist, wenn Leute fair behandelt werden<br />

und wenn ihre Leistung gerecht bezahlt wird.“<br />

Auch, dass fair gehandelte Ware – in diesem Fall<br />

Kaffee aus Anbaugebieten Afrikas, Asiens oder<br />

Südamerikas, in denen auf diese Gerechtigkeit geachtet<br />

wird – in vielen Verkaufsstellen im Bezirk<br />

zu kaufen und am Fairtrade-Siegel zu erkennen<br />

ist, ist bereits vielen der Schüler klar. Sven* lässt<br />

überzeugt verlauten: „Um´s Einkaufen kümmere<br />

ich mich nicht, meine Mutter kauft ein und nimmt<br />

bestimmt das Richtige und Qualität.“<br />

Dennoch hört er genau zu, als im anschließenden<br />

Einführungsfilm der Begriff „Fairtraide“ am<br />

Beispiel „Kaffee“ verdeutlicht wird. Ein<br />

Begriff, der aber u. a. auch auf die<br />

Produkte Bananen, Honig, Kakao,<br />

Schnittblumen, Reis und<br />

Wein zutrifft.<br />

Im vorgeführten Film ist dann die<br />

Rede von nur geringer Bezahlung<br />

der Plantagenbesitzer, von<br />

Spekulationen am Finanzmarkt, Kinderarmut<br />

und Ernteausfall. Aber auch davon, dass dank der<br />

Unterstützung und Kontrolle durch Fairtrade-Organisationen<br />

diesen Missstände entgegengewirkt<br />

werden kann. Siegel-zertifizierte Kaffees stehen<br />

so für bessere Arbeitsumstände, keine Kinderarbeit,<br />

für die Beteiligung kleiner Plantagenbauer<br />

GOLDSCHMIEDE<br />

CHRISTINE ADLER<br />

Breite Str. 10<br />

14199 Berlin<br />

www.goldschmiede-adler.de<br />

030/89 72 59 86


24<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

am Gewinn, für geringeren Wasserverbrauch<br />

und besseres Mitspracherecht<br />

beim Aushandeln<br />

eines kostendeckenden Ankaufpreises<br />

im Herkunftsland. Dabei<br />

wird der Rohkaffee erst vor Ort<br />

im Ankunftsland ge röstet und<br />

verpackt.<br />

Viel Praxis-Wissen auf Augenhöhe<br />

zum Thema Kaffeeanbauund<br />

Ernte bringt Heike Kammer<br />

mit. Die Referentin für Globales<br />

Lernen und Friedensarbeit hat<br />

in Südamerika gelebt und gearbeitet.<br />

„Ich habe selbst Kaffee geerntet,<br />

und irgendwann wurde<br />

ich auch Kaffeetrinkerin“, verrät<br />

sie den Schülern, von denen sich<br />

erst wenige als Kaffeefreunde<br />

bezeichnen. Auf Plakaten studieren<br />

sie Informationen über<br />

die kaffeeanbauenden Länder,<br />

über Fairtrade-Produkte, -Marken<br />

und Siegel, aber auch über<br />

fairen Handel in Deutschland<br />

und ein deutliches NEIN zur Kinderarbeit.<br />

Um selbst ein Gefühl<br />

für die Materie Kaffee zu bekommen,<br />

dürfen die jungen Gäste<br />

der Botanikschule nun selbst<br />

aus einem Korb mit Erbsen den<br />

Rohkaffee mühsam „herauspflücken“,<br />

als Kaffeepflücker ihre Ernte<br />

an den Händler verkaufen, als<br />

Röster vom Händler kaufen und<br />

Im Regenwald schwitzen, lernen und<br />

verstehen.<br />

schließlich die Bohnen auf einem<br />

Kocher im Topf rösten, mahlen<br />

und für den Handel verpacken.<br />

Bald durchzieht frischer Kaffeeduft<br />

die Botanikschule und allen<br />

ist klar geworden, wie viel Arbeit<br />

aufgebracht werden muss, bis<br />

der Kaffee in der Tasse dampft.<br />

Spielerisch und im Quiz lernen<br />

die Schüler an diesem Vormittag<br />

außerdem Ernterisiken, drohende<br />

Ausbeutung und Preisschwankungen<br />

kennen, erfahren<br />

sie, wie Angebot und Nachfrage<br />

den Einkaufspreis beeinflussen,<br />

sinkende Weltmarktpreise sich<br />

existenz- und lebensbedrohend<br />

auswirken. Im anschließenden<br />

Quiz wird dieses Verständnis vertieft<br />

und – je nach Erfolg – mit<br />

Fairtrade gehandelten Schokoladentäfelchen<br />

belohnt, denn<br />

Kopfarbeit macht Appetit.<br />

Den Schülern gefällt´s. „Die einzelnen<br />

Stationen machen Spaß,<br />

und außerdem wusste ich schon<br />

vieles“, freut sich Ronja*, die einiges<br />

Vorwissen über Fairtrade aus<br />

dem Schulunterricht mitbringt.<br />

Die den Workshop vor Ort begleitenden<br />

Nachhaltigkeitsund<br />

Qualitätsmanagement-<br />

Studierenden der Hochschule<br />

für Wirtschaft und Recht Berlin,<br />

Campus Schöneberg haben den<br />

Parkour mit viel Einfühlungsvermögen<br />

mitentwickelt, man spürt<br />

ihre Begeisterung für die Materie<br />

sowie ihr Verständnis für die Jugendlichen.<br />

„Bildung kennt kein Alter“, betont<br />

Studentin Michelle. Und<br />

so kann sie sich gut vorstellen,<br />

einen ähnlichen Parkour auf Pflege-<br />

und Senioreneinrichtungen<br />

abgestimmt weiterzuentwickeln:<br />

„Um auch dort eine größere Sensibilisierung<br />

für Fairtrade und ein<br />

geändertes Konsumverhalten<br />

bewirken zu können.“ In diesem<br />

Bereich gäbe es reichlich Aufklärungspotential.<br />

Ihr Ziel sei, dazu<br />

Seniorengruppen und Vertreter<br />

der jeweiligen Einrichtungen<br />

Kompressions-<br />

STRÜMPFE?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 25<br />

anzusprechen. Guter Kontakt<br />

diesbezüglich bestehe bereits<br />

zu BVV und Seniorenvertretung.<br />

Mit allen Sinnen den<br />

Regenwald erleben<br />

Doch in welchem Verhältnis<br />

stehen Regenwald und Kaffeeanbau<br />

eigentlich zueinander?<br />

Wie wichtig ist der Wald für die<br />

Menschen?<br />

Elke Anders gibt eine kurze<br />

Einführung. Die Schüler erfahren,<br />

dass die selbstversorgende<br />

Kleinbauern den Regenwald nutzen,<br />

dort Angeln, Jagen und ihn<br />

als Holzlieferant schätzen. Fairtrade-gesichertes<br />

Einkommen<br />

dieser Menschen vor Ort hilft,<br />

die tropischen Regenwälder zu<br />

schützen, die ihre eigentliche<br />

Lebensgrundlage sind.<br />

Um diesen schützenswerten Regenwald<br />

mit allen Sinnen besser<br />

verstehen zu lernen, geht es für<br />

Schülerinnen und Schüler an<br />

diesem Vormittag nun ins große<br />

Tropenhaus des Botanischen<br />

Gartens. – Für mache das erste<br />

Mal.<br />

Kaffeestrauch im Botanischen Garten: Erste<br />

reife Kirsche.<br />

Schwül-warme Luft schlägt den<br />

Jugendlichen entgegen, an die<br />

man sich aber erstaunlich schnell<br />

gewöhnt – auch wenn die jahreszeitbedingte<br />

warme Kleidung<br />

das erschwert. Seltsame Laute<br />

und Riesenpflanzen schaffen<br />

Regenwald-Feeling pur. Sogar<br />

Wasser plätschert hier naturgetreu<br />

und China-Wachteln sind<br />

natürliche Schädlingsbekämpfer.<br />

Urwaldtypische Pflanzen heißt<br />

es zu entdecken, Hilfestellung<br />

geben beschriftete Fotovorlagen.<br />

Die Suche beginnt. Jakob<br />

und Voigt werden schnell fündig:<br />

Das bizzare Geweihfarn<br />

schmiegt sich erhöht an einen<br />

Stamm. Als typische „Aufsitzerpflanze“<br />

großer Regenwaldbäume<br />

sucht sie die Sonne und<br />

meidet so den unteren dunklen<br />

Bereich des Regenwaldes. Mit<br />

ihren dem Stamm aufsitzenden<br />

großen Außenblättern bildet sie<br />

ein Art Zisterne, in der sich lebenswichtiges<br />

Tau- und Regenwasser<br />

effizient speichern lässt,<br />

Radiologische Privatpraxis<br />

„Villa am Roseneck“<br />

Ingo Ohnesorge<br />

Facharzt für Diagnostische Radiologie<br />

• Magnetresonanztomographie<br />

• Kernspintomographie (MRT)<br />

• Computertomographie (CT)<br />

• Digitale Mammographie<br />

Villa am Roseneck<br />

Hohenzollerndamm 104 · 14199 Berlin (Roseneck) · Tel. 895 80 733


26<br />

Gesundheit<br />

ohne dabei dem Wirtsbaum zu schaden. Jakob<br />

will noch Handyfotos machen, der Regenwald<br />

fasziniert nicht nur ihn.<br />

Andere Aufsitzerpflanzen (Epiphyten) wie Orchideen<br />

mit ihren Luftwurzeln und das riesige, auf<br />

Baumwurzeln wuchernde Nestfarn mit seinem dicken<br />

Wurzelgeflecht müssen etwas länger warten,<br />

bis sie von den Schülern entdeckt worden sind.<br />

Da präsentiert sich der Kaffeestrauch mit lediglich<br />

drei roten Kaffeekirschen eher bescheiden<br />

zwischen den Riesenpflanzen des Regenwaldes.<br />

Abschließend beim Quiz zwischen Pflanzen und<br />

Tropenhaus-Besuchern werden negative und<br />

positive Wechselwirkungen zwischen Kaffeeanbau<br />

und Regenwald diskutiert, rückt wieder der<br />

Fairtrade-Gedanke in den Vordergrund.<br />

Auch wenn aus Zeitgründen das abschließende<br />

Rollenspiel zum Thema entfallen muss: Den jungen<br />

Botanikschul-Besuchern hat es gefallen, wie<br />

sie am Ende lauthals verkünden.<br />

Und Sven erklärt, zukünftig seiner Mutter beim<br />

Einkaufen doch genauer auf die Finger zu sehen:<br />

„Damit sie mehr Fairtrade kauft.“<br />

Die Botanikschule<br />

Seit 1987 gibt es sie im Botanischen Garten als außerschulische<br />

Einrichtung, an der Berliner Schulen<br />

pädagogische Beratung, Materialien und Fortbildungen<br />

zum Thema Botanik, Umweltbildung und<br />

Bildung für nachhaltige Entwicklung finden.<br />

Vor 31 Jahren nahm die Botanikschule eine Vorreiterrolle<br />

auf diesem Gebiet ein und gilt bis heute als<br />

erfolgreiches Modell, das für seine gemeinsame<br />

Bildungsarbeit UNESCO-ausgezeichnet ist.<br />

Als Kooperations-Einrichtung mit der Berliner<br />

Senatsverwaltung Bildung, Jugend und Familie<br />

vermittelt die Schule Schülern Zusammenhänge<br />

der Pflanzenwelt und lässt nachhaltige Kontakte<br />

zu ihr knüpfen.<br />

Das kooperierende Fortbildungszentrum für<br />

nachhaltige Entwicklung (BNE-Zentrum), das<br />

sich in den Räumlichkeiten der Botanikschule<br />

befindet, versteht sich als Ansprechpartner und<br />

Was ist was und warum ist es so? – Elke Anders schafft Klarheit.<br />

Unterstützer für Lehrkräfte und Projekte sowie<br />

als Berater bei der Teilnahme an Wettbewerben<br />

für Gütesiegel.<br />

Informationen zum „Fairtrade-Bezirk Steglitz-<br />

Zehlendorf“ bei Petra Margraf unter Telefon:<br />

030 – 90299 5955 oder E-Mail: petra.margraf@<br />

ba-sz.berlin.de<br />

Berliner Einkaufsführer für fair gehandelte Produkte<br />

unter www.fairtradetown.berlin<br />

Informationen zur Botanikschule unter Telefon:<br />

030 – 838 59 480 (AB) oder E-Mail: botanikschule@<br />

yahoo.de<br />

◾<br />

*Namen v.d. Redaktion geändert<br />

<br />

RÜCKEN<br />

schmerzen?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


Superfood<br />

Oma hat es besser gemacht<br />

Gesundheit<br />

27<br />

Wenn ich bei meiner<br />

Oma zu Besuch war,<br />

tauchte ich in eine andere<br />

Welt ein. Die Küche spiegelte<br />

die Einfachheit eines Lebens<br />

wider, das wir so nicht mehr<br />

kennen. Die Zeit hatte eine andere<br />

Dimension, sie verging irgendwie<br />

langsamer, und wenn<br />

die alte Standuhr dröhnend die<br />

volle Stunde anzeigte, schien sie<br />

sogar stehen zu bleiben. In anderer<br />

Hinsicht war meine Oma ihrer<br />

Zeit weit voraus.<br />

Etwas, was in ihrer Küche nie<br />

fehlte, waren so „altertümliche“<br />

Nahrungsmittel wie Graupen,<br />

Leinsamen und Haferflocken. Foto: De Viso / Fotolia<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Praxis Andreas Quint | Zoppoter Str. 23 | 14199 Berlin<br />

T 030 - 824 45 14<br />

F 030 - 823 62 69<br />

E kontakt@zahnarzt-quint.de<br />

W www.zahnarzt-quint.de<br />

Mo, Do 9-12 u. 14-18 Uhr<br />

Di, Fr 8-13 Uhr<br />

Mi<br />

11-18 Uhr<br />

CEREC Behandlung<br />

Computergesteuerte, vollkeramische Kronen<br />

und Inlays in nur einer Sitzung<br />

Zahnarzt + Zahntechniker<br />

Alle Kassen<br />

und Privat


28<br />

Gesundheit<br />

Als Kind fand ich diese Dinge komisch.<br />

Das ging nicht nur mir so.<br />

Ganz allgemein hat die Schlichtheit<br />

dieser Lebensmittel dazu<br />

geführt, dass sie immer weniger<br />

geschätzt wurden. Attraktiver als<br />

Haferflocken sind für uns heute<br />

raffiniert verarbeitete Produkte<br />

wie Frühstücks-Cerealien. Und<br />

als gesund gelten Superfoods<br />

wie z. B. Chia-Samen oder Acai-<br />

Beeren.<br />

Als „Superfoods“ bezeichnet man<br />

meist exotische Lebensmittel,<br />

die größere Mengen an Vitaminen,<br />

Mineralstoffen, Proteinen,<br />

sekundären Pflanzenstoffen und<br />

essenzielle Fettsäuren enthalten.<br />

Ihnen werden gesundheitsfördernde<br />

Effekte zugesprochen.<br />

Beispiele dafür sind neben den<br />

oben genannten auch Gojibeeren,<br />

Quinoa und Curcuma.<br />

Für Superfoods geben die Deutschen<br />

viel Geld aus. Dabei fehlen<br />

nicht nur Wirksamkeitsstudien,<br />

es gibt häufig viel günstigere<br />

heimische Alternativen. Und da<br />

kommt wieder meine Oma ins<br />

Spiel.<br />

Leinsamen statt Chia<br />

<br />

Foto: Nikolaydonetsk / Fotolia<br />

So wie sie sich früher immer<br />

Leinsamen in den Joghurt rührte,<br />

streuen sich heute Superfood-Fans<br />

Chia-Samen als „Topping“<br />

über Müsli oder Smoothie.<br />

Chia-Samen haben einen hohen<br />

Anteil an Ballaststoffen, Proteinen<br />

und Alfa-Linolensäure.<br />

Aus letzterem kann der Körper<br />

gewisse Mengen langkettiger<br />

Omega-3-Fettsäuren bilden,<br />

die sonst nur über Fisch aufgenommen<br />

werden. Diese Fettsäuren<br />

gelten unter anderem<br />

als entzündungshemmend, sie<br />

sind dafür bekannt, dass sie<br />

sich positiv auf das Lipidprofil<br />

des menschlichen Blutes auswirken.<br />

Sie können daher bis zu<br />

einem gewissen Grad das Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

senken. So weit so gut.<br />

Allerdings haben Chia-Samen in<br />

Studien bisher keinen eindeutigen<br />

Effekt auf kardiovaskuläre<br />

Risikofaktoren. Das hat zumindest<br />

eine Metaanalyse ergeben,<br />

in der eher die herkömmlichen<br />

Leinsamen punkteten, die ebenfalls<br />

viel Alfa-Linolensäure enthalten.<br />

Als effektiv erweisen sich Leinsamen<br />

auch in einer Studie mit<br />

Hypertoniepatienten, bei denen<br />

Golfer<br />

ELLENBOGEN?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 29<br />

durch den täglichen Verzehr von<br />

30 g gemahlenen Leinsamen der<br />

systolische Blutdruck im Schnitt<br />

von 142 auf 136 mm Hg sank.<br />

Interessant ist der Effekt auf<br />

den Blutzuckerspiegel. In einem<br />

Versuch, in dem Probanden 50 g<br />

Zucker zu sich nahmen, konnten<br />

Chia-Samen den folgenden Blutzuckeranstieg<br />

abbremsen – und<br />

Leinsamen auch.<br />

Superkönner<br />

Haferflocken<br />

Ein weiteres wertvolles Lebensmittel<br />

sind Haferflocken. Sie<br />

haben ein ähnlich günstiges<br />

Mikronährstoff-Profil wie das<br />

Superfood Quinoa. Doch im<br />

Gegensatz zu dem exotischen<br />

Inka-Getreide ist der positive<br />

metabolische Effekt von Haferflocken<br />

bei Typ-2-Diabetikern<br />

wissenschaftlich gut belegt.<br />

Der Konsum der Flocken senkt<br />

erwiesenermaßen den HbA1c<br />

(Langzeitblutzucker), den Nüchternblutzucker<br />

sowie den LDL-<br />

Cholesterin-Spiegel.<br />

Gegen die Superfoods sprechen<br />

ihr oftmals hoher Preis,<br />

aber auch fehlende hygienische<br />

Vorgaben bei der Lagerung in<br />

Herkunftsländern. Bedenklich ist<br />

zudem, dass viele der exotischen<br />

Lebensmittel mit Schadstoffen<br />

wie Pestiziden oder Schimmel<br />

belastet sind. Alternativen stehen<br />

in einer Vielzahl zur Verfügung.<br />

Neben Leinsamen und<br />

Haferflocken betrachten Ernährungswissenschaftler<br />

beispielsweise<br />

Heidelbeeren, schwarze<br />

Johannisbeeren, Aroniabeeren,<br />

rote Bete, Grünkohl, Brokkoli<br />

und Mandeln als Champions<br />

unter den Lebensmitteln.<br />

Meine Oma hat also einiges richtig<br />

gemacht, nicht nur in Bezug<br />

auf die eigene Gesundheit. Ihr<br />

Konsumverhalten war umweltverträglicher<br />

als unseres heute.<br />

Schließlich müssen Superfoods<br />

erst über tausende von Kilometern<br />

zu uns transportiert werden.<br />

Zugegeben. Graupen, die aus<br />

geschälten und polierten Gerstenkörnern<br />

bestehen, mag ich<br />

bis heute nicht so recht. Gesund<br />

sind sie auch nicht wirklich,<br />

denn beim Schälen werden die<br />

Randschichten des Korns und<br />

der Keimling entfernt. Doch in<br />

Bezug auf Superfood waren uns<br />

die Großmütter um eine Nasenlänge<br />

voraus. <br />

◾<br />

Heike Stahlhut,<br />

Dipl. Biologin DGK<br />

INNERE EINS<br />

G A ST ROE N T EROL O GIE<br />

INNERE EINS<br />

Internistisch / gastroenterologische Privatpraxis<br />

PD Dr. med. Karl Ziegler<br />

• Magenspiegelungen<br />

• Darmspiegelungen<br />

• Ultraschall des gesamten Bauchraumes –<br />

Farbdopplersonographie<br />

• Interventionelle Endoskopie<br />

• Atemteste<br />

• Allergieteste und -behandlung<br />

• Prävention und Vorsorge: Beratung und Behandlung<br />

von Stoffwechselerkrankungen<br />

• Adipositasbehandlung; Ernährungsberatung<br />

• Tumordiagnostik – Endosonografie<br />

Clayallee 225 ∙ 14195 Berlin ∙ www.innere-eins.de<br />

☎ 030/60271860 ∙ info@praxisziegler.de<br />

Termine nach vorheriger Vereinbarung


30<br />

<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong><br />

Jetzt hat Spinat Saison!<br />

So bleibt das Gemüse frisch<br />

Spinat lässt sich bedenkenlos<br />

aufwärmen, solange<br />

Reste schnell gekühlt,<br />

im Kühlschrank aufbewahrt<br />

und rasch wieder ausreichend<br />

erhitzt werden. Wer frischen<br />

Spinat kauft, sollte damit sorgsam<br />

umgehen, keine Blätter<br />

quetschen und ihn möglichst<br />

rasch verbrauchen. Jeder<br />

Deutsche isst pro Jahr durchschnittlich<br />

1,3 Kilogramm des<br />

grünen Gemüses. Und das aus<br />

gutem Grund: Spinat ist reich<br />

an Nährstoffen und zudem<br />

überaus vielseitig einsetzbar.<br />

Zwischen März und Mai hat der<br />

sogenannte Frühlingsspinat aus<br />

heimischem Anbau Saison, im<br />

September und Oktober der<br />

Winterspinat.<br />

Spinat einkaufen<br />

Beim Einkauf hat der Verbraucher<br />

die Wahl zwischen Wurzeloder<br />

Blattspinat. Beim Blattspinat<br />

werden nur die einzelnen<br />

Blätter geerntet, beim Wurzelspinat<br />

die gesamte Pflanze<br />

samt Wurzelansatz. Der feinere<br />

Blattspinat ist empfindlicher,<br />

was beim Einkauf beachtet werden<br />

sollte. Lose Ware sorgsam<br />

behandeln, damit die Blätter<br />

nicht gequetscht werden.<br />

Spinat lagern<br />

Spinat hat nur eine kurze Haltbarkeit.<br />

Verarbeitet man ihn<br />

nicht sofort, kann er für maximal<br />

zwei Tage im Kühlschrank aufbewahrt<br />

werden – abgedeckt mit<br />

einem feuchten Tuch, um das<br />

Verwelken zu verlangsamen.<br />

Wer Spinat tiefkühlt: In rohen<br />

Zustand blanchieren, abschrecken,<br />

vorsichtig ausdrücken und<br />

verpacken. Tiefgefroren ist er bis<br />

zu 24 Monate haltbar. Nach fünf<br />

Monaten verliert er aber an Farbe,<br />

Geschmack und Vitaminen.<br />

Außerhalb der heimischen Saison<br />

ist Tiefkühlspinat die bessere<br />

Verdrehter<br />

FUSS?<br />

Wir helfen<br />

Ihnen.<br />

Ihr Sanitätshaus in der<br />

Berkaer Straße 41.<br />

030-68 24 47 50


<strong>Dahlem</strong> & <strong>Grunewald</strong> <strong>Journal</strong> 31<br />

Alternative zu frischem Spinat. In<br />

ihm stecken noch etwa 70 Prozent<br />

des ursprünglichen Vitamin<br />

C-Gehalts. Zu Hause den<br />

Spinat nicht lange ungekühlt<br />

aufbewahren.<br />

Darf man Spinat<br />

wieder aufwärmen?<br />

An dem Mythos, man dürfe Spinat<br />

nicht wieder aufwärmen, ist<br />

nichts dran. Spinat zählt zu jenen<br />

Gemüsearten, die während des<br />

Wachstums größere Mengen Nitrat<br />

aus dem Boden aufnehmen<br />

können. Daraus kann sich Nitrit<br />

bilden, welches mit Eiweißbausteinen<br />

zu potenziell krebserregenden<br />

Nitrosaminen reagieren<br />

kann. Das passiert beispielsweise,<br />

wenn zubereiteter Spinat längere<br />

Zeit bei Zimmertemperatur<br />

<br />

lagert. Wird Spinat frisch gekocht<br />

oder aufgetauter Spinat frisch<br />

zubereitet, ist die Bildung von<br />

Nitrosaminen praktisch ausgeschlossen.<br />

Ansonsten sollte man<br />

ihn so behandeln, dass möglichst<br />

kein Nitrit entsteht: Gleich<br />

nach der Zubereitung verzehren,<br />

Foto: Nata Vkusidey / Fotolia<br />

Reste schnell kühlen, im Kühlschrank<br />

aufbewahren und rasch<br />

wieder ausreichend erhitzen. Um<br />

ein mehrfaches Aufwärmen zu<br />

verhindern, den Spinat nur portionsweise<br />

aufwärmen, ob in einer<br />

Pfanne oder in der Mikrowelle<br />

spielt keine Rolle. ◾<br />

Mit angeschlossener Praxis für Osteopathie Jan Helge Martin<br />

Manuelle Therapie<br />

Manuelle Therapie<br />

für Säuglinge und Kinder<br />

Physiotherapie<br />

Gerätegestützte Physiotherapie<br />

Krankengymnastik<br />

Medizinische Trainingstherapie<br />

Lymphdrainage<br />

Fasziendistorsionsmodell<br />

(FDM) nach Typaldos<br />

Sportphysiotherapie<br />

Kiefergelenksbehandlung<br />

Bobath-Therapie<br />

für Kinder und Erwachsene<br />

Kinesio-Taping<br />

Propriozeptive Neuromusk.<br />

Fazilitation (PNF)<br />

Triggerpunktbehandlung<br />

Medizinische Massagen und Fango<br />

Fussreflexzonentherapie<br />

Elektrotherapie und Ultraschall<br />

Sport- und Gynmastikgruppen<br />

Neu in Wilmersdorf: Hohenzollerndamm 81 · 14199 Berlin · Tel. 030. 80 49 98 90 · www.mt-berlin.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!