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04_2018_news

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InformatIonen für aktIve<br />

17. Jahrgang · Nummer 4<br />

24. März <strong>2018</strong><br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

ver.dI vereInte<br />

dIenstleIstungsgewerkschaft<br />

A58247<br />

Jetzt die Streiks ausweiten<br />

ÖffenTlicher diensT – Arbeitgeber legen auch in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vor<br />

Die Beschäftigten im öffentlichen<br />

Dienst von Bund und Kommunen<br />

sind sauer – und das zeigen sie in<br />

bundesweiten Warnstreiks und Aktionen.<br />

Denn auch zum Ende der<br />

zweiten Verhandlungsrunde Mitte<br />

März in Potsdam lag noch kein AngebotderArbeitgeberaufdemTisch.<br />

Dabei erlauben die wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen durchaus höhere<br />

Löhne, die Steuereinnahmen<br />

sprudeln. Auch die Sparkassen haben<br />

Anfang März verkündet, dass<br />

sie im vergangenen Jahr Milliardengewinneerwirtschaftethaben.Doch<br />

für ihre Beschäftigten wollen sie<br />

eine Sonderregelung, nach der sie<br />

von den noch auszuhandelnden Tariferhöhungen<br />

ausgenommen werden.<br />

Auch die ver.di-Forderung, die<br />

AusbildungsvergütungenundPraktikantenentgelte<br />

um 100 Euro zu<br />

erhöhen, haben die Arbeitgebervertreterstriktzurückgewiesen:Deren<br />

Bezahlung sei hoch genug. Ein<br />

Tag Urlaub mehr im Jahr, damit sie<br />

mit anderen Beschäftigten gleichziehenkönnen?Wovonmüssensich<br />

Azubis denn erholen, war die Antwort<br />

aus dem Arbeitgeberlager.<br />

„WirliegenindenzentralenPunktenfundamentalauseinander“,war<br />

die Bilanz des ver.di-Vorsitzenden<br />

Frank Bsirske nach der zweiten Verhandlungsrunde.<br />

Das gelte sowohl<br />

fürdieHöhealsauchfürdieStruktur<br />

des Tarifabschlusses. „Die Antwort<br />

wird jetzt aus den Betrieben kommen“,<br />

sagte Bsirske und kündigte<br />

dieAusweitungbundesweiterWarnstreiks<br />

auf den gesamten Tarifbereich<br />

an. Bis zum nächsten<br />

Verhandlungstermin am 15. und<br />

16. April in Potsdam sollen die Beschäftigten<br />

noch größeren Druck<br />

aufbauen. Diese Aktionen sollen<br />

die Arbeitgeber „auf einen konstruktiven<br />

Weg hin zu einem Abschluss“<br />

zurückführen.<br />

deuTliche enTgelTerhÖhung<br />

isT unabdingbar<br />

Für Bsirske ist es unabdingbar, dass<br />

die Entgelte deutlich angehoben<br />

werden und die Erhöhungen bei<br />

allen Beschäftigten ankommen.<br />

Doch insbesondere die von ver.di<br />

geforderteEntgelterhöhungummindestens<br />

200 Euro lehnen die Arbeitgeber<br />

ab. Sie wollen keine überproportionale<br />

Anhebung bei den<br />

unteren Einkommensgruppen. Allenfalls<br />

können sie sich eine solche<br />

Anhebung für höhere Einkommensgruppen<br />

vorstellen. Den Arbeitgebern<br />

warf Bsirske eine Blockadehaltung<br />

vor, er sprach von einer<br />

„systematischen Hinhaltetaktik“.<br />

Derzeit verhandeln ver.di, die Gewerkschaft<br />

der Polizei, die Gewerkschaft<br />

Erziehung und Wissenschaft<br />

sowie dbb Beamtenbund und Tarifunion<br />

mit den Arbeitgebern von<br />

Bund und Kommunen über die Einkommen<br />

von 2,3 Millionen Beschäftigten.<br />

Zudem fordern sie den Bund<br />

auf,dieRegelungendesTarifvertrags<br />

zeit- und wirkungsgleich auf die<br />

344 000Beamt/innen,Richter/innen<br />

undSoldat/innensowie182 000Versorgungsempfänger/innenzuübertragen.<br />

Heike Langenberg<br />

www.wir-sind-es-wert.de<br />

7 7 T a g e . . .<br />

... mussten Frauen in<br />

diesem Jahr umsonst arbeiten,<br />

elf Wochen oder<br />

zwei Monate, zwei Wochen<br />

und vier Tage. So<br />

wird die Lohnlücke zwischen<br />

Männer und Frauen<br />

plastisch. Denn während<br />

die Männer ab dem<br />

1. Januar bezahlt werden,<br />

um auf ihr Durchschnittsentgelt<br />

kommen,<br />

läuft die Uhr für die<br />

Frauen erst ab jetzt, legt<br />

man ihr durchschnittliches<br />

Einkommen zu<br />

Grunde. Klar kann man<br />

jetzt auf den höheren<br />

Teilzeitanteil von Frauen<br />

verweisen, auf deren<br />

Wahl von schlechter bezahlten<br />

Berufen – auch<br />

hier sollte man unbedingt<br />

immer wieder hinterfragen,<br />

warum das so<br />

ist. Bevor darüber gemosert<br />

wird – auch wenn<br />

man diese Unterschiede<br />

herausrechnet, gibt es<br />

immer noch eine Verdienstdifferenz<br />

zwischen.<br />

Der Equal Pay Day ist ein<br />

symbolischer Tag, der<br />

deutlich macht, dass für<br />

Frauen die Uhr immer<br />

noch langsamer tickt. hla<br />

www.equalpayday.de<br />

Treffend<br />

„Tagesgesprächsminister“<br />

enTsendung<br />

Lohndumping<br />

einschränken<br />

Vorschlag für<br />

überarbeitete<br />

Richtlinie liegt<br />

vor<br />

seiTe 2<br />

KranKenhaus<br />

Eine Frage<br />

der Würde<br />

Untergrenzen<br />

dürfen nicht<br />

die Standards<br />

setzen<br />

seiTe 3<br />

Vergabe<br />

Jobs verloren<br />

Erneute Entlassungen<br />

nach Betreiberwechsel<br />

in<br />

Einrichtung für<br />

Geflüchtete<br />

seiTe 4<br />

beTriebsräTe<br />

Sprachrohr<br />

für Beschäftigte<br />

Noch bis Ende<br />

Mai werden<br />

Betriebsräte<br />

gewählt<br />

seiTe 5<br />

bag-urTeil<br />

Umkleidezeit<br />

ist Arbeitszeit<br />

Anweisung<br />

zum Tragen<br />

von Dienstkleidung<br />

hat Folgen<br />

seiTe 6<br />

QualifizierT<br />

Großer Bezug<br />

zur Praxis<br />

Betriebsräte<br />

nutzen Angebote<br />

oft anlassbezogen<br />

seiTe 7<br />

Die Tageszeitung<br />

„Tagesspiegel“ über die<br />

umstrittenen Äußerungen<br />

zu verschiedenen<br />

Themen wie Hartz IV<br />

oder Abtreibung, die<br />

Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn, CDU,<br />

in den vergangenen<br />

Tagen gemacht hat


P o l i T i s c h e s P a r K e T T<br />

2 ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong>···························································································································································<br />

l e s e T i P P<br />

100 Jahre<br />

Frauenwahlrecht<br />

(hs) Im November 1918<br />

erhielten die deutschen<br />

Frauen gegen heftige<br />

Wiederstände das aktive<br />

und passive Wahlrecht.<br />

Ein Prozess, der hartnäckig<br />

und zäh geführt<br />

wurde. Doch wie sieht es<br />

hundert Jahre später aus<br />

mit der Emanzipation?<br />

Müssen wir nicht in Zeiten<br />

rechter Gruppierungen,<br />

die erzkonservative<br />

Frauenbilder propagieren,<br />

wieder besonders<br />

wachsam sein? Das fragen<br />

sich die Journalistin<br />

Rebecca Beerheide und<br />

die Literaturwissenschaftlerin<br />

Isabel Rohner<br />

in ihrem Buch. Und andere<br />

Frauen aus Politik,<br />

Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Medien, die sie um<br />

Beträge gebeten haben.<br />

„Freiwillig gibt niemand<br />

die Macht auf“, so die<br />

ehemalige Bundesfamilienministerin<br />

Manuela<br />

Schwesig, SPD. Eigentlich<br />

müsse der Anteil der<br />

Parlamentarierinnen<br />

heute dem Anteil der<br />

Frauen in der Bevölkerung<br />

entsprechen. Doch<br />

Veränderungen kommen<br />

nicht von allein. Vor<br />

allem: Auch ein Rückwärtstrend<br />

ist denkbar.<br />

Zana Ramadani, ehemalige<br />

Femen-Aktivistin<br />

schreibt: „Dabei müssen<br />

wir [...] weiter für Lohngleichheit,<br />

Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf,<br />

gegen Altersarmut – [...]<br />

– kämpfen.“ Ein inspirierendes<br />

Buch mit spannenden,<br />

politischen<br />

Verortungen und persönlichen<br />

Einblicken.<br />

Isabel rohner/rebecca<br />

beerheIde (hg.),<br />

100 Jahre frauenwahlrechT.<br />

ZIel<br />

erreIcht – und weIter?<br />

2<strong>04</strong> seIten, 18 euro,<br />

Isbn 978-3897413986<br />

Lohndumping einschränken<br />

enTsenderichTlinie – EU-Parlament, EU-Kommission und Ministerrat verständigen sich<br />

(hla) Nach zwei Jahren wurde Ende<br />

Februar ein Durchbruch bei den VerhandlungenübereineÜberarbeitung<br />

der Entsenderichtlinie erreicht. Seit<br />

Ende 1996 regelt sie innerhalb der<br />

EU den rechtlichen Rahmen für Beschäftigte,<br />

die in einem anderen<br />

Mitgliedsstaat für einen begrenzten<br />

ZeitraumDienstleistungenerbringen.<br />

Vor zwei Jahren hat die Europäische<br />

Kommission einen Vorschlag vorgelegt,<br />

jetzt hat man in sich einem sogenannten<br />

Trilog zwischen Europäischer<br />

Kommission, Europäischem<br />

Parlament und Ministerrat politisch<br />

geeinigt. Dieser Fassung müssen<br />

Ministerrat und Parlament noch offiziell<br />

zustimmen. „Mit Blick auf die<br />

Nun gibt es also das „Bundesministerium<br />

des Innern, für Bau und Heimat“<br />

– sprachlich irgendwie gewöhnungsbedürftig.Immerhinziert<br />

der neue Name – zusammen mit<br />

dem Bundesadler – schon die Startseite<br />

des behördlichen Internetauftritts.<br />

Inhaltlich findet sich für den<br />

Begriff „Heimat“ erstmal nur ein<br />

Platzhalter mit dem bemüht originellen<br />

Text: „Wir schaffen hier auf<br />

unserer Webseite gerade eine HeimatfürdenThemenbereich‚Heimat‘.<br />

Weitere Informationen folgen in<br />

Kürze.“<br />

sehnsuchT nach der heiMaT<br />

bestehendenKräfteverhältnisseund<br />

politischen Mehrheiten können wir<br />

das Ergebnis insgesamt begrüßen<br />

– wenn es jetzt keine weiteren Aufweichungen<br />

mehr gibt“, sagt Anne<br />

Karrass, Referentin im EU-Verbindungsbüro<br />

des ver.di-Bundesvorstands.<br />

bei enTlohnung gleichgesTellT<br />

UnterderNiedriglohnschwelle<br />

MindesTlohn –DeutschlandSchlusslichtbeiwesteuropäischenEuro-Staaten<br />

Vieles deutet darauf hin, dass der<br />

wohlklingende Begriff „Heimat“<br />

eben auch nur ein inhaltsleeres und<br />

unverbindliches Schlagwort bleibt,<br />

von interessierten Politiker/innen<br />

aufgegriffen und von einschlägigen<br />

Medien verstärkt in dem Glauben,<br />

das sogenannte Volk sehne sich in<br />

Zeiten verbreiteter Orientierungslosigkeit<br />

nach sowas. Die „Heimat“-<br />

Debatte ist ein neues Ablenkungsmanöver<br />

von den zentralen Fragen<br />

nach sozialer Gerechtigkeit, Bekämpfung<br />

der Armut und Sicherung<br />

des friedlichen Zusammenlebens.<br />

ein lÖchriger huT<br />

Wirklich Neues fällt auch dem Behördenleiter<br />

Horst Seehofer, CSU,<br />

höchstselbst nicht ein. Stattdessen<br />

setzt er sich einen ganz alten Hut<br />

mit vielen Löchern auf und lässt sich<br />

von der „Bild” fragen, ob denn „der<br />

Islam zu Deutschland“ gehöre, um<br />

im Brustton der Überzeugung zu<br />

antworten: „Nein. Der Islam gehört<br />

nicht zu Deutschland.“ Diese längst<br />

abgegriffene Frage und ihre Beantwortung<br />

werden allerdings nicht<br />

dadurchseriöser,dasssieanno<strong>2018</strong><br />

von„Bild“undMinisteraufgewärmt<br />

werden. Auch nicht dadurch, dass<br />

sich die Kanzlerin prompt von ihrem<br />

Heimatminister distanziert und das<br />

Gegenteilbehauptet.DieDiskussion<br />

Beschäftigte müssten danach als<br />

EntsandtekünftigbeiderEntlohnung<br />

gleichgestelltwerden.Damithaben<br />

sieauchAnspruchaufweitereLohnbestandteile<br />

wie Zulagen und Prämien.<br />

Dies gilt jedoch nur, wenn<br />

diese gesetzlich, in für allgemeinverbindlich<br />

erklärten oder in repräsentativen<br />

Tarifverträgen festgeschrieben<br />

sind. Wenn Deutschland<br />

den Vorschlag in nationales Recht<br />

umsetzt, könnte dies – so Karrass<br />

– dann auch positive Auswirkungen<br />

auf Tariftreueklauseln im Vergaberecht<br />

haben.<br />

ver.dikritisiertanderNeufassung<br />

diegeschaffenenSonderregelungen<br />

fürdeninternationalenStraßenverkehr.<br />

In diesem Bereich sollen die<br />

vereinbarten Verbesserungen erst<br />

gelten, wenn eine Regelung für diesen<br />

Bereich, über die im Rahmen<br />

eines Mobilitätspaktes verhandelt<br />

wird, in Kraft tritt, in dem weitere<br />

Ausnahmen vorgesehen sind.<br />

(pm) In 22 EU-Ländern gelten gesetzliche<br />

Lohnuntergrenzen, in 19<br />

von ihnen wurden sie im Laufe des<br />

Vorjahres oder zum 1. Januar <strong>2018</strong><br />

angehoben. In Deutschland liegt<br />

derallgemeinegesetzlicheMindestlohn<br />

bei 8,84 Euro pro Stunde, er<br />

wirderstAnfangkommendenJahres<br />

wiederangehoben.ImVergleichmit<br />

anderen westeuropäischen Eurostaaten<br />

liegt Deutschland am unteren<br />

Ende der Skala. Der Mindestlohnbericht<br />

des Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaftlichen Instituts<br />

der Hans-Böckler-Stiftung hat Stundenzahlungen<br />

zwischen 9,47 Euro<br />

in Belgien und 11,55 Euro in Luxemburg<br />

als Vergleichswerte ermittelt.<br />

d i e P r e s s e - s h o w ···························································································<br />

bleibt vielmehr „albern“, wie BundestagsvizepräsidentWolfgangKubicki,<br />

FDP, sie im „Deutschlandfunk“<br />

qualifizierte.<br />

Genauso könnte man nämlich fragen:<br />

Gehört der Mond zu Deutschland?<br />

Und die Antwort? Ja, wenn er<br />

scheint, und nein, wenn er nicht<br />

scheint? Die Frage könnte doch allenfallslauten:Inwieferngehörtder<br />

IslamzuDeutschland?VierMillionen<br />

Menschen unterschiedlichster Nationalität,<br />

aber muslimischen Glaubens<br />

leben in Deutschland. Viele<br />

von ihnen praktizieren diesen Glauben<br />

– in unterschiedlichster Intensität.<br />

Und nach unseren vielbeschworenen<br />

„westlichen Werten“<br />

darfinDeutschlandjedernachseiner<br />

Fasson selig werden. Wer also dennoch<br />

die alberne Frage mit „nein“<br />

beantwortet, will in Wirklichkeit<br />

nicht nur den Islam in Deutschland<br />

nicht, sondern auch nicht die Muslime.Undwersiebejaht,heißtdiese<br />

Menschen damit noch lange nicht<br />

willkommen. Henrik Müller


P o l i T i s c h e s P a r K e T T<br />

················································································································ ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong> 3<br />

Eine Frage der Würde<br />

KranKenhäuser – Untergrenzen dürfen nicht die Standards setzen<br />

(hla) Die Beschäftigten in der Pflege<br />

indenKrankenhäusernstandenMitte<br />

März im Mittelpunkt einer Anhörung,<br />

zu der ver.di-Gesundheitsexpert/innenderBundestagsfraktionen<br />

von CDU/CSU, SPD, Grünen, FDP<br />

und Linkspartei eingeladen hatten.<br />

Doch bevor sie diskutierten, berichtete<br />

der Hauptgeschäftsführer der<br />

DeutschenKrankenhausgesellschaft<br />

(DKG),GregorBaum,überdenStand<br />

der Verhandlungen mit dem<br />

Spitzenverband der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung (GKV) über<br />

personelle Untergrenzen in pflegesensitiven<br />

Bereichen.<br />

hefTiger widersPruch für<br />

Vorschlag des gKV-PrädienTen<br />

Bis zum 30. Juni soll eine Einigung<br />

vorliegen, damit die Untergrenzen<br />

am 1. Januar 2019 in Kraft treten<br />

können. In ihrem neuen Koalitionsvertrag<br />

haben CDU, CSU und SPD<br />

diesen Auftrag auf alle bettenführenden<br />

Abteilungen ausgeweitet.<br />

Baum machte sich für ein Modell<br />

stark,nachdemkontrolliertwird,ob<br />

die Untergrenzen im Durchschnitt<br />

eines Quartals eingehalten werden.<br />

DafürernteteerheftigenProtestder<br />

BeschäftigtenausdemGesundheitswesen.IhrerMeinungnachkönnten<br />

Untergrenzen nur für Entlastung<br />

sorgen, wenn sie Schicht für Schicht<br />

eingehalten werden müssen.<br />

hilfsKräfTe nichT zu eineM<br />

driTTel anrechnen<br />

Gleichzeitig müsse aber darauf geachtet<br />

werden, dass Untergrenzen<br />

nicht zu Standards für die Personalausstattungwerden.ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Sylvia Bühler<br />

kritisierte den Vorschlag, Pflegehilfskräfte<br />

bis zu einem Drittel auf<br />

die Untergrenzen anzurechnen.<br />

Zitiert<br />

„Den Auftrag an Kassen und Krankenhäuser,<br />

Personaluntergrenzen für pflegeintensive<br />

Bereiche festzulegen, werden<br />

wir dergestalt erweitern, dass in Krankenhäusern<br />

derartige Untergrenzen nicht<br />

nur für pflegeintensive Bereiche, sondern<br />

für alle bettenführenden Abteilungen<br />

eingeführt werden.“<br />

Aus dem Koalitionsvertrag von CDU, CSU<br />

und SPD vom 7. Februar <strong>2018</strong>, Zeilen 4512<br />

bis 4515<br />

Durch die Hintertür<br />

diensTleisTungsKarTe – EU-Kommission will soziale Standards umgehen<br />

(hla) Die EU-Kommission plant eine<br />

sogenannte Dienstleistungskarte.<br />

Damit soll es Unternehmen aus anderen<br />

Mitgliedsstaaten einfacher<br />

gemacht werden, ihre Dienstleistungen<br />

auch in anderen Ländern<br />

anzubieten. Seit 2006 sind alle Mitgliedsstaaten<br />

verpflichtet, sogenannteEinheitlicheAnsprechpartner<br />

einzurichten. Sie sollen die Informationen<br />

bereitstellen, außerdem<br />

könnenalledafürnotwendigenVerfahren<br />

und Formalitäten über sie<br />

abgewickelt werden.<br />

Die EU-Kommission möchte nun<br />

eineweitereOptioneinführen.Nach<br />

dersollendienotwendigenAnträge<br />

beiBehördenimHeimatlandgestellt<br />

werden können. Diese leiten sie –<br />

automatischübersetzt–aneinekoordinierende<br />

Behörde im Land der<br />

Dienstleistungserbringung zur<br />

Prüfung weiter. Äußert die nicht innerhalb<br />

von vier Wochen ihren Widerspruch,<br />

gilt die sogenannte<br />

Dienstleistungskartealsausgestellt,<br />

ohne zeitliche Beschränkung. Derzeit<br />

ist diese Debatte in der EU-<br />

Kommission in der heißen Phase.<br />

Anne Karrass, Referentin im EU-<br />

Verbindungsbüro des ver.di-Bundesvorstands,<br />

hält den Vorschlag<br />

für problematisch. Sie befürchtet,<br />

dass nationale Kontrollmöglichkeiten<br />

durch die Neuregelung eingeschränkt<br />

werden können. So ist die<br />

Anfertigung beglaubigter Kopien<br />

verboten. Auch die Scheinselbstständigkeit<br />

würde ihrer Einschätzung<br />

nach massiv erleichtert, da<br />

das Herkunftsland sie überprüfen<br />

müsse und die Anfrechtung sehr<br />

zeitaufwändig sei.<br />

BetroffenvonderDienstleistungskarte<br />

wären im ersten Schritt die<br />

Baubrancheundunternehmensnahe<br />

Widerspruch bekam Baum auch für<br />

die Aussage, es gebe nicht genug<br />

qualifizierte Pflegekräfte am Markt.<br />

Viele der Beschäftigten berichteten<br />

von den Arbeitsbedingungen auf<br />

den Stationen, die dazu führen würden,<br />

dass Kolleg/innen ihre Arbeitszeit<br />

reduzieren oder gar den Beruf<br />

wechselten. Hier sei die Politik gefordert,fürbessereBedingungenzu<br />

sorgen. Auch die eingeladenen Politiker/innen<br />

waren sich darin einig,<br />

dass in der Pflege Verbesserungen<br />

unabdingbar seien. Dazu seien Personaluntergrenzen<br />

nur ein erster<br />

Schritt.<br />

warnung Vor<br />

scheinlÖsungen<br />

„Wir brauchen eine Personalausstattung,<br />

die den Menschen in den<br />

Blick nimmt“, sagte Bühler Es gehe<br />

auch um Würde. Sie warnte die<br />

Politik aber davor, Scheinlösungen<br />

auf den Weg zu bringen. ver.di<br />

werde ihren Protest so lange fortsetzen,<br />

bis es eine zufriedenstellende<br />

Lösung für Beschäftigte und Patient/innen<br />

gebe.<br />

https://klinikpersonal-entlasten.<br />

verdi.de<br />

DienstleistungenwieprivateSicherheitsdienste.<br />

In einem weiteren<br />

SchrittkönntenTransport-undPflegediensteeinbezogenwerden.Callcenter,<br />

IT-Dienstleister und Übersetzer<br />

können schon heute direkt<br />

ausihremHerkunftslandihreDienstleistungenanbieten.Hinzukommen<br />

aufwändige und unnötige Änderungen<br />

in den Verwaltungsstrukturen,damitdieseRichtlinieüberhaupt<br />

umgesetzt werden kann. Daher forderndieGewerkschaften,dieDienstleistungskarte<br />

abzulehnen.<br />

AuchderDeutscheBundestaghat<br />

in einer Entschließung zum Dienstleistungspaketfestgestellt,dassmit<br />

der geplanten Regelung „faktisch<br />

das Herkunftslandprinzip“ eingeführt<br />

werde, „mit der Folge, dass<br />

nationale Anforderungen u.a. zu<br />

sozialen Standards ausgehöhlt und<br />

umgangen werden“.<br />

chrisTine lachner<br />

arbeItet als krankenschwester<br />

auf der IntensIvstatIon<br />

und IntensIven<br />

medIZInIschen<br />

Pflege (Imc) am berlIner<br />

urban-krankenhaus<br />

b e r i c h T<br />

Fragt uns doch<br />

Kürzlich hat mir eine<br />

Patientin gesagt, sie<br />

wolle vor ihrer Reha in<br />

keinem Fall noch auf<br />

eine Normalstation verlegt<br />

werden. Dort habe<br />

niemand Zeit für sie.<br />

Das begegnet mir recht<br />

oft. Aber auch auf unserer<br />

Station fehlt häufig<br />

die Zeit. Ich mache bei<br />

meiner Arbeit ständig<br />

Abstriche. Die Patientin<br />

erzählte mir, sie habe<br />

sich hier im Krankenhaus<br />

seit 14 Tagen nicht mehr<br />

die Haare gewaschen,<br />

weil niemand Zeit hatte,<br />

ihr zu helfen. Ich habe<br />

mir die Zeit genommen<br />

– und abends ist mir<br />

aufgefallen, dass ich<br />

8,5 Stunden gearbeitet<br />

habe, ohne Pause, ohne<br />

zu essen, ohne zu trinken.<br />

Da ist es nicht verwunderlich,<br />

dass viele<br />

junge Kolleg/innen auf<br />

Teilzeit gehen. Da hilft es<br />

auch nicht, wenn jetzt<br />

über eine Personaluntergrenze<br />

verhandelt wird,<br />

die im Durchschnitt eines<br />

Quartals eingehalten<br />

werden muss. Kein einziger<br />

Patient ist durchschnittlich.<br />

Warum fragen<br />

die Verhandelnden<br />

uns nicht? Wir können<br />

genau einschätzen, was<br />

gebraucht wird. Und keine<br />

Sorge, wir stellen keine<br />

überzogenen Forderungen.<br />

Wir Pflegekräfte<br />

sind bescheiden geworden.


4<br />

T a r i f & b e T r i e b<br />

ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong>···························································································································································<br />

b u c h T i P P<br />

Die Erwerbsminderungsrente<br />

(hla) Wer aufgrund<br />

nachlassender Leistungsfähigkeit,<br />

wegen längerer<br />

Krankheit oder eines<br />

schweren Unfalls oder<br />

einer Behinderung einen<br />

Beruf nur noch eingeschränkt<br />

oder gar nicht<br />

mehr ausüben kann, gerät<br />

schnell auch in wirtschaftliche<br />

Schwierigkeiten.<br />

Die Betroffenen<br />

können dann eine Erwerbsminderungsrente<br />

beantragen. Jedoch ist<br />

der Zugang zu diesen<br />

Renten bereits 2001 stark<br />

erschwert worden. 2016<br />

betrug die durchschnittliche<br />

Rente wegen voller<br />

Erwerbsminderung 788<br />

Euro. In ihrem Ratgeber<br />

erklären die Autorinnen<br />

Schritt für Schritt den<br />

Weg des Verfahrens. Beispiele,<br />

Stichwörter und<br />

Anträge im Anhang vereinfachen<br />

die komplexe<br />

Materie. Diese <strong>2018</strong> erschienene<br />

Neuauflage<br />

berücksichtigt Rechtslage<br />

und Rechtsprechung<br />

bis zum September 2017.<br />

Die ab 1. Januar 2017 geltenden<br />

Hinzuverdienstgrenzen<br />

und die Neuregelung<br />

ab 1. Juli 2017<br />

sind eingearbeitet.<br />

chrIstel von der decken,<br />

chrIsta hecht:<br />

die erwerbsMinderungsrenTe.<br />

eIn leItfaden.<br />

fachhochschulverlag,<br />

frankfurt/maIn,<br />

3. auflage, <strong>2018</strong>,<br />

430 seIten, 22 euro,<br />

Isbn 978-3943787832.<br />

das buch kann ZuZüglIch<br />

der Portokosten<br />

bestellt werden beIm<br />

fachhochschulverlag,<br />

kleIststr. 10, gebäude 1,<br />

60318 frankfurt/maIn,<br />

e-maIl bestellung@<br />

fhverlag.de,<br />

www.fhverlag.de<br />

Jobs verloren<br />

Vergabe – Erneute Entlassungen nach Betreiberwechsel in Einrichtung für Geflüchtete<br />

(hla) Im ostwestfälischen Herford<br />

hat zum 1. März der Betreiber der<br />

Landeseinrichtung für Flüchtlinge<br />

in der ehemaligen Harewood-Kaserne<br />

gewechselt. Seither ist nicht<br />

mehr European Homecare, ein auf<br />

Flüchtlingsunterbringung spezialisierte<br />

Unternehmen aus Essen, zuständig,<br />

sondern die Weberhaus<br />

Nieheim gGmbH, eine Tochter des<br />

Kolping-Bildungswerks Paderborn.<br />

Für die meisten Beschäftigten bedeutete<br />

der Betreiberwechsel den<br />

Verlust ihres Arbeitsplatzes. 17 von<br />

ihnenklagenmitUnterstützungvon<br />

ver.didagegen.MitteMärzbesuchte<br />

siederver.di-VorsitzendeFrankBsirske.<br />

Er versprach, mit dem nordrhein-westfälischen<br />

Ministerpräsidenten<br />

Armin Laschet, CDU, über<br />

dieses Vorgehen bei der Vergabe öffentlicher<br />

Aufträge zu reden.<br />

Weberhaus Nieheim hatte in der<br />

Ausschreibung durch die Bezirksregierung<br />

in Arnsberg den Zuschlag<br />

deuTscheTeleKoM–(pm)Nachdem<br />

dieDeutscheTelekominderzweiten<br />

Verhandlungsrunde Anfang März<br />

kein Angebot vorgelegt hatte, hat<br />

ver.didieBeschäftigtenbundesweit<br />

zu Warnstreiks und Aktionen aufgerufen.<br />

Damit soll der Druck auf<br />

dieArbeitgebererhöhtwerden.ver.di<br />

fordert eine Erhöhung der Entgelte<br />

um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit<br />

von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen<br />

und die Vergütungen<br />

für dual Studierende sollen<br />

um 75 Euro angehoben werden. Die<br />

Verhandlungen für die ca. 62 000<br />

Tarifangestellten und Auszubildenden/dual<br />

Studierenden der Deutschen<br />

Telekom sollen Ende März,<br />

nach Redaktionsschluss der „ver.di<br />

<strong>news</strong>“, fortgesetzt werden.<br />

chariTé faciliTy ManageMenT<br />

(cfM) – (pm) Nach einem jahrelangen<br />

Tarifstreit hat sich ver.di mit der<br />

CFM, einer Tochter des Berliner Universitätsklinikums<br />

Charité für nichtmedizinische<br />

und nichtpflegerische<br />

Dienstleistungen,aufeinenhöheren<br />

Grundlohn geeinigt. Danach zahlt<br />

dieCFMrückwirkendzumDezember<br />

2017 mindestens 11 Euro pro Stunde.<br />

Laut Verhandlungsführer Kalle KunkelbetrachtendieKolleg/innen„die<br />

Einigung als Zwischenlösung“. Spätestens<br />

ab dem 1. Juli 2019 seien<br />

Verhandlungen über die weitere tarifliche<br />

Entwicklung möglich.<br />

deuTsches roTes Kreuz – (pm) In<br />

den Tarifverhandlungen für die Beschäftigten<br />

des Deutschen Roten<br />

Kreuzes (DRK) fordert ver.di 7,5 Prozent<br />

mehr Geld, mindestens aber<br />

200 Euro und eine Anhebung der<br />

Ausbildungsvergütung um 150 Euro<br />

proMonat.ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Sylvia Bühler sagte, ver.di<br />

erwartezudem,dassdieunbezahlten<br />

ArbeitszeitenimRettungsdienstabgeschafft<br />

werden. Die Mitte März<br />

aufgenommenen Verhandlungen<br />

sollen am 12./13. April fortgesetzt<br />

werden.<br />

bekommen. Das ist nicht das erste<br />

Mal in Nordrhein-Westfalen, dass<br />

sicheinbilligererAnbieterdurchsetzt,<br />

sagt der zuständige ver.di-Sekretär<br />

Jens Ortmann. Vor einem Jahr hatte<br />

er einen ähnlichen Fall im benachbarten<br />

Oerlinghausen, hier hatte<br />

die Betreuungsdienste Westfalen-<br />

Lippe gGmbH, eine Tochter des<br />

Deutschen Roten Kreuzes, von den<br />

Johanniternübernommen.Beschäftigten,<br />

die bei diesem Wechsel den<br />

Job verloren haben, hatte das Arbeitsgericht<br />

Detmold jüngst bestätigt,<br />

dass die Entlassungen nicht<br />

rechtmäßig gewesen seien, weil es<br />

sich um einen Betriebsübergang<br />

gehandelt habe.<br />

DensiehtJensOrtmannauchbeim<br />

jetzigenBetreiberwechsel.Derneue<br />

Betreiber argumentiert jedoch, es<br />

handele sich um ein neues Konzept.<br />

Und weil weniger Geflüchtete hier<br />

zukünftig betreut werden sollen,<br />

brauche er nicht alle bisherigen Beschäftigten.<br />

Er verwies dabei auf<br />

freie Stellen, für die er noch Fachkräftesuche–im160Kilometerentfernten<br />

Wuppertal.<br />

Jens Ortmann geht hingegen von<br />

Lohndumping aus, und das bei einemöffentlichenAuftrag.DasLand<br />

wolle mit der Neuausschreibung<br />

Kosten sparen, habe daher dem billigsten<br />

Anbieter den Zuschlag gegeben.DieFolgesei,dassdieLöhne<br />

weiter sinken. Weberhaus Nieheim<br />

verweist darauf, sich bei der Bezahlung<br />

an einer kirchlichen Richtlinie<br />

zu orientieren. Diese lehne sich an<br />

denTarifvertragÖffentlicherDienst<br />

(TvÖD)an.NachBerechnungenOrtmannsliegtsieaberbiszu27Prozent<br />

darunter. Sozialarbeiter bekämen<br />

demnach teilweise monatlich mehr<br />

als1100Euroweniger.Dazukommen<br />

noch weitere schlechtere Regelungen<br />

wie beispielsweise eine deutliche<br />

geringere Jahressonderzahlung.<br />

T a r i f l i c h e s ······························································································<br />

TageszeiTungen – (pm) Auch die<br />

dritte Verhandlungsrunde für die<br />

rund 13 000 Journalist/innen bei Tageszeitungen<br />

ist Mitte März ohne<br />

Ergebnis geblieben. Nach Streiks in<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen,<br />

Hessen, Baden-<br />

Württemberg und Bayern hatte<br />

der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger<br />

(BDZV) eine einmalige<br />

Mindesterhöhung von 120 Euro<br />

für Berufseinsteiger sowie eine Erhöhung<br />

der Gehälter und Honorare<br />

umjeweils2,6Prozentzum1.August<br />

<strong>2018</strong> angeboten. Insgesamt sei das<br />

Angebot „noch vollkommen ungenügend“,soderVerhandlungsführer<br />

der Deutschen Journalistinnen- und<br />

Journalisten-Union (dju) in ver.di,<br />

Matthias von Fintel. Die dju fordert<br />

eineErhöhungderGehälterundHonorare<br />

um 4,5 Prozent, mindestens<br />

aber um 200 Euro. Die Verhandlungen<br />

sollen am 9. April fortgesetzt<br />

werden.<br />

e.on – (pm) Für die rund 10 000 Beschäftigten<br />

und die Azubis im E.ON-<br />

Konzern, die zur Tarifgemeinschaft<br />

Energie gehören, hat ver.di eine Einkommensverbesserung<br />

von 3,0 Prozentrückwirkendzum1.Märzdurchgesetzt.<br />

Die Laufzeit beträgt 17<br />

Monate. Azubis bekommen 85 Euro<br />

monatlich mehr und werden nach<br />

erfolgreichem Abschluss der Ausbildung<br />

unbefristet übernommen.<br />

AußerdemerhaltenTarifbeschäftigte<br />

eine Einmalzahlung von 1100 Euro,<br />

Azubis 500 Euro. ver.di-Mitglieder<br />

habenAnspruchaufzweizusätzliche<br />

Freistellungstage.


T a r i f & b e T r i e b<br />

················································································································ ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong><br />

Sprachrohr für Beschäftigte<br />

beTriebsräTe – In vielen Betrieben laufen noch die Wahlen für neue Interessenvertretungen<br />

(hla) Der Betriebsrat des Klinikums<br />

Coburg hat im vergangenen Jahr<br />

den Deutschen Betriebsräte-Preis<br />

in Gold gewonnen. Damit würdigte<br />

die Jury den Einsatz der Interessenvertretung<br />

für die Rechte von<br />

Rotkreuzschwestern, die in dem Klinikum<br />

auf Basis von Gestellungsverträgen<br />

zahlreiche Arbeiten übernommen<br />

hatten. Arbeiten ja, aber<br />

Rechte hatten sie lange nicht. Das<br />

hat der Betriebsrat in jahrelanger<br />

Arbeitgeändert,mittlerweiledürfen<br />

die Rotkreuzschwestern nicht nur<br />

aktiv und passiv an den Betriebsratswahlen<br />

teilnehmen, seit 2017<br />

sind die Frauen auch direkt beim<br />

Klinikum angestellt.<br />

Das ist nur ein Beispiel für den<br />

unermüdlichenEinsatzvonBetriebsräten,<br />

die derzeit in vielen Unternehmen<br />

neu gewählt werden. Es<br />

sind Frauen und Männer, die sich<br />

engagiert für ihre Kolleginnen und<br />

Kollegen einsetzen, am besten mit<br />

einer starken Gewerkschaft wie<br />

ver.di im Rücken. Dabei ist es gleich,<br />

obesEinzelkämpfersindwieManuel<br />

Schuirmann, dem es bei der Wohnungsbau-Gesellschaft<br />

Friesland<br />

gelungen ist, insbesondere zahlreicheVerbesserungenimDatenschutz<br />

durchzusetzen. Dafür erhielt er den<br />

Spiros-Simitis-Award der Datenschutz-<br />

und Technologieberatung<br />

(red.)EndeFebruarhatdieDeutsche<br />

Post AG in den Tarifverhandlungen<br />

mit ver.di ein Angebot vorgelegt,<br />

das die Gewerkschaft in einem<br />

Flugblattals„schwierig“bezeichnet.<br />

Es enthält Elemente von allen gewerkschaftlichen<br />

Forderungen. „Es<br />

bleibt aber zugleich hinter den Erwartungen<br />

zurück“, heißt es weiter,<br />

insbesonderemitBlickaufdenzweiten<br />

linearen Erhöhungsschritt von<br />

2,1 Prozent im Jahr 2019. Daher hat<br />

die Konzerntarifkommission beschlossen,<br />

die Mitglieder in den Betrieben<br />

der Deutschen Post AG zu<br />

diesem Angebot zu befragen. Bis<br />

zum 6. April läuft die Befragung<br />

noch. Am 10. April tagt die Tarifkommissionerneutundentscheidet<br />

auf Basis des Ergebnisses.<br />

Kassel. Oder ob es der Betriebsrat<br />

der N-Ergie AG in Nürnberg ist, der<br />

sich für den Wissenstransfer und<br />

denlangfristigenAufbauvonNachwuchskräften<br />

stark gemacht hat.<br />

Dafür gab es 2016 den Bronze-Preis.<br />

Der erste Betriebsrätepreis in Gold<br />

Wo Betriebsräte mitreden<br />

Einen Betriebsrat haben von den<br />

Beschäftigten in …<br />

Baden-Württemberg<br />

Bremen<br />

Hessen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Bayern<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg<br />

Niedersachsen<br />

Thüringen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Sachsen<br />

Insgesamt<br />

Private Betriebe ab 5 Beschäftigten;<br />

Quelle: Hans-Böckler-Stiftung auf Basis von Daten<br />

des IAB-Betriebspanels 2016<br />

Das Angebot sieht vor, die Gehälter<br />

der rund 130 000 Tarifbeschäftigten<br />

zum 1. Oktober um 3,0 Prozent zu<br />

erhöhen. Ein Jahr später sollen weitere<br />

2,1 Prozent folgen. Im April <strong>2018</strong><br />

sollen einmalig 250 Euro gezahlt<br />

werden, Azubis und Studierende an<br />

Berufsakademien bekommen dann<br />

100 Euro. Ihre Vergütungen sollen<br />

überproportional erhöht werden.<br />

Für die 32 000 Beamt/innen im Unternehmen<br />

gibt es im Oktober 2019<br />

einmalig 350 Euro. Außerdem soll<br />

für sie die Postzulage bis zum Ende<br />

der Laufzeit des Tarifvertrags, also<br />

biszum31.Mai2020fortgeschrieben<br />

werden.<br />

Auch das von ver.di geforderte<br />

Wahlmodell soll umgesetzt werden.<br />

Dann haben die Beschäftigten die<br />

ging übrigens 2009 an den GesamtbetriebsratderKarstadtWarenhaus<br />

AG, der selbst aktiv geworden war,<br />

um Filialen und damit auch ArbeitsplätzedesdamalsvonderInsolvenz<br />

bedrohten Warenhauskonzerns zu<br />

retten.<br />

PosiTiVe rücKMeldung<br />

der beschäfTigTen<br />

5<br />

Denn es sind nicht die Preise, die<br />

zählen. Es ist die tägliche Anerkennung<br />

durch die Beschäftigten, für<br />

die sich die Betriebsräte einsetzen.<br />

Sie sind nicht nur ein Sprachrohr für<br />

die Beschäftigten, sie können als<br />

„kollektives Sprachrohr“, wie es in<br />

einer Veröffentlichung der Hans-<br />

Böckler-Stiftung heißt, deren Bedürfnisse<br />

aufgreifen, weiter zum<br />

Management tragen und dann für<br />

Abhilfe sorgen. Sie schaffen auch<br />

Vertrauen,SorgenfürVerlässlichkeit<br />

unddamitfürPluspunkteaufbeiden<br />

Seiten.Dabeischreckensieauchvor<br />

Konflikten nicht zurück.<br />

Daher ist es wichtig, auch für die<br />

derzeitlaufendenBetriebsratswahlen<br />

zu mobilisieren. Und wenn es<br />

noch keinen gibt, sollte unbedingt<br />

eine Interessenvertretung gewählt<br />

werden. Die zuständigen ver.di-Bezirke<br />

helfen gerne dabei.<br />

http://br-wahl.verdi.de<br />

Mitglieder werden gefragt<br />

deuTsche PosT ag – Bis zum 6. April steht das Arbeitgeberangebot zur Abstimmung<br />

36%<br />

43%<br />

42%<br />

42%<br />

41%<br />

40%<br />

39%<br />

36%<br />

35%<br />

34%<br />

33%<br />

33%<br />

31%<br />

41%<br />

48%<br />

46%<br />

Möglichkeit, statt der linearen Erhöhung<br />

Entlastungszeit zu bekommen.<br />

Für die Erhöhung im Oktober<br />

macht das 60 Stunden pro Jahr, für<br />

dieeinJahrspätergeplante42StundenEntlastungszeit.Eskönnenauch<br />

beide Erhöhungen umgewandelt<br />

werden in insgesamt 102 Stunden<br />

mehr Freizeit.<br />

FürdieBefragunggeltendieselben<br />

RegelnwiebeieinerUrabstimmung<br />

zum Streik. Wenn 75 Prozent mit<br />

Nein stimmen und damit das Arbeitgeberangebot<br />

ablehnen, sind<br />

dieVoraussetzungenfüreinenStreik<br />

gegeben. Stimmen mehr als 25 Prozent<br />

mit Ja und damit für die Annahme<br />

des Angebots, sind die Voraussetzungen<br />

dafür gegeben, es<br />

anzunehmen.<br />

dIe betrIebsratsvorsItZende<br />

beaTe Müller<br />

vom klInIkum esslIngen<br />

freute sIch 2016 über<br />

den sonderPreIs beschäftIgungssIcherung<br />

a u s s c h r e i b u n g<br />

Deutscher<br />

Betriebsrätepreis<br />

In diesem Jahr wird der<br />

Deutsche Betriebsräte-<br />

Preis zum 10. Mal verliehen.<br />

2009 hatte die<br />

Fachzeitschrift „Arbeitsrecht<br />

im Betrieb“ zum<br />

ersten Mal die Idee, mit<br />

diesem Preis die erfolgreiche<br />

Arbeit von Betriebsräten<br />

auszuzeichnen,<br />

die sich für den<br />

Erhalt oder die Schaffung<br />

von Arbeitsplätzen<br />

oder die Verbesserung<br />

von Arbeitsbedingungen<br />

eingesetzt haben. Seither<br />

entscheidet Jahr für<br />

Jahr eine Jury besetzt mit<br />

Gewerkschafter/innen,<br />

Wissenschaftler/innen<br />

und Praktiker/innen über<br />

die Preisträger. Neben<br />

dem Gold-, Silber- und<br />

Bronzepreis gibt drei<br />

Sonderpreise, zuletzt in<br />

den Kategorien „Zukunftssicherung“,<br />

„Gute<br />

Arbeit“ und „Innovative<br />

Betriebsratsarbeit“. Verliehen<br />

werden die Preise<br />

im Rahmen des Deutschen<br />

Betriebsrätetags<br />

in Bonn. Hier können<br />

sich alle nominierten<br />

Projekte in Foren vorstellen;<br />

die Veranstaltung ist<br />

auch beliebt, um Kontakte<br />

zu knüpfen und<br />

Netzwerke zu bilden.<br />

Bewerbungen für den<br />

Deutschen Betriebsrätepreis<br />

<strong>2018</strong> sind noch bis<br />

zum 30. April möglich.<br />

www.dbrp.de


6<br />

r<br />

e c h T & r a T<br />

ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong>···························································································································································<br />

auch das noch<br />

Verfassungsschutz<br />

handelte 38 Jahre<br />

verfassungswidrig<br />

(ku/pm) Die 38 Jahre andauernde<br />

Beobachtung<br />

des Publizisten, Rechtsanwalts<br />

und Bürgerrechtlers<br />

Rolf Gössner<br />

durch das Bundesamt für<br />

Verfassungsschutz von<br />

1970 bis 2008 war<br />

rechtswidrig. Das hat<br />

laut einem Bericht des<br />

Internetportals<br />

www.kostenloseurteile.de<br />

das Oberverwaltungsgericht<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

(OVG) in<br />

Münster festgestellt. Damit<br />

hat es die Berufung<br />

des Amtes und der Bundesregierung<br />

gegen das<br />

erstinstanzliche Urteil<br />

zurückgewiesen: Im gesamten<br />

Beobachtungszeitraum<br />

von 1970 bis<br />

2008 habe es keinerlei<br />

„tatsächliche Anhaltspunkte”<br />

für verfassungsfeindliche<br />

Bestrebungen<br />

des Publizisten und Anwalts<br />

gegeben. Es fehle<br />

auch an Anhaltspunkten<br />

dafür, dass er angeblich<br />

„linksextremistische” Organisationen<br />

oder deren<br />

verfassungsfeindliche<br />

Ziele unterstützt habe.<br />

ver.di-Mitglied Gössner<br />

zeigte sich nach über<br />

zwölf Jahren Prozessdauer<br />

erleichtert über das<br />

Urteil. Es sei „ein gerichtlicher<br />

Sieg über<br />

geheimdienstliche Verleumdungen<br />

und Willkür,<br />

eine Entscheidung<br />

zugunsten der Meinungs-,<br />

Presse- und Berufsfreiheit.”<br />

– Das OVG<br />

hat wegen der „grundsätzlichen<br />

Bedeutung”<br />

der Rechtssache die<br />

Revision zum Bundesverwaltungsgericht<br />

zugelassen.<br />

Es bleibt<br />

abzuwarten, ob Bundesregierung<br />

und Verfassungsschutz<br />

diesen Weg<br />

beschreiten.<br />

Aktenzeichen:<br />

16 A 906/11<br />

Umkleidezeit ist Arbeitszeit<br />

bag-urTeil – Anweisung zum Tragen von Dienstkleidung bringt Vergütungspflicht mit sich<br />

aKTuelle<br />

(dgb-rs) Wer als Arbeitnehmer/in<br />

spezielleDienstkleidungtragenund<br />

sich vor der Arbeitsaufnahme entsprechend<br />

umziehen muss, hat AnspruchaufeineVergütungderdafür<br />

benötigten Zeit. So hat es das Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) in Erfurt<br />

entschieden, wie aus einem Bericht<br />

desDGB-Rechtsschutzes(www.dgbrechtsschutz.de)<br />

hervorgeht.<br />

Ein Krankenpfleger aus Ostfriesland<br />

hatte zwischen Februar 2013<br />

und April 2014 an 100 Arbeitstagen<br />

jeweils im Durchschnitt zwölf Minuten<br />

täglich gebraucht, um die<br />

Dienstkleidungan-undauszuziehen<br />

und die Wege zwischen Umkleideraum<br />

und Arbeitsstelle zurückzulegen.<br />

In dem Krankenhaus gilt eine<br />

„Dienstvereinbarung über das TragenvonDienst-undSchutzkleidung“,<br />

nach der die Dienstkleidung „für<br />

die Zeit der dienstlichen Verpflichtung<br />

zur Verfügung gestellt“ wird<br />

undjede/rBeschäftigteverpflichtet<br />

ist, sie zu tragen. Weiter heißt es:<br />

„Der Arbeitgeber stellt Umkleideräume<br />

und abschließbare Schränke<br />

für jede/n Beschäftigten zur Verfügung.“<br />

Vergütet wurde die Umkleidezeit<br />

allerdings nicht. Dagegen erhob<br />

der Krankenpfleger Klage vor dem<br />

ArbeitsgerichtEmden.Dortunterlag<br />

er, und er verlor auch seine Berufungsklage<br />

vor dem Landesarbeitsgericht<br />

Niedersachsen. Das Bundesarbeitsgerichthingegensiehtin<br />

denUmkleide-undWegezeitenvergütungspflichtige<br />

Arbeitszeit. AusgangspunktderBAG-Entscheidung<br />

war die gesetzliche Regelung, nach<br />

der „versprochene Dienste“ dem<br />

Grunde nach zu vergüten sind. Und<br />

dazu zählen nach Auffassung der<br />

Erfurter Richter/innen neben der<br />

unmittelbaren Arbeit des Klägers<br />

als Krankenpfleger auch sonstige<br />

Tätigkeiten, die damit unmittelbar<br />

zusammenhängen.<br />

Denn letztlich verspreche die Arbeitgeberin<br />

dem Kläger Vergütung<br />

für alle Tätigkeiten, die sie ihm zuweise,<br />

so das BAG. Das Aufsuchen<br />

der Umkleideräume beruhe auf der<br />

dienstlichen Anweisung, nach der<br />

der Kläger zum Tragen der Arbeitskleidung<br />

während der Arbeitszeit<br />

verpflichtet sei.<br />

Aktenzeichen: 5 AZR 382/16<br />

buchTiPP·········································································································<br />

gerichT sToPPT shoPPing aM<br />

buchMesse-sonnTag–(lvz)Auf<br />

Antragvonver.dihatdassächsische<br />

Oberverwaltungsgericht(OVG)in<br />

BautzenderStadtLeipzigmiteiner<br />

Eilentscheidungvom15.März<strong>2018</strong><br />

verboten,währendderBuchmesse<br />

zumLesefestival„Leipzigliest“am<br />

Sonntag,18.März,imStadtzentrum<br />

das„OffenhaltenvonVerkaufsstellen“<br />

zuerlauben.DassächsischeGesetz<br />

überdieLadenöffnungszeitenverlangefüreinenverkaufsoffenen<br />

SonntageinenbesonderenAnlass,<br />

dersoprägendsei,dassdagegen<br />

dieÖffnungvonVerkaufsstellen<br />

nichtinsGewichtfalle.DieAngaben<br />

derStadtzudenvonihrgeschätzten<br />

Besucherzahlenseiendafürnicht<br />

exTerneberaTung–(GL)VeränderungenindenArbeitsabläufen<br />

odervonBetriebsstrukturenoder<br />

dieEinführungneuerIT-Systeme–<br />

dassindThemen,diedenBetriebsrat<br />

vorschwierigeVerhandlungenstellenkönnen.Notwendigistdafür<br />

zumeistpersonal-undbetriebswirtschaftlicherSachverstand,zunehmendauchdatenschutzrechtliche<br />

Kompetenz.InsolchenSituationen<br />

erlaubtdasBetriebsverfassungsgesetz(u.a.Paragraf80Absatz3<br />

BetrVG)demBetriebsrat,sichexternenSachverstandszubedienen.Den<br />

könnennebendenGewerkschaften<br />

auchAnwälteundspezifischeSachverständigebieten.Allerdingskann<br />

esdarüberzuStreitmitdemArbeitgeberkommen.<br />

StrittigkönnendasErfordernis<br />

wieauchdieKostenübernahme<br />

oderdieRechtsstellungdesexternen<br />

Beraterssein.Dervorliegendeknapp<br />

gefassteLeitfadengibteinenkompetentenrechtlichenÜberblickzu<br />

FragenderEinbeziehungexterner<br />

Beratungundüberdieerforderlichen<br />

urTeile·······················································································<br />

ausreichend,stelltedasOVGfest.<br />

DieentsprechendeVerordnungder<br />

Stadtwarerstam10.MärzimAmtsblattveröffentlichtworden.<br />

Aktenzeichen:3B82/18<br />

reParaTurKosTenMindernein-<br />

KoMMensTeuer–(bs)PassierteinemArbeitnehmeraufdemHeimwegvonderArbeiteinUnfall,so<br />

kannerdenReparaturaufwandfür<br />

seinenPkwnebender30-Cent-PauschaleproEntfernungskilometer<br />

vomsteuerpflichtigenEinkommen<br />

abziehen,imvorliegendenFallin<br />

Höhevon8000Euro.Soentschied<br />

dasFinanzgerichtBaden-Württemberg.<br />

Aktenzeichen:4K3997/11<br />

Schritte.MethodischgehtderAutor<br />

einerVielzahlvonFragennachund<br />

beantwortetsieunterEinbeziehung<br />

deraktuellenRechtsprechung.Mit<br />

Musterlösungen,diedenkonkreten<br />

Falldarstellen,gibterEmpfehlungen<br />

fürBeschlüssedesBetriebsratsund<br />

MusterschreibenandenArbeitgeber.<br />

matthIasPletke:exTernebera-<br />

TungfürdenbeTriebsraT,verlag<br />

vahlen,münchen,32seItendIna4,<br />

12,90euro,Isbn978-3800656295<br />

lKw-KabineungeeigneTfürlängereruhezeiT–(ku)DerGerichtshof<br />

derEuropäischenUnionhatentschieden,dassKraftfahrerimStraßentransportsektordieihnenzustehenderegelmäßigewöchentliche<br />

Ruhezeitvon45StundennichtinihremFahrzeugverbringendürfen.<br />

WesentlichesZieldergeltendenEU-<br />

VerordnungistnachEinschätzung<br />

desGerichtshofsdieVerbesserung<br />

derArbeitsbedingungen.DerVerordnungsgeberwolledenFahrern<br />

dieMöglichkeitgeben,ihreregelmäßigenwöchentlichenRuhezeiten<br />

aneinemgeeignetenundangemes-<br />

senenOrtzugenießen.EineLkw-<br />

KabineseikeinsolcherOrt.<br />

Aktenzeichen:C-102/16


i n T e r n e s<br />

················································································································ ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong><br />

Großer Bezug zur Praxis<br />

Qualifizierungen – Betriebsräte nutzen die Angebote o anlassbezogen<br />

7<br />

(hla) Derzeit werden bundesweit<br />

neue Betriebsräte gewählt. Sind sie<br />

im Amt, bietet ver.di ihnen umfangreiche<br />

Qualifizierungen an, um sie<br />

fit für ihr Amt zu machen und vor<br />

allen Dingen auch in allen für ihre<br />

Aufgabe wichtigen Fragen auf dem<br />

Laufenden zu halten. Und nicht nur<br />

ihnen, ver.di-Fortbildungen gibt es<br />

auch für Mitglieder von Personalräten,<br />

von Mitarbeitervertretungen,<br />

von Jugend- und Auszubildendenvertretungen,vonSchwerbehindertenvertretungenundundund...Und<br />

auchfürpolitischInteressiertehaben<br />

die verschiedenen ver.di-Bildungsträger<br />

viele Angebote.<br />

2016hatdieHans-Böckler-Stiftung<br />

(HBS) Betriebsräte der verschiedenen<br />

DGB-Gewerkschaften gefragt,<br />

bei welchen Themen sie Qualifizierungsbedarf<br />

haben, welche Erfahrungen<br />

sie gemacht haben und wie<br />

die ihre Qualifizierung planen. Zu<br />

den wichtigsten Themen für die<br />

ver.di-Betriebsräte zählen Arbeitszeitverdichtung/Stress,Arbeitszeitfragen<br />

und betriebliches Gesundheitsmanagement.<br />

Hierfür sehen<br />

sie auch den größten Qualifizierungsbedarf.<br />

„Das sind Themen, zu<br />

denen die ver.di-Bildungsträger<br />

vielfältigeSeminareanbieten“,sagte<br />

ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Christoph Meister bei einer Vorstellung<br />

der Ergebnisse im ver.di-Gewerkschaftsrat.<br />

Grundsätzlich hat die HBS bei den<br />

befragten Betriebsräten aus dem<br />

ver.di-Organisationsbereicheinehohe<br />

Bereitschaft zur Weiterbildung<br />

festgestellt. 75 Prozent von ihnen<br />

haben bereits drei oder mehr Seminarebesucht,unddas,obwohlrund<br />

35 Prozent der Befragten in ihrer<br />

ersten Wahlperiode aktiv waren.<br />

FestgestellthatdieHBSaberauch,<br />

dass nicht einmal ein Viertel der bei<br />

Welche Qualifizierungen werden gebraucht?<br />

Arbeitsverdichtung/Stress<br />

Arbeitszeitfragen<br />

Betriebliches Gesundheitsmanagement<br />

Befristungen<br />

Alternde Belegeschaften/alternsgerechte<br />

Arbeitsplätze<br />

Personalentwicklung/innerbetriebliche<br />

Karriereentwicklung<br />

Beschäftigungssicherung<br />

Betriebliche Aus- und Weiterbildung<br />

Familienfreundliche Arbeitsbedingungen<br />

Ausgliederung/Schließung oder<br />

Zusammenlegung von Betriebsteilen<br />

Altersteilzeit/Vorruhestand<br />

Betriebliche Umsetzung von Tarifverträgen<br />

Leiharbeit/Werkverträge<br />

Mobbing<br />

Unterschreitung tariflicher Leistungen<br />

durch Arbeitgeber<br />

Betriebliche Altersvorsorge<br />

Home Office<br />

Digitalisierung/Industrie 4.0<br />

Innovationsfähigkeit des Unternehmens<br />

QUELLE: QUALIFIZIERUNGSBEFRAGUNG BETRIEBSRÄTE 2016, RUB/HBS<br />

ver.diBefragtenseineQualifizierung<br />

systematisch plant. Hinzu kommt,<br />

dass mehr als die Hälfte zu kommerziellen<br />

Anbietern geht. „Hier<br />

müssenwirunserespezifischeKompetenz<br />

mehr herausstellen“, empfiehlt<br />

Meister.<br />

Denn die kommerziellen Anbieter<br />

vermittelten häufig nur das rechtlicheWissenunddieTelefonnummer<br />

eines Rechtsanwalts, der Praxisbezug<br />

fehle oft. „Das Verstehen von<br />

Gesetzestexten allein reicht in der<br />

heutigen Arbeitswelt nicht aus. Für<br />

uns sind Rollenklarheit und Handlungskompetenz<br />

wichtig, daher arbeitenmirhäufigmitPraktiker/innen<br />

12<br />

12<br />

13<br />

13<br />

12<br />

11<br />

9<br />

10<br />

9<br />

15<br />

15<br />

14<br />

16<br />

12<br />

14<br />

6<br />

10<br />

Gleichstellung von Männern und Frauen 3<br />

7<br />

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

3<br />

5<br />

der Arbeitnehmervertreter/innen<br />

Vorbereitungen laufen jetzt<br />

10. aKTionswoche – Umfangreiche Materialien im ver.di-Intranet<br />

(red.) Anfang Juni startet ver.di zum<br />

10.MalihreAktionswoche.Indiesem<br />

Jahr stehen die Tage vom 4. bis zum<br />

8. Juni ganz im Zeichen von „Gute<br />

Ausbildung – gute Arbeit“. Dazu<br />

stellt ver.di wieder umfangreiches<br />

Materialbereit,vonBroschürenund<br />

Flyern über Vorlagen bis hin zur UnterstützungdurchTeamer/innenzum<br />

Trainieren von Mitgliedergewinnungs-<br />

und Mobilisierungsgespräche.<br />

Näheres dazu findet sich im<br />

ver.di-Intranet. Wer keinen Zugang<br />

dazu hat, sollte bei der Planung von<br />

14<br />

18<br />

17<br />

21<br />

20<br />

22<br />

21<br />

24<br />

26<br />

26<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

33<br />

39<br />

38<br />

41<br />

52<br />

Aktuell wichtiges<br />

Diskussionsthema im BR<br />

Angaben in Prozent<br />

58<br />

Persönlicher<br />

Qualifizierungsbedarf<br />

68<br />

aus den Betrieben und Branchen“,<br />

so Meister weiter.<br />

Auch müssten sich Fachbereiche<br />

undBildungsträgerengerabstimmten,<br />

denn viele Betriebsräte entscheidenanlassbezogen,obsiesich<br />

weiterbilden. Selbstbewusst sollte<br />

alle ehren- und hauptamtlichen<br />

ver.dianer/innen für ihre Bildungsangebote<br />

werben und gerade neu<br />

gewählte Betriebsrät/innen stärker<br />

an ver.di binden. Denn immerhin<br />

nehmen auch 22 Prozent der Betriebsratsmitglieder<br />

ohne Gewerkschaftsbindunganver.di-Seminaren<br />

teil.<br />

http://bildungsportal.verdi.de<br />

VeranstaltungenimRahmenderAktionswoche<br />

Hauptamtliche darauf<br />

ansprechen.Geplantistauchwieder<br />

eine Aktionsdatenbank, über die<br />

auch personelle Unterstützung für<br />

einzelne Veranstaltungen angefordert<br />

werden kann.<br />

ringo bischoff leItet<br />

den bereIch gewerkschaftlIche<br />

bIldung und<br />

bIldungsZentren beIm<br />

ver.dI-bundesvorstand<br />

i n T e r V i e w<br />

Probleme<br />

effektiv<br />

angehen<br />

Was macht die ver.di-<br />

Bildungsträger aus?<br />

Andere bieten auch Arbeitsrecht.<br />

Wir die Praxis<br />

dazu. Eine starke Interessenvertretung<br />

darf<br />

nicht nur Paragrafen<br />

kennen, sie muss die<br />

Probleme im Betrieb effektiv<br />

angehen. Unsere<br />

Seminarkonzepte mit<br />

zahlreichen praktischen<br />

Übungen machen Betriebs-<br />

und Personalräte<br />

handlungsfähig. ver.di<br />

Bildung und Beratung<br />

als bundesweiter Anbieter<br />

ist sehr flexibel und<br />

greift mit den ver.di-Bildungswerken<br />

aktuelle<br />

Themen und Bedürfnisse<br />

auf. Trotzdem beziehen<br />

wir eindeutig Position.<br />

Neutralität ist für eine<br />

Interessenvertretung keine<br />

Option!<br />

Was sind die Vorzüge<br />

der ver.di-Bildungszentren?<br />

Andere bieten auch<br />

schöne Zimmer. Wir<br />

interessante Menschen<br />

dazu. Unsere Bildungszentren<br />

sind Wohlfühlorte<br />

mit sympathischer<br />

Rundum-Betreuung. Sie<br />

sind Denkwerkstätten<br />

mit gut geschulten Seminarteams.<br />

Und sie sind<br />

Treffpunkt vieler Kolleg/<br />

innen aus unterschiedlichen<br />

Branchen – zum Erfahrungsaustausch<br />

und<br />

zum Netzwerken.


u n T e w i e s e<br />

8 ver.di <strong>news</strong> 4 · 24. März <strong>2018</strong><br />

felIx hadwIger,<br />

brIgItte hamm,<br />

katrIn vItols,<br />

Peter wIlke:<br />

MenschenrechTe iM<br />

unTernehMen durchseTzen.<br />

transcrIPt<br />

verlag, bIelefeld,<br />

240 seIten, 24,99 euro,<br />

Isbn 978-3837641790<br />

ver.di <strong>news</strong><br />

erscheInt 14-täglIch<br />

herausgeber:<br />

vereInte dIenstleIstungsgewerkschaft<br />

ver.dI,<br />

frank bsIrske, vorsItZender<br />

chefredaKTion:<br />

dr. marIa knIesburges<br />

redaKTion: heIke langenberg<br />

(verantwortlIch), marIon<br />

lührIng, Jenny mansch<br />

layouT: helmut mahler<br />

infografiK: klaus nIesen<br />

carToon: thomas Plassmann<br />

drucK: alPha PrInt medIen ag,<br />

darmstadt<br />

adresse: redaktIon ver.dI <strong>news</strong>,<br />

Paula-thIede-ufer 10,<br />

10179 berlIn,<br />

tel.: 030 / 69 56 1069,<br />

fax: 030 / 69 56 3012<br />

verdI-<strong>news</strong>@verdI.de<br />

www.verdI-<strong>news</strong>.de<br />

Dicke Bretter bohren<br />

b u c h T i P P<br />

– Menschenrechtsschutz als Aufgabe betrieblicher Akteur/innen<br />

Arbeitnehmerrechte verknüpft mit<br />

Menschenrechten haben in der globalisiertenÖkonomieeinebesondere<br />

Bedeutung.DeutscheUnternehmen<br />

haben im Ausland Niederlassungen<br />

und/oder lassen dort produzieren.<br />

Ausländische Firmen haben Tochterunternehmen<br />

hierzulande. Die<br />

Standards der Arbeitnehmerrechte<br />

unterscheiden sich – zuweilen sehr<br />

gravierend. Dennoch gibt es eine<br />

gemeinsame Basis: die Menschenrechte<br />

der Vereinten Nationen.<br />

Um die Respektierung der Menschenrechte<br />

in Unternehmen ist es<br />

überwiegend schlecht bestellt. Und<br />

die Missachtung ist keineswegs auf<br />

die Länder des globalen Südens,<br />

alsoLändermitpolitischenundökonomischen<br />

Benachteiligungen, beschränkt;<br />

sie ist auch in den USA<br />

und in Europa zu finden. Mit UN-<br />

Leitprinzipien für Wirtschaft und<br />

Menschenrechte, 2011 durch den<br />

UN-Menschenrechtsratbeschlossen,<br />

sindHandlungsleitlinienfürStaaten<br />

undUnternehmenfestgelegtworden.<br />

Für die Alltagstauglichkeit dieser<br />

Leitlinien haben die Autoren dieses<br />

Buches im Rahmen eines Projekts<br />

der Hans-Böckler-Stiftung gut fundierte<br />

Beispiele der Umsetzung zusammengetragen.<br />

Die Dringlichkeit von Handlungserfordernissen<br />

wird tagtäglich<br />

öffentlich: menschenunwürdige<br />

Produktionsbedingungen in Bangladesch,<br />

Zwangsarbeit beim Bau<br />

der Fußballstadien in Katar, viele<br />

Unfalltote beim Flughafenbau in<br />

Istanbul,undumBeispieleausdeutschenLandenzunennen:Misshandlungen<br />

von Haushaltsangestellten<br />

durch Botschaftspersonal.<br />

Nun, das Skandalisieren in der Öffentlichkeitalleingenügtnicht,wenn<br />

praktische Folgen ausbleiben. In<br />

diesemBuchzeigendieAutor/innen<br />

an mehreren Beispielen, wie politischeRahmensetzungfürMenschenrechte<br />

im globalen Unternehmen<br />

eine Fortsetzung, eine Konkretisierung<br />

erfahren kann. Die Fallstudien<br />

beleuchten, wie deutsche Global<br />

Player wie u.a. BASF, Daimler und<br />

Otto die UN-Leitprinzipien aufgegriffen<br />

und unter Mitwirkung der<br />

ArbeitnehmervertretungeneinStück<br />

vorangetrieben haben.<br />

Der überwiegende Teil der interviewtenArbeitnehmervertretungen<br />

war mit den Leistungen der UnternehmenimdiesemBereichzufrieden,<br />

empfand seine Einbindung dabei<br />

durch das Management in fast allen<br />

Fällen als ausreichend. Allerdings<br />

wird hier auf mangelnde HandlungsgrundlagedurchdasBetriebsverfassungsgesetzwieauchauffehlende<br />

Arbeitskapazitäten der<br />

Betriebsräte hingewiesen. Eher als<br />

„unzureichend“ bewerten die Arbeitnehmervertretungen<br />

der Deutschen<br />

Post DHL und der Telekom<br />

die Aktivitäten der Konzernspitzen.<br />

Das Durchsetzen von Menschenrechten<br />

in globalisierten Unternehmenhatzwarbegonnen,stecktaber<br />

noch in den Kinderschuhen. Für ArbeitnehmervertretungenimBetrieb<br />

und für Gewerkschaften bedeutet<br />

dies frei nach Max Weber das beharrliche<br />

„Bohren von dicken Brettern“.<br />

Gunter Lange<br />

hinweis: dIe ausgabe 4<br />

erscheInt am 24. märZ <strong>2018</strong><br />

www.verdi.de<br />

Kein Tabu mehr<br />

„Wir beobachten<br />

derzeit eine<br />

Enttabuisierung<br />

fremdenfeindlicher<br />

Meinungen in den<br />

Belegschaften.“<br />

Der Soziologe<br />

Dieter Sauer in einem<br />

Interview mit der<br />

Wochenzeitschrift<br />

„Die Zeit“ zum<br />

Klimawandel in<br />

den Betrieben<br />

T e r M i n e ····································································· a u s s T e l l u n g ···············<br />

Der Girls’ Day findet bundesweit<br />

am26.Aprilstatt.DannsollMädchen<br />

die Gelegenheit gegeben werden,<br />

sich auch Berufsfelder anzusehen,<br />

die sie bislang selten für ihre BerufswahlinBetrachtziehen.Gemeint<br />

sind vornehmlich technische Berufe.<br />

Dazu geben Behörden, Forschungseinrichtungen,<br />

Betriebe und Unternehmen<br />

an diesem Tag die Gelegenheit.MehrInfos:www.girls-day.<br />

de<br />

RevolutioneninDeutschlandsind<br />

selten. Im ver.di-Bildungs- und Begegnungszentrum<br />

Clara Sahlberg<br />

in Berlin dreht es sich vom 8. bis<br />

zum 10. Juni ein Wochenende lang<br />

um Revolutionen und Rebellionen<br />

im 20. Jahrhundert. Dabei ist das<br />

Rosa-Luxemburg-Zitat Zu sagen<br />

wasist,bleibtdierevolutionärste<br />

Tat titelgebend. Mehr Infos: www.<br />

bbz.verdi.de<br />

Zu einer Fachtagung lädt die Initiative<br />

Klischee-Frei des Bundesinstituts<br />

für Berufsbildung am 12.<br />

und 13. Juni nach Berlin ein. Das<br />

Fachportal hat es sich zur Aufgabe<br />

gemacht, Mädchen und Jungen auf<br />

dem Weg zu einem Beruf zu begleiten,<br />

der zu ihren Fähigkeiten und<br />

Interessenpasst,freivonGeschlechterklischees.<br />

Mehr Infos: www.kli<br />

schee-frei.de<br />

DerDeutscheFrauenratdiskutiert<br />

am 22. Juni in Berlin über Digitalisierung&Frauen.DasProgramm<br />

für die Veranstaltung wird derzeit<br />

erstellt. Mehr Infos: www.frauen<br />

rat.de<br />

Noch bis zum 18. Mai ist in der MediengaleriedesFachbereichsMedien,<br />

Kultur, Industrie im ver.di-Landesbezirk<br />

Berlin-Brandenburg die Ausstellung<br />

Unter Druck – Journalisten<br />

im Visier zu sehen. Am Beispiel<br />

der Türkei zeigt sie, wie die Pressefreiheit<br />

zur Zeit unter Druck steht.<br />

DabeistehtdieTürkeistellvertretend<br />

für die Entwicklung vieler Länder, in<br />

denen Journalist/innen wegen ihrer<br />

beruflichen Arbeit inhaftiert oder<br />

mitfadenscheinigenBegründungen<br />

unter Anklage gestellt werden.<br />

ver.di Mediengalerie, Dudenstr. 10,<br />

10965 Berlin, Öffnungszeiten montags<br />

und freitags 14 bis 16 Uhr,<br />

dienstags 17 bis 19 Uhr sowie donnerstags<br />

von 14 bis 18 Uhr.<br />

www.mediengalerie.org

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