audimax ING. 4/2018 - Karrieremagazin für Ingenieure
Du willst wissen was jobmäßig im Jahr 2020 abgeht? Dann klick dich in die neue audimax ING Ausgabe! Weitere Themen im Heft: Smart, digital und nachhaltig: Die Baubranche im Check, die neusten Innovationen in der Luft- und Raumfahrt und alles rund um den MINT-Award Technik 2018 uvm.
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13. Jahrgang · 4 - <strong>2018</strong> · April - Juni <strong>2018</strong><br />
DEIN JOB<br />
2020<br />
Was<br />
kommt?<br />
Was<br />
bleibt?<br />
Aufgebaut<br />
Smart, digital und<br />
nachhaltig: die<br />
Baubranche im Check<br />
Außerdem<br />
Innovationen in der Luftund<br />
Raumfahrt, Elektroings<br />
& MINT-Award Technik
Welcome to the<br />
Visioneering Group.<br />
Visioneering bedeutet <strong>für</strong> uns: neugierig in die digitale<br />
Zukunft denken und Lösungen Wirklichkeit werden lassen,<br />
die andere nicht <strong>für</strong> möglich halten. Arbeiten Sie gemeinsam<br />
mit unseren Teams am Thema Industrie 4.0, um in Zukunft<br />
noch effizientere Ferti gungsprozesse zu ermöglichen.<br />
Als führender Maschinen- und Anlagenbauer freuen wir<br />
uns über jeden, der unsere Passion teilt.<br />
Bewerben Sie sich unter durr.com/karriere
ARBEITS-<br />
WELTEN<br />
08 DEIN JOB 2020<br />
Trendbranchen im Check<br />
TOP-THEMA:<br />
DEIN JOB 2020<br />
Seiten 8 bis 15<br />
16 SYSTEM- UND<br />
PRÜF<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
Schnelles Einstiegswissen<br />
18 ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
So arbeiten E-<strong>Ingenieure</strong><br />
22 LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
Arbeitgeber und Zukunftsvisionen<br />
im Fokus<br />
30 KONSUMGÜTER-<strong>ING</strong>S<br />
Einblicke, Trends, Skills<br />
32 ROHSTOFFGEWINNUNG<br />
Von Bohrtechnik bis<br />
Energieeinspeisung<br />
34 KARRIERE IN DER<br />
BAUBRANCHE<br />
Von Digitalisierung,<br />
Nachhaltigkeit und<br />
spannenden Projekten<br />
46 ANLAGENBAU<br />
Karrierewege und Aussichten<br />
KARRIERE<br />
06 MENSAGESPRÄCH<br />
Gründer Mostafa Akbari<br />
im <strong>audimax</strong>-Interview<br />
20 MINT AWARD TECHNIK<br />
Neue Ausschreibung<br />
zu Urbaner Mobilität<br />
44 MINT MINDED COMPANY<br />
Die Zertifizierungsrunde<br />
<strong>2018</strong> läuft<br />
STUDIUM<br />
48 MASTERFORUM<br />
Masterstudiengänge im<br />
Kurzporträt<br />
60 STUDIENHILFE<br />
Expertentipps gegen<br />
Prüfungsangst<br />
62 INTERNATIONAL<br />
Julia verliebt sich in Madrid<br />
LEBEN<br />
65 RESTERAMPE<br />
Wissensschnipsel und<br />
Kladderadatsch<br />
66 LIEBE 4.0<br />
Experteninterview zu<br />
Kommunikation & Liebe<br />
im digitalen Zeitalter<br />
68 MUSIK, MOVIE, MALEREI<br />
Kulturwissen und<br />
-highlights <strong>2018</strong><br />
70 WILL ICH<br />
Dinge (nicht nur) <strong>für</strong><br />
Schöngeister und Intellektuelle<br />
JODELPERLE<br />
DES MONATS<br />
DOZENT: WIR<br />
NÄHERN UNS<br />
DEM ENDE<br />
DER VOOOR...<br />
GEHIRN:<br />
-LESUNG,<br />
-LESUNG,<br />
-LESUNG<br />
REALITÄT:<br />
-SCHRIFT!<br />
EINE KRISTALLKUGEL hatte Volontärin<br />
Julia nicht, aber sie hat <strong>für</strong> dich dennoch<br />
einen Blick in die Zukunft geworfen: <strong>für</strong> deinen<br />
Job 2020. Ab Seite 8 findest du Trendbranchen<br />
von Energie bis Medizintechnik,<br />
die du als Ingenieur kennen solltest. +++<br />
Entwicklungen, die du in der Baubranche<br />
nicht verpassen solltest, hat Chefredakteurin<br />
Eva recherchiert. Wie wichtig Digitalisierung<br />
und Nachhaltigkeit in der Baubranche sind,<br />
erfährst du ab Seite 34. +++ Echte Überflieger<br />
sollten ab Seite 22 weiterlesen: Dort<br />
steht das Wichtigste zu Arbeitgebern und<br />
Zukunftsvisionen in der Luft- und Raumfahrt.<br />
+++ Ganz nach oben auf der Karriereleiter<br />
kann es <strong>für</strong> dich gehen, wenn du<br />
dir ein paar Tipps <strong>für</strong> Recruiting-Veranstaltungen<br />
zu Herzen nimmst. Volontärin Sabine<br />
hat ab Seite 54 zusammengetragen,<br />
wie du dich zum Beispiel am besten auf<br />
Kaminabenden und beim Speed Recruiting<br />
verhältst. +++ Auf das richtige Verhalten<br />
kommt es auch in Beziehungen an. Wie die<br />
digitale Kommunikation unsere Partnerschaften<br />
verändert und welches Verhalten<br />
sinnvoll ist, verrät uns Kommunikationswissenschaftler<br />
Richard Lemke ab Seite 66. In<br />
diesem Sinne: Seid lieb zueinander – egal ob<br />
digital oder analog.<br />
52 DIGITALES CONSULT<strong>ING</strong><br />
So beeinflussen agile<br />
Methoden den Beraterjob<br />
54 RECRUIT<strong>ING</strong>-EVENTS<br />
Kaminabend, Speed,<br />
Recruiting und Co. im Check<br />
56 MINT-EINSTIEG<br />
Wir beantworten die<br />
drängendsten Fragen<br />
WIE IMMER<br />
04 Tech-Eck<br />
50 Karriere News<br />
58 Studium News<br />
64 Leben<br />
71 Rätsel & Impressum<br />
72 Inserentenverzeichnis<br />
74 Mut zur Lücke<br />
Sonja Gerhardt<br />
& Team<br />
Fotos: © audima MEDIEN | Illustration: © audima MEDIEN<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 03
TECH-ECK<br />
DAS. WILLST. DU. WISSEN.<br />
GARANTIERT. EINE LADUNG<br />
FAKTEN FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE<br />
RIESENAIRBAG FÜRS PANORAMADACH<br />
Um sich bei einem Unfall nicht am Glasdach eines Fahrzeugs zu verletzen,<br />
hat ein südkoreanischer Automobilhersteller einen Airbag entwickelt, der<br />
das gesamte Dach abdecken und so die Insassen schützen kann.<br />
SCHLUSS MIT RUMIRREN –<br />
DAS RÄT DIR DER W<strong>ING</strong>-MAN<br />
Du weißt deinen Stundenplan<br />
grundsätzlich nie auswendig?<br />
Fotografier ihn ab und nutz ihn auf<br />
deinem Smartphone als Wallpaper.<br />
Am besten machst du's im nächsten<br />
Semester gleich zu Beginn, dann<br />
weißt du immer, wo's langgeht.<br />
HAPPY BIRTHDAY<br />
Die Rolltreppe feiert in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag.<br />
Erfunden hat sie Ende des 19. Jahrhunderts der US-amerikanische<br />
Ingenieur Jesse Reno. Good to know: In Deutschland<br />
gibt es rund 35.000 Rolltreppen, die längste in der Hamburger<br />
Elbphilharmonie.<br />
WOHER KOMMT EIGENTLICH<br />
Die Bezeichung Murphy's Law – ›alles, was schiefgehen kann, wird auch<br />
schiefgehen‹ – entstand in Anlehnung an US-Ingenieur Edward A. Murphy,<br />
der 1949 bei Raketenversuchen eine Mess-Sonde falsch montierte.<br />
WEISE WORTE<br />
»Nicht das Auto verdirbt den Charakter, aber wer keinen Charakter hat,<br />
sollte nicht Auto fahren.« Ferdinand Porsche (*1875 †1951), Gründer des<br />
gleichnamigen Sportwagenherstellers<br />
BEST OF JODEL<br />
»Ich dachte gestern, ich wäre<br />
der dümmste Ersti im ganzen<br />
Mathe-Vorkurs, bis der Typ vor<br />
mir ›Addieren‹ gegoogelt hat.«<br />
DU WEISST, DASS DU EIN<br />
<strong>ING</strong>ENIEUR BIST, …<br />
… wenn du jemals das Anschlusskabel<br />
eines defekten Elektrogerätes<br />
zur eventuellen späteren<br />
Verwendung aufgehoben hast.<br />
AUTOKAUF VERBOTEN<br />
Den Einwohnern Singapurs ist es seit Februar <strong>2018</strong> per Dekret untersagt,<br />
sich ein neues Auto zuzulegen. Die örtliche Verkehrsbehörde ›Land<br />
Transport Authority‹ möchte so das Kfz-Wachstum stoppen, um Staus<br />
und Luftbelastung einzugrenzen. Nur wenn ein Fahrzeug verschrottet<br />
wird, darf wieder ein neues her.<br />
ALL-ROBOTER<br />
AUF ERDURLAUB<br />
Der ›Robonaut 2‹ befindet sich<br />
seit 2011 auf der internationalen<br />
Raumstation ISS, um die Menschen<br />
dort zu entlasten. Nun muss er<br />
erstmal zurück auf die Erde –<br />
um repariert zu werden.<br />
FIEBERMESSEN IM EWIGEN EIS<br />
Ein internationales Forscherteam hat eine<br />
Möglichkeit gefunden, die Wassertemperatur<br />
der Vergangenheit festzustellen: Die Forscher<br />
haben ein Thermometer entwickelt, mit dem<br />
sie die atmosphärischen Edelgase Argon, Xenon<br />
und Krypton messen können, die im ewigen<br />
antarktischen Eis in winzigen Luftbläschen<br />
eingeschlossen sind. Deren Konzentration hängt<br />
eng mit der Wassertemperatur zusammen.<br />
WINDPARKS IM CHECK<br />
Ein Forschungsteam der Universität Tübingen<br />
hat erstmals das Windfeld hinter Offshore-<br />
Windparks in der Nordsee gemessen. Sie stellten<br />
Wirbelschleppen von bis zu 70 Kilometern<br />
Länge fest. Mithilfe der Ergebnisse wollen sie den<br />
Ausbau der Windkraftnutzung optimieren.<br />
SCHWEBENDER<br />
ZEBRASTREIFEN<br />
In 3D-Optik aufgemalte<br />
Zebrastreifen sollen Autofahrer<br />
mittels der entstehenden optischen<br />
Täuschung zum Bremsen<br />
veranlassen: Die weißen Balken<br />
scheinen vor dem Fahrer in der<br />
Luft zu schweben – er kann<br />
nicht anders, als anzuhalten.<br />
Fußgänger können so noch<br />
sicherer die Straße überqueren.<br />
Text: Julia Wolf | Illustration: © monkik/ Fotolia, <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
04 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Fertig mit Schule oder Uni? Dann los:<br />
Fluglotse werden!<br />
Abitur bzw. Bachelor in der Tasche – oder auf der Zielgeraden?<br />
Lust auf einen Richtungswechsel im oder nach dem Studium?<br />
Dann werden Sie Fluglotse (m/w) – es warten hervorragende<br />
Aussichten auf Sie.<br />
Für einen reibungslosen Flugverkehr in Deutschland braucht es Profis, die den Überblick behalten.<br />
Denn Luftfahrt bedeutet mehr, als nur von A nach B zu kommen: Es geht um die Sicherheit der<br />
Menschen am Himmel. Und genau hier<strong>für</strong> sind unsere 5.500 Mitarbeiter die Spezialisten.<br />
Wir garantieren einen sicheren und störungsfreien Verkehrsfluss – am Boden und in luftigen Höhen.<br />
Dabei verlassen sich unsere Fluglotsen auf moderne Flugsicherungssysteme und eine hoch<br />
komplexe Technik, die von unseren eigenen <strong>Ingenieure</strong>n betreut wird.<br />
10.000 sicher durchgeführte Flüge täglich – <strong>für</strong> uns immer wieder eine Bestätigung, dass<br />
unser Job wichtig ist. Wenn Sie diese Faszination <strong>für</strong> die Luftfahrt teilen, freuen wir uns über Ihre<br />
Bewerbung. Wir brauchen Sie – <strong>für</strong> einen sicheren Himmel über Deutschland!<br />
Starthilfe gibt’s hier: karriere.dfs.de<br />
Weil der Himmel uns braucht!
MENSAGESPRÄCH<br />
»START-UP-ERFOLGSREZEPT:<br />
GERMAN SICHERHEIT PLUS<br />
AMERIKANISCHE OFFENHEIT.«<br />
SEIN START-UP HOLOBUILDER GEHT GERADE<br />
DURCH DIE DECKE. CEO UND GRÜNDER<br />
MOSTAFA AKBARI ERZÄHLT, WIE ES DAZU KAM<br />
Kulinarisch hielt sich Akbari als<br />
Student an eine österreichische<br />
Süßspeise: In der Mensa aß<br />
er am liebsten Kaiserschmarrn.<br />
Interview: Petra Herr<br />
MOSTAFA AKBARI GRÜNDETE GE-<br />
MEINSAM MIT ZWEI WEITEREN AB-<br />
SOLVENTEN DER RWTH AACHEN<br />
DAS MITTLERWEILE AUCH IN KA-<br />
LIFORNIEN ANSÄSSIGE UNTERNEH-<br />
MEN HOLOBUILDER.<br />
Mostafa, was genau ist das Produkt von Holobuilder? Das ist eine Art ›Google<br />
Street View <strong>für</strong> Baustellen‹. Die Leute können den Baufortschritt sehen<br />
und über Holobuilder miteinander kommunizieren.<br />
Hast du ein Anwendungsbeispiel parat? Klar, etwa <strong>für</strong> ein Projekt im Store<br />
Bereich. Victoria’s Secret hat beispielsweise zwei neue Stores in China gebaut<br />
und Holobuilder genutzt, um von den USA aus den Baufortschritt zu<br />
beobachten. Das amerikanische Koordinations-Team konnte sehen, wie<br />
der Laden umgebaut, die Ware in den Laden gebracht und das Marketing<br />
am Point of Sale platziert wurde. Das konnten sie dann kommentieren<br />
und so die Organisation steuern. Auch beim Bau von Flughäfen, Datenzentren<br />
oder Krankenhäusern – also sehr komplexe Bauprojekte, bei<br />
denen viele Leute involviert sind – fällt ein hoher Kommunikations- und<br />
Dokumentationsaufwand an. Beispielsweise muss später einsehbar sein,<br />
wo Rohre verlegt wurden. Denn Baupläne stimmen leider nicht immer<br />
mit der gebauten Realität überein. Darüber hinaus bieten wir noch viele<br />
weitere technische Feinheiten und bauspezifische Features an.<br />
Welche Vorteile bringt Holobuilder auf die Baustelle? Wer mit Holobuilder<br />
arbeitet, spart enorm Kosten und Zeit. Baut etwa ein deutscher Chemiekonzern<br />
eine Raffinerie in Saudi-Arabien, müssen die zuständigen<br />
<strong>Ingenieure</strong> nicht unbedingt vor Ort sein, denn die nötigen Informationen<br />
können über die Plattform sofort ausgetauscht werden. Generell vereinfacht<br />
es den aufwändigen Dokumentationsprozess: hier kann 90 Prozent<br />
der Zeit eingespart werden.<br />
Die Baubranche und Holobuilder scheinen gut zusammen zu passen. Wann<br />
kam euch eigentlich die Idee zu eurem Start-up? Ich war damals noch wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter an der RWTH Aachen, Mitgründer Simon<br />
schrieb seine Bachelorarbeit bei mir. Daraus entwickelten wir dann<br />
ein eigenes Open-Source-Projekt im Bereich Augmented Reality.<br />
Irgendwann haben wir uns dann entschieden, uns damit selbstständig<br />
zu machen. Schließlich kam noch Kristina ins Team und wir bekamen<br />
zu dritt ein Exist-Stipendium. Für ein Jahr arbeiteten wir in den Räumen<br />
der Hochschule und konnten uns gegen Ende des Jahres unsere<br />
eigenen Büros in Aachen anmieten, da wir schon Umsätze generieren<br />
konnten.<br />
Aktuell hat Holobuilder neben dem Aachener Büro noch eines in San Francisco.<br />
Wie kam es zu dem Schritt in die USA? Wir arbeiten in den Bereichen Augmented<br />
und Virtual Reality. Viele Hersteller in diesem Bereich sitzen<br />
im Silicon Valley. Bevor wir tatsächlich unser amerikanisches Büro eröffneten,<br />
sind wir jedes Jahr zwei bis drei Mal hingeflogen, haben uns<br />
mit Leuten getroffen und Technologien angeguckt. Dort war quasi die<br />
Vorreiterstätte.<br />
Foto: © fotoart-wallraf/Fotolia, Holobuilder<br />
06 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
Cosmos Communications<br />
MENSAGESPRÄCH MOSTAFA AKBARI<br />
Warst du neben den kürzeren Schnupperaufenthalten auch mal länger dort?<br />
Ja, ich bin damals mitdem dreimonatigen Förderprogramm ›German<br />
Accelerator‹ rüber gegangen, um zu verstehen, wie es in den USA funktioniert.<br />
Und dann hat unser Produkt dort einfach sehr gut eingeschlagen.<br />
Zudem kamen US-Kapitalgeber auf uns zu und haben investiert.<br />
Das klingt verlockend einfach. Was war euer Erfolgsrezept? Das ›German<br />
Accelerator‹-Programm hat uns sehr geholfen: Durch die Mentoren vor<br />
Ort bietet es einem eine Art Brücke in die USA. So konnten wir in Ruhe<br />
das dortige Geschäftsgebahren kennenlernen. Natürlich waren wir auch<br />
auf sehr vielen Meet-ups, auf denen sich viele US-amerikanische Gründer<br />
und Start-ups austauschen. Unser Glück war, dass viele unserer zukünftigen<br />
Kunden auf uns zugekommen sind. Amerikaner sind da sehr offen:<br />
Wenn sie in einer Software eine Opportunität sehen, die sie weiterbringt,<br />
dann sind sie sehr schnell dabei, sich zu treffen und alles in eine Richtung<br />
zu lenken, die ihnen hilft.<br />
Wann fiel dann letztlich die Entscheidung, dieZweigstelle Silicon Valley zu<br />
wagen? Als das erste Investment kam, war <strong>für</strong> uns klar, dass wir in den USA<br />
ein Büro aufmachen würden, um dort zu bleiben. Nach einer Testphase<br />
haben wir uns den ersten US-Mitarbeiter an Bord geholt.<br />
Wie ist Holobuilder momentan aufgestellt? In den USA sind wir zu zehnt<br />
und wachsen weiter. Im deutschen Büro sind wir 22. Insgesamt also ein<br />
Team von 32 Leuten, mal mehr mal weniger. Es sind oft auch Diplomanden<br />
dabei, das fluktuiert.<br />
Wie kommt’s, dass in Aachen so viel mehr Mitarbeiter sitzen? Unsere Hauptmärkte<br />
sind USA und Asien. Was uns aber ausmacht, ist ›Engineering<br />
Made in Germany‹. Die gesamte Entwicklung und Forschung passiert in<br />
Aachen, hier haben wir das Team, das das Produkt entwickelt und aufbaut.<br />
Außerdem bestehen immer noch enge Partnerschaften mit den Informatik-<br />
und den Bauingenieur-Lehrstühlen der RWTH Aachen. In den<br />
USA konzentrieren wir uns eher auf Marketing und Verkauf.<br />
Welche Vorteile bringt ›Made in Germany‹ aus deiner Sicht mit sich? Es ist eher<br />
eine Sache der Mentalität: Wir sind gerne mal skeptisch und hinterfragen<br />
viel. Außerdem priorisieren wir beispielsweise den Datenschutz sehr hoch –<br />
Sicherheit liegt uns mehr am Herzen als dem typischen Silicon Valley Startup.<br />
Das ist ein gutes Verkaufsargument. Denn wir können Cloud Lösungen<br />
anbieten, die den Standards großer Unternehmen genügen. Good old German<br />
Sicherheit.<br />
Gibt es im Gegensatz auch etwas, dass ihr durch euer Arbeiten im Silicon<br />
Valley gelernt habt? Dort gilt: Schnell dazu lernen ist alles. Und, egal, was<br />
du machst oder wie klug du bist, gibt es dort immer auch andere, die auch<br />
daran arbeiten oder genauso smart sind. Durch dieses Wissen wurden wir<br />
wesentlich schneller und haben gelernt, uns besser anzupassen. Es ist einfach<br />
ein anderes Spielfeld als in Deutschland. In den USA musst du zudem<br />
ein sehr gutes Produkt bauen – und nicht nur die Technologie. Der Kunde<br />
muss den Mehrwert so einfach fassen können, dass er intuitiv begreift, dass<br />
er dein Produkt haben will.<br />
War das einfach <strong>für</strong> euch? Im Gegenteil. Es war zu Beginn eine der größten<br />
Herausforderungen, zu verstehen, wie wir unsere Technologie zu<br />
Geld machen. Immer noch ein großer Knackpunkt <strong>für</strong> uns, denn Technologie<br />
verkauft sich nicht einfach so. Davon hatten wir am Anfang als<br />
Gründer eine naive Vorstellung.<br />
Hast du einen Tipp <strong>für</strong> Gründer? Das Wichtigste ist, von der Technologie<br />
zum Produkt zu kommen. Sei coachable: Nimm Ratschläge an, sei offen<br />
<strong>für</strong> Neues. Und bring dir bei, schnell zu lernen.<br />
MATLAB SPEAKS<br />
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LEARN<strong>ING</strong><br />
Clusterbildung, Regressionen, Klassifikationen<br />
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©<strong>2018</strong> The MathWorks, Inc
TRENDBRANCHEN<br />
DEIN JOB 2020<br />
WAS KOMMT, WAS BLEIBT? DER GROSSE TRENDCHECK: WIR SPRECHEN MIT<br />
EXPERTEN UND SCHAUEN UNS AN, WELCHE PROJEKTE AUF JUNGE TREND-<br />
SETTER WARTEN. EINES IST SICHER: DIE DIGITALISIERUNG WIRD UNS DABEI<br />
IMMER WIEDER BEGEGNEN<br />
Foto: © Christopher-Burns on Unsplashr<br />
08 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
TRENDBRANCHEN<br />
DIE ZUKUNFT WIRD GRÜN<br />
FINDE HERAUS, WELCHE HERAUSFORDERUNGEN<br />
DIE ENERGIEWENDE FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE BEREITHÄLT<br />
Text: Julia Wolf<br />
Mal scheint die Sonne, mal bläst der Wind, mal hängt der Nebel dicht<br />
und tief. Mit der Energiewende ist das Wetter vom Smalltalk-Thema<br />
zum entscheidenden Faktor in der Stromerzeugung geworden. Denn die<br />
Menge des erzeugten Stroms fällt je nach Region, Wetterlage und Tageszeit<br />
unterschiedlich groß aus. Die Anlagen erzeugen häufig Strom, auch<br />
wenn er nicht gebraucht wird – und umgekehrt. An windreichen Tagen<br />
entspricht die Leistung rund 30 Großkraftwerken und konzentriert sich<br />
naturgemäß im Norden Deutschlands. Im Süden schwankt die Energieerzeugung<br />
mit Solarzellen genauso, denn Sonnenlicht steht natürlich nur<br />
tagsüber zur Verfügung und wird durch Nebel, Schnee oder überregionale<br />
Effekte wie Saharastaub beeinflusst.<br />
Während ein konventionelles Kraftwerk bedarfsabhängig produziert, ist<br />
die Energiegewinnung mit den Erneuerbaren wetterabhängig. Deshalb<br />
sei es Teil der täglichen Arbeit geworden, die Transportmengen <strong>für</strong> das<br />
Versorgungsnetz zu bestimmen, erklärt Alexandra Regensburger, Referentin<br />
Talent Management bei Tennet. Überschreitet die zu befördernde<br />
Menge die Transportkapazitäten, muss Tennet ins Netz eingreifen. Waren<br />
es früher einige wenige Eingriffe im Jahr, so wird heute täglich mehrmals<br />
ins Netz eingegriffen. Das verursacht Kosten von einer Milliarde Euro im<br />
Jahr. Eine weitere Herausforderung liegt in der schieren Anzahl an Energieerzeugungsanlagen,<br />
die sprunghaft angestiegen ist – genauso wie der<br />
Administrationsaufwand. Die Herausforderung der Zukunft werde sein,<br />
auf einen Großteil der dezentralen Anlagen direkt oder indirekt zuzugreifen<br />
und den sicheren sowie störungsfreien Netzbetrieb mit Hilfe der vielen<br />
›Kleinen‹ zu stemmen, so Regensburger. Sabine Anne Wollny, tätig im<br />
RWE-Recruiting, sieht die größte Herausforderung <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> darin,<br />
unter enormem Kostendruck dennoch innovativ zu sein. Da die Kraftwerke<br />
durch die volatile Einspeisung aus Wind- und Solarstrom immer<br />
flexibler reagieren und entsprechend hoch und runter gefahren werden<br />
müssen, erarbeiten die <strong>Ingenieure</strong> bei RWE Konzepte <strong>für</strong> hochmoderne<br />
Kraftwerke. Zu ihren Aufgaben gehört neben Planung, Neubau und Betrieb<br />
der Anlagen auch die Beteiligung an innovativen Forschungs- und<br />
Entwicklungsprojekten. Hier tragen sie Projekt- und Gesamtverantwortung<br />
– und sichern so die Zukunft der Energieversorgung.<br />
WER GESUCHT WIRD<br />
Der Bedarf an <strong>Ingenieure</strong>n ist bei RWE konstant und steigt tendenziell<br />
sogar. »Wir suchen hauptsächlich Elektro- und Maschineningenieure sowie<br />
Bergbau-, Umwelt- und Wirtschaftsingenieure. Aber auch alle anderen<br />
Fachrichtungen sind bei uns immer wieder gefragt«, sagt Wollny von<br />
RWE. Von seinen <strong>Ingenieure</strong>n erwartet das Unternehmen ein tiefes technisches<br />
Verständnis kombiniert mit einem wirtschaftlichen Fokus. Sie<br />
sollten die Bereitschaft und Fähigkeit haben, Innovationen voranzutreiben<br />
und Veränderungen zu gestalten. Auch bei Tennet ist der Bedarf hoch<br />
und wird auch in den kommenden Jahren nicht abnehmen. Eine Vielzahl<br />
an Fachrichtungen ist im Unternehmen gut aufgehoben, etwa Elektro-,<br />
Energie- und Hochspannungstechniker sowie (Tief)Bau-, Wirtschaftsund<br />
Umweltingenieure. »<strong>Ingenieure</strong> im Bereich des Netzausbaus müssen<br />
heute wesentlich mehr kommunizieren, denn neben den Abstimmungen<br />
mit den Behörden müssen politische Mandatsträger, Bürger und NGOs<br />
mit ins Boot geholt werden«, stellt Markus Lieberknecht, Tennet-Unternehmenssprecher,<br />
fest. Hierbei sei es wichtig, dass <strong>Ingenieure</strong> mit ihrem<br />
Fachwissen Projekte und deren technische Umsetzung erläutern können.<br />
Wer daneben belastbar und innovativ ist und gerne im Team arbeitet, hat<br />
gute Chancen auf einen sicheren Arbeitsplatz in der Energiebranche.<br />
ENERGETISCHE ZIELE<br />
Kern- und Großkraftwerke werden abgeschaltet, Energieunternehmen<br />
müssen den Ausbau des Energiewende-Netzes vorantreiben.<br />
Denn die Ziele der Bundesregierung sind klar formuliert: Der<br />
Anteil erneuerbarer Energien an der Stromversorgung soll bis<br />
2020 mindestens 35 Prozent und 2050 gut 80 Prozent betragen.<br />
2016 lag er bei 31,7 Prozent.<br />
DIE ENERGIEWENDE MUSS HER, DENN …<br />
… fossile Energieträger sind endlich, Deutschland ist bisher<br />
noch stark von Energieimporten abhängig und die steigende<br />
Energienachfrage führt zu immer höheren Kosten. Most<br />
important: Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger<br />
verdrängt fossile Energien und vermeidet so klimaschädliche<br />
Treibhausgasemissionen.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 09
TRENDGESPRÄCH<br />
WIE TRENDS ENTSTEHEN, WAS SIE AUSZEICHNET UND<br />
WELCHE ENTWICKLUNGEN ZUKÜNFTIG BEDEUTSAM SEIN WERDEN,<br />
ERKLÄRT TREND FORSCHER FRANZ KÜHMAYER<br />
Interview: Julia Wolf<br />
FRANZ KÜHMAYER<br />
ARBEITET ALS EX-<br />
PERTE FÜR DIE ZU-<br />
KUNFT DER ARBEIT,<br />
LEADERSHIP UND BIL-<br />
DUNGSWESEN BEIM<br />
ZUKUNFTSINSTITUT,<br />
EINEM EINFLUSSREI-<br />
CHEN THINK TANK DER<br />
EUROPÄISCHEN TREND-<br />
UND ZUKUNFTSFOR-<br />
SCHUNG. KÜHMAYER<br />
LÄSST SEINE LANG-<br />
JÄHRIGE ERFAHRUNG<br />
ALS TOPMANAGER<br />
IN INTERNATIONALEN<br />
KONZERNEN IN SEINE<br />
FORSCHUNGSARBEIT<br />
EINFLIESSEN.<br />
Herr Kühmayer, wann können wir von einem<br />
Trend sprechen? Für uns sind Trends so etwas<br />
wie Lawinen in Zeitlupe – die großen Veränderungsströmungen<br />
in der Gesellschaft.<br />
Es gibt also nicht den Megatrend des Jahres<br />
<strong>2018</strong> oder den Megatrend in Deutschland. Es<br />
handelt sich vielmehr um gesellschaftliche<br />
Entwicklungen, die zeitlich und räumlich<br />
übergreifend sind. Wir erkennen sie an den<br />
vier großen Eigenschaften Dauer, Ubiquität,<br />
Globalität und Komplexität: Ein Trend hat<br />
eine Entwicklungszeit von mehreren Jahren,<br />
meist sogar Jahrzehnten. Er spielt in allen Lebensbereichen<br />
eine Rolle und zeigt sich überregional<br />
– wenn auch unterschiedlich stark<br />
ausgeprägt. Daneben präsentieren Trends<br />
eine evolutionäre Entwicklung, die Rekursionen<br />
hat und Widersprüche in sich trägt.<br />
Wie entsteht ein Trend? Am deutlichsten<br />
lässt sich die Entstehung von Trends am Wandel<br />
von Werten in der Gesellschaft erkennen:<br />
Wenn junge Erwachsene mit ihren Eltern darüber<br />
sprechen, was eine erstrebenswerte Karriere<br />
ausmacht, dann werden die Meinungen<br />
auseinandergehen. In diesem Spannungsverhältnis<br />
wird der Wertewandel und somit der<br />
Ursprung eines neuen Trends deutlich.<br />
Kommt es auch vor, dass Werte von früher<br />
zyklisch wieder aufgegriffen werden? Ja. Im<br />
Grunde gibt es drei Bewegungen: Das eine<br />
ist die Disruption, eine schnell auftretende<br />
Veränderung. Ein Beispiel hier<strong>für</strong> ist der<br />
Wertewandel in der Automobilbranche: Bis<br />
vor zehn Jahren galt der Besitzer eines richtig<br />
fetten SUV mit Acht-Zylinder-Motor noch<br />
als Held. Heute muss er sich da<strong>für</strong> schon<br />
entschuldigen, denn inzwischen zählt nicht<br />
mehr Leistung, sondern Nachhaltigkeit. Die<br />
zweite ist eine Art Fusion, was sich am Gender<br />
Shift gut erkennen lässt. Zuerst hat sich die<br />
Rolle der Frau sehr stark gewandelt. Und heute<br />
stellen wir fest, dass sich die Männerrolle in<br />
der Gesellschaft spiegelbildlich verändert hat<br />
und diese beiden Strömungen zusammenfließen.<br />
Die dritte Bewegung ist die Rückbesinnung<br />
auf Dinge von früher, ein Rückgriff auf<br />
tradierte Bilder. So führt etwa der Megatrend<br />
der Globalisierung gleichzeitig auch zu einer<br />
neuen, alten Besinnung auf das Lokale und zu<br />
einem neuen Heimatbegriff.<br />
In welchem gesellschaftlichen Bereich nimmt<br />
ein Trend seinen Anfang? Es gibt diese berühmten<br />
Trendsetter, die als Nukleus einer<br />
neuen gesellschaftlichen Entwicklung gelten.<br />
Ich selbst glaube jedoch nicht daran, dass<br />
ein Trend bei einzelnen Menschen seinen<br />
Ursprung nimmt. Vielmehr halte ich gesellschaftlichen<br />
Wohlstand <strong>für</strong> einen treibenden<br />
Faktor: Je wohlhabender eine Gesellschaft<br />
ist, je weniger sie sich um den primären Lebenserhalt<br />
kümmern muss, desto mehr entfalten<br />
andere qualitative Entwicklungen ihre<br />
Wirkung. In China herrscht zum Beispiel ein<br />
deutlich höherer Lebensstandard als noch vor<br />
20 Jahren. Nun ist Ökologie dort ein treibender<br />
Faktor, vorher ging es darum, materiellen<br />
Aufstieg und Wohlstand zu erreichen. Megatrends<br />
sind demnach so etwas wie ein Maß <strong>für</strong><br />
den Reifegrad einer Gesellschaft.<br />
Das ist einleuchtend. Schauen wir uns nun<br />
einen einzelnen Trend an. Welche Phasen<br />
sind hier erkennbar? Zuerst versuchen wir,<br />
mithilfe sogenannter schwacher Signale ein<br />
Bewusstsein <strong>für</strong> eine bestimmte Entwicklung<br />
zu bekommen. Bei der Medienbeobachtung<br />
suchen wir etwa nicht nach aktuellen Headlines,<br />
sondern nach kleinen Nachrichten auf<br />
den hintersten Seiten eines Mediums und fragen<br />
uns, ob das die Schlagzeilen in fünf oder<br />
zehn Jahren sein werden. Im Anschluss gibt es<br />
eine Phase des Chaos und der Diversität, in der<br />
diese zahlreichen kleineren Signale in ganz<br />
viele unterschiedliche Richtungen gehen<br />
und sich noch keine klare Richtung erkennen<br />
Foto: privat<br />
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TRENDBRANCHEN<br />
lässt. Schließlich kommt es zur Integration<br />
oder Selbstregulierung und ein bestimmter<br />
Trend stellt sich heraus.<br />
Verschwindet ein Trend auch irgendwann<br />
wieder? Nein, ich glaube, ein Trend löst sich<br />
nie komplett auf. Aber seine Gestalt wandelt<br />
sich. In der Vergangenheit gab es zum Beispiel<br />
ganz lineare steile Karrieren – Schornsteinlaufbahnen<br />
mit dem Ziel, eine Vorstands- oder<br />
Geschäftsführungsposition zu erreichen. Heute<br />
finden die Menschen das gar nicht mehr so<br />
erstrebenswert und setzen vielmehr auf eine<br />
bessere Balance zwischen Berufs- und Privatleben.<br />
Die Unternehmen tun sich derzeit noch<br />
mit diesem Ansatz schwer, aber das wird sich<br />
normalisieren. Der Veränderungsprozess – der<br />
Megatrend, Arbeit anders zu qualifizieren – vergeht<br />
nicht.<br />
Inwiefern gehen Entscheidungsträger auf<br />
aktuelle Trends ein? Sowohl politische als<br />
auch wirtschaftliche Entscheidungsträger<br />
denken sehr häufig viel kurzfristiger als<br />
Megatrends andauern. Wirtschaftliche Entscheider<br />
denken im Jahresrhythmus. Politische<br />
Entscheider denken von einer Wahl zur<br />
nächsten. Bei Megatrends geht es dagegen um<br />
jahrzehntelange Entwicklungen. Es ist eine<br />
Herausforderung, diese Asynchronität in Deckung<br />
zu bringen.<br />
Stichwort aktuelle Trends. Welche sind<br />
das derzeit? Wir beobachten zwölf große<br />
Entwicklungen. Das sind die sogenannten<br />
Megatrends: Wissenskultur, Urbanisierung,<br />
Konnektivität, Ökologie, Globalisierung,<br />
Individualisierung, Gesundheit, New Work,<br />
Gender Shift, Silver Society, Mobilität und<br />
Sicherheit.<br />
Das sind einige. In welchen sind <strong>Ingenieure</strong><br />
am besten aufgehoben? Laut unserer Megatrendmap<br />
gibt es <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> in allen<br />
Bereichen gute Tätigkeitsfelder. Im Rahmen<br />
des Megatrends Urbanisierung könnten <strong>Ingenieure</strong><br />
beispielsweise in der Verkehrs-, Bau-,<br />
Umwelt- oder Wassertechnik tätig werden.<br />
Die spannendsten Tätigkeitsfelder gibt es<br />
meiner Meinung nach jedoch dort, wo sich<br />
mehrere Megatrends miteinander verknoten.<br />
Könnten Sie das näher beschreiben? Ich<br />
stelle mir die Trends gerne wie eine U-Bahn-<br />
Karte vor, bei der jeder Megatrend einer Bahnlinie<br />
entspricht. Ich finde es am interessantesten,<br />
nicht einer zu folgen, sondern sich die<br />
Umsteigebahnhöfe anzuschauen, wo mehrere<br />
Bahnlinien aufeinandertreffen. An der<br />
Schnittstelle Arbeitswelt und Konnektivität<br />
würden sich <strong>Ingenieure</strong> zum Beispiel mit Industrie<br />
4.0 und dem Arbeitsplatz der Zukunft<br />
beschäftigen.<br />
Unabhängig davon, wo <strong>Ingenieure</strong> genau<br />
einsteigen – was ist mit Blick auf zukünftige<br />
Trends bei der Karriereplanung entscheidend?<br />
Das langfristige Denken ist in unserer schnelllebigen<br />
Zeit das Wichtigste. Es ist absolut zielführend,<br />
sich am Beginn des Studiums nicht<br />
zu fragen ›Welchen Beruf möchte ich einmal<br />
haben?‹, sondern ›Welches gesellschaftliche<br />
oder wirtschaftliche Problem möchte ich gerne<br />
lösen?‹. Wer sich dann noch überlegt, wie die<br />
Welt in 30 Jahren aussehen wird, setzt sich automatisch<br />
mit Trendentwicklungen auseinander.<br />
Und dann wird’s spannend.<br />
Lässt sich dieses trendorientierte Denken<br />
überhaupt mit den Ansätzen in Unternehmen<br />
vereinbaren? Der Planungshorizont ist in den<br />
meisten Unternehmen sehr kurzfristig. Damit<br />
wir aber zu Innovationen kommen, die über<br />
marginale Produktverbesserungen hinausgehen,<br />
brauchen wir wieder einen längeren Blick.<br />
Den können Absolventen mitbringen – deren<br />
frische Energie wird sogar dringend gesucht.<br />
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BAREN ENERGIEN<br />
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BETRAGEN, SO DIE<br />
ZIELSETZUNG DER<br />
BUNDESREPUBLIK<br />
DEUTSCHLAND.<br />
3 TRENDS<br />
DIE DU KENNEN<br />
SOLLTEST<br />
1 KÜNSTLICHE<br />
INTELLIGENZ (KI)<br />
Zu diesem Trend gehören Deep Learning,<br />
Cognitive Computing und kommerziell genutzte<br />
Drohnen. <strong>Ingenieure</strong> kommen vor allem<br />
im Zusammenhang mit Smart Factories und<br />
autonomem Fahren mit KI in Kontakt.<br />
48.150 €<br />
Elektrotechnik<br />
46.300 €<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
45.500 €<br />
Energieversorgung<br />
41.500 €<br />
Baugewerbe<br />
SELBSTSTEUERNDE<br />
ANLAGEN NUTZEN<br />
BEREITS<br />
20 % DER<br />
UNTERNEHMEN<br />
IN DER AUTO-<br />
MOBILINDUSTRIE.<br />
2DIGITALE<br />
PLATTFORMEN<br />
Sie sind notwendig, um die Datenmengen bewältigen<br />
zu können. Auch die Blockchain zählt<br />
zu diesem Trend. <strong>Ingenieure</strong> können sich hier<br />
besonders gut als Data Scientists einbringen.<br />
3NUTZER-<br />
ORIENTIERUNG<br />
Technologie wird sich noch mehr nach dem<br />
Nutzer ausrichten. Die Grenzen zwischen anfassbarer<br />
und virtueller Welt werden sich zunehmend<br />
auflösen. Auch <strong>Ingenieure</strong> werden<br />
demnach noch näher an den Kundenwünschen<br />
arbeiten.<br />
Text: Julia Wolf | Quelle: BMWi, Gehaltstest <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> 2016, Gartner<br />
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TRENDBRANCHEN<br />
VOLL IM TREND<br />
VON LOGISTIK BIS MOLKEREI –<br />
WIR STELLEN SPANNENDE TRENDPROJEKTE<br />
AUS VERSCHIEDENEN BRANCHEN VOR<br />
Text: Julia Wolf<br />
GEDRUCKTE FÜHLER<br />
DARUM GEHT'S »Das ›((rfid))-Digital Void Label‹ ermöglicht einen elektronischen<br />
Manipulations- und Erstöffnungsnachweis durch das Zerstören eines<br />
gedruckten ›Fühlers‹. Das Zerstören wird hierbei durch das Auslösen<br />
eines Void-Effekts realisiert. Der Labelzustand kann mit einem Smartphone<br />
per NFC ausgelesen werden.«<br />
TRENDFAKTOR: »Dieses Projekt zeigt deutlich, dass die Digitalisierung auch<br />
in der Druckbranche voranschreitet und einen immer wichtigeren Beitrag<br />
zum Produktportfolio leistet.«<br />
CHALLENGE »Den Kern des Labels stellt die Kombination aus gedruckter NFC-<br />
Antenne und Siliziumchip dar. Der Silberdruck der Antenne und des ›Fühlers‹<br />
auf ein temperatursensibles Material ist hierbei einer der Knackpunkte.«<br />
SPASSFAKTOR »Die Zusammenarbeit mit Kollegen aus verschiedenen Fachrichtungen<br />
macht am meisten Spaß. Das Projekt bündelt eine Vielzahl<br />
technologischer Kompetenzen: gedruckte Elektronik, Integration von<br />
RFID Chip und Antenne, eine Void-Folie zum optischen Manipulationsnachweis<br />
und ein digitales Informationssystem, das mit einer Datenbank<br />
verknüpft ist und zum Beispiel Geotracking als Monitoring-Funktion<br />
bietet.«<br />
MITBR<strong>ING</strong>EN »Kenntnisse der gedruckten Elektronik und der Elektrotechnik<br />
sowie ein hohes Maß an interdisziplinärem Denken und Teamfähigkeit.«<br />
Dr.-Ing. Kurt Kugler, Product and Process Coordinator, Schreiner LogiData<br />
PROTHESENTRÄGER PERFEKT BETREUEN<br />
DARUM GEHT'S »Aktuell entwickeln wir ein Gerät, das es ermöglicht, die<br />
Versorgung <strong>für</strong> Prothesen- und Orthesenträger zu optimieren. Dazu<br />
entwickeln wir ein mobiles Ganganalysesystem, das Gangparameter<br />
aus Messdaten generiert. Es soll dem Orthopädietechniker das Einstellen<br />
von Prothesen und Orthesen erleichtern. Wir integrieren dazu<br />
unsere ganze Biomechanikkompetenz in eine Expertensoftware.«<br />
INNOVATIONSFAKTOR »Mit diesem Projekt leisten wir einen entscheidenden<br />
Beitrag im Bereich Internet of Things und Big Data. Dazu wenden wir im<br />
stark regulierten Umfeld der Medizintechnik agile Methoden an und unterstützen<br />
auch bei der Erstellung von geeigneten Geschäftsmodellen.«<br />
CHALLENGE »Mit der eingesetzten Inertial Measurement Unit-Technologie<br />
und innerhalb unserer sehr spezialisierten Industrie betreten wir Neuland.<br />
Daher müssen wir wie ein Start-up denken, sind aber an die Konzernlogik<br />
gebunden. Das ist gleichsam spannend und anstrengend – wir stehen vor<br />
technischen und organisatorischen Herausforderungen.«<br />
AUSBLICK »Es wird noch viel Projektmarketing notwendig sein, um alle Entscheidungsinstanzen<br />
voll von einer Investition in ein riskantes Thema zu<br />
überzeugen. Da Ottobock aber ein sehr innovatives Unternehmen ist, gehe<br />
ich davon aus, dass wir es schaffen werden.«<br />
Erik Albrecht-Laatsch, Abteilungsleiter Embedded Systems bei Ottobock<br />
AM TRANSPORTIEREN TÜFTELN<br />
DARUM GEHT'S »Wir beschäftigen uns mit intelligent vernetzten und emissionsfreien<br />
Logistikkonzepten. Derzeit arbeiten wir an der Weiterentwicklung<br />
einer elektrisch angetriebenen Achse namens eTransport <strong>für</strong> innerstädtische<br />
Lieferfahrzeuge.«<br />
DIE INNOVATIONSLEISTUNG »… liegt in der achsintegrierten Motorgetriebeeinheit,<br />
die sowohl eine optimale Auslegung des elektrischen Antriebssystems<br />
als auch eine Optimierung des Bauraums und des Gesamtgewichts<br />
ermöglicht.«<br />
BESONDERHEIT Ȇber ein Zwei-Motoren-Konzept mit integriertem Torque<br />
Vectoring kann jedes Rad einzeln angesteuert werden. Das ermöglicht<br />
eine optimale Manövrierfähigkeit und bietet zusätzliche Fahrsicherheit.<br />
Dank seiner kompakten Bauweise kann eTransport in verschiedene Fahrzeugmodelle<br />
eingebaut werden.«<br />
TRENDFAKTOR »Mit diesen Ideen reagieren wir auf die massiv zunehmenden<br />
Anforderungen an die Stadt der Zukunft. Durch die steigende Urbanisierung<br />
und das veränderte Einkaufsverhalten benötigen wir völlig neue<br />
Logistikkonzepte im urbanen Kontext. Daneben werden die gesetzlichen<br />
Bestimmungen, etwa zu Abgasnormen, immer strenger.«<br />
MOTIVATION »Obwohl das Thema Elektromobilität derzeit in aller Munde ist,<br />
fehlt es noch an seriell gefertigten Lösungen. Hier gehen wir gänzlich neue<br />
Wege. Das wollen wir mit unseren neuen Fahrzeugkonzepten zeigen.«<br />
Theresa Hoell, Ingenieurin <strong>für</strong> das Geschäftsfeld Inner-City/Elektromobilität bei BPW<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
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TRENDBRANCHEN<br />
LUFTFAHRT MIT SYSTEM<br />
DARUM GEHT'S »Ich baue ein neues Forschungsinstitut auf, das Systemarchitekturen<br />
in der Luftfahrt erforscht. Dabei geht es um die Zusammenhänge<br />
in der Luftfahrt mit ihren verknüpften Teilsystemen vom Transportsystem,<br />
über die Luftfahrzeuge und deren Komponenten bis hin zur Produktion.«<br />
BESONDERHEIT »Die fortschreitende Digitalisierung in allen Teilsystemen<br />
ermöglicht es heute, die Luftfahrt als ganzheitliches System der Systeme<br />
wissenschaftlich zu betrachten. Der Komplexität dieser Aufgabe begegnen<br />
wir mit IT-Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Multidisziplinärer<br />
Optimierung. Von besonderer Bedeutung sind die Schnittstellen zwischen<br />
realer und digitaler Welt, wo wir den Einsatz von Technologien der virtuellen<br />
Realität betrachten.«<br />
CHALLENGE »Das zugrundeliegende System ist enorm umfangreich, heterogen<br />
und hat sehr viele Wechselwirkungen. Viele der Teilsysteme lassen<br />
sich außerdem nur mit relativ aufwendigen Modellen hinreichend genau<br />
simulieren. Deshalb ist das Arbeiten im Verbund mit spezialisierten Forschungsinstituten<br />
notwendig.«<br />
SPASSFAKTOR »Wir erschließen ein ganz neues Forschungsfeld. Die Zusammenarbeit<br />
mit vielen verschiedenen Spezialisten und die immer umfassenderen<br />
Modelle führen bei allen Beteiligten immer wieder zu überraschenden<br />
Einblicken.«<br />
MITBR<strong>ING</strong>EN »Da die Arbeit in einem Netzwerk von disziplinären Spezialisten<br />
erfolgt, ist es hilfreich, in einer der relevanten Disziplinen selbst entsprechende<br />
Erfahrungen gesammelt zu haben. Von der Forschung bis zur<br />
Integration ist Fachwissen über die Luftfahrt mit ihren Technologien genauso<br />
notwendig wie Kompetenzen in der numerischen Simulation sowie<br />
im Managen großer Teams und Projekte.«<br />
Björn Nagel, Gründungsdirektor DLR-Institut <strong>für</strong> Systemarchitekturen in der Luftfahrt<br />
MOBILE MOLKEREI<br />
DARUM GEHT'S »Wir haben als Start-up von GEA eine mobile Engineering-<br />
Lösung entwickelt, die Milch sammelt, verarbeitet und transportiert –<br />
und zwar direkt an dem Ort, wo sie gewonnen wird. Dadurch verkürzt<br />
sich die Lieferkette zwischen Erzeuger und Verarbeiter.«<br />
BESONDERHEIT »Wir wollten mit dem Produkt da ansetzen, wo es durch<br />
keine durchgängigen Kühlketten noch große Probleme mit der<br />
Rohmilchqualität gibt: in Entwicklungs- und Schwellenländern.«<br />
CHALLENGE »Vier Monate lang haben wir alles geteilt: Arbeitsraum, Wohnung,<br />
Fortschritte, gedankliche Sackgassen beim Tüfteln, eine gehörige<br />
Portion Adrenalin und natürlich viel Spaß. Wir kämpften in Workshops,<br />
Bootcamps und Präsentationen vor knapp 200 internationalen<br />
Mentoren und Investoren. Das war jeden Tag aufs Neue eine Herausforderung.«<br />
SPASSFAKTOR »Das Produkt täglich weiterzuentwickeln und zu sehen, wie<br />
unsere Lösung langsam marktfähig wurde. Und zu lernen, unsere Pläne<br />
mit den Augen von Unternehmern zu sehen.«<br />
MITBR<strong>ING</strong>EN »Durchhaltevermögen, ein breit aufgestelltes, gut ausgebildetes<br />
und vor allem harmonisches Team und die Fähigkeit, um die Ecke<br />
zu denken.«<br />
Die vier <strong>Ingenieure</strong> Alexander Schwenker, Bünyamin Akay, Peter Peters und Jannik Desel sind<br />
MilkBuddy-Gründer und beim Technologiekonzern GEA im Bereich Product Engineering & Development<br />
tätig.<br />
HR 7 1.3 02/<strong>2018</strong>/A-D<br />
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Wir sind ein international führender Hersteller von hochwertigen Spezialprodukten der Medizintechnik<br />
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SYSTEM- UND PRÜF<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
SYSTEM- & PRÜF-<br />
<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
Text: Florian Vollmers<br />
VERDIENSTMÖGLICHKEITEN FÜR SYSTEM<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
Im Schnitt liegt das Einstiegsgehalt <strong>für</strong> Systemingenieure mit einem Masterabschluss bei<br />
40.000 bis 45.000 Euro. Bei kleineren Betrieben wird allerdings oft nicht mehr als 30.000 Euro<br />
bezahlt. Grundsätzlich ist das Gehalt aber von zahlreichen Faktoren abhängig: Als wichtigste<br />
Einflüsse gelten neben der Unternehmensgröße die Branche, die Region, die Fachrichtung,<br />
der erworbene Hochschulabschluss, der konkrete Aufgaben- und Verantwortungsbereich<br />
sowie die Berufserfahrung. Dabei erzielt ein Systemingenieur in der Elektrotechnik sowie in der<br />
Projektabwicklung nach einigen Jahren Berufserfahrung mit rund 62.000 Euro das höchste Einkommen,<br />
während im Konstruktions- und Baubereich oftmals nur 45.000 Euro Jahresgehalt <strong>für</strong><br />
Systemingenieure gezahlt wird.<br />
ARBEITGEBER TÜV SÜD<br />
Einer der größten und beliebtesten Arbeitgeber unter Prüfingenieuren ist die TÜV Süd-Gruppe<br />
mit Sitz in München. Das in der Topliste der beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland auf Platz<br />
66 gesetzte Unternehmen wurde vor rund 150 Jahren gegründet und gilt als eines der führenden<br />
technischen Dienstleistungsunternehmen mit weltweit rund 20.000 Mitarbeitern an über 800<br />
Standorten. Von der Überprüfung von Bergbahnen bis zur Zertifizierung von Windenergieanlagen:<br />
Es gibt kaum eine Branche, in der TÜV Süd nicht tätig ist – fast immer geht es darum, Technik<br />
in irgendeiner Form besser nutzbar zu machen und bei gesundheitlichen oder wirtschaftlichen<br />
Risiken eines Produkts mit der fachlichen Hilfe von Prüf- und Systemingenieuren ganz konkrete<br />
Lösungen anzubieten. »Mit hohem Sachverstand treffen die Mitarbeiter objektive Entscheidungen<br />
anhand von Standards und Normen und helfen so, Vertrauen in die verschiedensten Arten von<br />
Technik zu schaffen«, sagt Gabriele Sommer, Konzernbereichsleiterin Personal bei TÜV Süd.<br />
»Unsere Arbeit geht oft mit der Übernahme großer Verantwortung einher – und das in Bereichen,<br />
von denen sich viele durch die zunehmende Digitalisierung rasch weiterentwickeln. Neben der<br />
fachlichen Qualifikation brauchen unsere Mitarbeiter ein hohes Verantwortungsbewusstsein und<br />
die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und zu verbessern.«<br />
Illustrationen: <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
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SYSTEM- UND PRÜF<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
SYSTEM<strong>ING</strong>ENIEUR<br />
Das Berufsfeld – das häufig in einem Zug mit dem des Prüfingenieurs genannt wird – ist in erster Linie <strong>für</strong> die<br />
Weiterentwicklung und die Zuverlässigkeit von Hard- und Software in einem Unternehmen verantwortlich.<br />
Dabei implementiert der System ingenieur Tools, mittels derer die Arbeit der Beschäftigten nachhaltig erleichtert<br />
wird. Grundsätzlich befasst er sich mit technisch-wissenschaftlichen Methoden, um Systemleistungsparameter<br />
zu definieren und innerhalb der Systemkonfiguration umzusetzen. Klar, dass dabei festgelegte Kosten- und<br />
Zeitlimits eingehalten werden müssen.<br />
PRÜF<strong>ING</strong>ENIEUR<br />
Die Arbeit der Prüfingenieure ist hingegen konkreter auf das Verfahren einer Zulassung oder Zertifizierung<br />
ausgerichtet: Prüfingenieure kontrollieren im Auftrag von Behörden, Prüfinstituten oder Ingenieurbüros, ob<br />
Anlagen ordentlich funktionieren und den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen. Dabei kann es sich um<br />
Autos, Kraftwerke, Kräne, Aufzüge, Spielzeuge und vieles mehr handeln. Aber auch bei Immobilien oder dem<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz kommen sie zum Einsatz.<br />
BACHELOR & MASTER<br />
Laut Hochschulrektorenkonferenz gibt es in Deutschland derzeit etwa zehn Bachelorstudiengänge <strong>für</strong> ›Systems<br />
Engineering‹ im Ingenieurbereich, dazu einige weitere Angebote, die sich auf Systems Engineering im IT-Bereich<br />
beziehen. Deutlich umfangreicher ist das Angebot an Masterstudiengängen, von denen es allein <strong>für</strong> angehende<br />
Systemingenieure in den Ingenieurdisziplinen etwa 30 Angebote gibt.<br />
DER KLASSISCHE STUDIENWEG<br />
Der klassische Weg zum Beruf des Systemingenieurs führt meistens über einen Bachelorabschluss in Elektrotechnik<br />
oder Maschinenbau – was an mehr als 40 Universitäten und 100 Fachhochschulen in Deutschland studiert werden<br />
kann. Je nach Branche und Produkten sind im Berufsfeld auch Absolventen aus Studiengängen wie Werkstofftechnik<br />
oder Verfahrenstechnik gefragt.<br />
KEIN MODERNES UNTERNEHMEN OHNE SYSTEM<strong>ING</strong>ENIEUR<br />
Da modern ausgerichtete Unternehmen kaum mehr auf ein zielorientiertes Systems Engineering verzichten<br />
wollen, sind in etlichen Betrieben entsprechende Arbeitsplätze geschaffen worden. Gerade im industriellen<br />
Bereich werden Systemingenieure dabei stetig nachgefragt.<br />
DIESE BRANCHEN BRAUCHEN SYSTEM<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
Als Fachleute <strong>für</strong> die Vernetzung von industriellen Systemen werden Systemingenieure bevorzugt im Maschinenund<br />
Anlagenbau, in der Mikro- und Nanotechnologie, im Mess- und Diagnosegerätebau, in der Automation,<br />
Mechatronik, Informatik und Robotik eingesetzt.<br />
PRÜF<strong>ING</strong>ENIEURE FÜR FAHRZEUGE<br />
Laut Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung ist ein Prüfingenieur »im Namen einer amtlich anerkannten<br />
Überwachungsorganisation <strong>für</strong> die Hauptuntersuchung und Sicherheitsprüfung an Fahrzeugen« zuständig.<br />
VIER-AUGEN-PRINZIP<br />
Grundlage des Prüfwesens in Deutschland ist das sogenannte Vier-Augen-Prinzip, nach dem kein Ingenieur<br />
jemals eine Prüfung allein abnehmen darf. Trauma des Berufsstandes ist der Einsturz der Eissporthalle in Bad<br />
Reichenhall mit 15 Toten.<br />
PRÜF<strong>ING</strong>ENIEURE FÜR BAUTEN<br />
In der ›Bundesvereinigung der Prüfingenieure <strong>für</strong> Bautechnik‹ sind Fachprüfer versammelt, die »durch<br />
bautechnische Prüfungen Einstürze von Bauwerken verhindern«. Organ ist die Zeitschrift ›Der Prüfingenieur‹.<br />
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ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
SCHNELLES<br />
WISSEN<br />
HELDEN DES ALLTAGS<br />
Text: Viktoria Feifer<br />
In nahezu jedem Lebensbereich begleitet uns elektronische Technik, die von <strong>Ingenieure</strong>n der<br />
Elektro- und Informationstechnik beeinflusst wird: vom Handywecker in der Früh bis zum<br />
Fernsehabend auf der Couch. Aber wie sieht ihr Arbeitsfeld aus? Welche Aufgaben haben sie?<br />
Und welche Fähigkeiten erleichtern den Berufseinstieg? Antworten gibt‘s hier<br />
WELCHE AUFGABEN HABEN ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEURE?<br />
Bei der Entwicklung von Elektrogeräten und -anlagen können Elektroingenieure <strong>für</strong> die<br />
Konzeption und Planung, Simulation und Konstruktion, Produktion und Fertigung, Montage<br />
sowie den technischen Service und Vertrieb zuständig sein.<br />
WAS BEGEISTERT AN DER ARBEIT ALS ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEUR?<br />
»Die strukturierte Herangehensweise an komplexe Sachverhalte. Meine Kollegen und ich arbeiten<br />
täglich daran, immer wieder die beste Lösung herauszuarbeiten. Darüber hinaus freue ich mich,<br />
wenn ich Dinge aus meinem Studium an realen Konzepten anwenden kann.«<br />
Jonas Keutmann, Versuchsingenieur Elektromobilität bei Webasto<br />
WAS MACHT EINEN ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEUR AUS?<br />
»Die Berufswahl des Elektroingenieurs ist aus meiner Sicht dann richtig, wenn jemand gern<br />
logischen Problemen auf den Grund geht und es einem Spaß macht, Lösungen <strong>für</strong> Situationen<br />
zu finden, in denen andere die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und ›Geht nicht‹ sagen.<br />
Interessenten sollten außerdem keine grundsätzliche Abneigung gegen Mathematik haben und<br />
kommunikativ sein, da sehr viele Abläufe gemeinsam mit Kollegen abgestimmt werden.«<br />
Janine Vollborn, Systemingenieurin E-Engineering in der Gruppe Stromlaufplanung bei Stadler Pankow<br />
WELCHE SKILLS SOLLTEN ABSOLVENTEN MITBR<strong>ING</strong>EN?<br />
»Durch die hohe Komplexität moderner elektrischer Systeme ist es notwendig, die Stärken des<br />
gesamten Teams zu bündeln und zu nutzen. Da<strong>für</strong> sind Teamgeist und Kommunikationsfähigkeit<br />
sehr wichtig. Außerdem sollten die elektrotechnischen Grundkenntnisse parat sein. Spezial- und<br />
berufsbildabhängiges Wissen wird durch die Ausführung des Jobs dann richtig trainiert.«<br />
Jonas Keutmann, Versuchsingenieur Elektromobilität bei Webasto<br />
Illustrationen: © <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
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ELEKTRO<strong>ING</strong>ENIEURE<br />
MÖGLICHE SPEZIALISIERUNGSBEREICHE<br />
ELEKTROMOBILITÄT<br />
»Zu den klassischen Aufgaben eines Versuchsingenieurs gehören die Planung und Betreuung von Versuchen.<br />
Dabei bilde ich die Schnittstelle zwischen den Bauteilverantwortlichen und dem Team im Testlabor.<br />
Bei mir liegt ein besonderer Fokus auf der Überprüfung des Gesamtsystems, insbesondere der elektrischen<br />
Leistungsfähigkeit unserer Hochvolt-Batteriesysteme.«<br />
Jonas Keutmann, Versuchsingenieur Elektromobilität bei Webasto<br />
ENERGIETECHNIK<br />
Energietechnikingenieure planen, konstruieren und bauen Anlagen und Maschinen zur Erzeugung, Umwandlung,<br />
Speicherung und Verteilung von Energie. Sie überwachen deren Betrieb und können auch <strong>für</strong> den Vertrieb zuständig sein.<br />
SCHIENENFAHRZEUGE<br />
»Ich erstelle beispielsweise die Anforderungsspezifikationen einzelner elektrischer Systemkomponenten<br />
in den Schienenfahrzeugen und bin an der Stromlaufplanentwicklung beteiligt.<br />
Dabei halte ich kontinuierlich Rücksprache mit Kollegen, Lieferanten, dem Einkauf und der Montage.«<br />
Janine Vollborn, Systemingenieurin E-Engineering in der Gruppe Stromlaufplanung bei Stadler Pankow<br />
MEDIZIN<br />
Zu den Aufgaben von <strong>Ingenieure</strong>n <strong>für</strong> Medizintechnik gehören das Konstruieren, Bauen und Warten von<br />
medizintechnischen Geräten und Anlagen, wie beispielsweise Computertomographen oder Herzschrittmacher.<br />
NACHRICHTENTECHNIK<br />
Nachrichtentechnikingenieure sind <strong>für</strong> Informations- und Kommunikationstechniken zuständig.<br />
Sie beschäftigen sich mit der Aufnahme, Übertragung und Speicherung von Nachrichten und<br />
Informationen <strong>für</strong> Telekommunikation, Mobilfunk, Internet, Fernsehen und Radio.<br />
SAUBERMANN<br />
„Wenn unsere Entwicklungen Elektromobilität zu einer echten Alternative machen,<br />
haben wir einen guten Job gemacht.“<br />
FABIAN WOLF<br />
Entwicklungsingenieur <strong>für</strong> neue Antriebstechnologien bei der<br />
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TECHNIK <strong>2018</strong>!<br />
MAHLE und <strong>audimax</strong> suchen herausragende<br />
Bachelor- und Masterarbeiten zum Thema ›Urbane<br />
Mobilität – Innovative Ansätze zu Kabinenkomfort,<br />
Konnektivität und Elektrotraktion‹.<br />
Jetzt teilnehmen und bis zu 2.000 Euro gewinnen!<br />
Zeiten staubelasteter Großstädte sollen der Vergangenheit angehören – neue<br />
Konzepte zur urbanen Mobilität müssen her. Effizient, komfortabel, agil und<br />
bezahlbar, so sollte städtische Mobilität sein. Der Automobilzulieferer MAHLE<br />
geht mit dem Fahrzeugkonzept MEET (MAHLE Efficient Electric Transport)<br />
erste Schritte in diese Richtung. Das Konzept <strong>für</strong> die urbane Mobilität von<br />
morgen vereint höchste Energieeffizienz, individuellen Komfort, Fahrspaß – und<br />
bleibt trotzdem bezahlbar. Um sich aktiv den aktuellen Herausforderungen der<br />
Automobilindustrie zu stellen, setzt das Unternehmen außerdem auf spannende<br />
Lösungsansätze aus den Reihen der Nachwuchskräfte. Daher suchen <strong>audimax</strong> und<br />
MAHLE herausragende Bachelor- und Masterarbeiten, die sich mit dem Thema<br />
›<br />
URBANE MOBILITÄT –<br />
INNOVATIVE ANSÄTZE ZU KABINENKOMFORT,<br />
KONNEKTIVITÄT UND ELEKTROTRAKTION<br />
befassen. MAHLE ist bereits zum vierten Mal Partner des <strong>audimax</strong>-MINT-Awards<br />
Technik. Nachdem im Vorjahr innovative Abschlussarbeiten rund um Elektromobilität<br />
ausgezeichnet wurden, rückt MAHLE nun ein weiteres wichtiges Themenfeld des<br />
internationalen Konzerns in den Mittelpunkt: urbane Mobilität und ihre Anforderungen<br />
an die Automobilbranche. Denn so vielseitig wie die Anforderungen und Chancen<br />
der Branche ist auch das Profil des breit aufgestellten Automobilzulieferers. Mit dem<br />
›<strong>audimax</strong>-MINT-Award Technik <strong>2018</strong>‹ lobt <strong>audimax</strong> bereits zum 15. Mal einen MINT-<br />
Award aus.
DIE INITIATIVE GEWINNE & TEILNAHMEBED<strong>ING</strong>UNGEN<br />
Der Fachkräftemangel in den MINT-Qualifikationen (Mathematik,<br />
Informatik, Naturwissenschaften, Technik) in Deutschland entwickelt<br />
sich zu einer Innovationsbremse und gefährdet den Wirtschaftsstandort.<br />
Die notwendige Stärkung von MINT-Kompetenzen<br />
in allen Bildungsbereichen hat sich die Initiative ›MINT Zukunft<br />
schaffen‹ zum Ziel gemacht. Sie führt zahlreiche Einzelinitiativen<br />
auf einer Plattform zusammen, um auf Chancen und Perspektiven in<br />
MINT-Berufen aufmerksam zu machen.<br />
HAUPTPREIS: 2.000 EURO<br />
Die beste eingereichte Arbeit wird mit 2.000 Euro prämiert. Der oder die Zweitplatzierte<br />
erhält 1.000 Euro, der oder die Drittplatzierte wird mit 500 Euro belohnt. Einreichungsschluss<br />
<strong>für</strong> deine Arbeit ist der 01.07.<strong>2018</strong>. Die Gewinner werden schriftlich<br />
benachrichtigt und zu einer Preisverleihung eingeladen. Bitte sende ein Abstract<br />
deiner Arbeit als PDF an leidner@<strong>audimax</strong>.de, Fragen zum Wettbewerb kannst du an<br />
dieselbe Mailadresse schicken oder dich per Telefon an Ivo Leidner, 0911/23779-48,<br />
wenden.<br />
DIE JURY<br />
Lehre trifft Praxis: deine Arbeit in kompetenten Händen!<br />
Die Jurymitglieder im Überblick:<br />
Prof. Dr.-Ing. Ulrich Ammann: Hochschule Esslingen,<br />
Fakultät Mechatronik und Elektrotechnik<br />
Teilnahmeberechtigt sind Studierende und Hochschulabsolventen der MINT-Studienfächer<br />
(Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik). Einzureichen<br />
ist eine maximal fünfseitige, nicht der Geheimhaltung unterliegende Kurzzusammenfassungen<br />
deiner Bachelor- oder Masterarbeit, deren Abgabetermin bei der Einsendung<br />
maximal ein Jahr zurückliegen darf. Weitere Informationen zu Teilnahme,<br />
Ablauf und Voraussetzungen findest du auch auf www.mint-award-technik.de.<br />
DER PARTNER<br />
Prof. Dr.-Ing. Reiner Kriesten: Hochschule Karlsruhe,<br />
Institut <strong>für</strong> Energieeffiziente Mobilität<br />
Dr. Otmar Scharrer: Vice President Corporate Research<br />
and Advanced Engineering MAHLE<br />
Dr. Marco Warth: Director Corporate Advanced<br />
Engineering Mechatronics MAHLE<br />
Dr. Achim Wiebelt: Director Corporate Advanced<br />
Engineering Thermal Management MAHLE Behr<br />
Dr.-Ing. Tobias Lösche-ter Horst: VDI-Gesellschaft<br />
Fahrzeug- und Verkehrstechnik, Fachbeirat Antrieb und<br />
Energiemanagement sowie Volkswagen AG Wolfsburg<br />
MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der<br />
Automobilindustrie sowie Wegbereiter <strong>für</strong> die Mobilität von morgen. Der MAHLE<br />
Konzern hat den Anspruch, Mobilität effizienter, umweltschonender und komfortabler<br />
zu gestalten, indem er den Verbrennungsmotor weiter optimiert, die Nutzung<br />
alternativer Kraftstoffe vorantreibt und gleichzeitig das Fundament <strong>für</strong> die flächendeckende<br />
Einführung der Elektromobilität legt. Das Produktportfolio deckt alle<br />
wichtigen Fragestellungen entlang des Antriebsstrangs und der Klimatechnik ab –<br />
<strong>für</strong> Antriebe mit Verbrennungsmotoren gleichermaßen wie <strong>für</strong> die Elektromobilität.<br />
Produkte von MAHLE sind in mindestens jedem zweiten Fahrzeug weltweit verbaut.<br />
Auch jenseits der Straßen kommen Komponenten und Systeme von MAHLE zum<br />
Einsatz – ob in stationären Anwendungen, mobilen Arbeitsmaschinen, Schiffen<br />
oder auf der Schiene.<br />
Der Konzern hat im Jahr 2016 mit rund 77.000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund<br />
12,3 Milliarden Euro erwirtschaftet und ist mit 170 Produktionsstandorten in 34<br />
Ländern vertreten. In 16 großen Entwicklungszentren in Deutschland, Großbritannien,<br />
Luxemburg, Spanien, Slowenien, den USA, Brasilien, Japan, China und Indien<br />
arbeiten 6.000 Entwicklungsingenieure und Techniker an innovativen Lösungen <strong>für</strong><br />
die Mobilität der Zukunft.<br />
Du willst mehr über die Karrieremöglichkeiten bei MAHLE wissen?<br />
Dann informiere dich unter www.jobs.mahle.com.<br />
www.mint-awardtechnik.de
LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
CHANCEN FÜR<br />
ÜBERFLIEGER<br />
ZUKUNFTSVISIONEN, ARBEITGEBER UND<br />
FASZINATION AIR AND SPACE – VIELE INFOS<br />
ZU DEINER KARRIERE IN DER LUFT- UND<br />
RAUMFAHRT IN UNSEREM SPECIAL.<br />
LOS GEHT'S MIT SPANNENDEN<br />
ZUKUNFTSPROJEKTEN<br />
Foto: © SpaceX on Unsplash<br />
22 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
TAXI-DROHNEN<br />
»Klassische Modellflugzeuge – die auch als Drohnen<br />
bezeichnet werden – existieren schon lange<br />
und auch im militärischen Bereich sind Drohnen<br />
nicht neu. Die Fluggeräte müssen nun aber<br />
Leistungs- und Sicherheitskriterien erfüllen,<br />
die zuvor im Modellbau und der Spieleindustrie<br />
nicht gefragt waren – ebenso die Sensorik und<br />
Datenverbindung. Die größten Herausforderungen<br />
sind die Integration in den Luftraum und das<br />
Zusammenwirken mit bemannten Fluggeräten.<br />
Ein einzelnes Air Taxi mit der Sicherheit heutiger<br />
Verkehrsflugzeuge ist schon schwer herzustellen.<br />
Wie tausende davon in windigen Straßenschluchten<br />
sicher operieren sollen, ist eine der<br />
großen Fragen der Zukunft.«<br />
Prof. Rolf Henke, Präsident der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Luftund<br />
Raumfahrt<br />
VERNETZTE SYSTEME<br />
»Der i-seat erweitert dank Sensortechnik und<br />
vernetzten Systemen die Funktionalitäten in<br />
den Feldern Passagierkomfort, Unterstützung<br />
der Kabinen und Maintenance-Crew. Künftig<br />
meldet zum Beispiel ein Sitz proaktiv einen Wartungsbedarf<br />
der Aktuatorik bevor es zu einem<br />
Systemausfall kommt. Das wird auch ›predicitive<br />
Maintenance‹ genannt. Zudem geht es um die<br />
Nutzung neuester Technologien und die Schaffung<br />
vernetzter Systeme in der Kabine in Zusammenarbeit<br />
mit den Erstausrüstern (OEMs) und<br />
Airlines. Außerdem gestalten wir die Layouts<br />
flexibel, damit Airlines die Kabine nach Flugklassen<br />
mit wenigen Handgriffen anpassen können<br />
– je nach Flugstrecke und Nachfrage.«<br />
René Dankwerth, Executive Vice President Research and Development<br />
bei Recaro<br />
ELEKTRISCHE ANTRIEBE<br />
»Elektrische Antriebe tragen dazu bei, dass die<br />
Maschinen immer sauberer und leiser werden<br />
und dass immer neue Arten von Flugzeugen<br />
und Flugbetrieben entwickelt werden. Deshalb<br />
beschäftigen wir uns mit der Entwicklung verschiedener<br />
Fluggeräte, darunter kleinere Vertical-Take-off-and-Landing-Demonstratoren<br />
(VTOL) <strong>für</strong> den städtischen Luftverkehr – Urban<br />
Air Mobility – wie Vahana und CityAirbus, die<br />
<strong>für</strong> bis zu vier Passagiere ausgelegt sind und rein<br />
elektrisch fliegen sollen. Die weiteren Planungen<br />
zielen aber auf größere Passagierflugzeuge, die<br />
zunächst hybrid und später ebenfalls elektrisch<br />
betrieben werden sollen. Da<strong>für</strong> haben wir kürzlich<br />
den E-Fan X-Demonstrator vorgestellt.«<br />
Bettina Jödicke-Braas, Communications Business Partner CTO<br />
bei Airbus<br />
NEUE SATELLITENKONSTELLATIONEN<br />
»In der Raumfahrt sind die neuen Satellitenkonstellationen<br />
ein Trend, bei dem viele hunderte<br />
bis tausende Satelliten quasi als Schwärme eine<br />
weltweite Überdeckung ermöglichen, sei es <strong>für</strong><br />
die Internetversorgung oder <strong>für</strong> andere Kommunikations-<br />
oder Navigationsaufgaben. Hier ist<br />
neben der Miniaturisierung aller Komponenten<br />
die Integration in die niedrigen Orbits interessant.<br />
Denn neben diesen neuen Möglichkeiten<br />
auf der einen Seite, sollen auf der anderen Seite<br />
nicht noch mehr Kleinteile im All schweben, die<br />
eine Gefahr <strong>für</strong> alle anderen Satelliten darstellen.«<br />
Prof. Rolf Henke, Präsident der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Luftund<br />
Raumfahrt<br />
WELTRAUMTOURISMUS<br />
Bereits Anfang der 2000er Jahre flogen die ersten<br />
Weltraumtouristen zur ISS. Ende diesen Jahres<br />
will Elon Musk, Gründer der US-amerikanischen<br />
NewSpace-Firma SpaceX, die zwei ersten<br />
Privatpersonen einmal den Mond umrunden<br />
lassen. Sein Ziel: Menschen auf dem Mars ansiedeln.<br />
Damit ist er nicht der einzige. Die Nasa<br />
fördert private Unternehmen in Wettbewerben<br />
zum Bau neuer Raketen und Kapseln <strong>für</strong> die<br />
bemannte Raumfahrt und stärkt so den Erfindergeist<br />
junger Firmen in Konkurrenz zu großen<br />
Playern wie Boeing oder Lockheed Martin.<br />
Einfach ist der Weg zum Weltraumtourismus<br />
dennoch nicht: Der finanzielle Aufwand ist hoch<br />
und die Genehmigungen der Aufsichtsbehörden<br />
schwer zu bekommen.<br />
ADDITIVE FERTIGUNG<br />
»Bei der additiven Fertigung geht es um einen<br />
neuen Herstellungsprozess <strong>für</strong> Flugzeugbauteile.<br />
Das Verfahren erlaubt eine nie dagewesene<br />
Formfreiheit beim Design von Bauteilen. Durch<br />
die Anwendung der Technologie kann vor allem<br />
Gewicht eingespart werden, was Flugzeuge effizienter<br />
und umweltfreundlicher macht. Loses<br />
Metallpulver wird dabei im 3D-Drucker mithilfe<br />
eines Lasers schichtweise aufgeschmolzen, um<br />
solide Bauteile zu erzeugen. Es geht also nicht<br />
nur darum, Bauteile neu zu konstruieren – auch<br />
das Grundmaterial wird durch den Schmelzprozess<br />
erzeugt. Somit ergeben sich viele verschiedene<br />
Aufgabengebiete und Problemstellungen<br />
entlang der gesamten Herstellungsprozesskette.«<br />
Philipp Glötter, Projektleitung Luftfahrt Forschungsprojekte bei<br />
Liebherr-Aerospace (Lindenberg)<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 23
DER BLICK …<br />
… AUS DEM ALL AUF DIE ERDE IST EINFACH MAGISCH: TIEFES BLAU,<br />
KUNSTVOLL MIT WEISSEN WOLKENFELDERN ÜBERZOGEN.<br />
MINDESTENS GENAUSO TRAUMHAFTE AUSSICHTEN GIBT'S ÜBRIGENS AUCH<br />
FÜR KARRIEREN IN DER LUFT- UND RAUMFAHRT – FÜR ALLE,<br />
DIE FASZINIERENDE PERSPEKTIVEN LIEBEN.<br />
Text: Julia Wolf
Foto: NASA on Unsplash
LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
ABHEBEN BITTE<br />
ARBEITGEBER FÜR DEINE KARRIERE IN DER LUFT- UND RAUMFAHRT IM PORTRÄT –<br />
VOM GROSSKONZERN BIS ZUM HOCHSPEZIALISIERTEN ZULIEFERER<br />
Text: Sabine Storch<br />
<strong>Ingenieure</strong>, die in der Luft- und Raumfahrt arbeiten,<br />
haben einen fordernden und abwechslungsreichen<br />
Arbeitsalltag: Das Zusammenspiel der<br />
einzelnen Komponenten im hochkomplexen<br />
Gesamtsystem sowie die Verbindung von Eigenschaften<br />
wie Solidität mit einem möglichst geringen<br />
Gewicht eröffnen spannende Herausforderungen,<br />
die es in interdisziplinären Teams zu<br />
lösen gilt. Dabei noch die neusten Technologien,<br />
wie zum Beispiel den 3D-Druck oder Elektroantriebe,<br />
einzubeziehen und stetig an Innovationen<br />
zu tüfteln, runden deinen Arbeitsalltag ab.<br />
Als Berufseinsteiger kannst du mit einem Bruttogehalt<br />
von etwa 3.500 Euro bis 5.000 Euro<br />
monatlich rechnen, später sind bis zu 8.000 Euro<br />
möglich. Die Stellen in der Luft- und Raumfahrt<br />
sind beliebt: Auf eine Stelle kommen etwa 30<br />
Bewerber, im Maschinenbau ist es nur ein Bewerber<br />
pro ausgeschriebener Stelle. Gefordert wird<br />
meist ein Studium in Luft- und Raumfahrttechnik<br />
oder im Maschinenbau. Danach kannst du<br />
bei großen Flugzeugherstellern, spezialisierten<br />
Zulieferern, Fluggesellschaften oder Behörden<br />
einsteigen. Wir haben einige deiner Perspektiven<br />
näher betrachtet und die Unternehmen nach<br />
möglichen Aufgaben befragt.<br />
ZIVILE UND MILITÄRISCHE LUFTFAHRT<br />
Helikopter, Passagier- und Frachtflugzeuge<br />
sowie Tank-, Kampf-, Transport- und Missionsflugzeuge<br />
– die Vielfalt der Fortbewegungsmittel<br />
<strong>für</strong> die zivile und militärische Luftfahrt<br />
ist groß. Genauso groß ist deine Auswahl an<br />
möglichen Arbeitgebern: Boeing, Eurocopter,<br />
Lufthansa Technik, Airbus und viele mehr. Als<br />
Luftfahrttechniker entwirfst du Triebwerke,<br />
Systeme und ganze Flugzeuge – immer darauf<br />
bedacht, möglichst leichte Materialien zu<br />
verwenden und gleichzeitig 100-prozentige<br />
Sicherheit zu garantieren. Je nach Verwendungszweck<br />
des Flugzeugs hast du spezielle<br />
Vorgaben und Regularien zu beachten: Für ein<br />
Militärflugzeug der Bundeswehr gelten beispielweise<br />
andere Anforderungen und Designvorgaben<br />
als <strong>für</strong> einen Privatjet der Luxusklasse.<br />
Bei Airbus sind die Aufgaben vielfältig: »Von<br />
der Weiterentwicklung unserer Flugzeuge, über<br />
die Optimierung unserer Produktions- und Beschaffungsprozesse<br />
bis hin zum In-Service Support<br />
der Flotten unserer Kunden ist alles dabei«,<br />
versichert Fabian von Gleich, Head of Strategy<br />
and Development Site Hamburg bei Airbus. Für<br />
deinen Einstieg in die Luftfahrtbranche solltest<br />
du Verantwortungsbewusstsein, Sorgfalt, Kundenorientierung,<br />
Verhandlungsgeschick und<br />
Entscheidungsfähigkeit mitbringen. Darüber<br />
hinaus sind Kreativität und Out-of-the-Box-<br />
Thinking gefragt, um auf neue Trends und Technologien<br />
zu reagieren und innovative Ideen zu<br />
entwickeln.<br />
ZULIEFERER<br />
Die Luft- und Raumfahrt würde nicht ohne<br />
die Zulieferer existieren, die teilweise hochspezialisierte<br />
Systeme, Produkte und Lösungen<br />
anbieten. Bei Liebherr-Aerospace können Einsteiger<br />
beispielsweise an der Entwicklung und<br />
Fertigung von Flugzeugausrüstung mitwirken.<br />
Foto: © NASA on Unsplash | Quellen: Berufenet<br />
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LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
»Das Programm von Liebherr-Aerospace (Lindenberg)<br />
umfasst neben Fahrwerken, Flugsteuerungs-<br />
und Betätigungssystemen auch Getriebe<br />
und Elektronik«, weiß Tanja Stadler, Referentin<br />
Personalentwicklung und Personalmarketing<br />
bei Liebherr-Aerospace (Lindenberg). <strong>Ingenieure</strong>,<br />
die sich bei Zulieferunternehmen bewerben,<br />
sollten sich mit Regularien und Anforderungen<br />
in der Luft- und Raumfahrt auskennen, räumliches<br />
Vorstellungsvermögen besitzen sowie Englisch<br />
beherrschen.<br />
Bei SII Deutschland sind neben Luft- und Raumfahrtingenieuren<br />
auch Absolventen aus den<br />
Fächern Elektro- und Verfahrenstechnik, Werkstoffkunde<br />
oder Wirtschaftsingenieurwesen gefragt.<br />
Einsteiger können bei der »Konzipierung,<br />
Konstruktion, Berechnung, Qualifizierung und<br />
Zulassung von Flugzeugbauteilen, Kabinen, Geräten<br />
und Systemen« mitwirken, betont Enrique<br />
Geck, Geschäftsführer von SII Deutschland.<br />
Auch die Produktion, Wartung, Umrüstung sowie<br />
das Design der Maschinen gehören Geck zufolge<br />
zum möglichen Aufgabenspektrum.<br />
So vielfältig und speziell wie die Produkte,<br />
Dienstleistungen und Systeme der Unternehmen<br />
ist auch dein Arbeitsalltag in der Zulieferindustrie.<br />
Dein Freiraum ist dabei teilweise<br />
groß: »Als mittelständisches Unternehmen suchen<br />
wir Mitarbeiter mit Gestaltungswillen, die<br />
sich als Unternehmer im Unternehmen verstehen<br />
und Dinge in die Hand nehmen«, so Fabian<br />
Nickel, Director Human Resources bei Recaro.<br />
RAUMFAHRT<br />
In Deutschland gibt es nicht viele Firmen, die<br />
wie in den USA beispielsweise SpaceX, Virgin<br />
Galctic oder Blue Origin der ›New Space‹-<br />
Szene, also der privaten Raumfahrtszene, angehören.<br />
Wichtige in Deutschland agierende<br />
Raumfahrtunternehmen, die Satelliten, entsprechende<br />
Systeme oder größere Komponenten<br />
<strong>für</strong> die Raumfahrt bereitstellen, sind zum<br />
Beispiel Airbus, OHB, Boeing und Astrium. Sie<br />
sind privat, werden aber teilweise staatlich gefördert.<br />
Bei OHB, zu deren Gruppe auch MT Aerospace<br />
gehört, kannst du in den Bereichen ›Space Systems‹<br />
und ›Aerospace + Industrial Products‹ an<br />
internationalen Raumfahrtprojekten arbeiten<br />
– wie zum Beispiel geostationäre Satelliten, Ausstattung<br />
und Betrieb der Internationalen Raumstation<br />
ISS und Studien zur Erforschung von<br />
Mond und Mars. Für eine Karriere in der Raumfahrt<br />
sind Kenntnisse in Konstruktions- und Entwicklungsprogrammen<br />
ein Muss. Außerdem<br />
sollten Bewerber auch hier Kreativität, Ausdauer,<br />
Flexibilität und Reisebereitschaft mitbringen.<br />
FORSCHUNG<br />
Die Forschung in Luft- und Raumfahrt findet in<br />
Deutschland hauptsächlich am Deutschen Zentrum<br />
<strong>für</strong> Luft- und Raumfahrt (DLR) statt. »Wir<br />
verfügen über eine erstklassige technologische<br />
Ausstattung, modernste Labore, zahlreiche<br />
Simulatoren und betreiben unterschiedlichste<br />
Windkanäle und Raketenprüfstände sowie die<br />
größte zivile Forschungsflugzeug-Flotte Europas«,<br />
so Christian Jenssen, Abteilungsleiter<br />
Zentrales Personalmarketing des DLR. Perfekte<br />
Voraussetzungen also, um zu neuen Erkenntnissen<br />
zu gelangen.<br />
Daneben gibt es natürlich in allen größeren<br />
Unternehmen der Branche Forschungsabteilungen,<br />
in denen du an Innovationen arbeiten<br />
kannst. Auch eine Karriere in Forschungseinrichtungen,<br />
wie beispielsweise Helmholtz, oder<br />
an der Uni kommt infrage. Die künftigen Forscher<br />
unter den <strong>Ingenieure</strong>n sollten vor allem<br />
eine schnelle Auffassungsgabe, Durchhaltevermögen,<br />
Neugier und die Fähigkeit, Probleme zu<br />
lösen, mitbringen. Ein Master, manchmal sogar<br />
eine Promotion, sind <strong>für</strong> einen Einstieg in die<br />
Forschung unumgänglich.<br />
DLR.de/jobs
LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
FASZINATION AIR & SPACE<br />
VIER JUNGE <strong>ING</strong>ENIEURE ERZÄHLEN VON IHRER BEGEISTERUNG<br />
FÜR DIE LUFT- UND RAUMFAHRT<br />
Text: Sabine Storch<br />
WIE ZAHNRÄDER EINER UHR<br />
»Die Begeisterung <strong>für</strong> die Luftfahrt packte<br />
mich im Alter von neun Jahren während meiner<br />
ersten Flugreise und hat mich seither nicht<br />
mehr losgelassen. Um selbst an der Entwicklung<br />
dieser hochkomplexen Fortbewegungsmittel<br />
beteiligt zu sein und dadurch die Welt<br />
<strong>für</strong> alle Menschen noch ein Stückchen kleiner<br />
zu machen, habe ich mich <strong>für</strong> diesen Karriereweg<br />
entschieden. An meiner Arbeit als Luftfahrtingenieur<br />
begeistert mich vor allem, mit<br />
da<strong>für</strong> zu sorgen, dass all diese Komponenten<br />
mit ihren verschiedenen Facetten wie Zahnräder<br />
einer Uhr ineinandergreifen, um aus einer<br />
Vision ein physisch greifbares Produkt entstehen<br />
zu lassen.«<br />
Matthias Jentsch, Projektingenieur<br />
bei SII Deutschland<br />
MIT DESIGN ZUM ERFOLG<br />
»Vor meinem Studium wusste ich bereits, dass<br />
ich etwas Technisches studieren wollte. Im dualen<br />
Studium ›Verbundwerkstoffe/Composites‹<br />
bei Airbus konnte ich herausfinden, welche<br />
Aufgabenbereiche meinen Interessen am meisten<br />
entsprechen. Ein besonderes Highlight war<br />
mein viermonatiger Auslandseinsatz in Madrid.<br />
Zuzeit arbeite ich bei der Entwicklung der<br />
Rumpfstruktur der A350 XWB im Bereich 3D-<br />
Druck eng mit Kollegen zusammen: Ich konzentriere<br />
mich vor allem auf die Entwicklung<br />
von bionischen Designstrukturen, um Gewicht<br />
und Kosten zu sparen. Es ist zutiefst befriedigend,<br />
den Erstflug eines Flugzeugs mitzuerleben,<br />
das man mitentwickelt hat.«<br />
Gregor Baumbach, Hybrid Structure<br />
Design Engineer bei Airbus<br />
EINZIGARTIGE PROJEKTE<br />
»Die Chance, selbst an der Entwicklung von<br />
Flugzeugen und Raketen mitzuwirken sowie<br />
der multidisziplinäre und internationale Charakter<br />
der Branche waren <strong>für</strong> mich entscheidend.<br />
Besonders spannend an meiner Arbeit<br />
finde ich, dass wir Forschungsraketen entwickeln<br />
und diese auf der ganzen Welt starten,<br />
um Experimente in Material- und Atmosphärenphysik<br />
oder der Hyperschallforschung zu<br />
ermöglichen. Bei der Begleitung der Projekte<br />
von der Konzeptstudie bis zum Start mit anschließender<br />
Flugdatenauswertung erhalte ich<br />
Einblicke in andere Fachbereiche, wodurch ich<br />
das Gesamtsystem besser verstehe.«<br />
Alexander Kallenbach, Luft- und<br />
Raumfahrtingenieur Mobile Raketenbasis<br />
beim DLR<br />
KÖNIGSDISZIPLIN DES MASCHINENBAUS<br />
»Flugzeuge und Helikopter haben mich schon<br />
immer fasziniert. Die Luft- und Raumfahrttechnik<br />
ist <strong>für</strong> mich die Königsdisziplin des Maschinenbaus.<br />
Da die Bauteile einerseits sehr leicht<br />
und andererseits absolut sicher sein müssen,<br />
ergeben sich spannende technische Herausforderungen.<br />
Damit ein Gerät oder Bauteil fliegen<br />
darf, muss alles zusammenpassen: Vom Design<br />
über das Material bis hin zum Test und Preis. Bei<br />
den Forschungsprojekten kommen die neuesten<br />
Technologien zum Einsatz. Know-how in<br />
diesen Technologien aufzubauen, Dinge zu bewegen<br />
und Neues auszuprobieren, macht meinen<br />
Job <strong>für</strong> mich besonders attraktiv.«<br />
Philipp Glötter, Projektleitung Luftfahrt<br />
Forschungsprojekte bei Liebherr Aerospace<br />
(Lindenberg)<br />
Fotos: privat<br />
28 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
INNOVATION AND<br />
LEADERSHIP IN<br />
AEROSPACE<br />
25. – 29. April <strong>2018</strong><br />
ILA CareerCenter 27. – 29. April <strong>2018</strong><br />
Berlin ExpoCenter Airport<br />
www.ila-berlin.de<br />
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Die Rockwell Collins Deutschland GmbH<br />
ist ein führendes Unternehmen der<br />
elektronischen Ausrüstungsindustrie.<br />
Zu unserem Kerngeschäft gehören die Entwicklung,<br />
Herstellung, Vertrieb und Wartung von Avionik-Systemen,<br />
Kommunikations- und Navigationsgeräten sowie Displays.<br />
Im Geschäftsfeld Raumfahrttechnik ist Rockwell Collins<br />
Deutschland weltweit einer der größten Lieferanten von<br />
Stabilisierungs-Schwungrädern <strong>für</strong> Satelliten.<br />
Für unsere Entwicklungsabteilung suchen wir Studenten<br />
folgender Studiengänge (Bachelor oder Master):<br />
- Informatik - Mechatronik<br />
- Technische Informatik - Elektrotechnik<br />
- Informationstechnik - Luft- und Raumfahrttechnik<br />
<strong>für</strong>...<br />
... Praxissemester<br />
... Praktikum<br />
... Bachelor-/Masterarbeit<br />
... Werkstudententätigkeit<br />
<br />
Wir freuen uns über Ihre Bewerbung an: rcd-jobs@rockwellcollins.com
KONSUMGÜTER<br />
ES LEBE DER KONSUM<br />
DIE KONSUMGÜTER INDUSTRIE KANN NUR AM LAUFENDEN BAND PRODUZIEREN,<br />
WEIL <strong>ING</strong>ENIEURE DAFÜR SORGEN, DASS SIE RUND LAUFEN<br />
Text: Kaja Godart<br />
Shampoos, Armbanduhren, Brotaufstriche: Jeder von uns konsumiert<br />
täglich verschiedenste Produkte. Bevor diese in den Supermarktregalen<br />
und Geschäften landen, durchlaufen Konsumgüter einen komplexen<br />
Herstellungsprozess vom Rohstoff bis zum fertigen Produkt. An nahezu<br />
allen Produktionsstellen sind <strong>Ingenieure</strong> am Werk. Die Jobs in der<br />
Konsumgüterindustrie sind so vielfältig wie die Warenauswahl selbst,<br />
nahezu alle Tätigkeitsfelder des Ingenieurwesens sind darin wiederzufinden.<br />
Durch die fortschreitende Digitalisierung der Produktion spielen<br />
besonders die Fachrichtungen Elektrotechnik und Informatik eine immer<br />
größere Rolle. »Die meisten Nachwuchskräfte werden in der Elektrotechnik<br />
gesucht, gefolgt von Maschinenbau und Bauingenieurwesen«,<br />
weiß Lars Funk, Bereichsleiter Beruf und Gesellschaft beim Verein Deutscher<br />
<strong>Ingenieure</strong> (VDI). Der VDI spricht von derzeit rund 70.000 offenen<br />
Ingenieurstellen in Deutschland, über alle Branchen verteilt. Besonders<br />
in Baden-Württemberg und Bayern werden Fachkräfte gesucht. Kleine,<br />
mittelständische Unternehmen sind ebenso auf das Können ingenieurwissenschaftlicher<br />
Fachkräfte angewiesen wie Konsumgüterriesen.<br />
Entsprechend vielfältig sind die Tätigkeitsfelder <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong>. »Insbesondere<br />
in unseren Werken und an unseren Produktionsstandorten<br />
sowie Forschungs- und Entwicklungszentren werden <strong>Ingenieure</strong><br />
eingesetzt«, erklärt Dorit Pulmer-Wulf, HR Supply Chain bei Unilever.<br />
Absolventen der Ingenieurwissenschaften starten bei Unilever in unterschiedlichen<br />
Bereichen, zum Beispiel im Supply Chain Management<br />
oder im Bereich Research and Development. Einen ›klassischen‹ Karriereweg<br />
gebe es nicht, sagt Pulmer-Wulf, <strong>Ingenieure</strong>n stünden viele Wege<br />
offen, sie könnten direkt einsteigen oder am Management-Nachwuchsprogramm<br />
teilnehmen. Um sich persönlich und fachlich weiterzuentwickeln,<br />
arbeiten die Neueinsteiger an verschiedenen Standorten und in<br />
unterschiedlichen Rollen, um möglichst viele Bereiche kennenzulernen.<br />
Besonders gefragt sind Bewerber, die praktische Erfahrungen mitbringen<br />
und im Studium einen Schwerpunkt auf Maschinenbau, Lebensmitteltechnologie<br />
oder -chemie gelegt haben.<br />
Auf Lebensmittel ist auch Nordzucker spezialisiert und sorgt <strong>für</strong> die Süße<br />
im Leben der Konsumenten. Die Einsatzbereiche <strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> bei Nordzucker<br />
sind vielfältig: Projektingenieure sind überwiegend <strong>für</strong> Investitions-<br />
und Instandhaltungsprojekte zuständig. Produktionsingenieure<br />
haben in den Zuckerfabriken Leitungsfunktionen mit der Verantwortung<br />
<strong>für</strong> Teams und Produktionsanlagen, sie leiten Produktionseinheiten<br />
im Werk und optimieren Prozesse. <strong>Ingenieure</strong> im Bereich Forschung und<br />
Entwicklung planen und entwickeln Produktions- und Verfahrenstechniken<br />
und arbeiten an Qualitäts- und Effizienzverbesserungen. Werkleiter<br />
sind schließlich zuständig <strong>für</strong> die Leitung einer gesamten Fabrik. »Unsere<br />
<strong>Ingenieure</strong> sollten neben einem sehr guten Grundlagenwissen vor<br />
allem Begeisterung <strong>für</strong> technische Systeme und Geräte mitbringen und<br />
über den eigenen Tellerrand, sprich ihr Umfeld, schauen können«, sagt<br />
Peter Friedrich, Head of Human Resources Germany bei Nordzucker.<br />
Wer Maschinenbau, Verfahrens- oder Elektrotechnik, Produktions- oder<br />
Systemtechnik oder Umweltingenieurwesen studiert hat, hat bei Nordzucker<br />
gute Chancen. Lars Funk vom VDI rät zudem: »Wichtig ist es, die<br />
Dinge aus Kundenperspektive zu betrachten, bewährte Lösungspfade<br />
auch einmal zu verlassen und stattdessen in neuen Geschäftsmodellen<br />
zu denken.«<br />
Foto: © bauzaun. / photocase.de | Quellen: VDI Verein Deutscher <strong>Ingenieure</strong>, Gesamtverband textil+mode, Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie, GfK<br />
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KONSUMGÜTER<br />
TRENDSETTER<br />
DIE TRENDS DER KONSUMGÜTERINDUSTRIE UND WAS ABSOLVENTEN<br />
MITBR<strong>ING</strong>EN SOLLTEN, UM IN DIE BRANCHE EINZUSTEIGEN<br />
Wer in der Konsumgüterindustrie arbeiten will, braucht nicht nur die<br />
klassischen Skills wie Kommunikationskompetenz und fundierte Fachkenntnisse.<br />
Weil die meisten <strong>Ingenieure</strong> nicht als Einzelkämpfer, sondern<br />
in disziplinübergreifenden Teams arbeiten, ist auch Teamgeist gefragt.<br />
Nützlich sind Auslandserfahrungen und Fremdsprachenkenntnisse <strong>für</strong><br />
Konsumgüterunternehmen, die international tätig sind. Wer Projektmanagement-Fähigkeiten<br />
und betriebswirtschaftliches Grundwissen<br />
mitbringt, hat noch bessere Karten. Denn gerade die Konsumgüterindustrie<br />
steht unter einem hohen Wettbewerbsdruck. »Konsumgüterhersteller<br />
müssen sich auf ihre Kosten fokussieren und die Effizienz kontinuierlich<br />
erhöhen. Genauso wichtig ist es jedoch, die Bedürfnisse und<br />
das Einkaufsverhalten der Verbraucher besser zu verstehen, Potenziale<br />
bei kleineren Marken aufzudecken und das Portfolio auf Wachstum zu<br />
trimmen«, erklärt Gerd Bovensiepen, Leiter des Bereichs Handel und<br />
Konsumgüter bei PwC.<br />
Wem Shampoo zu simpel ist, kann auch eine Karriere in der Luxusgüterindustrie<br />
einschlagen, <strong>für</strong> etwas mehr Bling-Bling im Ingenieurlebenslauf.<br />
Beispielsweise beim Schweizer Uhrenhersteller Oris. Dort sind <strong>Ingenieure</strong><br />
<strong>für</strong> konkrete Produktentwicklungen zuständig, die über die reine<br />
Uhrmacherei hinausgehen oder <strong>für</strong> Messeauftritte. Rico Steiner, Region<br />
Manager bei Oris, betont, dass absolute Verlässlichkeit und ein hohes<br />
Qualitätsbewusstsein vorausgesetzt werden. Je mehr praktische Erfahrung<br />
ein Ingenieur mitbringe, umso besser. »In einer kleinen Struktur<br />
wie bei Oris muss jeder dazu beitragen, dass der Output stimmt. Dadurch<br />
wird vorausgesetzt, dass bereits sehr früh viel Verantwortung getragen<br />
werden muss und das unternehmerische Denken und Anpacken wichtig<br />
ist«, sagt Steiner.<br />
Wer im Vorstellungsgespräch überzeugt hat, dem stehen viele Startmöglichkeiten<br />
in einem Konsumgüterunternehmen offen, etwa als Projektoder<br />
Entwicklungsingenieur oder im Vertrieb. Der VDI spricht grundsätzlich<br />
von drei Entwicklungslinien nach dem Berufsstart: Als Experte<br />
mit Fachlaufbahn, als potenzielle Führungskraft oder auch als Projektmanagementexperte.<br />
Alle drei Wege setzen ganz unterschiedliche Skills voraus<br />
und führen zu unterschiedlichen Tätigkeiten. Wer schon im Studium<br />
herausfindet, wo die eigenen Stärken und Vorlieben liegen, kann sich in<br />
der Fülle der offenen Stellen schneller orientieren.<br />
INSIDE!<br />
WER? SARAH HAT EINEN MASTER OF SCIENCE IN WIRTSCHAFTS <strong>ING</strong>ENIEURWESEN<br />
WAS? SEIT SEPTEMBER 2016 NIMMT SIE AM UNILEVER FUTURE LEADERS PROGRAMME<br />
(UFLP) SUPPLY CHAIN TEIL UND ERZÄHLT, WIE DER JOBEINSTIEG VERLIEF<br />
»Ich habe letztes Jahr im Unilever Werk in Heppenheim begonnen, hier produzieren<br />
wir Langnese Eiscreme. In den ersten Wochen gab es eine Flut an<br />
neuen Informationen. Gleichzeitig war die Lernkurve steil, denn ich habe vom<br />
ersten Tag an selbstständig gearbeitet und Verantwortung <strong>für</strong> meine Projekte<br />
übernommen. Ich arbeite in ganz unterschiedlichen Bereichen, hauptsächlich<br />
jedoch in der Instandhaltung. Eines meiner Projekte besteht darin, einen<br />
Prozess fehlerfrei aufzusetzen. Das heißt, dass bei einer Produktumstellung in<br />
der Produktion Fehler passieren können, etwa, dass ein Produkt mit deutscher<br />
Verpackung in einem anderssprachigen Land landen kann. Mit Hilfe von<br />
Scannern, die einen im Rahmen des Projektes implementierten Datamatrixcode<br />
auf den Etiketten lesen und mit dem Produktionsplan vergleichen, habe<br />
ich sichergestellt, dass diese Fehler ausgeschlossen sind. Ein zweites Projekt ist<br />
die Neuorganisation der Instandhaltung, um die Arbeitsweise effizienter und<br />
langfristiger zu gestalten. Das bedeutet konkret, dass Wartungen geplant und<br />
vorbeugend anstatt reaktiv nach einem Breakdown der Maschine stattfinden.«<br />
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ROHSTOFFGEWINNUNG<br />
SOLIDE NISCHE: IN GAS- UND ÖLGEWINNUNG,<br />
ERNEUERBAREN ENERGIEN UND BEIM RÜCKBAU<br />
IST <strong>ING</strong>ENIEUR-KNOW-HOW VON BOHRTECHNIK<br />
BIS ENERGIEEINSPEISUNG GEFRAGT<br />
Text: Katja Edelmann<br />
ALS 2010 DER ISLÄNDISCHE VULKAN EYJAFJALLAJÖKULL AUS-<br />
BRACH, BEFAND SICH PETRA SEIT<strong>ING</strong>ER GERADE AUF DER ERDÖL-<br />
BOHRPLATTFORM EINES NORWEGISCHEN OPERATORS IN DER<br />
NORDSEE.<br />
Dort schrieb die Petroleum-Ingenieurin ihr Diplom über Abnutzungserscheinungen<br />
der Verrohung. »Wir waren 40 Leute auf der Bohrinsel. Der<br />
Großteil saß nach Erreichen der Bohrlochendtiefe wegen der Flugeinschränkungen<br />
fest. Wir wurden dann mit dem Hubschrauber wieder ans<br />
Festland gebracht«, schildert die heute 30-Jährige ganz gelassen. Nach der<br />
fünfjährigen Studienzeit an der Montanuniversität Leoben in Österreich,<br />
Vertiefung Bohrtechnik, mit vielen verschiedenen Praktika entschied sich<br />
Seitinger <strong>für</strong> die Laufbahn beim internationalen Öl- und Gaskonzern Exxon<br />
Mobil in Hannover. »Mir gefällt die Arbeitsatmosphäre, das Miteinander.<br />
Es wird viel Wert auf die Personen-, Umwelt- und Anlagensicherheit<br />
gelegt«, sagt Seitinger zufrieden. Sie hat in den letzten sieben Jahren in vier<br />
verschiedenen Bereichen des Unternehmens gearbeitet: zwei Jahre in der<br />
Untertagetechnik, drei Jahre in der Ölförderung, weitere anderthalb Jahre<br />
in Houston in einem beratenden Team von Spezialingenieuren und bei<br />
einem Projekt in Norwegen. Aktuell ist sie Produktionsingenieurin <strong>für</strong><br />
100 Gasbohrungen in Niedersachsen. »In meinem Projektteam gewährleisten<br />
wir die standardgemäße Trocknung des Nassgases, um die Integrität<br />
des Pipeline-Netzes zu erreichen«, beschreibt Seitinger einen Teil ihres<br />
Tagesgeschäfts. Die Bohrungen müssen eine gewisse Förderrate erzielen<br />
und stetig erhöhen. Das Spannendste an ihrem Job ist das Unsichtbare:<br />
»Auf den ›Gesundheitszustand‹ der Bohrung lassen über Tage die Förderrate<br />
und der Kopfdruck schließen. Fallen beide ab, müssen wir herausfinden,<br />
wo das Problem liegt. Wir werten Flüssigkeitsproben aus, überprüfen<br />
die Hydraulikverhältnisse im Förderstrang oder fahren mit<br />
Werkzeugen in die Bohrung ein, um festzustellen, ob es Salz- oder Sandakkumulationen<br />
gibt.« Allein in Niedersachsen unterhält das Unternehmen<br />
circa 700 Öl- und 230 Gasbohrungen. Im Konzern spricht Seitinger<br />
viel Englisch, was der Wienerin durch Auslandsstationen während der<br />
Kindheit und vom kompletten Studium bekannt ist.<br />
IN DEUTSCHLAND EINE NISCHE,<br />
TECHNOLOGISCH GESEHEN EIN WELTMARKT<br />
Mit einer relativ kleinen Erdöl- und Erdgasgewinnungsrate ist die Rohstoffgewinnung<br />
in Deutschland eine Nische. Aber: »Wir leben von der Innovation<br />
und der Technologie, die wir <strong>für</strong> den Bereich konstruieren. Der Arbeitsmarkt<br />
sieht gut aus«, sagt Lars Funk, Leiter des Bereichs Beruf und Gesellschaft beim<br />
Verein Deutscher <strong>Ingenieure</strong> (VDI). In der Rohstoffgewinnung gibt es aktuell<br />
2.000 offene Ingenieurstellen – von insgesamt 74.000 –, Tendenz steigend. In<br />
Bayern und Baden-Württemberg gibt es die meisten offenen Stellen. Erneuerbare<br />
Energien wie Wind und Solarenergie sind in die Zahlen nicht mit eingerechnet.<br />
Als Rohstoff definiert der Verband, was aus dem Boden kommt.<br />
Dazu zählt auch Biogas. Funk empfiehlt an der Rohstoffindustrie interessierten<br />
Studierenden, sich in der Ausbildung breit aufzustellen und dann erst zu<br />
spezialisieren. »Es ist nie gewiss, was auf dem Energiemarkt passiert. Studierende<br />
fahren gut damit, zum Beispiel Maschinenbau im Bachelor zu studieren<br />
und danach einen Master in Rohstoffgewinnung, Ressourceneffizienz<br />
oder Werkstofftechnik anzuschließen«, sagt Funk. Trend auf dem Markt ist<br />
das Thema Ressourceneffizienz: Wie vermeide ich Abfälle, wie verbrauche<br />
ich weniger Wertstoffe, wie kann ich Ressourcen aus bestehenden Geräten<br />
wiedergewinnen. »Diese Fragen werden in Deutschland an Bedeutung gewinnen.<br />
Rohstoffe sind endlich und aus technologischen Gesichtspunkten<br />
brauchen wir immer mehr.«<br />
»MEINE AUFGABE: MIT HILFE VON TECHNIK<br />
NACHWACHSENDE ORGANISCHE ROHSTOFFE<br />
IN ENERGIE VERWANDELN.«<br />
MEHMET ÖNAL, Ingenieur bei Bioconstruct<br />
DER BEDARF AN ENERGIE STEIGT,<br />
NEUE LÖSUNGEN WERDEN BENÖTIGT<br />
Mehmet Önal weiß darauf eine Antwort. Seit 16 Jahren ist er beim Biogasanlagenhersteller<br />
Bioconstruct tätig. Er sieht seine Aufgabe darin, mit Hilfe<br />
von Technik nachwachsende, organische Rohstoffe in Energie zu verwandeln.<br />
»Das sollte unser aller Aufgabe sein. Deutschland ist Nummer eins in<br />
erneuerbaren Energien. In anderen Ländern ist der Bedarf viel höher, zum<br />
Beispiel in der Türkei mit vielen Höfen von 20.000 Vieheinheiten. Dort werden<br />
die tierischen Abfälle als Problem gesehen. Wir sehen sie als Rohstoffe«,<br />
sagt der 41-Jährige. Als frisch gebackener Bauingenieur, Vertiefung Baubetrieb,<br />
begann er 2001 als Projektmanager beim damaligen Start-up. Der fast<br />
gleichaltrige Firmengründer meldet sich auf Önals Anzeige, die er nach dem<br />
Diplom in der Zeitung annoncierte. »Junger Student sucht Unternehmen.<br />
Wir hatten beide wenig Erfahrung mit Personalgesprächen und sind schnell<br />
zusammengekommen. Wir haben zu dritt auf dem Dachboden angefangen<br />
und die Biogasanlage vom Nachbarhof zu Ende gebaut und in Betrieb genommen,<br />
nachdem der Anlagenerrichter insolvent gegangen ist«, erinnert<br />
sich Önal. Zu den Kunden zählen heute Investoren, Energiekonzerne und<br />
Landwirte aus fast allen europäischen Ländern und der Türkei. 90 Mitarbeiter<br />
beschäftigen sich mit der Produktion von Biogasanlagen, von der kundenspezifischen<br />
Planung, Inbetriebnahme und Wartung. Önal verantwortet<br />
seit 2008 den operativen Part mit einem Großteil der angestellten<br />
<strong>Ingenieure</strong> und Techniker. »Mein Bereich beginnt nach dem Verkauf der<br />
Anlagen. Wir erstellen Genehmigungen und Zeichnungen, kümmern<br />
uns um Service und Umweltaspekte«, sagt Önal, mittlerweile mehr Manager<br />
als Ingenieur. »Das ist der Werdegang, wenn die Firma größer wird. Ich<br />
vermisse die Ingenieurleistungen, die ich während des Studiums praktiziert<br />
habe. Wann immer ich es mir erlauben kann, komme ich darauf zurück.<br />
Ich bin im stetigen Austausch mit den Kollegen und kontrolliere<br />
auch mal statische Berechnungen oder ein Bodengutachten«, so Önal. Er<br />
ist stolz darauf, dass Bioconstruct ›konservativ gewachsen‹ ist: ein kleines<br />
Team, das sich den ständigen Änderungen der Einspeisevergütung und<br />
-regelungen anpassen kann. Flexibilität, Praxiserfahrungen und unternehmerisches<br />
Denken verlangt Önal auch von jungen <strong>Ingenieure</strong>n, die<br />
bei Bioconstruct einsteigen wollen.<br />
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ROHSTOFFGEWINNUNG<br />
DIE SCHÄTZE DER ERDE HEBEN<br />
BOHRFIRMEN UND BERGBAUBETRIEBE SIND TYPISCHE ARBEITGEBER<br />
FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE DER ROHSTOFFGEWINNUNG. EINE NISCHE, DIE SICH LOHNT<br />
DR. MATTHIAS REICH<br />
TU Bergakademie Freiberg, Professur<br />
Bohrtechnik, Spezialtiefbauausrüst<br />
ungen und Bergbaumaschinen<br />
»Über die Hälfte unserer<br />
Energieversorgung wird aus<br />
Erdöl und -gas bestritten.<br />
Zwei deutsche Hochschulen<br />
bilden Erdölingenieure<br />
aus, die später weltweit<br />
arbeiten. Unser Know-how<br />
ist weltweit führend.«<br />
KATHARINA LIESKE<br />
Arbeitsgruppenleiterin Markscheidewesen<br />
Lausitz der Lausitzer und Mitteldeutsche<br />
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft<br />
»Ziel der Bergbausanierung<br />
ist, dass ein fertig sanierter See<br />
entsteht. Das werden wir in unserem<br />
Risswerk kartografisch<br />
nachweisen. Die Vermessungstechnik,<br />
die sich rasant weiterentwickelt,<br />
können wir im<br />
Markscheidewesen praktisch<br />
einsetzen. Wir sind die Schaltzentrale:<br />
Wir haben die Geodaten,<br />
die umgesetzt werden und<br />
überprüfen beim Endaufmaß,<br />
wie die Landschaft, auch unter<br />
Wasser, aussieht. Die Landschaft,<br />
in der Tagbau betrieben<br />
wurde, muss auch wieder<br />
nutzbar gemacht werden.«<br />
PETRA SEIT<strong>ING</strong>ER<br />
Petroleum-Engineer, Exxon Mobil<br />
»Als Petroleum Engineer<br />
gibt es drei Einsatzfelder:<br />
in Ölfirmen als Manager, in<br />
Bohrfirmen auf Bohranlagen<br />
im Baustellenschichtbetrieb<br />
oder in Servicefirmen, die<br />
auf Abruf weltweit Hightech<br />
<strong>für</strong> Bohrtechnik liefern und<br />
bedienen. Wir kennen unsere<br />
Studenten persönlich und ich<br />
kann sehen, wer <strong>für</strong> was geeignet<br />
ist – ob einer eher der Bürooder<br />
Gummistiefeltyp ist.«<br />
Portraitfotos: © privat | Foto: © Clarisse Meyer on Unsplash<br />
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BAUBRANCHE<br />
STEIN AUF STEIN:<br />
BAU DIR DEINE KARRIERE<br />
Illustrationen: © <strong>audimax</strong> MEDIEN | Quelle: Statistisches Bundesamt, ZDB, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, Roland Berger | Text: Eva Ixmeier<br />
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4<br />
TRENDS<br />
Im Wintersemester<br />
2016/2017<br />
waren rund<br />
55.000<br />
Studenten <strong>für</strong> ein Studium im<br />
Bereich Bauingenieurwesen/Ingenieurbau<br />
an deutschen Hochschulen<br />
eingeschrieben.<br />
Im Jahr 2016 wurden in<br />
Deutschland rund<br />
110.000<br />
Wohngebäude<br />
und<br />
26.000<br />
Nicht-Wohngebäude errichtet.<br />
1<br />
BUILD<strong>ING</strong> INFORMATION<br />
MODEL<strong>ING</strong> (BIM)<br />
Mit der Nutzung von BIM kann<br />
die Planung und Ausführung von<br />
Baumaßnahmen auf allen Ebenen<br />
optimiert werden. Denn alle relevanten<br />
Gebäudedaten werden durch eine<br />
Software digital erfasst und zu einem<br />
virtuellen Gebäudemodell zusammengefügt.<br />
Weitere Infos findest du auf<br />
den folgenden Seiten.<br />
2<br />
SMART HOME<br />
Sicherheit und effiziente Energienutzung<br />
stehen bei Smart-Home-<br />
Lösungen ganz vorne. Besonders<br />
beliebt ist die Hausvernetzung <strong>für</strong><br />
Heizungen, Fenster, Jalousien und die<br />
Beleuchtung.<br />
3<br />
ENERGIEEFFIZIENZ UND GREEN<br />
BUILD<strong>ING</strong><br />
Im Bereich des Green Building werden<br />
neue Technologien entwickelt und<br />
alle Phasen des Gebäudezyklus‘ auf<br />
Ressourceneffizienz optimiert. Die<br />
Projektplanung und der Bau von<br />
nachhaltigen Gebäuden ist somit Teil<br />
dieses Trends<br />
4<br />
MODULARES BAUEN UND MICRO<br />
APARTMENTS<br />
Der Trend geht zum Fertigbau und<br />
insbesondere zum modularen Bauen.<br />
Dabei können die einzelnen Bestandteile<br />
eines Hauses in Fabriken zu<br />
einem Großteil vorgefertigt und dann<br />
nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt<br />
werden. Die Urbanisierung<br />
lenkt die Bauwirtschaft zudem<br />
in Richtung Micro Apartments. Die<br />
besonders kleine und entsprechend<br />
günstige Wohnform eignet sich vor<br />
allem <strong>für</strong> Studenten, Wochenpendler<br />
und Geschäftsleute.<br />
2,5<br />
BAUBRANCHE<br />
DER<br />
BAU-<br />
WIRT-<br />
SCHAFT<br />
Weniger als<br />
6%<br />
der Bauunternehmen aus der<br />
DACH-Region nutzen konsequent<br />
digitale Planungsmethoden.<br />
100%<br />
glauben, ihre Digitalisierungspotenziale<br />
nicht ausgeschöpft<br />
zu haben.<br />
Millionen Erwerbstätige zählte das<br />
deutsche Baugewerbe im Jahr 2017.<br />
Der öffentliche Bau erzielte im Jahr<br />
2017 einen geschätzten Umsatz in<br />
Höhe von rund<br />
32<br />
Milliarden Euro.<br />
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BAUBRANCHE<br />
DIGI-BUILD<strong>ING</strong><br />
STATUS QUO – SO DIGITAL IST DIE BAUBRANCHE BEREITS.<br />
PLUS: WAS DAS FÜR EINSTEIGER BEDEUTET<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Planungsfehler, überlange Bauzeiten, überraschend hohe Kosten – Beispiele<br />
<strong>für</strong> Baupannen gäbe es viele, Möglichkeiten, diese zu verhindern,<br />
auch. Bringt doch die Digitalisierung in der Baubranche viele Vorteile mit<br />
sich. »Etwa, dass Arbeitsprozesse viel effizienter gestaltet, dadurch Kosten<br />
gesenkt und die Produktivität gesteigert werden können«, weiß Fabian<br />
Schlarmann, Software Engineer bei Salt and Pepper Software Solutions.<br />
Zudem sei die flexible Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsortes ein<br />
positiver Effekt. Und: »Gerade in der Planungsphase können unterschiedlichste<br />
Personen von überall aus mit ihren mobilen Devices auf relevante<br />
Daten zugreifen und das Projekt gemeinsam und ortsunabhängig vorantreiben«,<br />
ergänzt Schlarmann.<br />
Bauunternehmen stehen durch die Digitalisierung auch ganz neue Märkte<br />
offen, prophezeit Klaus Pöllath, Vizepräsident des Hauptverbandes der<br />
Deutschen Bauindustrie: etwa die digitale Weiterentwicklung von Fertigungsmethoden<br />
sowie die serielle und modulare Erstellung zukunftsweisender<br />
Bauwerke. Durch die Verwendung digitaler Tools ließen sich<br />
schlichtweg Abläufe besser steuern und Kapazitäten dort einsetzen, wo sie<br />
gerade gebraucht werden. Ein Vorteil <strong>für</strong> Bauunternehmen und Kunden.<br />
STATUS QUO DIGITALISIERUNG<br />
Aber nicht nur der Bau an sich wird digitaler, Baustoffhersteller beispielsweise<br />
setzen mit Industrie 4.0 bei der Produktion an und <strong>für</strong> den Baustoffhandel<br />
gehört die Zukunft dem E-Commerce. Somit wirke sich die Digitalisierung<br />
nicht nur auf die Planung und die Bauabwicklung aus, sondern<br />
auch auf die Produkte und Dienstleistungen der Bauindustrie: »Smarte<br />
Gebäude zum Beispiel ermöglichen einen digitalen Austausch von Projektinformationen<br />
über den gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes – vom Planen<br />
übers Bauen bis hin zum Betreiben«, beschreibt Pöllath. Neue digitale<br />
Technologien können, angefangen bei der Planung eines Produkts, über die<br />
Produktion bis hin zum Vertrieb und Marketing, alle Unternehmensbereiche<br />
betreffen, fügt Schlarmann von Salt and Pepper hinzu.<br />
Über den Nutzen und die Vorteile der Digitalisierung scheinen sich in der<br />
Baubranche alle einig zu sein, dennoch hapert es noch an der Umsetzung<br />
wie eine Roland-Berger-Studie über die Digitalisierung der Baubranche<br />
ergab: 100 Prozent der Bauunternehmen aus der Region DACH glauben,<br />
ihre Digitalisierungspotenziale nicht ausgeschöpft zu haben. Obwohl 93<br />
Prozent der befragten Unternehmen laut einer Studie des Deutschen Industrie-<br />
und Handelskammertags der Meinung sind, dass neue Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien Geschäftsprozesse ganzheitlich<br />
und nachhaltig beeinflussen werden. Derzeit befindet sich die Bauindustrie<br />
noch in einem Wandlungsprozess – in einigen Jahren wird der Grad der<br />
Digitalisierung jedoch ein Wettbewerbsfaktor sein, der darüber bestimmt,<br />
wer am Markt bestehen kann und wer nicht.<br />
STATUS QUO NACHWUCHSKRÄFTE<br />
Diese grundlegenden Veränderungen in der Baubranche wirken sich<br />
selbstverständlich auch auf die Anforderungen an angehende Bauingenieure<br />
aus, denn digitale Kompetenzen gehören schon heute zu den Grundvoraussetzungen<br />
<strong>für</strong> Einsteiger. Daher sei es laut Pöllath vom Hauptverband<br />
der Deutschen Bauindustrie unerlässlich, dass alle Fachbereiche in<br />
den Hochschulen ihre Lehrpläne umstellen und über die Vermittlung von<br />
Grundlagen hinaus Studierende auf die Praxis des Planens und Bauens im<br />
digitalen Zeitalter vorbereiten. Zusätzlich sollten Studenten praktische Erfahrungen<br />
mit digitalen Werkzeugen sammeln, sei es durch Praktika oder<br />
Werkstudententätigkeiten. In Sachen Soft Skills stehen Neugierde, Offenheit<br />
<strong>für</strong> Veränderungen und Teamgeist ganz oben auf der Wunschliste <strong>für</strong><br />
Nachwuchskräfte.<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
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MOST ATTRACTIVE EMPLOYERS<br />
BAUBRANCHE<br />
IM FOKUS: BUILD<strong>ING</strong> INFORMATION MODEL<strong>ING</strong><br />
UND VIRTUAL REALITY<br />
Eines der bisher verbreitetsten digitalen Tools in der Baubranche ist wohl<br />
Building Information Modeling (BIM). 60 Prozent der relevanten deutschen<br />
Bauunternehmen nutzen es bereits oder planen die Anwendung von BIM,<br />
so eine Statista-Erhebung. Schließlich mache diese produktive, modellbasierte<br />
Methode Planungen genauer, flexibler und transparenter und damit<br />
Bauprozesse effektiver, terminsicherer, schneller und kostengünstiger, erklärt<br />
Klaus Pöllath, Vizepräsident des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.<br />
Dies beschränkt sich nicht nur auf die Planung, sondern erstreckt<br />
sich über alle Phasen im Lebens zy klus eines Bau werks hinweg – von der<br />
Ent wick lung über das Bauen bis hin zur Nutz ung.<br />
Virtual Reality (VR) sollte in der Baubranche ebenfalls nicht unterschätzt<br />
werden. Denn VR biete bei Bauprojekten einen enormen Mehrwert <strong>für</strong> eine<br />
Vielzahl von Einsatzgebieten, sagt Fabian Schlarmann, Software Engineer<br />
bei Salt and Pepper Software Solutions. »Der größte Nutzen besteht darin,<br />
dass alle am Bauprojekt beteiligten Personen die Möglichkeit bekommen,<br />
die zu dieser Zeit nur digital vorhandenen Planungsdaten immersiv, real<br />
und gemeinsam zu erleben«, erklärt der Experte. Größenverhältnisse ließen<br />
sich so viel besser erfahren. Außerdem rege das gemeinsame Erleben<br />
der Projekte in der Virtual Reality die Diskussion an, wodurch Planungsfehler<br />
minimiert und Entscheidungen zuverlässiger getroffen werden können.<br />
Weitere <strong>für</strong> die Baubranche interessante Technologien seien der 3D-Druck<br />
sowie Softwarelösungen <strong>für</strong> die Datenverwaltung oder die Erstellung eines<br />
digitalen Zwillings, ein Abbild des Bauvorhabens, welches zu jeder Zeit die<br />
aktuellsten Informationen über das reale Bauwerk bereithält. Der Weg in<br />
Richtung Bauen 4.0 ist somit geebnet. Nun ist es an den Bauunternehmen,<br />
den Mehrwert <strong>für</strong> sich und ihre Kunden zu nutzen.<br />
Weil Erfolg nur im Miteinander entstehen kann. Die STRABAG Gruppe,<br />
mit ihren stärksten Marken STRABAG und ZÜBLIN, ist mit einer Leistung von<br />
rund 14 Mrd. € und jährlich mehr als 15.000 Projekten einer der führenden<br />
europäischen Technologiekonzerne <strong>für</strong> Baudienstleistungen. Ohne<br />
Teamarbeit – über geografische Grenzen und Fachgebiete hinweg –<br />
wäre dies nicht möglich. Ergreifen Sie die Initiative und steigen Sie<br />
bei uns ein: über unser Traineeprogramm, ein Praktikum oder direkt<br />
im gewünschten Job. Werden Sie Teil unseres Teams. Wenn wir<br />
gemeinsam an einem Strang ziehen, dann sind die Möglichkeiten<br />
grenzenlos – auch hinsichtlich Ihres persönlichen Karrierewegs.<br />
www.zueblin.de<br />
www.strabag.de<br />
GERMANY<br />
2016
BAUBRANCHE<br />
GREEN BUILD<strong>ING</strong><br />
NACHHALTIGES BAUEN LIEGT IM TREND – NICHT NUR BEI BAUHERREN.<br />
AUCH FÜR EINSTEIGER LOHNT SICH DER SEKTOR<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
45%<br />
der Befragten aus der Bau- und Installationsbranche<br />
gaben an, dass Energieeinsparung<br />
und Energieeffizienz zu den drei am stärksten<br />
bestimmenden Entwicklungen in der deutschen<br />
Bau- und Installationsbranche<br />
im Jahr 2017 gehören.<br />
28%<br />
nannten nachhaltiges Bauen<br />
als eine der drei<br />
zentralen Entwicklungen<br />
Nachhaltigkeit – dieses Wort ist so vielschichtig<br />
und häufig gebraucht, dass seine eigentliche<br />
Bedeutung manchmal vergessen wird. Denn je<br />
nach Bereich, Lebensform und Branche meint<br />
der Begriff ganz unterschiedliche Maßnahmen<br />
und Ziele. Allein <strong>für</strong> die Baubranche reicht die<br />
Forderung nach Nachhaltigkeit von der Rohstoffgewinnung<br />
über die Errichtung bis zum<br />
Rückbau eines Bauwerks. Lediglich von energieeffizienten<br />
Gebäuden zu sprechen, wäre daher<br />
viel zu kurz gegriffen. Das nachhaltige Bauen<br />
habe viele Aspekte, betont auch Prof. Dr.-Ing.<br />
Günter Mügge, Studiengangsleiter des Masters<br />
›Klimagerechtes Bauen und Betreiben‹ an der<br />
Technischen Universität Cottbus: Es gehe um<br />
Bauphysik, Baustoffe, Gebäudeentwürfe, effiziente<br />
Gebäudetechnik, regenerative Energien,<br />
aber auch um die Wechselwirkung der Gebäude<br />
mit ihrer Umwelt. Nachhaltigkeit betrifft also<br />
alle am Bau Beteiligten. Nachhaltiges Bauen<br />
fordert ein Umdenken bei allen Planungsbeteiligten,<br />
bekräftigt Dr.-Ing. Hendrik Müller, Inhaber<br />
MNP <strong>Ingenieure</strong>, und fügt hinzu: »Somit ist<br />
die größte Herausforderung der Vergangenheit<br />
gleichzeitig auch die der Zukunft, denn hier<br />
haben wir erst einen kleinen Teil des Weges geschafft.«<br />
RAUS AUS DER KOMFORTZONE<br />
Gerade beim Neubau von Gewerbeimmobilien<br />
in großen Städten sei eine nachhaltige Bauweise<br />
bereits verbreitet, anders sehe dies jedoch bei der<br />
Sanierung und bei privaten Bauvorhaben aus,<br />
sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender<br />
Vorstand der Deutschen Gesellschaft <strong>für</strong> Nachhaltiges<br />
Bauen (DGNB). »Wir sind zweifelsfrei<br />
auch nach zehn Jahren, seit denen es die DGNB<br />
gibt und wir uns <strong>für</strong> das nachhaltige Bauen engagieren,<br />
noch recht am Anfang«, resümiert Dr.<br />
Lemaitre. Dennoch lasse sich beobachten, dass<br />
immer mehr Verantwortliche die Notwendigkeit<br />
einer nachhaltigen Bauweise erkennen und das<br />
Thema mit Ernsthaftigkeit in der Planungs- und<br />
Baupraxis angehen. Eine große Hürde <strong>für</strong> noch<br />
mehr nachhaltige Bauprojekte bestehe aber immer<br />
noch: Die größte Herausforderung sei es,<br />
die eigene Komfortzone verlassen zu müssen.<br />
Damit einher gehe auch persönlicher Verzicht<br />
<strong>für</strong> noch mehr Nachhaltigkeit: »Das Bewusstsein<br />
da<strong>für</strong>, dass jeder noch so gut geplante zusätzliche<br />
Quadratmeter weitere Ressourcen und<br />
Energie verbraucht ist zwar vorhanden, dennoch<br />
steigt die durchschnittliche Wohnungsgröße pro<br />
Person«, erklärt Müller von MNP <strong>Ingenieure</strong>. Zudem<br />
gehöre zum nachhaltigen Bauen auch die<br />
Beschäftigung mit dem Thema an sich und den<br />
vielschichtigen Anforderungen – was so manchen<br />
dann doch abzuschrecken scheint.<br />
FRÜH ÜBT SICH<br />
Für angehende Bauingenieure, die ihre Zukunft<br />
im Bereich nachhaltiges Bauen sehen, sollte die<br />
Beschäftigung mit Richtlinien und Anforderungen<br />
an nachhaltige Bauwerke selbstverständlich<br />
auch zur Ausbildung gehören. Die DGNB kooperiert<br />
beispielsweise mit weit über 50 Hoch-<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN | Quelle: BauInfoConsult, World Green Building Trends 2016<br />
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BAUBRANCHE<br />
schulen und ermöglicht es, parallel zum Studium<br />
das Grundlagenwissen zur DGNB und zum<br />
nachhaltigen Bauen zu erlangen und die Prüfung<br />
zum DGNB Registered Professional zu machen.<br />
»Dies ist der erste Schritt <strong>für</strong> alle, die sich auf das<br />
Thema Nachhaltigkeitszertifizierung spezialisieren<br />
wollen«, fügt Dr. Lemaitre hinzu. Eine<br />
weitere sinnvolle Lektüre stellt der ›Leitfaden<br />
Nachhaltiges Bauen‹ vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit<br />
dar. Dieser erläutert allgemeingültige<br />
Grundsätze und Methoden <strong>für</strong> das nachhaltige<br />
Planen, Bauen, Nutzen und Betreiben und dient<br />
als Arbeitshilfe <strong>für</strong> die Berücksichtigung von<br />
Nachhaltigkeitsaspekten über den gesamten Lebenszyklus<br />
von Gebäuden.<br />
Angehende Bauingenieure sollten sich außerdem<br />
darauf einstellen, sich immer wieder in<br />
neue Richtlinien einlesen zu müssen. »Denn die<br />
Verordnungen und Gesetzgebungen im Bereich<br />
nachhaltiges Bauen werden immer schärfer«,<br />
weiß auch Jörg Stette, Teamleiter Anwendungstechnik<br />
Heizen/Kühlen bei Uponor. Dr. Mügge<br />
von der TU Cottbus betont ebenfalls wie wichtig<br />
es sei, sich in neue Wissensgebiete schnell und<br />
selbstständig einzuarbeiten. Unerlässlich sei<br />
außerdem gute Fachkenntnis in verschiedenen<br />
Gebieten wie Baustoffe, Bauphysik, effiziente<br />
Energieversorgungssysteme und regenerative<br />
Energien sowie die Fähigkeit, in interdisziplinären<br />
Teams zu arbeiten. Präsentationsskills und<br />
Kompetenz in der Erstellung von Konzepten<br />
runden das Profil ab und ermöglichen beispielsweise<br />
eine Tätigkeit in Planungsbüros, in der<br />
Bauleitung, in Bauabteilungen der öffentlichen<br />
Verwaltung oder als selbstständige Energieberater.<br />
IM FOKUS: SMART HOME<br />
Ein Thema, mit dem sich Einsteiger auch schon<br />
einmal beschäftigt haben sollten, ist Smart<br />
Home. Denn richtig eingesetzt können smarte<br />
Lösungen den Betrieb eines Gebäudes nachhaltiger<br />
gestalten. Es muss allerdings unterschieden<br />
werden, denn Technik alleine könne ein schlechtes<br />
Gebäude nicht heilen, richtig eingesetzt könne<br />
sie aber dazu beitragen, ein Gebäude noch<br />
effizienter zu betreiben, weiß Dr. Lemaitre von<br />
der DNGB. »Letztlich sind es aber immer die<br />
Menschen, die die Gebäude nutzen, auf die es<br />
ankommt. Wenn sie die Smart Home-Lösungen<br />
dazu einsetzen, aus Komfort Bequemlichkeit zu<br />
machen, ist das sicher nicht die Einsatzform, die<br />
zur Nachhaltigkeit des Gebäudes beiträgt. Dienen<br />
die Lösungen aber der Energieeinsparung,<br />
sieht es wiederum anders aus – auf den Kontext<br />
kommt es an«, fügt die Expertin hinzu. Sinnvoll<br />
seien somit Anwendungen, die dazu beitragen,<br />
dass sich das Verhalten der Nutzer im Sinne der<br />
Nachhaltigkeit positiv beeinflussen ließe.<br />
Wenn es um Spezialtiefbau geht, kommt an Bauer keiner vorbei. Wir sind Weltmarktführer in der<br />
Entwicklung und Herstellung von Geräten <strong>für</strong> diesen Markt. Unser Baubereich führt in der ganzen<br />
Welt spannende Spezialtiefbauprojekte aus – einige der spektakulärsten Gebäude der Welt,<br />
darunter der Burj Khalifa in Dubai, stehen auf Bauer-Pfählen. Das dritte Standbein Resources bietet<br />
Produkte und Dienstleistungen <strong>für</strong> die Themen der Zukunft: Wasser, Umwelt und Bodenschätze.<br />
BAUER Aktiengesellschaft • BAUER-Straße 1 • 86529 Schrobenhausen<br />
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www.bauer.de
BAUBRANCHE<br />
PRAXIS-CHECK<br />
ZWEI JUNGE BAULEITER NEHMEN UNS MIT IN IHRE ARBEITSWELT –<br />
AUF DIE BAUSTELLE UND INS BÜRO<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
Aufgaben Ich bin als Bauleiter <strong>für</strong> Bauleistungen im Erd-, Tief- und<br />
Straßenbau verantwortlich. Hierzu zählen Verkehrswege-, Bahnund<br />
Deichbau sowie Erschließungs- oder Kanalbaumaßnahmen.<br />
Ich betreue die Projekte von der Arbeitsvorbereitung und Bauablaufplanung<br />
über die Bauausführung bis zur Fertigstellung und Abnahme.<br />
Die laufende Kontrolle von Kosten, Terminen und Qualität<br />
stellt eine zentrale Aufgabe dar. Weiterhin sind die Vertragsprüfung<br />
und das Nachtragsmanagement wichtige Tätigkeiten.<br />
Spaßfaktor Das Arbeiten im Team, von den gewerblichen Mitarbeitern<br />
bis zur Geschäftsführung, bereitet mir viel Freude. Zudem<br />
schätze ich die breitgefächerten Aufgaben, die Organisation der<br />
Bauabläufe sowie die Kommunikation mit Auftraggebern und<br />
Partnern.<br />
Herausforderung Im dynamischen Prozess einer Baumaßnahme<br />
müssen kurzfristig Sachverhalte analysiert und Probleme gelöst<br />
werden. Hierbei gilt es, durch eine schnelle Auffassungsgabe und<br />
Organisationstalent kurzfristig die richtigen Entscheidungen zu<br />
treffen. Weiterhin müssen Konflikte im Team oder mit dem Auftraggeber<br />
gelöst werden. Hoher Kosten- und Termindruck erfordern<br />
hohe Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit.<br />
Mitbringen Teamfähigkeit, Organisations- und Entscheidungsstärke,<br />
analytische Fähigkeiten, Durchsetzungsvermögen und technisches<br />
Verständnis.<br />
Tipp Praktika in unterschiedlichen Bereichen der Baubranche<br />
helfen, die tägliche Praxis kennenzulernen und das passende<br />
Einsatzgebiet <strong>für</strong> sich zu finden. Weiterhin können so bereits<br />
während des Studiums Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern<br />
geknüpft werden.<br />
Carsten Broichhaus, Bauleiter bei Amand<br />
Aufgaben Als Bauleiter <strong>für</strong> den Rohbau übernehme ich die Aufgabe,<br />
ein zum Auftrag gewordenes Projekt zu realisieren. Dabei werde ich<br />
zum Beispiel bei der Suche nach geeigneten Nachunternehmern und<br />
der Erstellung von Terminplänen von den technischen Abteilungen<br />
unterstützt. Die Ausführung und Überwachung der Bautätigkeiten<br />
bis zur Übergabe liegen dann in meinem Verantwortungsbereich.<br />
Spaßfaktor Der vielseitige und abwechslungsreiche Arbeitsalltag.<br />
Neben der Arbeit am PC verbringe ich viel Zeit auf der Baustelle,<br />
um die Ausführungsaktivitäten der Firmen zu überwachen und zu<br />
steuern. Spaß macht es auch, das Resultat seiner Arbeit dank des<br />
Tag <strong>für</strong> Tag wachsenden Bauwerkes mit eigenen Augen zu sehen.<br />
Herausforderung ›Was nicht passt, wird passend gemacht.‹ Mag im ersten<br />
Moment lustig klingen, aber jede Abweichung kann im Ernstfall<br />
erhebliche Auswirkungen auf Qualität, Kosten, Termine und die<br />
Sicherheit haben. Häufig sind es unvorhergesehene Situationen,<br />
die ein schnelles und zugleich umsichtiges und bewusstes Handeln<br />
erforderlich machen. Hierbei einen kühlen Kopf zu bewahren, ist<br />
sehr wichtig und nicht immer leicht. Herausfordernd können auch<br />
Verhandlungssituationen mit Vertragspartnern oder am Bau Beteiligten<br />
sein, da unterschiedliche Interessen aufeinandertreffen.<br />
Mitbringen Aufgrund der vielseitigen Verantwortung eines Bauleiters,<br />
auch in Sachen Arbeitssicherheit, ist Verantwortungsbewusstsein<br />
ein zentraler Aspekt. Kommunikationsfähigkeit und das Vermögen,<br />
in komplizierten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren,<br />
sind ebenso wichtig. Zudem ist eine ergebnisorientierte Denk- und<br />
Handlungsweise auf der Baustelle von entscheidender Bedeutung.<br />
Tipp Wo die persönlichen Stärken liegen, lässt sich am besten und<br />
schnellsten durch Erfahrungen im Job herausfinden. Daher lieber<br />
den Sprung ins kalte Wasser riskieren, als zögerlich auf die perfekte<br />
Stelle warten.<br />
Vitus Hiller, Bauleiter Rohbau bei Ed. Züblin AG<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN | Fotos: privat, Vitus Hiller: Sandra Brehmer – Fotoartistik<br />
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Gute Ideen bauen besser.<br />
Die beste Idee <strong>für</strong> Studenten: Schöck.<br />
Hightech aus der Heimat: Willkommen bei<br />
Schöck in Baden-Baden! Unser Job: Wir entwickeln,<br />
produzieren und vertreiben dämmende<br />
und tragende Bauprodukte <strong>für</strong> die<br />
ganze Welt. Sie können mitmachen! Als Werkstudent,<br />
Praktikant – oder Sie schreiben Ihre<br />
Thesis bei uns. Wir bieten Ihnen das Wissen<br />
eines Technologieführers und die Atmosphäre<br />
eines Familienunternehmens. Ihre Eintrittskarte<br />
in unsere Welt ist eine gute Bewerbung.<br />
www.schoeck.de/karriere<br />
Schöck Bauteile GmbH | Vimbucher Straße 2 | 76534 Baden-Baden | Telefon: 07223 967-0 | www.schoeck.de
BAUBRANCHE<br />
GROSS, BEDEUTEND,<br />
PASSGENAU …<br />
… Bauwerke, die was hermachen – vier <strong>Ingenieure</strong><br />
erzählen uns von ihren liebsten Projekten<br />
Text: Eva Ixmeier<br />
BAUEN MIT KULTSTATUS<br />
Projekt Battersea Power Station in London: Das ehemalige Kraftwerk<br />
wird aufwendig umgebaut, auf dem Gelände am Südufer der<br />
Themse entstehen viele tausend Quadratmeter an Wohn-, Büround<br />
Geschäftsflächen.<br />
Was Die englische Tochterfirma von Bauer wurde in der zweiten<br />
Phase mit den Spezialtiefbauarbeiten unterhalb des Kerngebäudes<br />
beauftragt. Zu den Hauptarbeiten zählte auch die Herstellung<br />
zweier sehr großer überschnittener Pfahlwände innerhalb der ehemaligen<br />
Turbinenhallen.<br />
Faszination Zusammen mit anderen internationalen Baufirmen<br />
in einem Wahrzeichen Londons zu arbeiten – schließlich hat das<br />
Gebäude Kultstatus –, ist beeindruckend.<br />
Herausforderung Hohe Sicherheitsanforderungen, außerdem<br />
Platz-, Höhen- und Zugangsbeschränkungen – es wurde täglich<br />
um jeden Quadratmeter gekämpft. Auch die Koordination von<br />
logistischen Vorgängen wie der An- und Abtransport der Großgeräte,<br />
das Umsetzen der Geräte innerhalb des Kraftwerks, die Materiallieferungen<br />
oder der Abtransport von Bohrgut, sowie die Digitalisierung<br />
(BIM) stellten Herausforderungen dar.<br />
Sebastian Beutler, Projektleiter, Bauer Spezialtiefbau<br />
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MILLIMETERARBEIT AM BAU<br />
Projekt Erstellung einer ICE-Werkstatthalle in Köln<br />
Was Als Bauleiter im Bereich Rohbau bin ich da<strong>für</strong> verantwortlich,<br />
dass alles in der geplanten Zeit und gewünschten Qualität<br />
fertig gestellt wird. Hier<strong>für</strong> stehe ich in ständigem Kontakt mit den<br />
Polieren und unseren Nachunternehmern.<br />
Faszination Allein die ICE-Werkstatthalle hat ohne Nebengebäude<br />
Maße von 450 mal 50 Meter bei einer Höhe von zwölf Metern.<br />
Wir haben mit freispannenden Fachwerkträgern gearbeitet, das<br />
heißt, das Stahlbaudach liegt nur an den beiden Außenachsen auf,<br />
freitragend über 50 Meter. Für mich persönlich war es ein toller<br />
Moment, als wir mit zwei großen Autokränen in Millimeterarbeit<br />
einen 90 Tonnen-Spannbeton-Fertigteilbinder aufgelegt haben.<br />
Mitbringen Wichtig ist es immer, das Gesamtprojekt im Blick zu<br />
haben und nicht nur kleine Teilbereiche zu sehen. Zusätzlich sind<br />
Verhandlungsführung und konstruktive Problemlösung wichtig,<br />
um die Herausforderungen auf der Baustelle zu meistern.<br />
Martin von der Haar, Bauleiter im Bereich Großprojekte, Köster<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN | Fotos: © privat
BAUBRANCHE<br />
ABSTIMMUNG AUF DEM BAU<br />
Projekte Olympia Wohnpark 2 und Olympia Wohnpark 3 in<br />
München<br />
Was Bei dem ersten Projekt habe ich verschiedene Aufgaben übernommen,<br />
wie die Unterstützung der Projektleitung bei der Zusammenfassung<br />
und Umsetzung der Kundensonderwünsche, die Koordination<br />
einiger Innenausbaugewerke und die Durchführung der<br />
Mängelbeseitigung der Wohnungen nach der Abnahme. Bei meinem<br />
aktuellen Projekt bin ich <strong>für</strong> die Koordination, Qualitätskontrolle<br />
und Termineinhaltung folgender Gewerke zuständig: Rohbau,<br />
Gerüstbau, Abdichtung, Fenster, Fassade und Außenanlagen.<br />
Herausforderung Der geplante Ablauf muss auch so auf der Baustelle<br />
umgesetzt werden. Dabei ist es wichtig, mit den anderen Projektbeteiligten<br />
immer offen zu kommunizieren, die auftretenden<br />
Probleme gemeinsam zu lösen und das Ziel immer im Blick zu haben.<br />
Mihai Petrov, Bauleiter Schlüsselfertigbau, Wilhelm Geiger<br />
KNAPPE ZEITPLANUNG<br />
Projekt Vodafone Campus, die neue Deutschlandzentrale von<br />
Vodafone mit modernsten Arbeitsplatzwelten in Düsseldorf.<br />
Was Das Gebäudeensemble wurde schlüsselfertig ausgeführt<br />
inklusive der Außenanlagen und einer Bruttogesamtfläche von<br />
circa 110.000 Quadratmetern.<br />
Herausforderung Inklusive der Ausführungsplanung standen<br />
<strong>für</strong> die Realisierung lediglich 27 Monate zur Verfügung. Dies ist<br />
<strong>für</strong> ein solch komplexes Projekt eine sehr kurze Bauzeit. Die Komplexität<br />
ergab sich nicht nur aus der Größe des Projektes, sondern<br />
auch aufgrund unterschiedlicher Bauteile mit verschiedensten<br />
Anforderungen. So waren unter anderem ein Hochhaus, eine Kindertagesstätte,<br />
eine Tiefgarage sowie ein Parkhaus zu realisieren.<br />
Erfolgsfaktor Da nur begrenzte Logistikflächen zur Verfügung standen,<br />
war eine ausgeklügelte Baustellenlogistik erfolgsentscheidend.<br />
Ulf Hoppe, Geschäftsführer, Muntebau, ein Unternehmen der Zech Bau Holding<br />
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43
MINT MINDED COMPANY<br />
MDeine Stimme zählt, wenn wir wieder nach<br />
MINT Minded Companies suchen. Per E-Mail,<br />
auf unserer Webseite und auf Karrieremessen<br />
haben wir unsere Leser dazu aufgerufen, uns<br />
Unternehmen vorzuschlagen, die sich nachweislich<br />
in besonderer Weise um den MINT-<br />
Gedanken verdient gemacht haben – egal, ob<br />
Familienunternehmen, Mittelständler oder<br />
Über16.000<br />
Vorschläge <strong>für</strong> MINT Minded<br />
Companies haben uns 2017 erreicht.<br />
Knapp 230<br />
Unternehmen sind nach der Sichtung<br />
der Vorschläge <strong>für</strong> das Arbeitgebersiegel<br />
<strong>2018</strong> nominiert.<br />
MINT MINDED COMPANY<br />
Großkonzerne. <strong>audimax</strong> hat diese Vorschläge<br />
anschließend ausgewertet und die Unternehmen<br />
über die MMC-Initiative informiert. Derzeit<br />
durchlaufen die Nominierten unseren Zertifizierungsprozess.<br />
Sobald dieser erfolgreich<br />
abgeschlossen ist und die Unternehmen die<br />
10-Punkte-Erklärung ›MINT Welcomes‹ unterschrieben<br />
haben, werden wir die Arbeitgeber<br />
mit dem ›MINT Minded Company‹-Siegel <strong>2018</strong><br />
unter mint-minded-company.de bekannt geben.<br />
In Kürze ist es soweit.<br />
Das Außergewöhnliche an unserem Arbeitgebersiegel:<br />
Im Gegensatz zu den meisten anderen<br />
Arbeitgeberzertifikaten ist ›MINT Minded<br />
Company‹ nicht käuflich erwerbbar oder mit<br />
sonstigen Kosten verbunden. <strong>audimax</strong> will sich<br />
mit dem Siegel keine goldene Nase verdienen,<br />
sondern die Unternehmen auszeichnen, die sich<br />
MINT-TALENTSCHMIEDE:<br />
AUDIMAX EHRT UNTERNEHMEN<br />
FÜR IHR AUSSERGEWÖHNLICHES<br />
MINT-ENGAGEMENT<br />
Text: Julia Wolf<br />
aktiv dem MINT-Fachkräftemangel entgegenstellen,<br />
sich <strong>für</strong> mehr MINT-Frauen an Hochschulen<br />
einsetzen und durch gezielte Maßnahmen<br />
das MINT-Image in der Gesellschaft<br />
geraderücken.<br />
Und warum? Ganz einfach: Dem Fachkräftemangel<br />
den Kampf anzusagen, liegt <strong>audimax</strong><br />
am Herzen. Denn die Lücke in den MINT-Qualifikationen<br />
entwickelt sich bundesweit zu einer<br />
Innovationsbremse und gefährdet den Wirtschaftsstandort.<br />
»Auch wir als Medienvertreter<br />
müssen und wollen einen Beitrag leisten, die<br />
momentane Fachkräftelücke von fast 300.000<br />
fehlenden MINT-Experten zu schließen«, begründet<br />
Oliver Bialas, Herausgeber des Hochschulmagazins,<br />
die enge Zusammenarbeit mit<br />
der Initiative ›MINT Zukunft schaffen‹. »MINT<br />
ist ein wichtiger Grundpfeiler der deutschen<br />
Volkswirtschaft. Wir sehen es als unsere Aufgabe,<br />
unsere Leser <strong>für</strong> MINT zu begeistern und die<br />
Bedeutung und Faszination von MINT in unserem<br />
täglichen Leben sowie die vielfältigen<br />
Karrieremöglichkeiten in MINT aufzuzeigen.«<br />
Du kannst uns auch weiterhin bei der Suche<br />
nach den besten MINT-Arbeitgebern unterstützen,<br />
denn die Nominierungsrunde <strong>für</strong> 2019 hat<br />
bereits begonnen. Du kennst ein Unternehmen,<br />
das alle geforderten Kriterien erfüllt?<br />
Dann verrate es uns per E-Mail an<br />
projektleitung@mint-minded-company.de.<br />
Alle weiteren Informationen findest du auf<br />
www.mint-minded-company.de.<br />
Illustrationen: © jemastock, timboosch / Fotolia<br />
44 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
GASTBEITRAG VON: DEUTSCHES JUNGFORSCHERNETZWERK - JUFORUM E.V.<br />
STUDENTISCHES<br />
ENGAGEMENT IM JUFORUM<br />
EKATERINA ILIN<br />
ENGAGIERT SICH<br />
SEIT EINIGEN JAHREN<br />
IM DEUTSCHEN JUNGFOR-<br />
SCHERNETZWERK<br />
JUFORUM E.V. IM<br />
INTERVIEW ERZÄHLT<br />
SIE VON IHREN<br />
ERFAHRUNGEN<br />
Ekaterina, was sind die wichtigsten drei Dinge, die du<br />
durch dein Engagement im juFORUM gelernt hast?<br />
Erstens: Freiheit bei der Gestaltung von Projekten<br />
setzt ungeahnte Kräfte frei. Zweitens: Freiwilliges<br />
Engagement hat sehr viel mit Vertrauen<br />
zu tun, sowohl in die Mitstreiter als auch in sich<br />
selber. Drittens: Freiwillig ist freiwillig. Sobald<br />
das Engagement mit Schuldgefühlen und<br />
›Sonst macht es keiner‹ fährt, ist es Zeit, die<br />
Reißleine zu ziehen.<br />
Was <strong>für</strong> Einschränkungen nimmst du da<strong>für</strong> in Kauf?<br />
Engagement kostet Zeit. Das schränkt mich natürlich<br />
technisch betrachtet in einigen Lebensbereichen<br />
ein. Ob ich das auch als Einschränkung<br />
empfinde, entscheide ich selbst, indem ich Prioritäten<br />
setze. Die ehrliche Antwort auf die Frage ist<br />
daher: In den Zeiten, in denen meine Prioritäten<br />
<strong>für</strong> mich klar sind, nehme ich aus meiner Perspektive<br />
keine Einschränkungen in Kauf.<br />
Wie zahlt sich dein Engagement aus? Obwohl ich<br />
beruflich eher wirkungs- als karriereorientiert<br />
bin, beides aber korreliert, ›gibt‹ mir mein Engagement<br />
natürlich viele der sanften und harten<br />
Fähigkeiten, die ich sonst nur schwer durch<br />
Seminare und Career Center-Angebote kompensieren<br />
könnte. Manchmal ist es spaßig,<br />
natürlich, die meiste Zeit über aber ist Spaß<br />
das falsche Wort. Es ist ein bisschen wie beim<br />
Wandern. Man läuft durch eher unwegsames<br />
Gelände, manchmal sogar mit Anstieg und<br />
Gewicht auf dem Rücken, schwitzt und<br />
flucht, wenn man stolpert. Aber auf dem Gipfel<br />
anzukommen, hinterlässt ein sehr langanhaltendes<br />
Wohlbefinden. Abgesehen davon<br />
ist studentisches Engagement <strong>für</strong> mich vor<br />
allen Dingen ein unablässig sprudelnder<br />
Quell von neuen Eindrücken, spannenden Begegnungen<br />
und Herausforderungen.<br />
ANZEIGE<br />
THEORIE UND PRAXIS IN EINKLANG<br />
DIEGO RUCH KONNTE GLEICHZEITIG STUDIEREN UND ARBEITEN – MIT DEM MASTERSTU-<br />
DIUM DES STEINBEIS CENTER OF MANAGEMENT & TECHNOLOGY (SCMT) UND SEINER<br />
BUSINESS SCHOOL AN DER SHB, DER SCHOOL OF MANAGEMENT AND TECHNOLOGY (SMT)<br />
HERR RUCH, WIE IST DAS BERUFSINTEG-<br />
RIERTE MASTERSTUDIUM AUFGEBAUT?<br />
Die zwei Jahre Projekt-Kompetenz-<br />
Studium verliefen abwechslungsreich:<br />
Projektarbeit im Unternehmen<br />
wechselten sich immer wieder<br />
mit kurzen Studien blöcken in<br />
Deutschland und im Ausland ab,<br />
zum Beispiel in Schweden, Korea<br />
und den USA. Während meiner Praxiszeit<br />
war ich zwei Jahre <strong>für</strong> den<br />
Kunststoffhersteller BOS in Baden-<br />
Württemberg, Rumänien und Thüringen<br />
als Projektmanager tätig.<br />
WIE VERLIEF DAS STUDIUM? Der Einstieg<br />
in das Studium war erstaunlich einfach,<br />
die Umsetzung und Umstellung<br />
während des Studiums da<strong>für</strong><br />
immer wieder aufs Neue herausfordernd.<br />
Das Studium war auf Englisch,<br />
es folgten immer wieder komplett<br />
neue Themen und Theorien,<br />
die in kurzer Zeit vermittelt wurden<br />
und in wöchentlichen Examen angewendet<br />
werden mussten. Im Alleingang<br />
zu bestehen, war möglich – in<br />
der Gruppe zu lernen und Defizite<br />
auszugleichen, hat uns allerdings<br />
deutlich weitergebracht.<br />
HAT DAS STUDIUM IHRE ERWARTUNGEN<br />
ERFÜLLT? Absolut. Ich war auf der Suche<br />
nach einem Studium mit direktem<br />
Praxisbezug, möglichst vielen<br />
Auslandsaufenthalten und spannenden<br />
Projekten. Bekommen habe<br />
ich mit am SCMT genau das: Zum<br />
einen eine verantwortungsvolle<br />
Aufgabe bei einem anerkannten<br />
Unternehmen in einem internationalen<br />
Projekt, dessen Leitung mir<br />
übertragen wurde, unzählige Auslandsaufenthalte<br />
während des Studiums<br />
und der Praxistätigkeit sowie<br />
die Möglichkeit, gelerntes Wissen<br />
sofort in der Praxis anwenden zu<br />
können. Zum anderen motivierte<br />
und fokussierte Kommilitonen, engagierte<br />
Dozenten und Freunde <strong>für</strong>s<br />
Leben.<br />
Diego Ruch absolvierte den berufsintegrierten<br />
Master of Business Engineering<br />
an der School of Management<br />
and Technology – eines von fünf Masterangeboten.<br />
Weitere Informationen<br />
zu den Angeboten<br />
des SCMT findest du<br />
unter www.scmt.com<br />
45 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
ANLAGENBAU<br />
DIGITALISIERUNG UND GENERATIONENWECH-<br />
SEL PRÄGEN DERZEIT DEN ANLAGENBAU<br />
IN DEUTSCHLAND. NICHT NUR DESHALB<br />
LOHNT SICH DER EINSTIEG FÜR <strong>ING</strong>S<br />
Text: Florian Vollmers<br />
VERFAHRENSTECHNISCHE ANLAGEN GIBT ES IN DEN UNTERSCHIED-<br />
LICHSTEN BRANCHEN, VON DER CHEMIE ÜBER DIE PHARMA-, LEBENS-<br />
MITTEL- UND KOSMETIKINDUSTRIE BIS HIN ZUR ENERGIEVERSOR-<br />
GUNG UND UMWELTTECHNIK. DEMENTSPRECHEND GUT SIND LAUT<br />
EXPERTEN DIE JOBPERSPEKTIVEN. DOCH DIE BRANCHE IST IM UM-<br />
BRUCH – DIE ENERGIEWENDE HAT DEN ANLAGENBAU IN DEN VERGAN-<br />
GENEN JAHREN STARK VERÄNDERT.<br />
Während der konventionelle Energieanlagenbau zurückgegangen ist und<br />
die energieintensiven Industrien wegen der ungeklärten Strompreispolitik<br />
noch verhalten agieren, haben sich die Unternehmen nach neuen Märkten<br />
umgesehen: Viele Unternehmen – wie der bisherige Baukonzern Bilfinger –<br />
spezialisieren sich in Richtung Industriedienstleistung. »Die innovative Leistungsfähigkeit<br />
des Industrieservice ist die Basis <strong>für</strong> eine erfolgreiche Prozessindustrie«,<br />
erklärt Dr. Reinhard Maaß, Geschäftsführer des Fachverbands<br />
Anlagenbau FDBR. Industriedienstleister seien die Brückenbauer zwischen<br />
Industrieunternehmen und reinen IT-Unternehmen. »Ohne sie würden viele<br />
Mittelständler den Einstieg in die Industrie 4.0 nicht schaffen. So entwickelt<br />
sich innerhalb des verfahrenstechnischen Anlagenbaus gerade ein<br />
ganz neues Arbeitsgebiet <strong>für</strong> junge <strong>Ingenieure</strong>.«<br />
DIGITALISIERUNG IM GANGE<br />
Das Thema Digitalisierung nimmt im verfahrenstechnischen Anlagenbau<br />
einen immer größeren Stellenwert ein. Durch die technischen Neuerungen<br />
sind daher nicht mehr nur die großen Konzerne interessante Arbeitgeber,<br />
die den gesamten Life-Cycle einer Anlage betreuen, sondern vor allem die<br />
kleinen und mittelständischen Unternehmen, die Speziallösungen anbieten<br />
und derzeit vom Sekundär-Dienstleister in die Primärprozesse der Anlagen<br />
aufsteigen. »Die internationale Ausrichtung ist bei beiden Arbeitgebern vergleichbar«,<br />
betont FDBR-Geschäftsführer Maaß. »Flexibilität und Internationalität<br />
sind ein Muss, wenn junge <strong>Ingenieure</strong> Karriere machen wollen.«<br />
NACHWUCHSBEDARF VORHANDEN<br />
Laut der jüngsten <strong>Ingenieure</strong>rhebung des Verbands Deutscher Maschinenund<br />
Anlagenbau (VDMA) stellen aktuell <strong>Ingenieure</strong> im Alter von 46 und<br />
mehr Jahren knapp die Hälfte der beschäftigten <strong>Ingenieure</strong> im verfahrenstechnischen<br />
Anlagenbau. Der VDMA rechnet deshalb mit weiter steigendem<br />
Nachwuchsbedarf. Doch welche Profile sind gefragt? »Bei vielen Aufgabengebieten<br />
zeigt sich in der Umfrage ein leichter Vorteil <strong>für</strong> die Absolventen<br />
der Hochschulen <strong>für</strong> angewandte Wissenschaften oder Fachhochschulen«,<br />
weiß Monika Mages vom VDMA. Diplomierte, Master- oder Bachelor-<strong>Ingenieure</strong><br />
hätten die Nase vorn bei den Jobs in Konstruktion, Projektierung,<br />
Produktmanagement und technischem Vertrieb. Eine Präferenz <strong>für</strong> Kandidaten,<br />
die ein paar Jahre länger an der Hochschule geblieben sind und ein<br />
Diplom oder einen Master erworben haben, gäbe es bei den Stellen in Forschung<br />
und Entwicklung. »Dagegen sind Techniker häufig die erste Wahl <strong>für</strong><br />
eine offene Stelle im Kundendienst«, berichtet Mages. Zusammen mit Bachelorabsolventen<br />
können sie außerdem am meisten punkten bei Aufgaben<br />
im technischen Einkauf und im Qualitätsmanagement.<br />
IN DIE CHEFETAGE<br />
Wird Karriere mit Führungsverantwortung definiert, stehen die Chancen<br />
<strong>für</strong> <strong>Ingenieure</strong> im Maschinen- und Anlagenbau gut: In Unternehmen bis 500<br />
Mitarbeitern liegt der Anteil der <strong>Ingenieure</strong> als Geschäftsführer bei mehr als<br />
zwei Drittel. »Oft wird ein Unternehmen von einem Ingenieur gegründet,<br />
der das Unternehmen auch führt«, weiß VDMA-Expertin Mages. In den Unternehmen<br />
mit mehr als 1.000 Beschäftigten fällt der Anteil der <strong>Ingenieure</strong><br />
als Geschäftsführer mit 48 Prozent am geringsten aus.<br />
WO EINSTEIGEN<br />
Bei der Frage nach den interessantesten Arbeitgebern <strong>für</strong> Nachwuchsingenieure<br />
kommt Prof. Dr.-Ing. Falk Beyer, Professor <strong>für</strong> verfahrenstechnischen<br />
Apparate- und Anlagenbau und Departmentleiter Verfahrenstechnik an der<br />
Hochschule <strong>für</strong> Angewandte Wissenschaften Hamburg, ins Grübeln: »Das<br />
lässt sich nur schwer beantworten. Ich selbst war über 15 Jahre im Chemie-<br />
Großanlagenbau tätig und brenne immer noch <strong>für</strong> dieses Feld«, erzählt Beyer.<br />
»Hier haben es Einsteiger mit großen Ausrüstungen zu tun, wie Kolonnen<br />
von über 100 Metern Höhe, einem Durchmesser von zehn Metern und einem<br />
Leergewicht von über 1.000 Tonnen.« Unternehmen in diesem Bereich<br />
sind die Betreiber von Anlagen wie BASF, Bayer, Ineos und Evonik, aber auch<br />
Anlagenbau-Unternehmen wie Linde, ThyssenKrupp Industrial Solutions<br />
oder Air Liquide. Wer sich mehr <strong>für</strong> den Pharmabereich interessiert, <strong>für</strong> den<br />
könnten Arbeitgeber wie Braun, Merck und Lonza interessant sein. Im Kosmetikbereich<br />
zählen Unternehmen wie Beiersdorf, Unilever oder Procter &<br />
Gamble zu den Global Playern. Grundsätzlich gelte: Zukünftig müssen sich<br />
<strong>Ingenieure</strong> der Verfahrenstechnik mehr mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen.<br />
»Das Beherrschen von IT-Tools inklusive der Schnittstellen<br />
zu anderen Programmen oder Datenbanken sowie das Thema Umgang mit<br />
großen Datenmengen spielen eine immer größere Rolle«, so Beyer.<br />
KARRIEREWEGE IM ANLAGENBAU<br />
Die Karriere- und Aufstiegschancen im Verfahrenstechnischen Anlagenbau<br />
werden exzellent bewertet: Klassische Karrierepfade in der chemischen Industrie<br />
verlaufen nach einem Start in der Projektierung und im Anlagenbau<br />
weiter in die Produktion, um dort nach einigen Jahren Produktionsleiter einer<br />
Anlage oder eines gesamten Standortes zu werden. Aber auch innerhalb<br />
des Anlagenbaus gibt es gute Aufstiegsmöglichkeiten: Einem Start als Ingenieur<br />
folgt eine Tätigkeit als Lead-Ingenieur mit fachlicher Verantwortung<br />
<strong>für</strong> mehrere <strong>Ingenieure</strong>. Weiter kann es als Engineering Manager mit Verantwortung<br />
<strong>für</strong> sämtliche Engineering-Aktivitäten oder aber auch als Inbetriebnahmeleiter<br />
gehen.<br />
GUTE AUSSICHTEN FÜR <strong>ING</strong>ENIEURE<br />
»Mit den geburtenstarken Jahrgängen werden sich in den kommenden zehn<br />
Jahren rund ein Sechstel der im Maschinen- und Anlagenbau tätigen <strong>Ingenieure</strong><br />
in den Ruhestand verabschieden. Zu dem erheblichen Ersatzbedarf<br />
kommt noch hinzu: Knapp die Hälfte der Unternehmen im Anlagenbau erwartet<br />
<strong>für</strong> den Zeitraum bis <strong>2018</strong> die Einstellung zusätzlicher Mitarbeiter<br />
mit einer Qualifikation als Ingenieur«, erklärt Monika Mages vom VDMA.<br />
Diese gute Prognose bestätigt auch die Industrie selbst: »Durch konjunkturelle<br />
Schwankungen gibt es immer wieder Phasen, in denen die Jobperspektiven<br />
kurzfristig nicht gut sind – mittelfristig sind die Perspektiven allerdings<br />
ausgezeichnet, nicht zuletzt auch wegen der breiten Einsatzfähigkeit der<br />
Verfahrensingenieure«, sagt Dr. Manfred Kaiser, Leiter des Geschäftsfeldes<br />
Industrial Engineering bei der DMT Group. In einem Unternehmen des Anlagenbaus<br />
seien die Chancen einer Fachkarriere gut, da es alternative Stellen<br />
<strong>für</strong> den Verfahrenstechniker gebe. »Es kann die Leitung der Prozesstechnik<br />
sein, aber auch der Inbetriebnahme, des Projektmanagements oder Vertriebs.<br />
Bei zusätzlichen Kompetenzen sind dem Aufstieg keine Grenzen gesetzt!«<br />
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ANLAGENBAU<br />
STIMMEN AUS DER PRAXIS<br />
DIESE SKILLS SIND GEFRAGT<br />
FÜR EINE KARRIERE IM ANLAGENBAU<br />
»Eine wesentliche Eigenschaft, die <strong>Ingenieure</strong> in<br />
der Verfahrenstechnik mitbringen sollten, ist die<br />
Bereitschaft <strong>für</strong> den Blick über den Tellerrand.<br />
Der Anlagenbau ist hochgradig interdisziplinär<br />
und es gibt viele Schnittstellen, die es zu<br />
beherrschen gilt, um Kosten, Termine<br />
und Qualität einzuhalten.«<br />
PROF. DR.-<strong>ING</strong>. FALK BEYER<br />
HAW Hamburg<br />
»Die Trennung zwischen Prozesstechnik und<br />
Automatisierung verschwimmt durch die<br />
Sensorik im Anlagenbau 4.0 und die zukünftigen<br />
Planungstools, wie zur Erstellung von Digital<br />
Twins. Der Ingenieur der Verfahrenstechnik<br />
muss deshalb noch mehr als bisher komplexe<br />
Zusammenhänge begreifen.«<br />
DR. MANFRED KAISER<br />
DMT Group, Industrial Engineering<br />
»Zu den Qualifikationen, die generell in den<br />
Unternehmen der Branche zukünftig verstärkt<br />
gebraucht werden, zählen neben der<br />
Elektrotechnik und IT-Zusatzqualifikationen<br />
das interdisziplinäre Denken und Arbeiten<br />
sowie interkulturelle Kompetenz.«<br />
MONIKA MAGES<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau<br />
»Wir befinden uns gerade in einem rasanten<br />
Wandlungsprozess, der die Industrie<br />
revolutionieren wird. Für junge <strong>Ingenieure</strong><br />
bedeutet dies, klassische Kernkompetenzen mit<br />
innovativen Lösungen zu verbinden und aktiv an<br />
der Gestaltung der Industrie 4.0 mitzuwirken.«<br />
DR. REINHARD MAASS<br />
Fachverband Anlagenbau FDBR<br />
Foto: © Samuel Zeller on Unsplash<br />
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MASTERFORUM<br />
WEGBEREITER DER ZUKUNFT<br />
Im viersemestrigen Master ROAD TRAFFIC ENGINEER<strong>ING</strong> an der Westsächsischen<br />
Hochschule Zwickau stehen die Entwicklung und planerische Umsetzung verkehrsflussoptimierender<br />
Straßenverkehrskonzepte auf dem Lehrplan. Vernetzung, Autonomes<br />
Fahren und die Kommunikation der Fahrzeuge untereinander kommen dabei<br />
auch nicht zu kurz. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Voraussetzungen sind ein<br />
Bachelorabschluss in Verkehrsingenieurwesen oder einem ähnlichen Fach und Englischkenntnisse<br />
auf B2-Niveau. Danach können Absolventen in Ingenieurfirmen und<br />
Traffic und Transport Control Centern arbeiten. WWW.FH-ZWICKAU.DE<br />
ANZEIGE<br />
EMBEDDED SYSTEMS PROFIS<br />
Im dualen und interdisziplinären Master SYSTEMS ENGINEER<strong>ING</strong> lernst du alles<br />
über strukturierte Systementwicklung: vom Konzept bis zur Validierung, über die<br />
Produktion bis hin zur Anwendung. Interdisziplinär heißt, er verbindet Mechanik,<br />
Elektronik und IT. An der Privaten Hochschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik in Diepholz<br />
studierst du praxisnah – die Hochschule und (d)ein Arbeitgeber fördern und fordern<br />
dich. Start ist Ende April <strong>2018</strong> – du brauchst einen Bachelor in einem geeigneten<br />
Fach und diese Internetadresse <strong>für</strong> weitere Infos: WWW.PHWT.DE<br />
INNOVATIONSSCHÖPFER<br />
An der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden kannst du in drei<br />
Semestern INNOVATIONSFOKUSSIERTEN MASCHINENBAU studieren. Dort vertiefst<br />
du deine Kenntnisse im Maschinenbau und weitest sie in den Bereichen Produktentwicklung,<br />
Management und Patente aus. Technisch kannst du Schwerpunkte in<br />
Lasertechnik oder Simulation wählen. Daneben gibt es Kurse zu Innovationsmanagement,<br />
Neuproduktmarketing und Methoden der integrierten Produktentwicklung.<br />
Bewerben kannst du dich üblicherweise zum Sommersemester. WWW.OTH-AW.DE<br />
NACHWUCHSAUSBILDER<br />
Nach dem Ingenieurstudium Lehrer werden? Das geht – mit dem Master <strong>ING</strong>ENIEUR-<br />
PÄDAGOGIK am Karlsruher Institut <strong>für</strong> Technologie. Dein erstes Unterrichtsfach hast<br />
du im Bachelorstudium schon erlernt, im Master stehen Berufspädagogik und ein<br />
Zweitfach – Mathe, Physik, Sport, Wirtschaft oder Geschichte – im Fokus. In einem<br />
Industrie- und einem Schulpraktikum lernst du beide Welten kennen. Danach bist du<br />
bereit <strong>für</strong> das 18-monatige Referendariat und kannst schließlich an Berufsschulen<br />
tätig werden. Im Bachelorstudium solltest du schon einige ECTS in Pädagogik und<br />
deinem gewünschten Zweitfach gesammelt haben. WWW.KIT.EDU<br />
UND NACH DEM<br />
BACHELOR?<br />
Neun Masterstudiengänge im Kurzporträt<br />
NACHHALTIGE STADTPLANER<br />
Wechselwirkungen zwischen menschlicher Aktivität und Umwelt erforschen und<br />
Maßnahmen entwickeln, um Konsequenzen menschlichen Handelns in eine ökologisch,<br />
ökonomisch und sozial nachhaltige Richtung zu lenken – all das tust du<br />
im Masterstudiengang UMWELT<strong>ING</strong>ENIEURWESEN an der TU München. Kurse gibt<br />
es unter anderem zu ›Urban Water‹ und ›Hydraulic Engineering‹ sowie ›Resource<br />
Efficiency in Urban Planning‹. Die Unterrichtssprache ist Englisch, ein Start ist zum<br />
Winter- und Sommersemester möglich. Danach kannst du in NGOs und Ingenieurbüros,<br />
im öffentlichen Dienst und der Softwareentwicklung arbeiten. WWW.TUM.DE<br />
MATERIALIENELITE<br />
ADVANCED MATERIALS AND PROCESSES heißt der viersemestrige Elitestudiengang<br />
an der Uni Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit den Partnerunis Würzburg und<br />
Bayreuth. Die Inhalte sind eine Mischung aus Materialwissenschaft, Ingenieur- sowie<br />
Chemie- und Bioingenieurwesen. Dazu gibt es Miniprojekte, Summer Schools<br />
und ein Industriepraktikum. Unterrichtet wird in kleinen Gruppen auf Englisch. Danach<br />
ist ein Einstieg in viele Branchen möglich, zum Beispiel in Luft- und Raumfahrt,<br />
Öl- und Gasindustrie sowie in die Lebensmitteltechnik ode Pharmazie. Zur Zulassung<br />
muss ein Eignungstest bestanden werden. WWW.MAP.TF.FAU.DE<br />
ZUKUNFTSORIENTIERTE MEDIZINTECHNIKER<br />
Auf dem Gebiet des Medical Engineering sind additive Fertigungsverfahren absolute<br />
Zukunftstechnologien. Absolventen des Masters BIOFABRICATION an der<br />
Uni Bayreuth sind <strong>für</strong> die Arbeit an der Schnittstelle von Medizin und Technik<br />
gewappnet und können auch die ethische Verantwortung einschätzen. Material-<br />
und Lebenswissenschaften wie ›Biofabrication‹, ›Selfassembling Biopolymers‹<br />
und ›Tissue Engineering‹ stehen im Mittelpunkt. Dazu kommen ›Computer Aided<br />
Engineering‹ und ›Processing of Polymeric Materials‹. Zugangsvoraussetzung sind<br />
ein Eignungstest sowie ein 13-wöchiges Industriepraktikum. WWW.UNI-BAYREUTH.DE<br />
PAPIERVEREDLER<br />
Du wolltest schon immer alles über Papier wissen? Dann ist der Master PAPER SCI-<br />
ENCE AND TECHNOLOGY an der TU Darmstadt vielleicht genau der richtige nach deinem<br />
Bachelor in Maschinenbau. Du erwirbst Kenntnisse über die Papierfabrikation<br />
und -prüfung, über Recycling und Papiertechnik sowie chemische Technologie biobasierter<br />
Faserstoffe. Integriert sind Labor- und Industriepraktika. Nach vier Semestern<br />
und 120 ECTS wartet dein Berufseinstieg in die Zellstoff- und Papierindustrie, wo du<br />
nicht nur die Papierfabrikation optimierst, sondern auch Maschinen zur Veredelung<br />
von Papier und Drucktechnik entwickelst. WWW.TU-DARMSTADT.DE<br />
UNTERNEHMENSFÜHRER<br />
Im MBA UNTERNEHMENSFÜHRUNG BAU an der Akademie der Hochschule Biberach<br />
bildest du dich in zwei Präsenzblöcken und im Selbststudium in BWL und Recht<br />
weiter und erwirbst Führungs- und Managementkompetenzen. Außerdem gibt es ein<br />
Outdoorwochenende. Die Dozenten sind praxiserfahrene Fach- und Führungskräfte.<br />
Für deine Bewerbung brauchst du neben einem baubezogenen Ingenieurstudium<br />
mindestens ein Jahr Berufserfahrung. Die Studiengebühr beträgt insgesamt 11.900<br />
Euro. Anschließend kannst du ins Management in der Bauwirtschaft oder den höheren<br />
öffentlichen Dienst einsteigen. WWW.AKADEMIE-BIBERACH.DE<br />
Text: Sabine Storch<br />
48 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker |
It’s a<br />
match!<br />
AUTOMATISIERUNGS-<br />
<strong>ING</strong>ENIEUR<br />
DER MATCHMAKER BR<strong>ING</strong>T’S ZUSAMMEN:<br />
WAS DEN JOB AUSMACHT – UND WIE DER IDEALE BEWERBER AUSSIEHT<br />
JOBPROFIL<br />
AUFGABENBEREICH Automatisierungsingenieure sind <strong>für</strong><br />
Automatisierungsprozesse, -anlagen und -systeme zuständig:<br />
Neben dem Entwerfen von entsprechenden Hard- und<br />
Softwarekomponenten gehören auch deren Installation,<br />
Prüfung, Optimierung und wiederkehrende Kontrolle zum<br />
Aufgabenspektrum. Bestehende Systeme werden mit Hilfe<br />
von elektronischen Steuerungen oder Regelungen automatisiert.<br />
ZIELSETZUNG Prozesse optimieren und dadurch Zeit und<br />
Kosten sparen. Auch die Ressourcenschonung und ökologische<br />
Nachhaltigkeit spielen ebenso wie die Benutzerfreundlichkeit<br />
eine große Rolle.<br />
ARBEITSWERKZEUGE Projekt- und Qualitätsmanagement,<br />
evolutionäre Algorithmen, adaptive Regelung, Identifikation<br />
und Parameterschätzung, künstliche neuronale Netze<br />
GEHALT Das Gehalt variiert zwischen 47.000 und 70.000<br />
Euro brutto jährlich. Als Einsteiger kannst du mit etwa<br />
44.000 Euro Bruttolohn pro Jahr rechnen.<br />
ARBEITGEBER Automatisierungsingenieure können sowohl<br />
in Forschung und Entwicklung als auch in der Industrie tätig<br />
werden. Hier sind die Möglichkeiten vielfältig: Nahezu<br />
alle Branchen haben Automatisierungsbedarf und damit<br />
Jobs <strong>für</strong> entsprechende <strong>Ingenieure</strong>.<br />
IDEALBEWERBER<br />
STUDIENABSCHLUSS Neben einem einschlägigen Studium im<br />
Fach Automatisierungstechnik ist auch ein Abschluss in Elektrotechnik<br />
mit Schwerpunkt Automatisierungstechnik, Mechatronik<br />
oder im Maschinenbau denkbar. Ein Master in Automation kann<br />
zusätzliche Pluspunkte bringen.<br />
PRAKTIKA Praktika oder Nebenjobs in der Automatisierungstechnik<br />
sind eine gute Voraussetzung <strong>für</strong> den Berufseinstieg.<br />
Punkten kannst du auch mit einer im Unternehmen verfassten<br />
Abschlussarbeit zum Thema.<br />
SOFT SKILLS Innovationsfreude, disziplinenübergreifende Kommunikationsfähigkeit,<br />
ganzheitlicher Blick <strong>für</strong> Zusammenhänge,<br />
gutes Vorstellungsvermögen, logisches und abstraktes Denkvermögen,<br />
zielgerichtetes Handeln, Organisationstalent, Termintreue<br />
PLUS IM LEBENSLAUF Bei international aufgestellten Unternehmen<br />
ist Auslandserfahrung gern gesehen, Englischkenntnisse<br />
sind ohnehin ein Muss.<br />
WEITERER FACHLICHER HINTERGRUND Kenntnisse in Mathe,<br />
Physik, Elektro- und Systemtechnik sowie Maschinenbau und Mechanik,<br />
gerne auch in Werkstoffkunde und Informatik. MIt den<br />
gängigen Programmiersprachen wie C/C++ oder SPS umgehen zu<br />
können, ist von Vorteil.<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 49<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN | Text: Sabine Storch | Quelle: Gehalt.de
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ZUKUNFTSTRENDS: WORAUF ES IM BERUFSLEBEN 4.0 ANKOMMT<br />
Eine Studie des Fraunhofer-Instituts <strong>für</strong> System- und Innovationsforschung hat ergeben,<br />
dass zwei große Trends die Arbeitswelt von morgen bestimmen werden: die steigende<br />
Bedeutung der Selbstvermarktung und das Verschwimmen von Branchengrenzen. Ersteres<br />
spielt eine immer wichtigere Rolle, da wir in Zukunft projektbezogener arbeiten und uns<br />
um wechselnde Aufträge bemühen werden. Das liegt daran, dass Wertschöpfungsprozesse<br />
in der digital vernetzten Wirtschaft in immer kleinere Arbeitsschritte unterteilt<br />
und ausgelagert werden können. Branchen lassen sich zudem nicht mehr klar abgrenzen,<br />
da Software und automatisierte Prozesse immer mehr Aufgaben übernehmen werden.<br />
Das erfordert branchenübergreifende Kompetenzen von Arbeitnehmern und bietet ihnen<br />
gleichzeitig mehr Möglichkeiten, in unterschiedlichen Branchen zu arbeiten.<br />
Karrierefrage<br />
der 18- bis 29-jährigen Erwerbstätigen<br />
in Deutschland treffen sich mindestens<br />
im Monat privat mit Kollegen.<br />
Auf welche Punkte sollten Bewerber im Vorstellungsgespräch<br />
eingehen, wenn es heißt: ›Erzählen Sie etwas von sich‹?<br />
»So locker die Frage zunächst klingt – du solltest<br />
dir als Bewerber im Vorstellungsgespräch darüber<br />
bewusst sein, dass der Arbeitgeber hier eine<br />
klare Zielrichtung hat: Er will erfahren, was du<br />
ihm als Mitarbeiter bieten kannst. Daher ist einfaches<br />
Losplaudern hier fehl am Platz. Überlege<br />
dir, was du bezogen auf die Anforderungen an<br />
DAS GIBT'S OBENDRAUF<br />
In Zeiten des Fachkräftemangels müssen Unternehmen<br />
kreativ werden – und sich fragen, auf<br />
welche zusätzlichen Anreize zukünftige Mitarbeiter<br />
wirklich abfahren. Ist der Dienstwagen<br />
in Zeiten von dichtem Stadtverkehr, Parkplatzmangel<br />
und steigendem Umweltbewusstsein<br />
wirklich noch das Maß der Dinge? Wohl eher<br />
nicht. Unternehmen haben inzwischen erkannt,<br />
dass es zum Beispiel viel zielführender sein kann,<br />
die Wohnungssuche und -einrichtung am neuen<br />
Arbeitsort <strong>für</strong> den Mitarbeiter zu übernehmen.<br />
Das verringert dessen Aufwand und erleichtert<br />
es ihm, sofort in seinem neuen Leben anzukommen.<br />
Gerade Unternehmen, die nicht mit hohen<br />
Lohnzahlungen punkten können, locken gerne<br />
mit diesen Rundum-Sorglos-Paketen, die beispielsweise<br />
auch Behördengänge umfassen.<br />
die Stelle mitbringst. Hier geht es um einschlägige<br />
Erfahrungen und Fähigkeiten. Selbstverständlich<br />
gehören auch persönliche Eigenschaften<br />
wie Ausdauer mit in die Argumentation, wenn<br />
sie <strong>für</strong> die Stelle hilfreich sind.«<br />
Doris Brenner, Karrierecoach<br />
Termine<br />
19.03. QS Connect MBA Ort: München Info:<br />
www.topmba.com 21.03. Jobmesse Chemnitz<br />
Ort: Chemnitz Info: www.jobmesse-chemnitz.de<br />
21.03. Jobmesse Rostock Ort: Rostock Info:<br />
www.jobmesse-rostock.de 21.03. QS Connect<br />
MBA Ort: Hamburg Info: www.topmba.com<br />
21.-25.03. Jahrestagung Deutsches<br />
Jungforschernetzwerk Ort: Heidelberg Info:<br />
www.juforum.de 22.03. QS Connect MBA<br />
Ort: Berlin Info: www.topmba.com 22.-23.03.<br />
Campus for Finance Ort: Vallendar Info: www.<br />
campus-for-finance.com 24.03. QS World<br />
MBA Tour Ort: Frankfurt Info: www.topmba.com<br />
26.03. QS Connect MBA Ort: Düsseldorf Info: www.<br />
topmba.com 07.04. e-fellows LL.M. Day Berlin<br />
Ort: Berlin Info: www.e-fellows.net 11.04. T5<br />
Jobmesse Ort: Stuttgart Info: www.t5-karriereportal.de<br />
12.04. IT-Karrieretag Ort: Darmstadt Info: www.<br />
it-karrieretag.de<br />
07.05. Career venture<br />
business & consulting summer Ort: Hamburg<br />
Info: www.career-venture.de 16.-27.07. Summer<br />
Academy on Intercultural Experience Ort: Karlsruhe<br />
Info: www.summeracademy-karlsruhe.org<br />
Interessant <strong>für</strong>:<br />
<strong>ING</strong> IT JURA NaWi<br />
MINT WiWi Alle<br />
Text: Julia Wolf | Quelle: Xing; Vodafone Stiftung Deutschland; Fraunhofer ISI | Fotos: © otsphoto, tech_studio / Fotolia<br />
50 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 50
Wenn aus Bewegung<br />
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Fortschritt leben. Die Techniker<br />
dietechniker.de
CONSULT<strong>ING</strong> & WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
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52 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
CONSULT<strong>ING</strong> & WIRTSCHAFTSPRÜFUNG<br />
CONSULT<strong>ING</strong> UND WIRTSCHAFTSPRÜFUNG WERDEN DIGITAL UND AGIL –<br />
EIN EINBLICK IN NEUE JOBPERSPEKTIVEN UND ARBEITSWEISEN<br />
1. NEUE AUFGABEN, NEUE EINSTIEGSCHANCEN<br />
TRENDCHECK<br />
»Die Digitalisierung beeinflusst die Branche<br />
schon seit Jahrzehnten maßgeblich und diese<br />
Entwicklung wird sich noch weiter verstärken.<br />
Daneben arbeiten die Berater nicht mehr nur<br />
Strategien aus, sondern begleiten auch die Prozessveränderungen<br />
im Unternehmen und die<br />
Implementierung in der IT.«<br />
Frank Braun, Berater <strong>für</strong> Unternehmensberater<br />
VERÄNDERTE BERUFSBILDER<br />
»Wirtschaftsprüfer benötigen zunehmend auch<br />
technisches Verständnis – gleichzeitig bleibt das<br />
betriebswirtschaftliche Wissen die Basis jeder<br />
Tätigkeit bei uns. Aber die Digitalisierung schafft<br />
neue Einstiegsmöglichkeiten <strong>für</strong> Absolventen<br />
der MINT-Studiengänge in unserer Branche.<br />
Berufsanfänger können sich etwa im Rahmen eines<br />
IT-Einstiegsprogramms auf die Entwicklung<br />
neuer digitaler Geschäftsmodelle oder auch auf<br />
die IT-Begleitung eines Mergers&Acquisitions-<br />
Prozesses spezialisieren.«<br />
Berit Vider, Head of Employer Branding & Recruitment KPMG<br />
AUF DEN MINT-GESCHMACK GEKOMMEN<br />
»Grundsätzlich können Absolventen aus allen<br />
betriebswirtschaftlichen Studienrichtungen bei<br />
Rödl & Partner im Geschäftsfeld Wirtschaftsprüfung<br />
ihre berufliche Laufbahn beginnen und<br />
bis zum Examen als Wirtschaftsprüfer die notwendigen<br />
praktischen Erfahrungen sammeln.<br />
Aufgrund der zunehmenden Bedeutung der<br />
Digitalisierung bei den Unternehmen und der<br />
Relevanz der Informationstechnologie steht der<br />
Berufseinstieg zunehmend Absolventen aus den<br />
MINT-Fachrichtungen offen.«<br />
Dr. Bernd Keller, Wirtschaftsprüfer/Steuerberater<br />
und Partner bei Rödl & Partner<br />
2. MEHR DATEN, MEHR MÖGLICHKEITEN<br />
EIN VIELFACHES AN DATEN<br />
»Durch die Digitalisierung – Stichwort Big Data<br />
– können wir viel mehr Daten verarbeiten als<br />
früher. Das hebt die Qualität der Prüfung auf ein<br />
ganz neues Level. In der Vergangenheit konnten<br />
wir zum Beispiel nur Stichproben ziehen und<br />
daraus mit statistischen Annahmen ein Abbild<br />
der Realität ableiten. Mittlerweile sind wir in der<br />
Lage, vollständige originäre Datenpopulationen<br />
zu analysieren. Durch die Arbeit mit Realdaten<br />
können wir als Nebenprodukt unserer Prüfung<br />
auch eventuelle Risiken und Verbesserungspotenziale<br />
ableiten – ein wertvoller Mehrwert <strong>für</strong><br />
unsere Mandanten.«<br />
Christian Sailer, Bereichsvorstand Audit bei KPMG<br />
DIGITALE KUNDEN<br />
»Natürlich haben immer mehr Mandanten<br />
webbasierte Geschäftsmodelle, also E-Commerce-<br />
und Webshops. Sie haben ihr Geschäft<br />
weitgehend ins Internet verlagert. Daher unterscheiden<br />
wir zwischen Prüfen der IT und Prüfen<br />
mit IT. Dabei geht es um mehr, als nur papierlos<br />
zu prüfen: Vielmehr müssen wir moderne<br />
Datenanalysen, Process Mining, automatisierte<br />
Texterkennung und Künstliche Intelligenz <strong>für</strong><br />
unsere Prüfung nutzen.«<br />
Martin Wambach, Geschäftsführender Partner, Leiter der Wirtschaftsprüfung<br />
und Chief Digital Officer der IT bei Rödl & Partner<br />
GOOD TO KNOW<br />
WER GESUCHT WIRD<br />
»Wir suchen Talente, die sich mit Neugierde<br />
neuen Herausforderungen stellen und<br />
sich – beruflich und privat – ständig weiterentwickeln.<br />
Da<strong>für</strong> gibt es kein festgelegtes<br />
Profil: Etwa 50 Prozent unserer Berater<br />
sind Wirtschaftswissenschaftler, 30 Prozent<br />
kommen aus den MINT-Fächern und<br />
20 Prozent sind Geisteswissenschaftler<br />
oder haben andere Hintergründe. Neben<br />
guten akademischen Leistungen, spannenden<br />
Praktika und Auslandserfahrungen<br />
zählt vor allem das ›something else‹ – ein<br />
Hobby oder soziales Projekt, <strong>für</strong> das man<br />
wirklich brennt.«<br />
Philipp Jostarndt, Partner und Recruitingchef bei BCG<br />
3. AGILES ARBEITEN, BESSERE ERGEBNISSE<br />
AGILES ARBEITEN<br />
Agile Prozesse ermöglichen es den Mitarbeitern,<br />
flexibel, selbstorganisiert und effizient zu<br />
handeln und ihre Arbeitsweise immer wieder<br />
an veränderte Gegebenheiten anzupassen. Wer<br />
gemäß agiler Methoden arbeitet, kommuniziert<br />
kurz, aber häufig, geht offen mit Fehlern um,<br />
teilt sein Wissen und tauscht sich kontinuierlich<br />
mit seinen Kunden aus. Aktuelle Projekte<br />
werden als Experimente mit offenem Ausgang<br />
verstanden. Regelmäßige Wiederholungen von<br />
Prozessabläufen lassen Verbesserungspotenzial<br />
schon früh erkennen.<br />
VORTEILE FÜR CONSULTANTS<br />
»Vielfalt ist eine wichtige Voraussetzung, um als<br />
Beratungsunternehmen erfolgreich zu sein. Wo<br />
verschiedene Perspektiven und Hintergründe<br />
zusammenkommen, entstehen die innovativsten<br />
Ideen. Agile Teams nutzen diese Vielfalt optimal<br />
aus, weil sie sich ihre Ideen schon sehr früh<br />
gegenseitig präsentieren und gemeinsam verbessern.<br />
Und agile Teams kommen schneller zu besseren<br />
Ergebnissen.«<br />
Philipp Jostarndt, Partner und Recruitingchef bei BCG<br />
AGILES PROJEKT<br />
»BCG und ihre Corporate-Startup-Tochter BCG<br />
Digital Ventures haben gemeinsam mit VW Financial<br />
Services die Plattform HeyCar zum Verkauf<br />
von Gebrauchtwagen agil entwickelt. An<br />
diesem Projekt haben sogenannte Scrum-Teams<br />
gearbeitet. Solche Teams bestehen aus Experten<br />
mit ganz unterschiedlichen Hintergründen,<br />
beispielsweise Data Analysts, <strong>Ingenieure</strong> oder<br />
auch Geisteswissenschaftler. Das HeyCar-Team<br />
hat schon nach acht Wochen eine erste Alphaversion<br />
mit etwa 5.000 Wagen getestet, anstatt<br />
die App erst komplett fertig zu entwickeln. Die<br />
Plattform wurde nach dem Kundenfeedback wöchentlich<br />
angepasst und wird heute noch stetig<br />
verbessert.«<br />
Philipp Jostarndt, Partner und Recruitingchef bei BCG<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 53
RECRUIT<strong>ING</strong><br />
RECRUIT<strong>ING</strong><br />
EVENTS<br />
WAS IST EIN RECRUITER SLAM UND WIE BEREITE ICH<br />
MICH AUF SPEED RECRUIT<strong>ING</strong> VOR? FRAGEN ÜBER FRAGEN<br />
– WIR HABEN DIE ANTWORTEN –<br />
Text: Sabine Storch<br />
RECRUITER SLAM<br />
WAS? Mehrere Recruiter slammen wie beim Poetry<br />
oder Science Slam in einer vorgegebenen<br />
Zeit zum Thema Recruiting beziehungsweise<br />
Personalmarketing und treten gegeneinander<br />
an. Nach jeder Runde bewertet das Publikum<br />
mit Applaus die Qualität des Beitrags bis schließlich<br />
der beste Slammer gekürt wird. Vorgabe ist<br />
dabei, dass der Text selbst geschrieben ist und<br />
maximal eine Power Point Präsentation zur<br />
Unterstützung herangezogen wird. Bisher ist<br />
der Recruiter Slam in Stuttgart einzigartig. ZIEL<br />
Zweck des Abends ist, dass die Recruiter sich<br />
und ihr Unternehmen in einem anderen Licht<br />
präsentieren können. Außerdem können sie im<br />
Publikum sitzende potenzielle Bewerber auf sich<br />
aufmerksam machen. ABLAUF Beim Stuttgarter<br />
Recruiter Slam treten acht Recruiter auf, die zuerst<br />
in vier Vorrunden gegeneinander antreten.<br />
Im Viererfinale entscheidet sich dann, wer den<br />
Sieg mit nach Hause nimmt. VORBEREITUNG Viel<br />
vorbereiten musst du <strong>für</strong> einen Recruiterslam<br />
in der Regel nicht. Der Abend ist dazu da, einen<br />
besseren Eindruck von den Unternehmen und<br />
deren Personalern zu bekommen. Für das Netzwerken<br />
im Anschluss kannst du dir aber einige<br />
Infos zu den Firmen zuammensuchen.<br />
KAMINABEND<br />
WAS? Ein Kaminabend hat im Recruiting wenig mit Feuer und<br />
Kamin zu tun. Vielmehr umfasst ein solches Event lockere Gespräche<br />
und Vorträge zu einem ausgewählten Thema. Außerdem<br />
gibt es Infos zu Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten im<br />
Unternehmen. ZIEL Kaminabende eignen sich gut zum Netzwerken.<br />
In der entspannten Atmosphäre kannst du das Unternehmen<br />
besser kennenlernen und in kleiner Runde interessante<br />
Diskussionen führen. Die Unternehmen nutzen die<br />
Chance, dich und deine Qualifikationen zu checken. ABLAUF<br />
Kaminabende können ganz unterschiedlich strukturiert sein,<br />
je nachdem, ob und wie viele Vorträge es gibt. Daneben gibt es<br />
Zeit <strong>für</strong> Gesprächsrunden und Networking. VORBEREITUNG Für<br />
einen Kaminabend ist eine Bewerbung beim Unternehmen<br />
nötig. Die genauen Anforderungen erfährst du von der jeweiligen<br />
Firma. Zur Vorbereitung kannst du dich vorher mit dem<br />
jeweiligen Thema des Abends auseinandersetzen. Außerdem<br />
solltest du dich natürlich über das Unternehmen informieren<br />
und deine Bewerbungsunterlagen checken und mitnehmen.<br />
54 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
RECRUIT<strong>ING</strong><br />
ROUND TABLE<br />
WAS? Ein Round Table Gespräch ist eine Besprechung unter<br />
gleichberechtigten Teilnehmern. Durch den runden Tisch<br />
werden keine Hierarchien deutlich. Meist sitzen ein oder<br />
mehrere Recruiter sowie einige Bewerber am Tisch. Letztere<br />
sollen dann über ein bestimmtes Thema diskutieren. ZIEL Die<br />
Personaler wollen dein Verhalten im Umgang mit anderen<br />
beobachten und wie du deine Ideen im Gespräch mit mehreren<br />
Personen einbringst – zu schüchtern, genau richtig oder<br />
zu dominant. ABLAUF Nach der Begrüßung und Vorstellung der<br />
Teilnehmer wird ein Thema <strong>für</strong> die Diskussion vorgegeben.<br />
Die Berwerber besprechen dieses <strong>für</strong> etwa 30 Minuten bis zu<br />
eineinhalb Stunden. Anschließend gibt der Recruiter Infos<br />
über das weitere Vorgehen im Bewerbungsprozess. VORBE-<br />
REITUNG Auch hier ist eine Bewerbung nötig. Du solltest dich<br />
ähnlich wie <strong>für</strong> ein Vorstellungsgespräch vorbereiten und<br />
auf jeden Fall Wissen über das Unternehmen und eine gute<br />
Selbstpräsentation parat haben. Wird das Thema schon im<br />
Voraus bekannt gegeben, kannst du dich einlesen und dir Argumente<br />
überlegen.<br />
SPEED RECRUIT<strong>ING</strong><br />
WAS? Drei Minuten Zeit, um den Personaler von deinen Qualitäten<br />
zu überzeugen und Rückfragen zu stellen – dann wird<br />
der Tisch gewechselt und du präsentierst dich einem anderen<br />
Unternehmen. Das bekannteste Speed Recruiting Event<br />
ist das ›Stell-Mich-Ein‹ <strong>für</strong> die Kommunikationsbranche in<br />
Berlin, Hamburg, München und Düsseldorf. ZIEL Wie beim<br />
Speeddating geht es beim Speed Recruiting darum, in kurzer<br />
Zeit festzustellen, ob die Chemie stimmt, und selbst einen<br />
bleibenden Eindruck beim Unternehmen zu hinterlassen.<br />
ABLAUF Nach dem Ankommen und einer kurzen Einführung<br />
gibt es meist mehrere Speed Recruiting Runden mit kurzen<br />
Pausen dazwischen. Im Anschluss können die Teilnehmer<br />
beim lockeren Get-Together tiefer ins Gespräch mit den Personalern<br />
kommen und so ihre Chancen auf ein Jobangebot oder<br />
eine Einladung zum Vorstellungsgespräch verbessern. VORBE-<br />
REITUNG Im Normalfall musst du dich im Voraus bei den Veranstaltern<br />
um die Teilnahme bewerben oder dich zumindest anmelden.<br />
Mach dich hier am besten auf der jeweiligen Website<br />
schlau. Auf das Speed Recruiting kannst du dich vorbereiten,<br />
indem du dich vorher gut über die teilnehmenden Unternehmen<br />
informierst und dir entsprechende Vorstellungen, Fragen<br />
und Gesprächsthemen überlegst. Manche Kandidaten stellen<br />
sogar vorher eine Präsentation mit Arbeitsproben und Referenzen<br />
zusammen und führen diese den Personalern auf dem<br />
Laptop oder Tablet vor.<br />
MEHRTÄGIGE VERANSTALTUNGEN<br />
WAS? Einige Unternehmen veranstalten außergewöhnliche<br />
und mehrtägige Events, vor allem<br />
in der Consultingbranche. So gibt es bei PwC<br />
beispielsweise einen Segeltörn, bei McKinsey ein<br />
Wintersportwochenende und bei Deloitte Wochenenden<br />
mit unterschiedlichen Reisezielen<br />
in ganz Europa. Das Programm ist straff: Neben<br />
Fallstudien und Workshops sind zahlreiche Essen<br />
und teilweise sportliche Aktivitäten geplant.<br />
ZIEL Die Unternehmen wollen dich und deine Arbeitsweise<br />
kennenlernen und so feststellen, ob<br />
du zu ihnen passt. Darüber hinaus können die<br />
Personaler dich über einen längeren Zeitraum<br />
beobachten und so ein authentisches Bild von<br />
dir bekommen. Du hast die Möglichkeit, Mitarbeiter<br />
aus deinem Fachbereich nach ihren Erfahrungen<br />
zu fragen und dein Netzwerk auszubauen.<br />
Manchmal gibt es danach Vertragsangebote.<br />
ABLAUF Einen standardisierten Ablauf gibt es hier<br />
nicht. Nach einem Kennenlernen, besuchst du<br />
eventuell Workshops, um dann in Teams in die<br />
Fallstudien einzusteigen. Am Ende steht die Abschlusspräsentation.<br />
Dazwischen gibt es immer<br />
wieder Dinner, Mittagessen und gemeinsame<br />
Aktivitäten am jeweiligen Aufenthaltsort. VOR-<br />
BEREITUNG Fallstudien üben, Infos über das Unternehmen<br />
sammeln und an der Selbstpräsentation<br />
feilen – das sollte zu deinem Standardrepertoire<br />
in der Vorbereitung gehören. Außerdem solltest<br />
du dich statt auf Spaß und Entspannung lieber<br />
auf anstrengende und fordernde Tage freuen.<br />
Die Bewerbung ist meist ziemlich anspruchsvoll,<br />
denn die Plätze sind heiß begehrt.<br />
Illustration: © <strong>audimax</strong> MEDIEN<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 55
MINT-EINSTIEG<br />
AB INS BERUFSLEBEN<br />
WIR BEANTWORTEN DEINE DRÄNGENDSTEN FRAGEN<br />
ZUM THEMA BERUFSEINSTIEG IM MINT-BEREICH<br />
WIE INTERNATIONAL IST DER MINT-BEREICH?<br />
»Wir wünschen uns, dass Absolventen uns mit<br />
Auslandserfahrungen ihre interkulturelle Kompetenz<br />
zeigen. Unsere Beschäftigten arbeiten<br />
häufig mit Kollegen und Geschäftspartnern aus<br />
anderen Ländern zusammen. Ein intensiver internationaler<br />
Austausch und die Förderung von<br />
kultureller Vielfalt sind in einem global agierenden<br />
Unternehmen sehr wichtig <strong>für</strong> den nachhaltigen<br />
Erfolg. Insbesondere im MINT- und IT-<br />
Bereich sucht Miele talentierte Absolventen, die<br />
international arbeiten möchten. Auslandseinsätze<br />
und verantwortungsvolle Tätigkeiten in<br />
länderübergreifenden Teams sind Bestandteil<br />
der vielfältigen Karrierepfade bei Miele.«<br />
Michael Bruggessera, Leiter Zentralbereich Personal, Miele<br />
WIE VERLÄUFT DER EINSTIEG?<br />
»Wir begleiten Absolventen beim Berufsstart<br />
intensiv mit einer Einführungswoche und weiteren<br />
Onboarding-Aktivitäten. Zugleich legen<br />
wir großen Wert darauf, dass sie Praxiserfahrungen<br />
im Unternehmen sammeln. Insbesondere<br />
in den Einstiegsprogrammen unterstützen<br />
wir die Teilnehmer mit persönlicher Förderung<br />
und Einsätzen an verschiedenen Standorten.«<br />
Michael Bruggesser, Leiter Zentralbereich Personal, Miele<br />
WIEVIEL PRAXISERFAHRUNG BRAUCHE ICH?<br />
»Idealerweise haben Absolventen bereits im<br />
Rahmen von Praktika erste Berufserfahrung<br />
in gleichen oder ähnlichen Aufgabengebieten<br />
sammeln können. Je mehr solcher Praktika<br />
und je länger diese waren, desto besser sind die<br />
Chancen.«<br />
Ariane Böhm, HR Marketing, K+S<br />
KANN ICH ALS FRAU EINE FÜHRUNGSKARRIERE<br />
IM MINT-BEREICH ANSTREBEN?<br />
»Bei Phoenix Contact haben <strong>Ingenieure</strong> und<br />
Ingenieurinnen die gleichen Perspektiven.<br />
Lernbegeisterung ist eine Grundvoraussetzung,<br />
um mit den ständigen Veränderungen<br />
Schritt zu halten und sich auf neue Begebenheiten<br />
einstellen zu können. Ein umfangreiches<br />
Weiterbildungs- und Entwicklungsprogramm<br />
eröffnet unseren Mitarbeitenden vielfältige<br />
Möglichkeiten, sich auf neue Herausforderungen<br />
vorzubereiten oder eine Führungskarriere<br />
einzuschlagen. Abgestimmt auf die persönliche<br />
Entwicklung, können sich diese bei uns zur<br />
Führungskraft, zum Fachspezialisten oder zum<br />
Projektverantwortlichen entwickeln.«<br />
Julia Fritzsch, Corporate Recruiting, Phoenix Contact<br />
WIE KANN ICH AUS DER MASSE<br />
HERVORSTECHEN?<br />
»Vielfältige und gute Sprachkenntnisse sind<br />
Pluspunkte, wobei Auslandsaufenthalte im Lebenslauf<br />
nicht unbedingt notwendig sind. Von<br />
Vorteil sind außerdem im Studium belegte IT-<br />
Kurse beziehungsweise erlangte IT-Zertifikate,<br />
wie zum Beispiel in SAP-Anwendungen.«<br />
Ariane Böhm, HR Marketing, K+S<br />
KANN ICH AUCH ALS GEISTI, WIWI ODER<br />
JURIST IM MINT-BEREICH DURCHSTARTEN?<br />
»Grundsätzlich besteht auch <strong>für</strong> Absolventen<br />
anderer Bereiche die Möglichkeit, sich auf einen<br />
Job im MINT-Bereich zu bewerben. Besonders<br />
wichtig ist uns, dass jeder Bewerber große<br />
Begeisterung <strong>für</strong> Technik und ein gewisses<br />
technisches Geschick mitbringt. Auch Branchenkenntnisse<br />
sowie erste relevante Praxiserfahrungen<br />
im MINT-Bereich, die beispielsweise<br />
durch Praktika, Werkstudententätigkeiten oder<br />
eine Berufsausbildung erlangt wurden, sind<br />
von großem Vorteil. Mit Engagement und Spaß<br />
seine neuen Herausforderungen anzugehen<br />
und einen Blick <strong>für</strong> das große Ganze zu besitzen,<br />
sind bei Phoenix Contact wichtige Voraussetzungen.«<br />
Julia Fritzsch, Corporate Recruiting, Phoenix Contact<br />
WIE HAT SICH DER ARBEITSMARKT<br />
IM MINT-BEREICH ENTWICKELT?<br />
»Hochqualifizierte Technikexperten, Naturwissenschaftler<br />
und IT-Fachleute zählen zu den<br />
gefragten Fachkräften am deutschen Arbeitsmarkt.<br />
Dies zeigt sich in einer dynamisch gewachsenen<br />
Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit<br />
war 2017 nach wie vor gering. Die Zahl der gemeldeten<br />
Stellen lag deutlich über dem Vorjahr.<br />
Besonders hoch ist die Nachfrage nach ITlern<br />
und technischen <strong>Ingenieure</strong>n. Hier wurden im<br />
Verlauf des Jahres 2017 fast 50.000 beziehungsweise<br />
27.000 Stellen bei der Bundesagentur <strong>für</strong><br />
Arbeit gemeldet. Das entspricht einem Plus von<br />
18 beziehungsweise zehn Prozent. Angesichts<br />
der erwarteten Wirtschaftsentwicklung <strong>für</strong><br />
<strong>2018</strong> und der zunehmenden Digitalisierung<br />
und Technisierung ist von einer weiterhin großen<br />
Fachkräftenachfrage in MINT-Berufen<br />
auszugehen. Ein Fachkräftemangel zeigt sich<br />
nach unseren Erkenntnissen aktuell aber nur in<br />
MINT-Teilbereichen, zum Beispiel dann wenn<br />
hochqualifizierte Softwareentwickler, IT-Anwendungsberater<br />
oder KFZ-<strong>Ingenieure</strong> gesucht<br />
werden.«<br />
Claudia Suttner, Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit<br />
56 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
MINT-EINSTIEG<br />
WELCHE CHANCEN HABE ICH MIT<br />
EINEM BACHELORABSCHLUSS?<br />
»Generell stehen die Chancen <strong>für</strong> Bachelorabsolventen<br />
in MINT- und IT-Bereichen sehr gut.<br />
Als Spezialisierung kann ein Master hilfreich<br />
sein, aber <strong>für</strong> einen Einstieg und gute Karrierechancen<br />
ist er sicher nicht notwendig. Mit fortschreitender<br />
Digitalisierung ist lebenslanges<br />
Lernen sowieso <strong>für</strong> jeden Pflicht: Das Wissen<br />
und die Berufsbilder von heute sind mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit schon in wenigen Jahren<br />
veraltet. Viele Unternehmen bieten daher umfangreiche<br />
Weiterbildungsmöglichkeiten an,<br />
auch bei Datev kann man den Master später<br />
nachholen oder hausintern ein umfangreiches<br />
Schulungsprogramm nutzen.«<br />
Thomas Bokkelkamp, Personalreferent Recruiting und Personalmarketing,<br />
Datev<br />
MUSS ICH AUSLANDSERFAHRUNG MITBR<strong>ING</strong>EN?<br />
»Auslandserfahrungen sind kein Muss, runden<br />
aber ein Bewerberprofil ab, da sie das fachliche<br />
Profil schärfen und Sprach- sowie interdisziplinäre<br />
Kenntnisse erweitern. Außerdem bieten<br />
sie den Studierenden die Möglichkeit, interkulturelle<br />
Erfahrungen zu sammeln, sich Inspiration<br />
zu holen und neue Interessensgebiete zu<br />
entdecken.«<br />
Roman Dykta, Head of Marketing & Recruiting, Capgemini<br />
Deutschland<br />
SOLLTE ICH PROMOVIEREN?<br />
»Eine Promotion ist keine Notwendigkeit, kann<br />
jedoch helfen, bestimmte Themen zu vertiefen.<br />
Sehr wichtig sind uns dagegen praktische<br />
Erfahrungen während des Studiums durch<br />
Praktika und Werkstudententätigkeiten. In Forschungsinstituten<br />
ist der Doktor sicherlich ein<br />
gern gesehener Qualitätsbaustein.«<br />
Roman Dykta, Head of Marketing & Recruiting, Capgemini<br />
Deutschland<br />
WELCHE HARD UND SOFT SKILLS<br />
MUSS ICH MITBR<strong>ING</strong>EN?<br />
»Natürlich ist in der Softwareentwicklung ein<br />
grundsätzliches Verständnis aktueller Programmiersprachen<br />
und -methoden heute<br />
Pflicht. Dennoch sollte sich jeder Einzelne darüber<br />
im Klaren sein, dass er angesichts der Vielfalt<br />
und Komplexität von Themen wie auch des<br />
rasanten technologischen Wandels nicht alleine<br />
erfolgreich sein kann. Das funktioniert nur<br />
mit Begeisterung, Teamfähigkeit und Kommunikation.<br />
Viele Unternehmen setzen daher auf<br />
Lernformate wie Coding Dojos oder Code Retreats<br />
sowie Collaboration-Plattformen, eben<br />
weil sie das Lernen von- und miteinander sowie<br />
das Teilen und Aufnehmen von Wissen in den<br />
Mittelpunkt stellen.«<br />
Thomas Bokkelkamp, Personalreferent Recruiting und Personalmarketing,<br />
Datev<br />
Text: Julia Wolf | Foto: © Markus Spiske, rawpixel.com, Brooke Cagle, Štefan Štefančík, Bethany Legg, Jonathan Simcoe/Unsplash<br />
Sie möchten Ihre Kompetenz in einem modernen Unternehmen einbringen?<br />
Sie möchten sich nicht nur beruflich, sondern auch persönlich weiterentwickeln?<br />
Dann nutzen Sie die Chance einer Karriere bei der R+V Versicherung.<br />
IHR PLUS AN<br />
KARRIERE.<br />
Verstärken Sie uns am Direktionsstandort Wiesbaden und starten Ihre<br />
berufliche Zukunft im Oktober <strong>2018</strong> als<br />
TRAINEE (m/w) der Fachrichtung Wirtschaftswissenschaften<br />
/ Jura / Informatik / Mathematik.<br />
Als Versicherer der Genossenschaftlichen Finanz-<br />
Gruppe Volksbanken Raiffeisenbanken sind wir mit<br />
über 8 Millionen Kunden eine der größten deutschen<br />
Versicherungsgruppen. Rund 15.600 Beschäftigte<br />
entwickeln ständig neue maßgeschneiderte und<br />
innovative Versicherungslösungen <strong>für</strong> unsere Kunden.<br />
Wir bieten Ihnen:<br />
– Bei uns erhalten Sie in spezifischen Unternehmensbereichen<br />
im Innendienst ein maßgeschneidertes<br />
Ausbildungsprogramm – passend zu Ihrem Know-how.<br />
– Dabei ist auch Ihre engagierte Mitarbeit an Themen<br />
und Projekten gefragt.<br />
– Ferner hospitieren Sie in ausgewählten Schnittstellenbereichen<br />
im Innen- und Außendienst und begegnen<br />
so verschiedenen Teams und Prozessen.<br />
– Durch den Lern-Mix aus on-the-job und off-the-job<br />
(Methodentrainings und Fachseminare) entwickeln<br />
Sie sowohl Ihr theoretisches als auch Ihr praktisches<br />
Wissen weiter.<br />
– Außerdem können Sie sofort auf ein starkes Netzwerk<br />
zurückgreifen und genießen eine persönliche<br />
Betreuung sowie Förderung.<br />
– Schließlich sind individuelle Entwicklungspläne <strong>für</strong><br />
uns genauso selbstverständlich wie ein unbefristeter<br />
Arbeitsvertrag – und das sogar von Beginn an.<br />
Wir erwarten von Ihnen:<br />
– Sie haben einen erfolgreichen Hochschulabschluss<br />
im Bereich Wirtschaftsmathematik, Mathematik,<br />
Rechtswissenschaften, Wirtschaftswissenschaften,<br />
Wirtschaftsinformatik oder Informatik.<br />
– Zusätzlich bringen Sie qualifizierte, berufsorientierte<br />
Praxiserfahrung mit – z. B. durch Ausbildung, Praktika<br />
oder Werkstudententätigkeit in der Finanzdienstleistungsbranche.<br />
– Darüber hinaus möchten Sie gerne Verantwortung<br />
übernehmen, selbstständig arbeiten und mit Ihren<br />
analytischen Fähigkeiten überzeugen.<br />
– Zu guter Letzt geht Ihr großer Teamgeist Hand in Hand<br />
mit Ihrer Lernbereitschaft.<br />
Haben wir Ihr Interesse <strong>für</strong> unser Traineeprogramm<br />
geweckt?<br />
Dann nutzen Sie Ihre Chancen und bewerben<br />
sich unter www.jobs.ruv.de über unser Onlineformular.<br />
R+V Versicherung<br />
Recruitingcenter<br />
Tel. 0611 533-5210
studium<br />
6 %<br />
der Studierenden in Deutschland<br />
haben mindestens ein Kind. 59 Prozent<br />
der studentischen Eltern sind verheiratet.<br />
Neuigkeiten des Monats<br />
SCHREIBHILFEN, ACHTSAMKEIT,<br />
LIEBL<strong>ING</strong>SMENSEN & WISSENSCHAFTSPREISE<br />
SCHREIBHILFE Du musst eine<br />
Hausarbeit oder gar deine Abschlussarbeit<br />
verfassen, aber weißt einfach<br />
nicht, wie? Sitz nicht länger vor<br />
dem weißen Blatt, sondern handele!<br />
Über 70 Unis und Hochschulen in<br />
Deutschland bieten dir in Schreibwerkstätten<br />
professionelle Unterstützung<br />
und kostenlose Beratung –<br />
damit du leichter und erfolg reicher<br />
ans Ziel kommst. Erkundige dich<br />
gleich nach einem entsprechenden<br />
Angebot an deiner Hochschule<br />
und probiere es aus. ACHTSAM<br />
DURCH DIE PRÜFUNGSZEIT Wissenschaftler<br />
der Universität Cambridge<br />
haben herausgefunden, dass<br />
Achtsamkeitstraining Studierende<br />
vor Stress schützen kann. Gerade<br />
in der Prüfungsphase könne es<br />
sich daher lohnen, unterschiedliche<br />
Techniken anzuwenden, zum<br />
Beispiel Yoga-Atemübungen oder<br />
achtsames Essen. BEWEGTES<br />
WISSEN Du musst <strong>für</strong> deine Hausarbeit<br />
recherchieren, aber brauchst<br />
dringend eine Pause von Büchern<br />
und Texten? Finde heraus, ob du<br />
aus einer Doku interessante Infos<br />
ziehen kannst. Da<strong>für</strong> kannst du die<br />
kostenlose und werbefreie App<br />
Featvre nutzen. Sie stellt die besten<br />
Beiträge aus 40 nationalen und<br />
internationalen Mediatheken in den<br />
Sparten Aktuelles, Wissen, Politik<br />
und Kultur sowie in klar strukturierten<br />
Unter kategorien zur Verfügung.<br />
www.featvre.com MENSA-JÄGER Dir<br />
knurrt der Magen – Mittagessen ist<br />
angesagt! Aber wo gibt es heute das<br />
leckerste Gericht? Die kostenlose<br />
<strong>audimax</strong>-App ›Mensa-Jäger‹ verrät's<br />
dir. Schau dir den aktuellen Speiseplan<br />
von rund 550 Mensen in ganz<br />
Deutschland an, speichere deine Lieblingskantinen<br />
ab, bewerte Gerichte<br />
und empfiehl sie deinen Freunden.<br />
www.mensa-jaeger.de ANKNIPSEN<br />
Wissenschaftler der Michigan State<br />
University gehen aufgrund von Tierversuchen<br />
davon aus, dass Arbeiten<br />
bei zu wenig Licht die Hirnleistung<br />
senkt. Schuld sei der Wachstumsfaktor<br />
BDNF, der bei zunehmender<br />
Dunkelheit abnehme. Auch wenn<br />
dieser Zusammenhang noch nicht<br />
endgültig <strong>für</strong> den Menschen bestätigt<br />
ist, solltest du beim Lernen vorsichtshalber<br />
das Licht anknipsen.<br />
WISSENSCHAFTSPREIS ABSAHNEN<br />
Ob Bachelor- oder Masterarbeit, Dissertation<br />
oder ein anderes wissenschaftliches<br />
Werk – der Bundesverband<br />
Alternative Investments (BAI)<br />
fördert exzellente wissenschaftliche<br />
Leistungen aus dem Bereich Alternativer<br />
Investments mit Preisgeldern<br />
in Höhe von insgesamt 10.000 Euro.<br />
Bewerbungen <strong>für</strong> den BAI-Wissenschaftspreis<br />
kannst du bis zum 28.<br />
Februar 2019 einreichen. Weitere<br />
Informationen findest du unter<br />
www.bvai.de.<br />
Nebenjobrakete<br />
VOGELZÄHLER<br />
Du bist draußen in der Natur, frische Luft weht dir um die<br />
Nase – und du liegst auf der Lauer. Deine Mission: Alle Vögel<br />
zählen, die sich in deiner Umgebung aufhalten oder über dich<br />
hinwegfliegen. Meist lautet die Aufgabenstellung, sich auf eine<br />
bestimmte Vogelart zu fokussieren. Je nachdem, wie verbreitet<br />
diese ist, hast du mal mehr, mal weniger zu tun. Mitbringen:<br />
Eine große Portion Geduld, ein ruhiges Auge mit ausgezeichnetem<br />
Sehvermögen und ausreichende Kenntnisse im Bereich<br />
Ornithologie. Außerdem solltest du nicht zu kälteempfindlich<br />
sein und gerne Zeit in der Natur verbringen – sonst kann der<br />
bezahlte Ausflug ins Grüne schnell ungemütlich werden. Gehalt<br />
& Arbeitsplatz: Als Vogelzähler verdienst du circa fünf Euro pro<br />
Stunde. Deine Einsatzorte liegen meist in Naturschutzparks<br />
und Vogelschutzgebieten. Mit deiner Bewerbung wendest du<br />
dich am besten direkt an Vereine <strong>für</strong> Tier- und Naturschutz.<br />
Aufreger des Monats<br />
PARTYVERBOT<br />
Auf dem Campus der Uni Augsburg hat es sich ausgefeiert: Die<br />
Unileitung duldet dort kaum noch Partys. Viele davon sind<br />
schon ersatzlos ausgefallen, etwa die Semester-Opening-Party<br />
der Studentenvertretung AStA und das Freiluftfest der Juristen<br />
im Sommer. Auch der traditionelle Juraball stand unter einem<br />
schlechten Stern und konnte nur stattfinden, weil sich die<br />
Jurafakultät eingesetzt und die Organisatoren der Fachschaft<br />
kräftig unterstützt hat. Die Gründe <strong>für</strong> das allgemeine Partyverbot<br />
lägen laut Uni-Pressestelle im abnehmenden Interesse<br />
an den Veranstaltungen und an organisatorischen Problemen<br />
bei vergangenen Events. Ob das Grund genug ist, um jeglichen<br />
Feierspaß vom Unigelände zu verbannen? Schließlich<br />
sollten Studierende diesen Ort doch nicht nur mit Lernen und<br />
Prüfungen verbinden. Hinzu kommt: Die Feiern stellen eine<br />
wichtige Einnahmequelle <strong>für</strong> die Studentenvertretungen dar.<br />
Text: Julia Wolf | Quelle: 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks | Foto: © chones, akino84, otsphoto/Fotolia<br />
58 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
KLICK<br />
KLICK<br />
HURRA!<br />
alles zum Thema „Richtig bewerben“<br />
gibt’s auf <strong>audimax</strong>.de/karriere<br />
Anregungen, Meinung, Ideen?<br />
Gerne deine Meinung an unsere Chefredaktion<br />
chefredaktion@<strong>audimax</strong>.de<br />
MEDIEN FÜR JUNGE ZIELGRUPPEN
STUDIENHILFE<br />
Prüfungsangst ist <strong>für</strong> viele Studierende ein<br />
relevantes Thema, auch wenn Stärke und<br />
Ausprägung dieser Angst stark variieren können.<br />
In vielen Fällen ist sie nicht nur emotional<br />
sehr belastend, sondern kann auch einen<br />
erfolgreichen Studienabschluss behindern.<br />
Wie können Betroffene am besten mit Prüfungsangst<br />
umgehen? Wie bereiten sie sich<br />
trotz Blockaden am effektivsten vor? Welche<br />
Strategien sind hilfreich? Mit Hilfe eines speziellen<br />
Trainingsprogramms ist es möglich,<br />
sich dieser Angst zu stellen und sie zu bewältigen.<br />
Du sollst lernen, deine Prüfungsangst<br />
zu verstehen und sie zu lenken, statt dich ihr<br />
hilflos ausgeliefert zu fühlen. Und so gehts.<br />
PRÜFUNGSANGST VERSTEHEN<br />
Mach dir zunächst bewusst: Angst ist ein<br />
wichtiges Gefühl, dass die Sinne schärft, damit<br />
wir in Gefahrensituationen angemessen<br />
reagieren können. In einer Prüfung wird<br />
unser Leben zwar nicht bedroht, dennoch<br />
kann sie Angst oder sogar Panik auslösen.<br />
Dies liegt daran, dass eine Prüfung direkt<br />
mit Erfolg oder Misserfolg im Studium verbunden<br />
ist. Das Bestehen einer Prüfung ist<br />
<strong>für</strong> den weiteren beruflichen Weg gegebenenfalls<br />
von enormer Bedeutung. Somit<br />
bist du natürlich angespannt, wenn du dich<br />
der Prüfung stellst. Es ist wichtig, dass du<br />
lernst, deine Prüfungsangst auf ein <strong>für</strong> dich<br />
zumutbares Maß zu reduzieren. Aufgeregt<br />
zu sein, ist in Ordnung, es ist der Situation<br />
zumeist angemessen. Aber vor Angst nicht<br />
konzentriert denken und handeln zu können,<br />
das macht Prüfungen zu scheinbar<br />
unüberwindbaren Hindernissen. Das muss<br />
nicht sein! Hilfreich ist, zu lernen, die Angst<br />
realistischer einzuordnen und trotz der bevorstehenden<br />
Prüfung gut <strong>für</strong> dich und deinen<br />
Selbstwert zu sorgen. Damit reduzierst<br />
du deine Prüfungsangst und kannst die Prüfungssituation<br />
besser bewältigen.<br />
SEI DER<br />
CHEF<br />
MIT DIESEN EXPERTENTIPPS GEHT ES<br />
DEINER PRÜFUNGSANGST AN DEN KRAGEN<br />
MACH DIR DEINE STÄRKEN UND<br />
VERGANGENE ERFOLGE BEWUSST. DA<br />
DURCH STÄRKST DU DEINEN SELBST<br />
WERT. SORGE GUT FÜR DICH, MACH<br />
PAUSEN. ENTSPANNUNGSTECHNIKEN<br />
WÄHREND DER VORBEREITUNGS<br />
PHASE KÖNNEN DIR GUT TUN UND<br />
ENTLASTUNG SCHAFFEN.<br />
DEINE EIGENE PRÜFUNGSANGSTGESCHICHTE<br />
Natürlich spielt bei dem Thema Angst eine<br />
wichtige Rolle, was wir persönlich im Laufe<br />
unseres Lebens dazu gelernt haben. Was hattest<br />
du <strong>für</strong> Erlebnisse mit Prüfungen und mit<br />
Angst im Allgemeinen? Wie wurde in deinem<br />
Umfeld mit diesen Themen umgegangen?<br />
Hattest du bereits sehr unangenehme<br />
Prüfungen? Notiere, was dir einfällt. Dinge<br />
zu Papier zu bringen, vereinfacht die Bear-<br />
Text: Irene Warnecke | Foto: © William Stitt / Unsplash<br />
60 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
STUDIENHILFE<br />
beitung und damit die Veränderung. Dann<br />
ein nächster Schritt: Welche Bewertungen,<br />
also welche Gedanken, zu den Themen<br />
Angst und Prüfung, die dich noch aus der<br />
Vergangenheit begleiten, möchtest du <strong>für</strong> die<br />
Zukunft verändern? Was möchtest du zukünftig<br />
denken? Wie möchtest du handeln?<br />
Um auf diese Fragen eine Antwort zu finden,<br />
kann es hilfreich sein, sich mit Freunden und<br />
Kommilitonen auszutauschen. Jeder Mensch<br />
bewertet aufgrund seiner individuellen Geschichte<br />
Prüfungen unterschiedlich. Vom<br />
Blickwinkel anderer kannst du <strong>für</strong> die Zukunft<br />
lernen.<br />
FRAGE DICH: WIE SIEHT DEINE<br />
INDIVIDUELLE REAKTION AUF<br />
PRÜFUNGEN AUS? BELEUCHTE<br />
SIE AUF DEN FOLGENDEN VIER<br />
EBENEN: WAS FÜHLST DU? WAS<br />
DENKST DU? WAS TUST DU?<br />
WIE REAGIERT DEIN KÖRPER?<br />
PRAKTISCHER UMGANG MIT DER ANGST<br />
Wenn du jetzt an eine Prüfung denkst, wirst du<br />
vermutlich Bilder von der Situation vor Augen<br />
haben. Bilder lösen viel schneller und intensiver<br />
Emotionen aus als bloße Gedanken. Einerseits<br />
erklärt dies, warum uns bereits Wochen vor der<br />
Prüfung die Angst im Nacken sitzt, anderseits<br />
beinhalten die Bilder auch eine große Chance:<br />
mit ihnen kannst du arbeiten. Der erste Schritt<br />
da<strong>für</strong> ist, sie wahrzunehmen und zu verstehen.<br />
Stell dir beim Vorbereiten deines Prüfungsstoffes<br />
ruhig einmal vor, wie die Prüfung idealerweise<br />
ablaufen könnte. Oft stellen Personen, die Angst<br />
vor Prüfungen haben, sich diese als viel unangenehmer<br />
vor, als realistisch wäre. Eine unangenehme<br />
Vorstellung erzeugt natürlich Angst.<br />
Wer mit dem üblichen Maß an Aufregung, aber<br />
ohne ausgeprägte Angst in Prüfungen geht, hat<br />
oft eine realistischere Vorstellung. Was bedeutet<br />
das <strong>für</strong> dich? Erlaube dir, deine Vorstellung<br />
von der Prüfung gedanklich so zu verändern,<br />
dass du mit einem besseren Gefühl daran<br />
denkst. Vielleicht hast du bereits Prüfungen erlebt,<br />
die angenehm verlaufen sind? Woher<br />
willst du wissen, dass diese Prüfung nicht auch<br />
problemloser abläuft als du es dir zunächst<br />
vorstellst? Wage ein Experiment, zumindest<br />
in deiner Vorstellung: Lass die Prüfung vor<br />
deinem inneren Auge so ablaufen, dass du sie<br />
gut bewältigen kannst, dich weniger <strong>für</strong>chtest.<br />
Diese Vorstellung kannst du wiederholen, zum<br />
Beispiel, wenn du während der Prüfungsvorbereitung<br />
von deiner Angst eingeholt wirst. Auch<br />
kurz vor der Prüfung ist es hilfreich, sich die<br />
neuen Bilder noch einmal vor Augen zu führen.<br />
Verändere zudem deine gedankliche Bewertung<br />
der Prüfungssituation. Es gibt keine Beweise da<strong>für</strong>,<br />
dass diese Prüfung schiefgeht. Sie kann auch<br />
erfolgreich verlaufen. Das Schlechteste zu denken,<br />
ist nicht hilfreich. Es bringt dich deinem Ziel<br />
nicht näher.<br />
Nimm dir ein Beispiel an deinen Kommilitonen,<br />
die das Ganze gelassener angehen können.<br />
Was denken sie? Oder was würdest du Freunden<br />
von dir raten, was sie denken sollten, wenn<br />
sie Angst vor Prüfungen haben?<br />
DIE PRÜFUNGSSITUATION MIT<br />
FREUNDEN ZU ÜBEN, IST ÜBRIGENS<br />
EINE WEITERE GUTE MÖGLICHKEIT<br />
ZUR VORBEREITUNG UND ANGST<br />
REDUKTION. SO KANNST DU MÖG<br />
LICHE STOLPERSTEINE BEREITS IM<br />
VORFELD AUS DEM WEG RÄUMEN.<br />
Viel Erfolg bei der nächsten Prüfung!<br />
SEI KEIN ANGSTHASE Du wünschst dir noch mehr Tipps,<br />
wie du deine Prüfungsangst bewältigen kannst? Dann kann<br />
dir der utb-Ratgeber ›Prüfungsangst bewältigen‹ von Irene<br />
Warnecke weiterhelfen. 9,99 Euro<br />
EINTRITT<br />
KOSTENFREI<br />
Messe-Kongress <strong>für</strong> Frauen<br />
• Über 100 Top-Unternehmen<br />
Vier-Augen-Gespräche mit Wunsch-<br />
Arbeitgebern: Anmeldung bis zum 25. April<br />
• „Karriere- und Leadership-Lounge“<br />
Potenzial-Check & Führungskompetenz,<br />
strategisches Karriere-Coaching und<br />
CV-Check<br />
• Karriere-Tools & Erfolgs-Strategien <strong>für</strong> Frauen<br />
Über 50 Vorträge, Workshops und<br />
Podiumsdiskussionen, Women-MINT-Slam<br />
& Speed-Mentoring.<br />
• Kongress-Schwerpunkt: „Lebensdesign“<br />
28. APRIL <strong>2018</strong> • 10:00-17:00 UHR<br />
FORUM MESSE FRANKFURT<br />
BACKSTAGE<br />
Sissi Perlinger<br />
Schauspielerin &<br />
Lebenskünstlerin<br />
www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 61<br />
backstage.womenandwork.de
INTERNATIONAL<br />
MADRID<br />
IM HERZEN<br />
MAJESTÄTISCHE GEBÄUDE,<br />
VERSTECKTE PARKS UND<br />
MAGISCHE LEBEN DIGKEIT.<br />
WER EINMAL IN MADRID<br />
GELEBT HAT, WIRD DIE<br />
STADT FÜR IMMER LIEBEN<br />
DAS ANDERSWO<br />
<strong>audimax</strong>-Serie<br />
Das Leben<br />
anderswo<br />
MADRID ist die Hauptstadt Spaniens, beherbergt<br />
rund 3,2 Millionen Einwohner und liegt<br />
genau in der Mitte des Landes. Seit jeher ist<br />
Madrid eine Stadt der Zuwanderer. Daher treffen<br />
dort Einflüsse aus Galizien, Andalusien und<br />
Asturien als auch aus lateinamerikanischen<br />
Ländern, Rumänien und Marokko aufeinander.<br />
Spaniens Hauptstadt kann mit einem bunten<br />
kulturellen Leben aufwarten, bietet eine große<br />
Vielfalt an Museen, Shoppingmöglichkeiten<br />
und ein unvergleichbares Nachtleben.<br />
Die belebte Plaza Mayor im Herzen Madrids ist komplett von vierstöckigen Gebäuden<br />
umgeben. Unter den Bogengängen befinden sich zahlreiche Bars und Restaurants.<br />
I<br />
n eine fremde Kultur eintauchen, den Alltag<br />
auf Spanisch meistern, das Leben an einem<br />
anderen Fleck dieser Erde hautnah kennenlernen<br />
– <strong>für</strong> mich stand schon früh fest, dass diese<br />
Erfahrung Teil meines Studiums werden sollte.<br />
Da ein Auslandsaufenthalt in meinem interkulturellen<br />
Studiengang International Cultural and<br />
Business Studies ohnehin Pflicht ist, verliefen die<br />
Vorbereitungen relativ unkompliziert. Ich reichte<br />
meine spanische Bewerbung mit Anschreiben<br />
und Lebenslauf beim Auslandsamt meiner Uni<br />
ein und erhielt einige Wochen später einen Studienplatz<br />
an meiner Wunschuniversität in Madrid.<br />
Meine weiteren Vorbereitungen vor dem Abflug<br />
ins Erasmussemester hielten sich in Grenzen. Ich<br />
wählte ein paar Kurse aus, die ich in Madrid gerne<br />
belegen wollte und klärte im Vorfeld ab, ob sie an<br />
meiner deutschen Uni anrechenbar waren.<br />
WIE ALLES BEGANN<br />
An einem der heißesten Tage des Jahres landete<br />
ich in der spanischen Hauptstadt. Selbst im<br />
dünnsten Sommerkleid war die Hitze kaum<br />
auszuhalten. Tagsüber war wenig los auf den<br />
Straßen. Erst als sich die Sonne senkte, kamen<br />
die Spanier aus ihren Häusern und belebten die<br />
Bars, Gassen und Plätze mit ihren ausgelassenen<br />
Konversationen. Es war so anders. Und es gefiel<br />
mir von der ersten Minute an. Ein WG-Zimmer<br />
wollte ich mir vor Ort suchen. Deshalb verbrachte<br />
ich die ersten paar Nächte in einem Hostel im<br />
Zentrum der Stadt. Schon an meinem zweiten<br />
Tag in Spanien hatte ich meinen Mietvertrag unterzeichnet<br />
– es war viel einfacher als gedacht.<br />
AM LIEBSTEN MITTENDRIN<br />
Von nun an wohnte ich mit sieben anderen Studenten<br />
im Herzen Madrids, unweit des Plaza Mayor.<br />
Mein Campus befand sich etwas außerhalb,<br />
mit der Metro brauchte ich circa eine Dreiviertelstunde.<br />
Obwohl ich es aus meiner deutschen<br />
Unistadt gewohnt war, fußläufig in fünfzehn<br />
Minuten im Vorlesungssaal zu sein, kam mir die<br />
Fahrtzeit schnell relativ kurz vor. Mir ein Zimmer<br />
im abgelegenen Viertel am Stadtrand zu suchen,<br />
um in der Nähe der Uni zu leben, kam <strong>für</strong><br />
mich nicht infrage. Ich wollte dort sein, wo das<br />
Leben pulsierte und alle Sehenswürdigkeiten,<br />
Bars, Restaurants, Diskotheken, Museen und<br />
Kulturzentren auf mich warteten.<br />
LEBEN LERNEN AUF SPANISCH<br />
Trotz des unglaublich großen Freizeitangebots<br />
bemühte ich mich, erfolgreich am Unileben teilzunehmen<br />
– schließlich wollte ich hier meine<br />
Spanischkenntnisse ausbauen, Neues lernen<br />
und Kontakte zu den einheimischen Studierenden<br />
knüpfen. In meinen Kursen fühlte ich mich<br />
schnell wohl. Die Dozenten waren sehr nett und<br />
nahmen Rücksicht darauf, dass das Spanisch der<br />
ausländischen Studierenden durchaus noch etwas<br />
holprig sein konnte. Meine madrilenischen<br />
Kommilitonen verhielten sich zwar anfangs<br />
noch zurückhaltend, aber freundlich – und die<br />
anderen Erasmusstudenten aus Deutschland,<br />
Österreich, Frankreich, Holland und Italien, die<br />
ich unter anderem aus dem Einführungssprachkurs<br />
kannte, waren aufgeschlossen, unternehmungslustig<br />
und vor allem bereit, das vielfältige<br />
und nie enden wollende Nachtleben in vollen<br />
Zügen auszukosten.<br />
KOMFORTZONE VERLASSEN<br />
Gerade weil Madrid vor Austauschstudenten<br />
aus aller Welt wimmelt, war es eine Herausforderung,<br />
sich darauf zu konzentrieren, Freundschaften<br />
mit Spaniern aufzubauen. Natürlich<br />
verbindet es, neu in der Stadt und an der Uni<br />
zu sein – und es ist mehr als verlockend, es sich<br />
beispielsweise in einer Gruppe aus Deutschen<br />
bequem zu machen. Ich wollte jedoch Spanisch<br />
sprechen und ganz viel Zeit mit Einheimischen<br />
verbringen. Deshalb setzte ich mich in meinen<br />
Unikursen bewusst weg von den Internationalen<br />
– und landete schließlich in Arbeitsgruppen<br />
mit Spaniern. Anfangs fiel es mir schwer, meine<br />
Komfortzone zu verlassen, mich von ersten<br />
Vertrauten aus dem Einführungssprachkurs<br />
zu distanzieren und mich allein neben fremden<br />
Grüppchen niederzulassen. Doch ich kann es<br />
nur jedem ans Herz legen. Denn bei mir hat es<br />
sich ausgezahlt: Aus Kommilitonen wurden mit<br />
der Zeit enge Freunde, die mir die spanische Lebensweise<br />
zeigten.<br />
EIN NEUES ZEITGEFÜHL<br />
Diese spanische Lebensart mit ihrem nach hinten<br />
verlagerten Tagesablauf war wohl auch da<strong>für</strong><br />
verantwortlich, dass sich die einzelnen Tage<br />
<strong>für</strong> mich viel länger anfühlten als in Deutschland.<br />
Der Morgen begann meist entspannt mit einem<br />
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INTERNATIONAL<br />
Das traditionelle<br />
Gericht Cocido Madrileño<br />
steht bei Julias madrilenischer<br />
Freundin zuhause<br />
auf dem Tisch.<br />
Café con Leche und einem kleinen süßen Gebäck.<br />
Viele meiner Kurse fingen erst mittags an,<br />
da<strong>für</strong> gingen die letzten aber auch bis 20 Uhr.<br />
Während diese späten Vorlesungen in Deutschland<br />
mit einem pünktlichen Abendessen korreliert<br />
hätten, blieb in Spanien noch massig Luft bis<br />
zum letzten Mahl des Tages. Es war völlig normal,<br />
sich noch um halb elf gemütlich zum Essen<br />
zusammenzusetzen. Die Gelassenheit hinsichtlich<br />
des Tagesablaufs übertrug sich schnell auch<br />
auf alle anderen Lebensbereiche.<br />
GANZ NAH DRAN<br />
Je tiefer ich in die Kultur eintauchte, desto besser<br />
konnte ich diese Gelassenheit und die Mentalität<br />
der Madrilenen erspüren. Ich ging zu<br />
Sprachaustausch-Treffen, unterhielt mich in<br />
Bars stundenlang mit neuen Bekannten, erledigte<br />
Gruppenarbeiten mit meinen einheimischen<br />
Kommilitonen und nahm an spanischsprachigen<br />
Museumsführungen teil. Mein Spanisch<br />
wurde immer fließender und ich glaubte zunehmend<br />
zu wissen, wie die Spanier ticken. Auch<br />
wenn ich meine eindrucksvollen Reisen durch<br />
das Land nie vergessen werde, war mein persönliches<br />
Highlight die Einladung zur Familie einer<br />
madrilenischen Freundin, die landestypisch <strong>für</strong><br />
mich aufkochte. Es gab Cocido Madrileño, ein<br />
köstliches traditionelles Gericht mit allen erdenklichen<br />
Arten von Fleisch, Suppennudeln,<br />
Kichererbsen und Gemüse. Wir quatschten ausgelassen<br />
auf Spanisch, lachten viel – und ich hatte<br />
das Gefühl, im echten Madrider Leben angekommen<br />
zu sein.<br />
DU KANNST ES SPÜREN<br />
Nach wenigen Monaten war ich so begeistert<br />
von meinem Aufenthalt, dass ich sogar noch um<br />
ein Semester verlängerte und insgesamt zehn<br />
Monate blieb. Je mehr Zeit ich in dieser wundervollen,<br />
aufregenden Stadt verbringen konnte,<br />
desto besser. Es ist schwer, in wenigen Worten zu<br />
beschreiben, was das besondere Lebensgefühl in<br />
Madrid ausmacht. Ist es die Offenheit der Menschen,<br />
das unerschöpfliche Freizeitangebot, die<br />
Magie der Parks? Vielleicht liegt es auch an den<br />
prachtvollen Gebäuden, den belebten Straßen<br />
und den zahlreichen heiteren Sonnenstunden.<br />
Jeder, der einmal in Spaniens Hauptstadt gelebt<br />
hat, wird das unbeschreibliche Feeling bestätigen<br />
können. Und wer die Chance dazu hat, sollte<br />
sie unbedingt am Schopfe packen. Es lohnt sich.<br />
Versprochen.<br />
JULIAS TIPPS<br />
UNVERGESSLICH Den Blick von der Dachterrasse<br />
des Círculo de Bellas Artes über Madrid<br />
schweifen lassen und dabei ein kühles Getränk<br />
genießen.<br />
DAS GEHT NUR HIER Morgens um halb<br />
fünf nach einer durchtanzten Nacht Churros<br />
con Chocolate in der Chocolatería San Ginés<br />
verspeisen.<br />
UNBED<strong>ING</strong>T PROBIEREN Eine köstliche<br />
Tapaskreation nach der nächsten. Mein Favorit:<br />
croquetas caseras. Schmecken immer.<br />
LIEBL<strong>ING</strong>SORT Die Plaza de la Paja ist eine<br />
Oase der Ruhe mitten im Zentrum von Madrid.<br />
Kleine Cafés laden zum Verweilen ein.<br />
TYPISCH Zur Begrüßung ein Küsschen links,<br />
eines rechts geben. Vor allem am beliebten<br />
Treffpunkt ›Puerta del Sol‹ ein gesellschaftliches<br />
Muss.<br />
GEHEIMTIPP Im Museo Sorolla impressionistische<br />
Malerei bewundern und durch das tolle,<br />
original eingerichtete Künstlerdomizil wandeln.<br />
Text: Julia Wolf | Fotos: Julia Wolf, Claudia Wolf, Jan-Thede Peters
Ins Leben startet heute <strong>für</strong> dich Eva. Was<br />
sie wirklich immer zum Schmunzeln bringt?<br />
Simon‘s Cat – einfach aus dem Leben gegriffen.<br />
eben<br />
11%<br />
der<br />
Deutschen machen mehrmals<br />
wöchentlich Sport. 15 Prozent betätigen<br />
sich mehr als einmal im Monat sportlich.<br />
Erinnern<br />
1.000 D<strong>ING</strong>E, DIE UNS IN SCHULE UND<br />
STUDIUM GENERVT HABEN.<br />
HEUTE: DAS MYSTERIUM LEHRERZIMMER<br />
Sehen, lesen, hören<br />
SAG MIR, WAS DU KAUFST<br />
UND ICH SAG DIR, WER DU<br />
BIST – JÖRN HÖPFNER Der<br />
Soziologe und Science Slammer<br />
verspricht mit seinem<br />
Titel einiges – und hält es<br />
nur bedingt. Er bietet ein<br />
unterhaltsames Buch, das<br />
verschiedene Milieus der<br />
Gesellschaft mit kleinen<br />
Anekdoten aus dem Supermarkt<br />
beschreibt – vom pastinakenkaufenden<br />
Liberalintellektuellen<br />
bis hin zum<br />
Milieu der Performer mit Artischoke und<br />
Hummer. Das Ganze ist an vielen Stellen<br />
unterhaltsam, erinnert an anderen aber<br />
sehr an ein soziologisches Sachbuch – was<br />
mich der Titel persönlich nicht erwarten<br />
ließ. Dennoch: interessant und lesenswert.<br />
DIE SICHERSTE ART ZU REI-<br />
SEN – WOLFGANG MÜLLER Der einstige<br />
Liedermacher bricht mit seinem sechsten<br />
Album zu neuen Ufern auf: die Gitarre –<br />
nicht mehr gezupft, sondern geschlagen;<br />
die Stimmung – fast sonnig, nicht mehr<br />
grau. Dennoch versprechen die elf Songs<br />
mehr als Gute-Laune-Hintergrundmusik,<br />
denn die Texte gehen tief –<br />
vom Träumen, Lieben, Sterben<br />
und der Frage nach der<br />
richtigen Art des Reisens in<br />
einer Welt des Hasses. Die<br />
Tracks gilt es aufmerksam<br />
zu hören, immer und immer<br />
wieder – sie bieten Platz<br />
<strong>für</strong> eigene Gedanken. Ab<br />
6. April erhältlich. DER<br />
FISCHER UND SEINE FRAU<br />
Veterinär Otto (Christian<br />
Ulmen), Modedesignerin Ida<br />
(Alexandra Maria Lara), ihr<br />
gemeinsames Kind und zwei Koi-Karpfen<br />
– glücklich in einer Ein-Zimmer-Wohnung.<br />
Dann merkt Ida, dass sie auf Karriere steht,<br />
Otto aber gar nicht, er beschäftigt sich lieber<br />
mit seinen Fischen. Es folgen der Umzug<br />
in eine Villa, die Entfremdung der beiden,<br />
Streit, Fremdgehen – alles, was dazu gehört,<br />
zu einer Beziehungskomödie. Am Ende<br />
sind sie wieder arm und merken, dass Geld<br />
nicht alles ist. Fazit: Platte Märchenverfilmung,<br />
die einen mit dem Gefühl zurücklässt,<br />
dass man manche Filme einfach nicht<br />
gesehen haben muss – auch wenn der beste<br />
Freund es einem weismacht.<br />
Es ist nur eine Tür, die den neugierigen Schüler<br />
von der Antwort auf diese eine Frage trennt,<br />
auf die alle Schüler eine Antwort suchen: Was<br />
passiert innerhalb der heiligen vier Wände des<br />
Lehrerzimmers, das stets durch eine verschlossene<br />
Tür gesichert wird? Wer so vor diesem Tor<br />
zur unbekannten Welt steht und auf die Kopie<br />
des Arbeitsblattes wartet, dem schwirren viele<br />
Gedanken durch den Kopf: Lehrer, die ihre Pädagogenmaske<br />
fallen lassen und ungehindert<br />
über Schüler lästern, schallend lachen, obwohl<br />
sie gar nicht im Keller sind, von der feuchtfröhlichen<br />
Party am Wochenende erzählen,<br />
sich lustige Handyvideos anschauen und dabei<br />
Junk Food essen. Und dann passiert es: Die<br />
Tür zum Leherzimmer öffnet sich einen Spalt,<br />
Herr Schmidt reicht das Arbeitsblatt heraus.<br />
Während der Schüler danach greift, versucht<br />
er über die Schulter des Lehrers hinweg einen<br />
Blick ins Innere zu werfen. Doch schon dreht<br />
sich Herr Schmidt um, die Tür schließt sich<br />
und allen Halsverrenkungen zum Trotz, kann<br />
er lediglich einen Blick auf die vertrocknete<br />
Zimmerpflanze erhaschen. Wieder eine Chance<br />
vertan, der Held der Klasse zu sein.<br />
Vergegenwärtigen<br />
»Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: die Hoffnung,<br />
der Schlaf und das Lachen.« IMMANUEL KANT (*1724 †1804), DEUTSCHER PHILOSOPH<br />
Text: Eva Ixmeier Quelle: VuMA Fotos: © Goldmann Verlag, <strong>audimax</strong> Medien, otsphoto / Fotolia | Illustration: Simon Tofield<br />
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WISSENSÜBERBLEIBSEL AUS DER REDAKTION<br />
Die Tage werden länger, die Sonne streichelt unsere Haut immer öfter mit<br />
wohlig warmen Strahlen und die Natur erwacht in bunter Blütenpracht.<br />
Der Frühling ist da.<br />
Der astronomische Frühlingsanfang wird durch die Tagundnachtgleiche<br />
festgelegt – also den Tag im Frühjahr, an dem es genau<br />
zwölf Stunden hell und zwölf Stunden dunkel ist.<br />
Botaniker sprechen vom phänologischen Frühlings anfang –<br />
also dem Blühbeginn der Pflanzenwelt.<br />
Die Pflanzen in Portugal, genauer gesagt in der Küstenstadt Faro,<br />
erstrahlen übrigens am frühesten in bunter Farbenpracht.<br />
Von dort wandert das phänologische Frühjahr dann täglich 30 bis 40 Kilometer in<br />
Richtung Südosten und trifft etwa Mitte April in Deutschland ein.<br />
Apropos Pflanzen: Weil sich ätherische Öle in warmer Luft deutlich besser verbreiten<br />
als bei eisiger Kälte, nehmen wir den Geruch der Natur im Frühling viel<br />
intensiver wahr. Die sogenannte Frühlingsluft gibt es also wirklich!<br />
Riechen hält unser Gehirn übrigens fit. Kein Wunder, immerhin empfängt<br />
es dabei kontinuierlich elektrische Signale von bis zu 350 Geruchsrezeptoren.<br />
Das ist ja besser als Gehirnjogging!<br />
Auf jegliche Art von Training dürften die Betroffenen der Frühjahrsmüdigkeit<br />
jedoch lieber verzichten wollen. Denn: Wärmere Temperaturen lassen die<br />
Gefäße weiter werden, der Blutdruck sinkt und Antriebslosigkeit<br />
macht sich breit.<br />
Aber: Trotz Frühjahrsmüdigkeit nimmt die Zahl der Morgenmuffel<br />
im Frühjahr um bis zu 50 Prozent ab. Denn unser Körper produziert weniger<br />
vom Schlafhormon Melantonin.<br />
Wusstest du, dass das Schlafhormon auch in Kirschen enthalten ist?<br />
Wer Probleme hat, nachts zur Ruhe zu finden, sollte also in die Küche<br />
schleichen und erstmal eine Schüssel davon verdrücken.<br />
Eine gute Gelegenheit, um sich dabei auch gleich im Kirschkernweitspucken<br />
zu üben. Der Welt rekord liegt übrigens bei 21,71 Metern.<br />
Im US-Bundesstaat Alabama sollten Männer allerdings nur üben, wenn sie<br />
unter sich sind. Denn dort ist es ihnen gesetzlich untersagt, in der<br />
Anwesenheit von Frauen auf den Boden zu spucken.<br />
Text: Viktoria Feifer, Julia Wolf | Foto: © ana_koto/Fotolia<br />
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LET‘S TALK<br />
ABOUT<br />
LIEBE 4.0<br />
RICHARD LEMKE ERZÄHLT, WIE<br />
SICH UNSER BEZIEHUNGS -LEBEN<br />
DURCH DIE NEUEN KOMMUNI-<br />
KATIONS-MÖGLICHKEITEN<br />
VERÄNDERT?<br />
Herr Lemke, wie kommunizieren Paare heute im<br />
Vergleich zu vor 20 Jahren? Empirische Aussagen<br />
über die Unterschiede in Häufigkeit und<br />
Umfang der Paarkommunikation können wir<br />
nicht treffen, da keine Vergleichsdaten von<br />
früher vorliegen – sie wurden damals gar nicht<br />
erhoben. Das muss ich ganz klar voranstellen.<br />
Dennoch ist es plausibel, dass sich die Kommunikation<br />
im Zuge der Digitalisierung mehr über<br />
den Tag verteilt hat. Ich schicke heute mal zwischendurch<br />
eine Nachricht zu Aspekten, wegen<br />
derer ich vor zwanzig Jahren nicht eben kurz<br />
zum Telefonhörer gegriffen hätte.<br />
Können Sie ein Beispiel nennen? ›Ich denke gerade<br />
an dich.‹ Oder auch etwas ganz Banales: ›Du,<br />
vor mir an der Kasse steht eine Frau, die sieht genauso<br />
aus wie deine Schwester.‹ Ganz typische<br />
Inhalte solcher subtilen Kurznachrichten, die<br />
durch die modernen Möglichkeiten viel häufiger<br />
geworden sind, basieren auf gemeinsam geteiltem<br />
Wissen. Das kann durchaus positiv sein. Es<br />
gibt aber auch Paare, die darüber klagen, dass der<br />
andere das Handy nutzt, wenn sie gemeinsam<br />
Zeit verbringen. Diese beiden Aspekte zeigen<br />
Fluch und Segen dieser Kommunikation sehr gut.<br />
Wie verändert sich die Art der Kommunikation?<br />
Sie wird flüchtiger. Dinge, die mir einfallen,<br />
kann ich ohne große Anrede und Umschweife<br />
schnell meinem Partner schreiben. Daneben lädt<br />
die digitale Kommunikation auch zu sexuellen<br />
Spielereien ein, die im telefonischen Gespräch so<br />
nicht vorkämen – oder die Hürde größer wäre.<br />
Woran liegt das? In der schriftlichen Kommunikation<br />
sind wir enthemmter als am Telefon<br />
oder erst recht im persönlichen Gespräch. Das<br />
hat viel mit Blickkontakt zu tun, der häufig etwas<br />
sehr Prüfendes hat. Schriftlich kann ich<br />
Dinge anders formulieren, genauer überlegen<br />
und keiner merkt mir mein Nervositätslevel<br />
an. Am Telefon könnte dagegen plötzlich meine<br />
Stimme zittern. Die geschriebene Nachricht<br />
lädt einfach eher dazu ein, Häppchen erotischer<br />
Gedanken zu formulieren. Zum Beispiel: ›Ich<br />
kann mich in der Vorlesung gerade gar nicht<br />
konzentrieren, weil ich dauernd an gestern<br />
»DIE DIGITALE<br />
KOMMUNIKATION LÄDT<br />
AUCH ZU SEXUELLEN<br />
SPIELEREIEN EIN.«<br />
Abend denken muss.‹ Das hat etwas sehr Verbindendes.<br />
Diese Art der Kommunikation hat<br />
es vorher nicht gegeben. Natürlich nutzen das<br />
nicht alle Paare, das ist Typsache.<br />
Verbessern flüchtige Nachrichten die Qualität<br />
der Beziehung? Auch das ist typabhängig. Für<br />
viele sind sie im Alltag extrem stabilisierend:<br />
die Gewissheit, dass der andere an mich denkt.<br />
Für unsichere Bindungstypen bietet die flüchtige<br />
Kommunikation aber auch riesiges Sprengstoffpotenzial.<br />
Denn Menschen, die ohnehin zu<br />
Unsicherheiten hinsichtlich der Stabilität ihrer<br />
Beziehung neigen, projizieren diese auch in die<br />
digitale Kommunikation hinein: ›Der hat meine<br />
Nachricht schon seit über drei Stunden gelesen<br />
und antwortet mir nicht.‹ Es entstehen massive<br />
Kränkungsszenarien anhand winziger Hin-<br />
weisreize. Das kann <strong>für</strong> eine Beziehung einen<br />
Stressor darstellen, der nicht durch die Kommunikationsform<br />
entsteht, aber sich in ihr äußert.<br />
Wie lautet denn der Königsweg in Sachen Paarkommunikation?<br />
Den gibt es nicht. Aber wenn<br />
ich merke, dass mir etwas nicht bekommt, sollte<br />
ich es lassen. Jede Person, jeder Bindungstyp,<br />
muss <strong>für</strong> sich ein guttuendes Kommunikationslevel<br />
in der Partnerschaft finden – und sich<br />
dabei von empfundenen Verpflichtungen, wie<br />
einem täglichen Telefonat in der Fernbeziehung,<br />
unter Umständen verabschieden.<br />
Kommunikation ist heute auf vielen Wegen möglich.<br />
Welche Apps werden am meisten genutzt?<br />
Messenger-Dienste wie Whatsapp sind in Partnerschaften<br />
mit Abstand das wichtigste Kommunikationsmittel.<br />
Bei Paaren, die sich gerne<br />
erotisierende Bilder schicken, spielt auch Snapchat<br />
eine Rolle. Hier zählt das Gefühl, dass die<br />
Daten nicht auf Dauer auf Handy-Festplatten<br />
verewigt sind. Daneben werden Audionachrichten<br />
unglaublich viel genutzt. Sie nehmen einen<br />
Zwischenstatus ein: Der Empfänger kann die<br />
Stimme des anderen hören und doch den Zeitpunkt<br />
da<strong>für</strong> frei wählen. Sprachnachrichten<br />
scheinen nicht nur praktisch zu sein, sondern<br />
auch eine besondere Erlebensqualität zu liefern.<br />
Dennoch birgt die oft flüchtige digitale Kommunikation<br />
auch Risiken. Genau. Zum Beispiel, dass<br />
Menschen ihre Grundkonflikte wie Eifersucht<br />
in fehlende Hinweisreize hineinprojizieren.<br />
So bietet die bloße Antwort ›Ok‹ viel Raum <strong>für</strong><br />
Spekulationen und Missverständnisse.<br />
Wäre ein Tipp, ausführlicher zu antworten?<br />
Nein, der Tipp ist: An dem Punkt, an dem ich<br />
unsicher werde, die Kommunikationsform zu<br />
wechseln. Und etwa im Telefonat die missverständliche<br />
Nachricht anzusprechen.<br />
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LIEBE & KOMMUNIKATION 4.0<br />
FAKTENTICKER 4.0<br />
Pascal Thiel hat im Rahmen seines Studiums der Kommunikationswissenschaft und Medienforschung<br />
an der Universität Hohenheim ein Forschungsprojekt durchgeführt. Seine Mission:<br />
Herausfinden, wie verschiedene Bindungstypen die WhatsApp-Nutzung in der Beziehung<br />
beeinflussen. Erkenntnisse und Wissenswertes in Kurzfassung<br />
Schauen wir uns nun den Beginn einer Beziehung<br />
an, Stichwort Onlinedating. Welche Plattformen<br />
werden hier am meisten genutzt? Es gibt auch<br />
dazu ganz wenige objektive Daten, da die meisten<br />
von Datingunternehmen selbst gewonnen<br />
werden. Es lässt sich jedoch vermuten, dass in<br />
den letzten Jahren in der Altersgruppe der jüngeren<br />
Erwachsenen Tinder zum erfolgreichsten<br />
Datingportal wurde. Selbst Menschen, denen<br />
Onlinedating bis dato zu absurd war, haben<br />
durch den Tinder-Hype die App zumindest aus<br />
Neugier installiert.<br />
Woran liegt das? An der Einfachheit. Und am<br />
richtigen Zeitpunkt. Onlinedating hatte das<br />
Stigma der Verrückten und Übriggebliebenen<br />
verloren. Das interessante Feature des Hin- und<br />
Herwischens und die unkomplizierte Verknüpfung<br />
mit dem Facebook-Konto brachten ideale<br />
Bedingungen. Außerdem war Tinder anfangs<br />
motivfrei und ergebnisoffen – und nicht wie<br />
klassische Apps mit Sehnsucht wie ›Sich endlich<br />
verlieben‹ überfrachtet.<br />
EINFACHER, INTUITIVER, BILLIGER 1998 kam gerade das Nokia 5110 auf den<br />
Markt, das erste massentaugliche Handy. Damit konnten wir telefonieren<br />
und SMS verschicken – ohne ausreichende Flat wurde das schnell ganz<br />
schön teuer. Mit Facebook, WhatsApp & Co. auf dem Smartphone kommunizieren<br />
wir heute ganz anders. BEZEICHNEND Vor 20 Jahren haben Paare<br />
Dinge daher nur dann per SMS geklärt, wenn sie gerade absolut dringend<br />
waren, heute gibt es schon den Begriff der ›WhatsApp-Beziehung‹. ACHTUNG,<br />
EIFERSUCHT Untersuchungen haben gezeigt, dass Social Media-Netzwerke je<br />
nach Stabilität einer Beziehung Eifersucht begünstigen können. CHECK AND<br />
RESPOND Wenn ein Partner unverzügliche Antworten erwartet, der andere<br />
jedoch nur sporadisch seine Nachrichten checkt, kann das schnell zum<br />
Problem werden und die Zufriedenheit in der Beziehung beeinflussen.<br />
TYPFRAGE Liebespartner mit der Angst, ihren Partner zu verlieren, nutzen<br />
WhatsApp verstärkt, um sich der Liebe ihres Partners zu versichern. Personen<br />
mit einem besonderen Bedürfnis nach einer emotionalen Bindung<br />
verwenden WhatsApp dagegen, um Liebesbotschaften zu versenden und<br />
Nähe herzustellen. PHUBB<strong>ING</strong> Dieses Kofferwort aus phone (Telefon) und<br />
snubbing (brüskieren) beschreibt die Beschäftigung mit dem Handy in Gesellschaft<br />
anderer.<br />
Interview und Text: Julia Wolf | Foto: Johanna Möller<br />
Wie sollte ich vorgehen, wenn ich einen Onlinedating-Partner<br />
näher kennenlernen möchte? Hier<strong>für</strong><br />
gibt es eine ganz einfache Regel: So früh wie<br />
möglich real treffen. Das liegt wieder an den fehlenden<br />
Hinweisreizen. Auch wenn ich mir Bilder<br />
des Datingpartners ansehen kann, verbleiben<br />
Lücken wie die Stimme und der Geruch des anderen.<br />
Wir tendieren dazu, diese schwarzen Flecken<br />
unbewusst aufzufüllen – und dann von der<br />
realen Person enttäuscht zu sein. Je kürzer also<br />
die Online-Zeit vor dem ersten Treffen, desto positiver<br />
der Eindruck und der Erfolg des Ganzen.<br />
Richard Lemke ist Kommunikationswissenschaftler am Institut<br />
<strong>für</strong> Publizistik an der Uni Mainz. In der Forschung beschäftigt<br />
er sich schwerpunktmäßig mit der Frage, wie und warum das<br />
Internet unsere Sexualität und unser Liebesleben verändert.<br />
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67
KULTUR<br />
KULTUR IST MEHR ALS THEATER UND MUSEUM:<br />
LIES REIN INS AUDIMAX-KULTUR-ALLERLEI UND MERK DIR DIE HIGHLIGHTS <strong>2018</strong><br />
MUSIK, MOV<br />
DAS SOLLTEST DU WISSEN –<br />
TESTE DEIN KUTUR-ALLGEMEINWISSEN<br />
VERBINDE URLAUB UND KULTUR:<br />
HIGHLIGHTS <strong>2018</strong> IN EUROPA, DIE SICH LOHNEN<br />
1. ZU WELCHER LITERATURGATTUNG GEHÖRT DAS<br />
QUIZ<br />
NIBELUNGENLIED?<br />
A. Drama<br />
B. Versepos<br />
C. Lyrik<br />
2. UNTER WELCHEM PAPST WURDE DER GREGORIANISCHE<br />
KALENDER E<strong>ING</strong>EFÜHRT?<br />
A. Gregor XIII. (1572 - 1585)<br />
B. Gregor der I. (540 - 604)<br />
C. Gregor X. (1210 - 1276)<br />
PRAGER FOLKLORETAGE<br />
WAS Das größte Amateur-Folklore-Festival<br />
Mitteleuropas bringt Trachten-, Tanz-, Gesangund<br />
Musikgruppen zusammen – unter anderem<br />
zu Open Air-Veranstaltungen in der Stadt. Der<br />
Höhepunkt: Wenn am letzten Tag des Festivals<br />
alle Ensembles durch die Straßen der Prager<br />
Altstadt ziehen.<br />
WANN 19. - 22. Juli <strong>2018</strong><br />
LOHNT SICH FÜR … Liebhaber bunter Kleidung, schöner<br />
Tänze, guter Stimmung und der Tradition.<br />
3. WELCHER KÜNSTLER MALTE NICHT UM 1500?<br />
A. Raffael<br />
B. Michelangelo<br />
C. Rembrandt<br />
4. WELCHER SCHRIFTSTELLER G<strong>ING</strong> WÄHREND DES DRITTEN<br />
REICHS NICHT INS EXIL?<br />
A. Erich Kästner<br />
B. Kurt Tucholsky<br />
C. Bertolt Brecht<br />
5. WELCHES MUSICAL STAMMT NICHT VON ANDREW LLOYD<br />
WEBBER?<br />
A. Jesus Christ Superstar<br />
B. West Side Story<br />
C. Evita<br />
6. ZU WELCHEM BAUSTIL GEHÖREN DIE MIT RUNDBÖGEN<br />
VERSEHENEN KIRCHEN DES MITTELALTERS?<br />
A. Romanik<br />
B. Gotik<br />
C. Renaissance<br />
7. WOLFGANG AMADEUS MOZART KOMPONIERTE<br />
41 SINFONIEN UND VIELE ANDERE WERKE.<br />
WIE ALT WURDE ER?<br />
A. 35 Jahre und 10 Monate<br />
B. fast auf den Tag genau 41 Jahre<br />
C. vermutlich 44 – das genaue Todesdatum ist<br />
unbekannt<br />
LÖSUNG: 1 B, 2 A, 3 C, 4 A, 5 B, 6 A, 7 A<br />
HOPE TO NOPE<br />
WAS Die Ausstellung ›Hope to Nope‹ zeigt im<br />
Design Museum in London, wie Grafikdesign<br />
und Technologie in den letzten zehn Jahren eine<br />
entscheidende Rolle bei der Kommunikation<br />
politischer Botschaften auf den Straßen hatten.<br />
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68 | www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker
KULTUR<br />
2007<br />
IE, MALEREI<br />
WIR HABEN UNS DIE HÖHEPUNKTE UND BESTSELLER DER LETZTEN ZEHN JAHRE<br />
IN SACHEN FILM, BUCH, MUSIK ANGESCHAUT. ET VOILÀ<br />
2007<br />
›HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES‹ von<br />
Joanne K. Rowling verkaufte sich in Deutschland<br />
am besten. Es handelte sich um den siebten und<br />
letzten Band der legendären Zauberer-Saga.<br />
›EIN STERN, DER DEINEN NAMEN TRÄGT‹ von DJ Ötzi<br />
& Nik P. ging 2007 als erfolgreichste Single in<br />
Deutschland und Österreich durch die Decke –<br />
komponiert wurde der Schlager allerdings schon<br />
1998 von Nik P.<br />
2008<br />
Charlotte Roches erstes Buch ›FEUCHTGEBIETE‹<br />
wurde zum Jahresbestseller. Der Roman erregte<br />
besonders viel Aufsehen, weil die Autorin<br />
darin sehr offen und direkt mit Sexualität,<br />
Ekel und dem eigenen Körper umgeht.<br />
›KEINOHRHASEN‹ von und mit Til Schweiger und<br />
Nora Tschirner war der deutsche Filmhit des<br />
Jahres 2008. Ein Jahr später folgte bereits die<br />
Fortsetzung des Liebeskomödie: Zweiohrküken.<br />
2009<br />
Die Realverfilmung ›WICKIE UND DIE STARKEN MÄN-<br />
NER‹ wurde als erfolgreichster deutscher Film<br />
gefeiert. Regisseur war Michael ›Bully‹ Herbig.<br />
Lady Gaga sang sich mit ›POKER FACE‹ auf Platz<br />
eins der deutschen Single-Charts. Das Lied<br />
brachte ihr den internationalen Durchbruch,<br />
die Spitze der Charts in zahlreichen Ländern<br />
und den Grammy in der Kategorie Best Dance<br />
Recording.<br />
2010<br />
›HARRY POTTER UND DIE HEILIGTÜMER DES TODES, TEIL 1‹<br />
war der meistgesehene Film des Jahres. Der<br />
letzte Band der Harry Potter-Reihe war der<br />
einzige, der auf zwei Kinofilme aufgeteilt wurde.<br />
›GEBOREN UM ZU LEBEN‹ der Band Unheilig war die<br />
meistverkaufte Single im Jahr 2010. Der Tod<br />
eines Freundes hat den Sänger dazu inspiriert,<br />
den berührenden Song zu schreiben.<br />
2014<br />
›HONIG IM KOPF‹ von Til Schweiger begeisterte die<br />
Zuschauer am meisten. In der Tragikomödie begleitet<br />
Enkeltochter Emma ihren demenzkranken<br />
Großvater auf seiner Reise nach Venedig.<br />
Helene Fischers ›ATEMLOS DURCH DIE NACHT‹<br />
erreichte die Spitze der deutschen Single-Charts.<br />
Mit über 215 Millionen Abrufen ist Fischer aktuell<br />
die meistgestreamte deutsche Künstlerin.<br />
2013<br />
›SCREAM & SHOUT‹ von will.i.am feat. Britney<br />
Spears landete die Nummer-eins-Single<br />
in Deutschland. Für den Hit arbeiteten die<br />
beiden schon das zweite Mal zusammen. Ihr<br />
erstes gemeinsames Lied war ›Big Fat Bass‹.<br />
Die Komödie ›FACK JU GÖHTE!‹ mit Elyas M'Barek<br />
und Karoline Herfurth war der erfolgreichste<br />
Film des Jahres. Später folgten noch zwei Fortsetzungen.<br />
2012<br />
Beliebtestes Sachbuch war ›DIE KUNST DES KLA-<br />
REN DENKENS‹ von Ralf Dobelli. Es erklärt den<br />
Lesern, wie sie typische Denkfehler vermeiden<br />
können.<br />
Die erfolgreichste deutsche Produktion war<br />
in diesem Jahr ›TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER‹ mit<br />
Josefine Preuß und Elyas M'Barek – eine Spielfilmadaption<br />
der gleichnamigen ARD-Serie<br />
über das deutsch-türkische Zusammenleben.<br />
2011<br />
Die ›STEVE JOBS‹-Biographie von Walter Isaacson<br />
war Jahresbestseller in der Kategorie Sachbuch.<br />
Der Apple-Chef und revolutionäre Entwickler<br />
erlag im selben Jahr seinem Krebsleiden.<br />
Deutschland hörte am liebsten ›ON THE FLOOR‹ von<br />
Jennifer Lopez und dem Rapper Pitbull. Die offizielle<br />
Premiere fand im Rahmen der 68. Golden<br />
Globe Awards in Los Angeles statt.<br />
2015<br />
Der Bestsellerroman ›ALTES LAND‹ von Dörte<br />
Hansen erzählt vom Leben auf dem Land<br />
im Süden von Hamburg, wo Alteingesessene<br />
und Zugezogene aufeinandertreffen.<br />
Die Single ›ASTRONAUT‹ von Sido Feat. Andreas<br />
Bourani war in Deutschland am populärsten.<br />
Die Message: Einem Astronaut wird klar, wie viel<br />
Krieg und Elend es auf der Welt gibt und worum<br />
es uns Menschen eigentlich gehen sollte.<br />
2016<br />
›HARRY POTTER UND DAS VERWUNSCHENE KIND‹, ein<br />
Theaterstück von Jack Thorne, das auf einer<br />
Geschichte von J.K. Rowling, John Tiffany und<br />
Jack Thorne basiert, wurde zum Jahresbestseller<br />
in Deutschland.<br />
Erfolgreichster deutscher Film war ›WILLKOMMEN<br />
BEI DEN HARTMANNS‹, der die aktuelle Flüchtlingsthematik<br />
humorvoll beleuchtet.<br />
2017<br />
Der Sommerhit ›DESPACITO‹ des Puerto-Ricaners<br />
Luis Fonsi feat. Daddy Yankee kam weltweit 30<br />
Mal unter die Top Ten und 22 mal auf Platz eins<br />
der Single-Charts – auch in Deutschland.<br />
Der Roman ›DIE GESCHICHTE DER BIENEN‹ von Maja<br />
Lunde zeigt aus verschiedenen Perspektiven, wie<br />
die Welt aussehen würde, wenn es keine Bienen<br />
mehr gäbe, und war Jahresbestseller 2017.<br />
2017<br />
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hat, sollte in Kunst investieren. Zum<br />
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Der Künstler hält seine<br />
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haben, der literarisch mitreden<br />
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Waagerecht 1 Bei ihm gehört Aufs-Kreuz-Legen zum Trainingsalltag 11 Veranstaltergruppe (Abk.) 13 Tragen<br />
Sie hier doch mal erneut alternativ ein! 14 Steht gewissermaßen zwischen dem DFB und der FIFA 15 Bringt<br />
bisweilen Farbe in den grauen Liturgiealltag 16 Man braucht schon ein Adlerauge, um ihn im Adler zu sehen 18<br />
Was fliegt denn da durch die Alufolie? 20 Seine Zukunftsversion könnte lauten: »Wenn ich groß bin, will ich ein<br />
Brot sein« 22 Sorgt <strong>für</strong> Schärfe auf Knopfdruck (Abk.) 23 Deutet hier endlich auf Mehrere hin, diese nachbarliche<br />
Präposition 24 Sprichwörtlich das Ergebnis der Faulheit 26 Das wird bei der Kniebeuge wie beim Klimmzug<br />
strapaziert 27 Ihm fehlt zum Zeitmesser mittig das Wasserstoffzeichen 28 Säte reichlich Zwietracht im kleinen<br />
gallischen Dorf 30 Suppenzutat – wenn nicht gerade aus Schokolade 32 Paradebeispiel, wie das Internet Leute<br />
in Bewegung bringt 35 Hilft dem Berg- wie dem Seemann 37 Was sind, im weitesten Sinne, Unmusikalische? 38<br />
Steht zoologisch immer <strong>für</strong> Entwicklungsfähiges<br />
Senkrecht 1 Wenn sie sich nähert, ist oft von einer Front die Rede 2 Gekürztes Zeugnis aus Arabien 3 Wer<br />
bat um Wasser, weil sie wegen Liebeskummer in Flammen stand? (Vorn.) 4 Von dieser Millionenstadt sind es nur<br />
rund 40 km zur Elbe 5 Stand nicht <strong>für</strong> jede, aber eine ganze Menge Holz 6 Sie versteht nicht jedermann/ das<br />
weiß längst auch Herr Böhmermann 7 Seiner Feststellung folgt bisweilen ein Verfahren 8 Relikt aus wahrhaft<br />
eisigen Zeiten 9 Wie geht’s auf dem Lande zu? 10 Fast diabolisch, diese bergmännischen Niveauangaben 11<br />
Welches Adjektiv passt überhaupt nicht zum Catenaccio? 12 Was führt so mancher rechtsrheinische Richter im<br />
Schilde? 16 Brexit-unabhängig: denkbarer Grund, wenn Briten schwanken 17 Er war nicht schneller als der Hase,<br />
aber pfiffiger 19 Ohne Strom steht <strong>für</strong> ihn Ohm 21 Mitunter Teedosen zierender Adelstitel 25 Was ist und was<br />
hört man des Öfteren beim Soundcheck? 26 Weil’s günstiger ist, kaufen Clevere 23 waager. was? 29 Das Kennzeichen<br />
klingt nach Lachen und ist zwischen Bremen und Lübeck häufiger zu beobachten 31 Der Sohn Gottes, wie<br />
ihn Andersgläubige nennen 33 Seine Maler waren Kinder (Abk.) 34 Kurz <strong>für</strong> die Klasse der Besten – jedenfalls<br />
hierzulande 36 Welche Person wiederholt sich in Biedermeierzimmern?<br />
TRAIN your BRain<br />
Ein Gründer erarbeitet einen<br />
Businessplan <strong>für</strong> den Kauf und<br />
Verkauf von Orangen. Er geht<br />
davon aus, dass er in weniger<br />
als einem halben Jahr Millionär<br />
sein wird, wenn er die Orangen<br />
<strong>für</strong> 3 Euro das Kilo kauft und<br />
<strong>für</strong> 1 Euro verkauft. Wie ist das<br />
möglich?<br />
7<br />
4<br />
Viele werden annehmen, dass der<br />
Gründer durch den Verkauf unter<br />
Einkaufspreis Marktanteile gewinnen<br />
kann, um dadurch zu einem<br />
späteren Zeitpunkt mehr Profite<br />
zu erzielen. Dabei werden aber zusätzliche<br />
Annahmen gemacht. Die<br />
beste Lösung ist, davon auszugehen,<br />
dass der Gründer durch dieses<br />
Geschäft Geld verlieren wird.<br />
Ist er also nach einem halben Jahr<br />
Millionär, muss er als Milliardär<br />
angefangen haben.<br />
Illustration © annzabella/Fotolia | Foto: Hersteller | Rästel: SeHer<br />
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Scrabble dazu auf, mit bis zu vier Mitspielern<br />
aus chemischen Elementen Wörter zu<br />
bilden. Und wem doch mal kein Wort einfallen<br />
sollte, der kann auch Moleküle legen. Besondere<br />
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Herausgeber: Oliver Bialas<br />
REDAKTION Fon: 0911. 23 77 9-24 und -22 (Online) Mail: leserbriefe@au di max.de<br />
Heftentwicklung und Redaktionskonzeption: Barbara Martin<br />
Chefredaktion: Eva Ixmeier (V.i.S.d.P.)<br />
Redaktion: Julia Wolf, Viktoria Feifer, Sabine Storch<br />
Redaktionelle Mitarbeit: Irene Warnecke, Petra Herr, Florian Vollmers, Kaja<br />
Godart, Katja Edelmann<br />
Gestaltung: Janina Rüsseler, Viktoria Schiffler<br />
Titelbild: christopher-burns/unsplash<br />
Druck: Jungfer Druckerei & Verlag GmbH, Herzberg am Harz<br />
Vertrieb: Dipl.-Kfm. Joachim Bärtl, Fon: 09 11. 23 77 9-23<br />
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Vorlesungszeit und ist politisch unabhängig. Wir drucken, zertifiziert mit dem<br />
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Verbreitete Auflage laut IVW 04/17: 61.000 Expl., ISSN 1863-2866<br />
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Branche:<br />
Bauindustrie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Verkehrswegebau<br />
beziehungsweise<br />
Hoch- und Ingenieurbau<br />
AUGUST STORCK KG<br />
Paulinenweg 12<br />
33790 Halle (Westf.)<br />
www.storck.de/karriere<br />
Kontakt:<br />
Personalabteilung<br />
Johannes Beck<br />
Fon: 05201-12 8088<br />
Branche:<br />
Konsumgüter / Süßwaren<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Storck Gruppe gehört heute<br />
mit vielen bekannten Marken zu<br />
den zehn größten Süßwarenherstellern<br />
der Welt.<br />
Siehe Anzeige Seite 57 Siehe Anzeige Seite 37 Siehe Anzeige Seite 13<br />
Rheinmetall Group<br />
Rheinmetall Platz 1<br />
40476 Düsseldorf<br />
www.rheinmetall.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Ansprechpartner in jeder Stellenanzeige.<br />
Recruiting Center.<br />
career@rheinmetall.com<br />
Branche:<br />
Automobilzuliefer-, Verteidigungsund<br />
Sicherheitsindustrie<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die börsennotierte Rheinmetall<br />
Group ist der international<br />
erfolgreiche Technologiekonzern<br />
<strong>für</strong> Mobilität und Sicherheit.<br />
Rheinmetall Automotive bietet<br />
Lösungen <strong>für</strong> Emissionsreduktion,<br />
Elektrifi zierung des Antriebsstrangs<br />
und elektrische Antriebe.<br />
Rheinmetall Defence ist als führendes<br />
europäisches Systemhaus<br />
<strong>für</strong> Verteidigungstechnik ein zuverlässiger<br />
Partner der Streitkräft e.<br />
KARL STORZ GmbH<br />
& Co. KG<br />
Mittelstraße 8<br />
78532 Tuttlingen<br />
www.karlstorz.com<br />
Kontakt:<br />
Alexandra Fabiano<br />
alexandra.fabiano@karlstorz.com<br />
Fon: 07461 / 708 6607<br />
Branche: Medizintechnik<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Wir sind ein international führender<br />
Hersteller von hochwertigen<br />
Spezialprodukten der Medizintechnik.<br />
An unserem Hauptsitz in<br />
Tuttlingen sowie in mehreren Produktionsstätten,<br />
Vertriebs- und<br />
Servicegesellschaften beschäftigen<br />
wir weltweit in über 40 Ländern<br />
mehr als 7.000 Mitarbeiter.<br />
DFS Deutsche<br />
Flugsicherung GmbH<br />
Am DFS Campus 4<br />
63225 Langen<br />
www.karriere.dfs.de<br />
Kontakt:<br />
Team Bewerbermanagement<br />
Recruitment & Selection<br />
Fon: 06103-707-5155<br />
lotsenausbildung@dfs.de<br />
Branche:<br />
Luftverkehr<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Flugsicherung<br />
Dürr AG<br />
Carl-Benz-Straße 34<br />
74321 Bietigheim-Bissingen<br />
www.durr.com/karriere<br />
Kontakt:<br />
Silke Becker<br />
Fon: 07142 78-1313<br />
hrmarketing@durr.com<br />
Branche:<br />
Maschinen- und Anlagenbau<br />
Produkte/Dienstleistungen:<br />
Die Dürr-Gruppe ist Weltmarktführer<br />
in der Lackier-, Umwelt-,<br />
Auswucht- und Holzbearbeitungstechnik.<br />
Mit rund 15.000<br />
Mitarbeitern ist der Dürr Konzern<br />
an 86 Standorten in 28 Ländern<br />
und damit in allen wichtigen<br />
Märkten bei seinen Kunden weltweit<br />
präsent.<br />
Siehe Anzeige Seite 02<br />
INSERENTENVERZEICHNIS 4.<strong>2018</strong><br />
Mit dem QR-Code wirst du direkt verlinkt zum jeweiligen Unternehmensprofil im Career-Center auf www.<strong>audimax</strong>.de<br />
Siehe Anzeige Seite 19 Siehe Anzeige Seite 15<br />
Siehe Anzeige Seite 05<br />
| www.<strong>audimax</strong>.de – Die Jobbörse <strong>für</strong> Akademiker | 73
<strong>audimax</strong><br />
MUT ZUR LÜCKE<br />
beweist<br />
Sonja Gerhardt<br />
Fotos: Natascha Zivadinovic, © victor zastolskiy / Fotolia<br />
Sonja Gerhardt, am 2. April 1989 in Berlin geboren, ist eine erfolgreiche Schauspielerin, die unter<br />
anderem <strong>für</strong> ›Honigfrauen‹, ›Deutschland 86‹ und ›Türkisch <strong>für</strong> Anfänger – der Film‹ vor der Kamera stand. 2016 wurde Sonja<br />
als beste deutsche Schauspielerin <strong>für</strong> den Bambi nominiert. Ein Jahr später räumte sie den Deutschen Fernsehpreis als beste<br />
Schauspielerin <strong>für</strong> ›Ku'damm 56‹ und ›Jack The Ripper‹ ab. Seit 22. Februar ist die 28-Jährige im Horrorfilm ›Heilstätten‹ in den<br />
Kinos zu sehen. Und auch der nächste Film mit Sonja ist schon in der Mache: Die Komödie ›Kalte Füße‹ mit Kinostart Anfang<br />
2019. Mut zur Lücke beweist das nächste Mal: Frederick Lau<br />
Und im<br />
nächsten <strong>audimax</strong>?<br />
• Abdancen: Musik & Festivals<br />
• Karriere machen im Handel<br />
• Durchstarten in Vertrieb & Sales<br />
Wann?<br />
Ab 06.04.<strong>2018</strong><br />
an deiner Hochschule!<br />
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