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Chronik_Kleingartenverband_Muenchen

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GRÜNDUNGSGESCHICHTE<br />

Die Gründungsgeschichte des<br />

<strong>Kleingartenverband</strong>es München e. V.<br />

Nach Beginn des Ersten Weltkrieges im August 1914<br />

erkannte man sehr schnell, dass die Versorgung der<br />

Bevölkerung mit Obst und Gemüse durch die nun sehr<br />

eingeschränkte Einfuhr von Nahrungsmitteln schwierig<br />

werden würde. Deshalb wurden ab dem Frühjahr 1915<br />

große Anstrengungen unternommen, allen verfügbaren<br />

Boden zum Anbau von Gemüsen und Kartoffeln zu verwenden.<br />

Die „Vereinigung für private Kriegshilfe München<br />

Nord-West e.V.“, die sich unter ihrem Vorsitzenden, dem<br />

Oberlehrer Karl Freytag, zu einem bedeutenden sozialen<br />

Faktor in München entwickelt hatte, übernahm die Aufgabe,<br />

die Schaffung von sogenannten „Kriegsgärten“ in<br />

München zu organisieren und finanziell zu unterstützen.<br />

Am 17. März 1915 veranstaltete die „Kriegshilfe“ eine sehr<br />

gut besuchte Versammlung für Interessenten in der Gaststätte<br />

„Jagdschlössl“ am Rotkreuzplatz. Dabei wurden<br />

die Planungen zur Schaffung von Kriegsgärten vorgestellt<br />

und von den Anwesenden sehr beifällig aufgenommen.<br />

Es gelang in der Folge, die unentgeltliche Überlassung<br />

von Anbauland zu organisieren und die erforderlichen<br />

Geldmittel (30.000 Mark für die ersten drei Anbauflächen)<br />

bereit zu stellen.<br />

Die Stadt München stellte 250.000 qm Boden zur Verfügung<br />

und die Zahl der Pächter stieg von 9 im März<br />

1915 auf 1.900 bis zum Ende des Jahres 1915. Durch<br />

eine straffe Organisation wurde die Parzellierung der<br />

Anbauflächen, die Verteilung der einzelnen Gärten, die<br />

Herstellung von Wasserleitungen und Zäunen und die<br />

Beschaffung von Saatgut besorgt.<br />

In den (Kriegs-)Jahren 1916 und 1917 kamen weitere<br />

Anbauflächen hinzu, so dass allein im Münchner Nordwesten<br />

schließlich 7 Anbauflächen mit fast 500.000 qm<br />

Gartenfläche zur Verfügung standen. Karl Freytag hatte<br />

die einzelnen Anbauflächen chronologisch nach ihrem<br />

Entstehungsdatum durchnummeriert und sie „Anbaufläche<br />

I, Anbaufläche II usw. genannt. Diese Nummerierung<br />

gilt bis heute, d.h. der Kleingartenverein Nordwest I war<br />

die erste Kriegsgärtenanlage, die im Jahr 1915 entstand.<br />

Die folgenden 6 Gartenanlagen, die bis zum Ende des<br />

Jahres 1917 entstanden, erhielten demgemäß die Be-<br />

14 100 JAHRE KLEINGARTENVERBAND MÜNCHEN E.V.

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