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Château de Meysembourg | Meysembourg | Larochette
de ces masures“. 9 Von Heddesdorff entsiedelte diese Häuser wie auch jene am Fuße
des Schlosses (OHG). 10 Nur wenige Jahre später verkaufte er an Prosper Ludwig von
Arenberg. Zu dem Beitz gehörten neben Ländereien und Höfen wie dem Weyderter
Hof 11 auf dem Schloss 30 Pferde, 87 Kühe und Stiere sowie eine Schmiede 12 . Sein
Sohn, Prinz Karl von Arenberg, kaufte Ländereien Richtung Angelsberg 13 und ließ
den landwirtschaftlichen Betrieb ausbauen. Um 1870 14 ließ er das Schloss im Stile des
Historismus anpassen und einen bis heute bestehenden Landschaftspark mit Wegesystem,
Bepflanzung und Spiegelweiher anlegen (AUT). 15 1884 erteilte Arenberg, der
mit seiner Familie das Schloss überwiegend als Sommerresidenz nutzte, dem Staatsarchitekten
Charles Arendt den Auftrag, die gotische Schlosskapelle zu restaurieren
(AIW). 16 Es folgten bis in die 1930er Jahre eine Reihe kleinerer Maßnahmen 17 sowie
der Einbau sanitärer Anlagen in den 1970er Jahren durch die damaligen Besitzer, die
Familie Spiegelburg.
Das Hauptgebäude des Schlosses wurde laut Gründungsstein im Jahr 1717 von
Christophe von Arnould und Meysembourg fertiggestellt und ist seitdem in seiner
Struktur erhalten (AUT, SEL). Als die Anlage 1843 verkauft wurde (Abb. 3), bestand
der Bau aus einer regelmäßigen, fünfachsigen Fassade zum Hof und vier Achsen
nach Osten zum Tal (Abb. 6). 18 Nach Norden lag eine schmalere Struktur mit zwei Achsen
sowie ein vorspringender, mehreckiger Turm an seiner östlichen Ecke, der die
Traufhöhe des Gebäudes nicht überragte. 19 Mit den Baumaßnahmen um 1870, die bis
heute das äußere Erscheinungsbild des Schlosses bestimmen (AUT, SEL, ENT), wurde
der bestehende Turm um ein wehrhaft anmutendes Geschoss erhöht und ein
Treppenturm auf der anderen Ecke ähnlich ergänzt. Bestehende Doppelfenster aus
(6) Grundrissschema, 1843
Ewen (vermutlich), Plan général
du château de Meysenbourg,
[Lageplan und Grundriss als
Anlage zum Kaufvertrag], Kopie
im Besitz von Marc Schoellen, o.
O., 1843.
9 L‘Évêque de la Basse-Moûturie 1844, S. 285.
10 Vgl. Anonym, ‚Schloss Meysembourg und Umgebung’, in: Tageblatt, 29. August 1944, o. S.. Hatte Meysembourg
1847 noch 209 Einwohner, war der Ort 1858 auf 34 Personen geschrumpft, vgl. Brief zur Klärung der
Besitzverhältnisse, vom 15. September 1858, Archiv Gemeinde Larochette, Ordner 1820–1876. Ein weiterer
Grund für die Verkleinerung des Ortes ist in der Schließung des Hüttenwerks 1850 zu suchen, vgl. Schoellen
2003.
11 Luxemburger Wort, 23. Juli 1881, Rubrik Inland , o. S..
12 Wächter an der Sauer, 30. April 1851, Rubrik Bekanntmachung, o. S..
13 Majerus, ‚Die Geschichte der Pfarrei u. Herrschaft Mersch’, in: Luxemburger Wort, 25. Januar 1900.
14 Angaben variieren, gegebenenfalls erfolgte der Umbau auch erst nach der Restaurierung der Kapelle. Der
Schlossumbau wird allgemein Charles Arendt zu geschrieben.
15 Zum Landschaftspark siehe Schoellen 2003.
16 Obermosel-Zeitung, 31. Mai 1884, Rubrik Großherzogtum und Nachbarschaft, o, S..
17 Vgl. etwa die Prägungen der inzwischen ausgetauschten Dachbleche auf den Wirtschaftsgebäuden. Gespräch
mit Herrn Daniel Giorgetti, Septfontaines, 26. Oktober 2016.
18 Ewen (vermutlich), Plan général du château de Meysenbourg, [Lageplan und Grundriss als Anlage zum Kaufvertrag],
Kopie im Besitz von HLG, o. O., 1843.
19 Ebd. Ob diese unregelmäßige Struktur als Annex eines ansonsten strengen Baukörpers auf eine Substanz vor
1711 zurückzuführen ist, müsste durch die Bauforschung geklärt werden.
Nationale Inventarisierung | 357