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03/2018

Fritz + Fränzi

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Wie erkenne ich<br />

Fake News?<br />

Kritisch sein, hinterfragen!<br />

Drastische Bilder und aufdringliche<br />

Schlagzeilen erzeugen Emotionen, ziehen<br />

in ihren Bann. Sie können aber ein erster<br />

Hinweis für unseriöse Nachrichten sein.<br />

Generell gilt: kritisch sein und hinterfragen!<br />

Inhaltlicher Gegencheck<br />

Teile der Schlagzeile kopieren und bei<br />

Google suchen. Wer berichtet noch über<br />

das Thema? Und wenn ja, in welcher Form?<br />

Ein nahezu gleicher Wortlaut deutet oftmals<br />

auf unreflektiert geteilte Fake News hin.<br />

Quellen bewerten<br />

Wer hat den Artikel geschrieben? Steht dort<br />

der Name des Verfassers? Wenn ja, dann<br />

den Namen googeln. Was publiziert der<br />

Verfasser sonst? Für welche Medien? Wenn<br />

der Verfasser anonym ist oder die Website,<br />

auf der die Meldung steht, dann ist dies ein<br />

erstes Anzeichen für Fake News.<br />

Bilder prüfen<br />

www.tineye.com oder images.google.com<br />

kann man das Foto eines Artikels hochladen<br />

und im Internet suchen. Auf diese Weise<br />

lässt sich überprüfen, ob das Bild eventuell<br />

aus einem völlig anderen Zusammenhang<br />

stammt.<br />

Meldefunktionen nutzen<br />

Einige soziale Medien bieten für Fake<br />

News und ungeeignete Inhalte<br />

Meldefunktionen an. Davon Gebrauch<br />

machen, wenn Verdacht auf einen<br />

unseriösen Inhalt besteht.<br />

Mit Vorsicht teilen<br />

Jeder kann dazu beitragen, dass sich Fake<br />

News im Internet und der realen Welt<br />

nicht verbreiten. Deshalb kritisch sein und<br />

genau hinterfragen, ob man einen Inhalt<br />

in sozialen Medien teilt. Sich bei geteilten<br />

Inhalten von Facebook-«Freunden» zudem<br />

immer fragen: Wem kann man trauen?<br />

Wer nachfragt, findet bald<br />

heraus, welche sozialen Kanäle<br />

seriös sind.<br />

>>> immer mehr solcher fragwürdiger<br />

Inhalte angezeigt. Dies kann<br />

zu einem völlig verzerrten Weltbild<br />

führen und anfällig machen für einfache<br />

Antworten auf komplexe Probleme<br />

und Populismus.<br />

Lösungsansätze<br />

Um dem Problem der Fake News<br />

beizukommen, müssten die etablierten<br />

Medienhäuser in den sozialen<br />

Medien noch aktiver werden und<br />

noch mehr qualitativ hochwertige<br />

und auf jüngere Zielgruppen zugeschnittene<br />

Inhalte veröffentlichen.<br />

Bei den News-Deprivierten, und hier<br />

insbesondere bei den jüngeren,<br />

besteht weniger Vertrauen gegenüber<br />

den etablierten Medien. Da<br />

gerade in den sozialen Medien das<br />

Potenzial für die direkte Kommunikation<br />

hoch ist, sollten etablierte<br />

Medien dort den Dialog suchen und<br />

Vertrauen aufbauen.<br />

Ein anderer Lösungsansatz ist die<br />

viel zitierte Medienkompetenz.<br />

«Nur mit einem kritischen Geist, der<br />

nötigen Portion Skepsis und einem<br />

regelmässigen Vergleichen von<br />

unterschiedlichen Informationsquellen<br />

entgeht man der Gefahr, auf<br />

Fake News hereinzufallen», erläutert<br />

Konrad Weber.<br />

Vor allem die Eltern und die<br />

Schule sind gefragt: Sie müssen den<br />

Kindern und Jugendlichen die<br />

Fähigkeit mit auf den Weg geben,<br />

die neuen Medien sachkundig und<br />

kritisch zu nutzen. In den Schulen<br />

hat sich diesbezüglich einiges getan.<br />

Dort steht nicht mehr nur der praktische<br />

Mediengebrauch im Mittelpunkt,<br />

sondern auch die Medienreflexion,<br />

die über potenzielle<br />

negative Aspekte aufklärt. Mittlerweile<br />

thematisieren Schulen im<br />

Rahmen des Lehrplans 21 fast flächendeckend<br />

die Gefahren durch<br />

soziale Medien. Überwiegend<br />

geschieht dies durch externe Fachleute,<br />

beispielsweise Vereine, die<br />

Schweizer Kinder- und Familienstiftung<br />

Pro Juventute sowie die Polizei.<br />

Abseits des richtigen Gebrauchs<br />

der sozialen Medien gibt es einen<br />

anderen zentralen Punkt. «Mir<br />

scheint es besonders wichtig, ein<br />

Wissensnetzwerk aufzubauen, also<br />

nicht bestimmte Informationstechniken,<br />

sondern Beziehungen in den<br />

Vordergrund zu rücken», sagt Philippe<br />

Wampfler, Lehrer und Experte<br />

für neue Me dien. Er empfiehlt,<br />

direkt Fragen zu stellen.<br />

Eine Stärke der sozialen Medien<br />

ist, dass man sich direkt an die Verfasser<br />

eines Beitrags wenden und<br />

nachhaken kann, wenn man skeptisch<br />

ist oder etwas nicht versteht.<br />

Wer kommuniziert und nachfragt,<br />

der findet bald heraus, welche sozialen<br />

Kanäle seriös sind. «Heute ist<br />

es entscheidend, zu wissen, wem<br />

man vertrauen kann.» Das gilt insbesondere<br />

für Inhalte bei Facebook,<br />

Twitter und Co.<br />

>>><br />

Stephan Petersen<br />

ist studierter Historiker und freier Journalist.<br />

Zu seinen Themen gehören unter anderem<br />

Videospiele und Familie. Er ist Vater zweier<br />

Kinder im Alter von sieben und elf Jahren.<br />

66 März <strong>2018</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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