03/2018
Fritz + Fränzi
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3 FRAGEN<br />
Mehr Hirn<br />
Im Laufe der Jugend wird die Hirnrinde<br />
dünner und das Volumen des<br />
Nervengewebes nimmt ab. Gleichzeitig<br />
verbessern sich die kognitiven<br />
Fähigkeiten. Wie kann das sein? Ein<br />
Team von der University of Pennsylvania<br />
in Philadelphia bietet nun eine<br />
mögliche Erklärung: Die Neurowissenschaftler<br />
konnten mit Hilfe<br />
von Hirnscans bei mehr als 1000<br />
Teilnehmern im Alter zwischen 8<br />
und 23 Jahren belegen, dass das<br />
Hirn volumen zwar tatsächlich<br />
abnimmt. Die graue Masse der<br />
Grosshirnrinde wird dadurch jedoch<br />
dichter – ihre äusseren Schichten<br />
enthalten neuronale Netzwerke, die<br />
unter anderem für höhere geistige<br />
Funktionen verantwortlich sind.<br />
an Simon Weiss, Aktionsleiter der Kampagne time:out,<br />
Blaues Kreuz Schweiz<br />
«Es dauert, bis sich das Hirn umprogrammiert»<br />
Störende Gewohnheiten hat jeder von uns. Mit der Aktion time:out fordert<br />
das Blaue Kreuz uns heraus, für einige Wochen auf die eine oder andere<br />
von ihnen zu verzichten – der eigenen Gesundheit und Fitness zuliebe.<br />
Aktionsleiter Simon Weiss sagt, dass sich gerade die Fastenzeit dafür<br />
bestens eignet.<br />
Interview: Evelin Hartmann<br />
Herr Weiss, auf was kann ich während meiner Teilnahme an der<br />
Kampagne time:out verzichten?<br />
Auf alles, was Sie möchten: Süssigkeiten, Zigaretten, Alkohol, Ihr Smartphone<br />
... Aber Sie sollten sich auf ein bis zwei Gewohnheiten beschränken.<br />
Wichtig ist ausserdem, dass Sie sich nicht zu hohe Ziele setzen und sich<br />
vier bis sechs Wochen Zeit nehmen für den Verzicht. Man weiss, dass es<br />
21 bis 40 Tage dauert, bis sich das Gehirn umprogrammiert hat.<br />
Wie funktioniert die Teilnahme?<br />
Auf unserer Homepage können Teilnehmer ein Formular ausfüllen, in dem<br />
sie unter anderem festlegen, worauf sie verzichten wollen. Dieser<br />
(unverbindliche) Vertrag macht das Durchhalten leichter. Ebenso finden<br />
Sie dort Tipps, die Sie unterstützen. So ist es beispielsweise leichter, sich<br />
etwas zu zweit oder in der Gruppe vorzunehmen. Wer mitmacht, nimmt<br />
zudem an einem Wettbewerb teil.<br />
Worauf wird am meisten verzichtet?<br />
Zwei Drittel der Teilnehmer verzichten auf Süssigkeiten. Übrigens: Der<br />
überwiegende Teil der Teilnehmenden ist weiblich, 40 Prozent sind<br />
zwischen 10 und 16 Jahre und 25 Prozent zwischen 17 und 30 Jahre alt.<br />
An diese junge Zielgruppe richtet sich die Aktion auch hauptsächlich.<br />
www.timeoutschweiz.ch<br />
39,6 % der Schweizer Schülerinnen und Schüler<br />
sind mit ihrem Leben «sehr zufrieden».<br />
Im Durchschnitt der OECD-Länder sind lediglich<br />
34,1 % sehr zufrieden. Unzufrieden zeigten<br />
sich in der Schweiz 7,4 %. Im Durchschnitt der<br />
OECD-Länder sind es 11,8 %.<br />
(Quelle: www.tagesanzeiger.ch,<br />
Beitrag: «Schweizer Schüler sind wenig ehrgeizig, aber zufrieden»)<br />
Raus ins echte Leben<br />
Jugendliche, die Sport treiben, nach<br />
draussen gehen und direkt mit<br />
Menschen interagieren, sind<br />
glücklicher als Teeanger, die ihre<br />
Zeit mit dem Smartphone oder in<br />
sozialen Medien verbringen, sagt<br />
eine Studie der San Diego State University. Die Forscher<br />
haben Daten von mehr als 1 Million US-Teenagern ausgewertet<br />
und sehen einen Zusammenhang zwischen Nutzungsdauer und<br />
Glücklichkeit: Die zufriedensten Teenager nutzen digitale Medien<br />
demnach eine Stunde am Tag, mit steigender Nutzung steigt<br />
die Unzufriedenheit stetig. Studienleiterin Jean M. Twenge<br />
empfiehlt, das Smartphone und digitale Medien nicht mehr als<br />
zwei Stunden am Tag zu nutzen – ein Ratschlag, der auch für<br />
Erwachsene nützlich sein könnte.<br />
6 März <strong>2018</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi