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03/2018

Fritz + Fränzi

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Monatsinterview<br />

>>> Was würden Sie sagen: Abteilung «Wachstum und Entwicklung»<br />

Rolle als Vater vereinbar, als es die<br />

Haben Sie ein Leben geführt, das<br />

Ihren Begabungen entspricht, das gut<br />

zu ihnen passt?<br />

Mal mehr, mal weniger. In ständiger<br />

Übereinstimmung mit seiner<br />

Umwelt zu leben, ist gar nicht möglich.<br />

am Kinderspital Zürich, da<br />

wollte nie einer hin. Das war mein<br />

Glück. Ich hatte einen Chef, der an<br />

mich glaubte und mich unterstütze.<br />

Tätigkeit eines Chirurgen gewesen<br />

wäre.<br />

Also haben Sie auch privat das<br />

passende Leben geführt.<br />

Ich konnte oft von zu Hause aus<br />

arbeiten und war somit für meine<br />

Ich verstehe das Fit-Prinzip<br />

«Ich bin der festen<br />

drei Töchter präsent. Was den meisten<br />

Vätern verwehrt blieb. Leider<br />

auch nicht als Ziel, sondern als Weg.<br />

Die Lebenssituationen, in die man Überzeugung, haben sich die Lebensbedingungen<br />

gerät, sind immer wieder anders,<br />

dass wir unsere<br />

für die Familien seitdem überhaupt<br />

man muss sich immer wieder neu<br />

nicht verbessert, im Gegenteil: Sie<br />

anpassen. Was mich persönlich am Gesellschaft sind schlechter geworden.<br />

stärksten zur Anpassung gezwungen<br />

Womit wir wieder beim Fehler im<br />

radikal überdenken<br />

hat, war meine massiv beeinträchtigte<br />

Gesundheit.<br />

sollten.»<br />

Auch, wenn es manche Leser ver-<br />

System wären.<br />

Anfang der 70er-Jahre erkrankten Sie<br />

schwer, verloren das Gehör auf dem<br />

rechten Ohr, litten ständig unter<br />

Schwindel und sonstigen gesundheitlichen<br />

Problemen.<br />

Damit war mein Berufswunsch,<br />

Kinderchirurg zu werden, passé.<br />

Durch Zufall kam ich 1974 auf die<br />

Ich konnte 30 Jahre lang über die<br />

kindliche Entwicklung forschen und<br />

eine Poliklinik für Kinder mit Entwicklungs-<br />

und Verhaltensauffälligkeiten<br />

aufbauen. Ausserdem war<br />

diese Position viel besser mit meiner<br />

schrecken wird: Ich bin der festen<br />

Überzeugung, dass wir unsere<br />

Gesellschaft radikal überdenken<br />

sollten.<br />

Was heisst das in Bezug auf Familienthemen?<br />

Es bräuchte endlich eine treibende<br />

politische Kraft, die die Gesellschaft<br />

Remo Largos<br />

Bücher (z. B.<br />

«Schülerjahre»)<br />

zählen zu den<br />

Klassikern der<br />

Erziehungsliteratur.<br />

Zur Person<br />

Remo Largo, 1943 in<br />

Winterthur geboren, studierte<br />

Medizin und Entwicklungspädiatrie.<br />

Von 1978 bis<br />

zur Pensionierung leitete er<br />

die Abteilung «Wachstum<br />

und Entwicklung» am<br />

Universitäts-Kinderspital<br />

Zürich. Die Longitudinalstudien,<br />

die er leitet, zählen<br />

zu den umfassendsten<br />

Studien in der weltweiten<br />

Entwicklungsforschung.<br />

38 März <strong>2018</strong> Das Schweizer ElternMagazin Fritz+Fränzi

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