03_2018_news

27.02.2018 Aufrufe

InformatIonen für aktIve 17. Jahrgang · Nummer 3 3. März 2018 www.verdi-news.de ver.dI vereInte dIenstleIstungsgewerkschaft A58247 Gemeinsam stark betriebsratswahlen – In Betrieben und Unternehmen werden Interessenvertretungen gewählt Bundesweit werden in diesemFrühjahr in Betrieben die DICH Wahlurnen aufgestellt. Nochbiszum 31. Mai werden neue Betriebsräte gewählt. Der DGB geht von Wahlen in 28 000 Betrieben aus, sprich von insgesamt rund 180 000 Mandaten. Nach Berechnungen des DGB lag die Wahlbeteiligung vor vier Jahren höher als bei allen anderen Wahlen in der Republik. Allein im Organisationsbereichvonver.di,derIGMetall,der IG BCE und der NGG beteiligten sich 76,9 Prozent der Wahlberechtigen, im Vergleich dazu waren es bei der Bundestagswahl im Herbst vergangenenJahres76,2Prozent.Daszeigt die Bedeutung dieser betrieblichen Wahlen. Deutlich wird die Bedeutung aber auch an den Dingen, die die betrieblichen Interessenvertretungen durchsetzen. Langfristig sind diese Betriebe nach einer Untersuchung desLeibniz-InstitutsfürWirtschaftsforschunginHalleproduktiver.Aber auch die Beschäftigten profitieren von der Mitbestimmung: mehr Urlaub, mehr Investitionen in Ausbildung, mehr Regelungen für eine verbesserte Vereinbarkeit von FamilieundBeruf–umnurdreiPunkte zunennen.SiewählendieVertretung ihrer Interessen bei den jetzt anstehenden Wahlen. frauentag Verlässliche Verbündete 8. März steht im Zeichenvon 100 Jahren Frauenwahlrecht seite 2 studie Ausgeliefert sein Abstiegsängste bis weit in die Mittel- und Oberschicht seite 3 „Für uns“ lautet daher auch das ver.di-Motto für die diesjährigen Betriebsratswahlen. Daher lohnt es sich um so mehr, zur Wahl zu gehen undauchKolleg/innenzumotivieren, ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu machen. Denn eine hohe Wahlbeteiligungzeugtauchvondemstarken Rückhalt unter den Beschäftigten, denderjetztzuwählendeBetriebsrat genießt. besser durchsetzen real Ausstieg aus Zukunftstarifvertrag? Beschäftigte sollen für Managementfehler zahlen seite 4 br-arbeit Wunsch nach Sicherheit Viel erreicht bei der Parfümerie Douglas seite 5 Dabeiistesegal,obessichumeinen kleinen Betrieb mit gerade einmal mehralsfünfMitarbeiter/innenhandeltodereinenGroßbetriebmittausenden Beschäftigten. Überall arbeitenFrauenundMännermitihren spezifischen Problemen, die einen starken Betriebsrat brauchen, um ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber besser durchsetzen zu können. InvielenBetriebenausdemver.di- Organisationsbereich treten Listen undKandidat/innenmitver.di-Bezug an.SiekönnenaufdieUnterstützung einergroßenOrganisationvertrauen. Für sie gibt es Schulungsangebote der verschiedenen ver.di-Bildungsträger, gleich, ob sie zum ersten Mal in ihr Amt gewählt worden sind oder als „alte Hasen“ ihr Wissen aktuellhaltenwollten.Abersiekönnen bei ihrer täglichen Arbeit auf die Unterstützung der ver.di-Sekretär/innen vor Ort zählen. „Gemeinsam stark, gemeinsam ein starker Betrieb“, sagt ver.di-Bundesvorstandsmitglied Gabriele Gröschl- Bahr. Stark für alle Beschäftigten. Dafür lohnt sich die Teilnahme an dieser Wahl. Heike Langenberg http://br-wahl.verdi.de bericht Zahl der Verfahren rückläufig Bilanz 2017 bei BAG und BSG seite 6 62er-aktion Halber Beitrag – volle Leistung ver.di Kempten hat Mitglieder angerufen und überrascht seite 7 e i n g e w i n n e r . . . ... der Steuerreform des US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump ist der Investor Warren Buffett. Den Löwenanteil des Nettogewinns seines Konzerns verdankt er der drastischen Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent. Laut „Spiegel Online“ konnte der überzeugte Demokrat und als Trump-Gegner bekannte Unternehmer damit den Gewinn im Vergleich zum Vorjahr verfünffachen – und das, obwohl seine Geschäfte im vergangenen Jahr eigentlich schlechter gelaufen seien als im Vorjahr. 2015 lebten übrigens rund 43 Millionen Amerikaner/innen in Armut, 12,3 Prozent der Bevölkerung. Ihnen wird nicht dadurch geholfen, dass der Staat auf Einnahmen verzichtet, damit Millionäre und Milliardäre wie Buffett von der Steuerreform profitieren und noch reicher werden. hla Zum Schluss „Die Bürgerversicherung wird zum Schluss kommen, das ist ganz klar. Der Druck der Bevölkerung in diese Richtung ist enorm.“ Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach in der Tageszeitung „Die Welt“ zur Bürgerversicherung

InformatIonen für aktIve<br />

17. Jahrgang · Nummer 3<br />

3. März <strong>2018</strong><br />

www.verdi-<strong>news</strong>.de<br />

ver.dI vereInte<br />

dIenstleIstungsgewerkschaft<br />

A58247<br />

Gemeinsam stark<br />

betriebsratswahlen – In Betrieben und Unternehmen werden Interessenvertretungen gewählt<br />

Bundesweit<br />

werden in<br />

diesemFrühjahr<br />

in Betrieben<br />

die<br />

DICH<br />

Wahlurnen<br />

aufgestellt.<br />

Nochbiszum<br />

31. Mai werden<br />

neue Betriebsräte gewählt. Der<br />

DGB geht von Wahlen in 28 000 Betrieben<br />

aus, sprich von insgesamt<br />

rund 180 000 Mandaten. Nach Berechnungen<br />

des DGB lag die Wahlbeteiligung<br />

vor vier Jahren höher<br />

als bei allen anderen Wahlen in der<br />

Republik. Allein im Organisationsbereichvonver.di,derIGMetall,der<br />

IG BCE und der NGG beteiligten sich<br />

76,9 Prozent der Wahlberechtigen,<br />

im Vergleich dazu waren es bei der<br />

Bundestagswahl im Herbst vergangenenJahres76,2Prozent.Daszeigt<br />

die Bedeutung dieser betrieblichen<br />

Wahlen.<br />

Deutlich wird die Bedeutung aber<br />

auch an den Dingen, die die betrieblichen<br />

Interessenvertretungen<br />

durchsetzen. Langfristig sind diese<br />

Betriebe nach einer Untersuchung<br />

desLeibniz-InstitutsfürWirtschaftsforschunginHalleproduktiver.Aber<br />

auch die Beschäftigten profitieren<br />

von der Mitbestimmung: mehr Urlaub,<br />

mehr Investitionen in Ausbildung,<br />

mehr Regelungen für eine<br />

verbesserte Vereinbarkeit von FamilieundBeruf–umnurdreiPunkte<br />

zunennen.SiewählendieVertretung<br />

ihrer Interessen bei den jetzt anstehenden<br />

Wahlen.<br />

frauentag<br />

Verlässliche<br />

Verbündete<br />

8. März steht<br />

im Zeichenvon<br />

100 Jahren<br />

Frauenwahlrecht<br />

seite 2<br />

studie<br />

Ausgeliefert<br />

sein<br />

Abstiegsängste<br />

bis weit in<br />

die Mittel- und<br />

Oberschicht<br />

seite 3<br />

„Für uns“ lautet daher auch das<br />

ver.di-Motto für die diesjährigen<br />

Betriebsratswahlen. Daher lohnt es<br />

sich um so mehr, zur Wahl zu gehen<br />

undauchKolleg/innenzumotivieren,<br />

ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu<br />

machen. Denn eine hohe Wahlbeteiligungzeugtauchvondemstarken<br />

Rückhalt unter den Beschäftigten,<br />

denderjetztzuwählendeBetriebsrat<br />

genießt.<br />

besser durchsetzen<br />

real<br />

Ausstieg aus<br />

Zukunftstarifvertrag?<br />

Beschäftigte<br />

sollen für<br />

Managementfehler<br />

zahlen<br />

seite 4<br />

br-arbeit<br />

Wunsch nach<br />

Sicherheit<br />

Viel erreicht<br />

bei der Parfümerie<br />

Douglas<br />

seite 5<br />

Dabeiistesegal,obessichumeinen<br />

kleinen Betrieb mit gerade einmal<br />

mehralsfünfMitarbeiter/innenhandeltodereinenGroßbetriebmittausenden<br />

Beschäftigten. Überall arbeitenFrauenundMännermitihren<br />

spezifischen Problemen, die einen<br />

starken Betriebsrat brauchen, um<br />

ihre Interessen gegenüber dem Arbeitgeber<br />

besser durchsetzen zu<br />

können.<br />

InvielenBetriebenausdemver.di-<br />

Organisationsbereich treten Listen<br />

undKandidat/innenmitver.di-Bezug<br />

an.SiekönnenaufdieUnterstützung<br />

einergroßenOrganisationvertrauen.<br />

Für sie gibt es Schulungsangebote<br />

der verschiedenen ver.di-Bildungsträger,<br />

gleich, ob sie zum ersten<br />

Mal in ihr Amt gewählt worden sind<br />

oder als „alte Hasen“ ihr Wissen<br />

aktuellhaltenwollten.Abersiekönnen<br />

bei ihrer täglichen Arbeit auf<br />

die Unterstützung der ver.di-Sekretär/innen<br />

vor Ort zählen. „Gemeinsam<br />

stark, gemeinsam ein starker<br />

Betrieb“, sagt ver.di-Bundesvorstandsmitglied<br />

Gabriele Gröschl-<br />

Bahr. Stark für alle Beschäftigten.<br />

Dafür lohnt sich die Teilnahme an<br />

dieser Wahl. Heike Langenberg<br />

http://br-wahl.verdi.de<br />

bericht<br />

Zahl der<br />

Verfahren<br />

rückläufig<br />

Bilanz 2017 bei<br />

BAG und BSG<br />

seite 6<br />

62er-aktion<br />

Halber Beitrag<br />

– volle<br />

Leistung<br />

ver.di Kempten<br />

hat Mitglieder<br />

angerufen und<br />

überrascht<br />

seite 7<br />

e i n g e w i n n e r . . .<br />

... der Steuerreform des<br />

US-amerikanischen Präsidenten<br />

Donald Trump<br />

ist der Investor Warren<br />

Buffett. Den Löwenanteil<br />

des Nettogewinns seines<br />

Konzerns verdankt er der<br />

drastischen Senkung der<br />

Unternehmenssteuer von<br />

35 auf 21 Prozent. Laut<br />

„Spiegel Online“ konnte<br />

der überzeugte Demokrat<br />

und als Trump-Gegner<br />

bekannte Unternehmer<br />

damit den Gewinn<br />

im Vergleich zum Vorjahr<br />

verfünffachen – und das,<br />

obwohl seine Geschäfte<br />

im vergangenen Jahr<br />

eigentlich schlechter gelaufen<br />

seien als im Vorjahr.<br />

2015 lebten übrigens<br />

rund 43 Millionen<br />

Amerikaner/innen in<br />

Armut, 12,3 Prozent der<br />

Bevölkerung. Ihnen wird<br />

nicht dadurch geholfen,<br />

dass der Staat auf Einnahmen<br />

verzichtet, damit<br />

Millionäre und Milliardäre<br />

wie Buffett von<br />

der Steuerreform profitieren<br />

und noch reicher<br />

werden.<br />

hla<br />

Zum Schluss<br />

„Die Bürgerversicherung<br />

wird zum<br />

Schluss kommen,<br />

das ist ganz klar.<br />

Der Druck der<br />

Bevölkerung in diese<br />

Richtung ist enorm.“<br />

Der SPD-Gesundheitsexperte<br />

Karl Lauterbach in der<br />

Tageszeitung „Die Welt“<br />

zur Bürgerversicherung


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

2 ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong>·····························································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Bedingungsloses<br />

Grundeinkommen<br />

(hla) Alle Menschen sollen<br />

ein (Grund)Einkommen<br />

bekommen, von<br />

dem sie auch leben können,<br />

ausgezahlt vom<br />

Staat, unabhängig davon,<br />

welche weiteren Einkommen<br />

und Vermögen diese<br />

Person sonst noch hat.<br />

Das hört sich zunächst<br />

einmal attraktiv an und<br />

wird derzeit in fast allen<br />

gesellschaftlichen und<br />

politischen Lagern kontrovers<br />

diskutiert. Dabei<br />

gibt es sozial orientierte<br />

Konzepte ebenso wie neoliberal<br />

geprägte. Aber<br />

ist das Bedingungslose<br />

Grundeinkommen (BGE)<br />

wirklich ein Mittel gegen<br />

Armut und Ausgrenzung?<br />

„Verbesserte bedarfsabhängige<br />

Leistungen können<br />

repressionsfrei und<br />

grundgesetzkonform gestaltet<br />

werden“, sagt der<br />

Bereich Wirtschaftspolitik<br />

des ver.di-Bundesvorstands.<br />

Das BGE würde<br />

hingegen überwiegend<br />

an Menschen gezahlt<br />

werden, die es gar nicht<br />

bauchen. Daher sei die<br />

Finanzierung problematisch.<br />

Die Broschüre liefert<br />

zahlreiche Argumente<br />

in der aktuellen<br />

Debatte.<br />

bedingungsloses<br />

grundeinkommen. rIsIken<br />

und nebenwIrkungen<br />

eIner wohlklIngenden<br />

Idee, herausgegeben<br />

als ausgabe 04/2017 der<br />

wIrtschaftspolItIschen<br />

InformatIonen vom bereIch<br />

wIrtschaftspolItIk<br />

des ver.dI-bundesvorstands.<br />

dIe 16-seItIge<br />

broschüre kann kostenlos<br />

heruntergeladen<br />

werden unter http://<br />

wIpo.verdI.de/publIkatIo<br />

nen<br />

Verlässliche Verbündete<br />

internationaler frauentag – 8. März steht im Zeichen von 100 Jahren Frauenwahlrecht<br />

(red.) Seit Jahrhunderten kämpfen<br />

Frauen für ihre Rechte. Für bessere<br />

Arbeitsbedingungen, für gleichen<br />

Lohn für gleiche und gleichwertige<br />

Arbeit, für die Gleichstellung der<br />

Frau. Vor 100 Jahren wurde in<br />

Deutschland ein Meilenstein auf<br />

diesem Weg erreicht: Das Frauenwahlrecht.<br />

Daher steht der InternationaleFrauentagam8.Märzindiesem<br />

Jahr in Deutschland ganz klar<br />

indiesemZeichen.Rechtlichgleichgestellt<br />

wurden sie 1949 in Artikel<br />

3 des Grundgesetzes.<br />

Seitdem gelte es, „auch die tatsächliche<br />

Gleichstellung der GeschlechterinPolitik,Wirtschaftund<br />

(pm) Mit Freude und Erleichterung<br />

hat ver.di auf die Entlassung des<br />

deutsch-türkischenJournalistenDeniz<br />

Yücel aus seiner einjährigen Untersuchungshaft<br />

in der Türkei reagiert:„DieEntlassungvonYücelwar<br />

Gesellschaft durchzusetzen“, heißt<br />

es im Aufruf des DGB zum Internationalen<br />

Frauentag. Auch wenn<br />

Frauenindenvergangenen100Jahren<br />

schon vieles durchsetzen konnten,<br />

ist längst nicht alles erreicht<br />

aufdemWegzutatsächlicherGleichstellung<br />

der Geschlechter. „Wir<br />

brauchendringendguteundgleichwertige<br />

Lebens- und Arbeitsbedingungen<br />

für Frauen und Männer“,<br />

heißt es bei den ver.di-Frauen.<br />

Als Beispiele nennen sie die oftmalsschlechtereBezahlunginfrauendominierten<br />

Berufen, geringere<br />

Karrierechancen und daraus resultierend<br />

auch geringere Renten und<br />

Daswarüberfällig<br />

türkei –ver.dibegrüßtFreilassungvonDenizYücel<br />

überfällig, und offenbar hat der politische<br />

Druck endlich gereicht, um<br />

seine Freilassung zu erzwingen“,<br />

stellte ver.di-Vize Frank Werneke<br />

fest. Bei aller Freude dürften jedoch<br />

auch die anderen Journalist/innen<br />

„In den Osten ohne Westen?“ Unter<br />

dieserMasterfragegingim„Aufreger<br />

der Woche“ des „Deutschlandfunks“<br />

derKölnerKabarettistStefanReusch<br />

angeblichen Problemen der deutschen<br />

Bundeswehr nach: „Waffen<br />

sind alle kaputt, die Kleidung ist<br />

nicht winterfest. Es fehlen Jacken,<br />

Zelte und dicke Westen. Jetzt, <strong>2018</strong>,<br />

soll die Bundeswehr an Manövern<br />

teilnehmen, am östlichen Nato-<br />

Rand, das heißt Russland quasi in<br />

Schussweite[…].WassolldieTruppe<br />

da machen, ohne Westen im Osten?<br />

Heulen, Zähneklappern und ab und<br />

zu laut ‚Peng‘ rufen?“<br />

Dürfen Medien – auch auf einem<br />

derSatirevorbehaltenenSendeplatz<br />

–soflapsigmiteinemsotodernsten<br />

Thema umgehen? Ich denke: Sie<br />

können fast gar nicht mehr anders.<br />

Was sollen sie denn noch schreiben,<br />

wenn – seit Jahren immer wieder<br />

– von der Verteidigungsministerin<br />

überehemaligeGeneralinspekteure<br />

biszumWehrbeauftragtendesBundestags<br />

– alle Welt von absurden<br />

Mängeln bei der Bundeswehr berichtet?<br />

Alle paar Monate penibel<br />

aufzählen, was alles nicht funktioniert?<br />

Alle U-Boote nicht einsatzfähig,<br />

alle nagelneuen Transport-Airbusse<br />

zeitweise flugunfähig. Wieso<br />

werden die nicht repariert?<br />

wie höhere rüstungskosten<br />

populär gemacht werden<br />

Oder geht es darum, dass die Rüstungsindustrie<br />

immer mal wieder<br />

gern auch was Neues verkauft?<br />

21 000 Dienstposten von UnteroffizierenundOffizierenunbesetzt.Warumeigentlich?LiegtdieVermutung<br />

so fern, dass immer weniger junge<br />

LeuteLusthaben,sichinAfghanistan<br />

in die Luft sprengen zu lassen oder<br />

mindestenseinePTBSwegzuholen?<br />

Alles Fragen, denen unsere Qualitätsmedien<br />

doch mal sehr viel intensiver<br />

nachgehen könnten. Aber<br />

nun fehlen auch noch warme UnterhosenundwinterfesteZelte.Dabei<br />

haben unsere Jungs doch überhaupt<br />

nichts im Permafrost der –<br />

neu erfundenen – Nato-Ostfront zu<br />

häufigungelösteArbeitszeitprobleme.<br />

Auch Rechtspopulisten, die<br />

Frauen mit ihrem rückständigen<br />

Frauenbild und ebensolchen FamilienvorstellungeninengeSchranken<br />

weisen wollen, zählen die ver.di-<br />

Frauen zu den aktuellen Herausforderungen.„Frauenbrauchenbeiallem,<br />

was sie fordern, einen langen<br />

Atem und verlässliche Verbündete“,<br />

stehtimDGB-Aufruf.Auchindiesem<br />

Jahr finden wieder zahlreiche Veranstaltungen<br />

rund um den 8. März<br />

statt. Nähere Infos dazu gibt es bei<br />

den jeweiligen ver.di-Bezirken.<br />

http://frauen.verdi.de/aktions<br />

tage/frauentag<br />

nichtinVergessenheitgeraten.Mehr<br />

als 100 Kolleg/innen würden weiterhin<br />

gegen jede rechtstaatliche<br />

Logik in einem Land festgehalten,<br />

dasdemokratischeGrundrechtewie<br />

die Pressefreiheit mit Füßen trete.<br />

d i e p r e s s e - s h o w ···························································································<br />

suchen. Die sollten – gerade auch<br />

im Winter – schön im warmen Zuhause<br />

bleiben, statt sich an der russischen<br />

Grenze herumzutreiben.<br />

Esistauchlächerlich,wennPresse,<br />

Funk und Fernsehen staatstragend<br />

z. B. beklagen, das Heer habe Problemedamit,„seineZusagenandie<br />

Nato zu erfüllen“. Denn an diesem<br />

Ende hören wir ja nun überdeutlich<br />

dieNachtigalltrapsen.Aberobwohl<br />

Links-MdB Alexander Neu laut<br />

www.nachdenkseiten.deausdrücklich<br />

darauf aufmerksam gemacht<br />

hatte, dass kontinuierlich Mängel<br />

beiderBundeswehrdeshalbbeklagt<br />

werden, weil auf diese Weise Erhöhungen<br />

der Rüstungsetats begründet<br />

und populär gemacht werden<br />

sollen, tun zum Beispiel auch die<br />

Nachrichten-FlaggschiffeARD-„Tagesschau“<br />

und ZDF-„heute“ immer<br />

wieder so, als bemerkten sie ganz<br />

und gar nichts von der unruhig<br />

trapsenden Nachtigall, der wegen<br />

der immer heftiger um sich greifenden<br />

Kriegstreiberei allmählich das<br />

Singen vergeht. Henrik Müller


p o l i t i s c h e s p a r k e t t<br />

·················································································································· ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong> 3<br />

Ausgeliefert sein<br />

studie – Abstiegsängste sind bis weit in die Mittel- und Oberschicht verbreitet<br />

(pm)AbstiegsängstesindinDeutschland<br />

bis weit hinein in die Mitte der<br />

Gesellschaft verbreitet. Menschen<br />

mit geringem Einkommen und Arbeitsplatzsorgen<br />

sind am stärksten<br />

belastet. Auch etliche Beschäftigte,<br />

dieihrenJobfürsicherhalten,sorgen<br />

sich um ihren Lebensstandard oder<br />

die Alterssicherung und erleben zunehmendenDruckundKontrollebei<br />

der Arbeit. Das ist das Ergebnis der<br />

AnalysederSoziologinBettinaKohlrausch,<br />

die von der Hans-Böckler-<br />

Stiftung veröffentlicht worden ist.<br />

Kohlrausch kommt auch zu dem<br />

Schluss, dass die AfD von VerunsicherunginderBevölkerungprofitiert.<br />

VorallemweitverbreiteteAbstiegsängste<br />

spielten eine wichtige Rolle.<br />

SiereichtenweitindieMittelschicht<br />

bishinzuBesserverdienern.Beivielen<br />

Menschen komme ein Gefühl<br />

des „Ausgeliefertseins“ hinzu, vor<br />

allem am Arbeitsplatz.<br />

Dabei macht sich nur ein Viertel<br />

der von ihr Befragten Sorgen um<br />

den Arbeitsplatz. Aber die Hälfte<br />

fürchtet dennoch, den Lebensstandard<br />

nicht dauerhaft halten zu können.<br />

Insbesondere drücken Sorgen<br />

umdiefinanzielleSituationimAlter.<br />

(pm) Um einen Betrieb fit für die<br />

„Arbeit 4.0“ zu machen, müssen die<br />

Arbeitsbedingungen stimmen.<br />

Schließlich sind Motivation und Eigenverantwortungimmerwichtiger,<br />

wenn Arbeitsaufgaben komplexer<br />

werden. Doch große Teile der deutschen<br />

Wirtschaft sind in dieser Hinsicht<br />

noch nicht auf der Höhe der<br />

(pm) Ende Februar haben ver.di Beschäftigte<br />

aus Busunternehmen<br />

Fahrgäste über die Pläne der EU-<br />

Kommission zur Verschlechterung<br />

der Arbeitszeiten von Busfahrer/<br />

innen aufgeklärt. Busfahrer/innen<br />

haben ein Anrecht auf elf Stunden<br />

tägliche Ruhezeit, die zweimal wöchentlichaufneunStundenverkürzt<br />

Bettina Kohlrausch: Abstiegsängste in<br />

Deutschland – Ausmaß und Ursachen in<br />

Zeiten des erstarkenden Rechtspopulismus,<br />

Working Paper der Forschungsförderung<br />

der Hans-Böckler-Stiftung Nr. 58,<br />

Februar <strong>2018</strong>. Kostenloser Download:<br />

https://www.boeckler.de/pdf/p_fofoe_WP<br />

_058_<strong>2018</strong>.pdf<br />

Aber Abstiegsängste sind nicht nur<br />

unter jenen verbreitet, die wenig<br />

haben, sondern auch unter jenen,<br />

die viel zu verlieren haben.<br />

Sorgen um den Arbeitsplatz<br />

10%<br />

Ostdeutschland<br />

Westdeutschland<br />

Nur langsame Fortschritte<br />

digitalisierung – O hapert es an der Personalstärke und am Gesundheitsschutz<br />

6%<br />

Quelle: Bettina Kohlrausch: Abstiegsängste in Deutschland,<br />

Working-Paper Forschungsförderung Nr. 058 der Hans-Böckler-Stiftung<br />

In der Mittelschicht und insbesondere<br />

bei den Besserverdienern entsteheUnsicherheithäufigaufgrund<br />

bestimmterErfahrungenamArbeitsplatz,<br />

zum Beispiel bei Menschen,<br />

die ständigem Druck und zunehmender<br />

Arbeitsverdichtung ausgesetzt<br />

sind. Die Auswirkungen der<br />

Digitalisierung beschäftigten viele<br />

Arbeitnehmer insbesondere in den<br />

mittlerenGehaltsgruppen.Abstiegsängste<br />

„sind nicht zuletzt Ausdruck<br />

des Gefühls, die Kontrolle über die<br />

Gestaltung des eigenen Lebens verlorenzuhaben“,schreibtKohlrausch.<br />

Zeit,zeigtdieBetriebsrätebefragung<br />

des Wirtschafts- und Sozialwissen-<br />

schaftlichenInstituts(WSI)derHans-<br />

Böckler-Stiftung. Um auf die Herausforderungen<br />

reagieren zu<br />

können, hapere es oft an einer ausreichenden<br />

Personalstärke und am<br />

Gesundheitsschutz. 76 Prozent der<br />

Betriebe führen die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Gefährdungsabschätzungen<br />

nicht durch. Arbeitsverdichtung<br />

und Leistungsdruck<br />

sind in vielen Betrieben ein Thema<br />

geworden,dassowohlaufBetriebsversammlungen<br />

aufgegriffen wird,<br />

als auch immer größeren Raum bei<br />

VerhandlungenzwischenBetriebsrat<br />

und Arbeitgeber einnimmt.<br />

Übermüdung tötet<br />

busunternehmen – ver.di klärt Fahrgäste über geplante Verschlechterungen der Arbeitszeiten auf<br />

21%<br />

18%<br />

46% 46%<br />

23%<br />

30%<br />

sehr große Sorgen große Sorgen geringe Sorgen gar keine Sorgen<br />

werden kann. Bisher gilt die Regelung,<br />

dass alle zwei Wochen 48<br />

Stunden zusammenhängende Wochenruhezeitgewährtwerdenmuss.<br />

Die EU-Kommission schlägt eine<br />

VerkürzungderRuhezeitenvor.Konkret<br />

heißt das, ein Busfahrer soll<br />

zwei Wochen hintereinander mit 24<br />

Stunden Wochenruhezeit auskommen.„MüdigkeitimStraßenverkehr<br />

ist lebensgefährlich“, sagt ver.di-<br />

BundesvorstandsmitgliedChristine<br />

Behle. Die Umsetzung der Kommissionsvorschläge<br />

mache Lkw und<br />

Busse zu tickenden Zeitbomben auf<br />

den Straßen. Europaweit hatten die<br />

Transportgewerkschaften dagegen<br />

mobil gemacht.<br />

heike langenberg Ist<br />

dIe verantwortlIche<br />

redakteurIn der<br />

„ver.dI <strong>news</strong>“<br />

k o m m e n t a r<br />

Taten müssen<br />

folgen<br />

Ein „eher diffuses Gefühl<br />

einer allgemeinen sozialen<br />

Verunsicherung“ hat<br />

die Soziologin Bettina<br />

Kohlrausch ausgemacht.<br />

Und das mache sich die<br />

AfD zu nutze. Um dem<br />

etwas entgegen zu setzen<br />

muss die Politik jetzt<br />

zeigen, dass sie Fragen<br />

einer verbesserten sozialen<br />

Absicherung ernst<br />

nimmt. Da reicht es nicht<br />

mehr, Sonntagsreden zu<br />

halten, es müssen endlich<br />

Taten folgen, um der<br />

AfD Einhalt gebieten zu<br />

können. In ihrem Wahlprogramm<br />

präsentiert<br />

die AfD übrigens auch<br />

keine tragfähigen Lösungsvorschläge<br />

für diese<br />

Probleme, sie würde<br />

sie im Gegenteil weiter<br />

verschärfen. Zu diesem<br />

Gefühl der sozialen Versicherung<br />

trägt auch bei,<br />

dass viele Menschen<br />

nicht mehr erkennen,<br />

dass diese Herausforderungen<br />

politisch gestaltbar<br />

sind. Und dass jeder<br />

dazu beitragen kann und<br />

in dieser Richtung Druck<br />

entfalten kann. Hier sind<br />

auch Gewerkschaften<br />

gefragt. Sie müssen noch<br />

klarer in den Betrieben<br />

und Dienststellen zeigen,<br />

wie sie die Zukunft der<br />

Arbeitsplätze und vor allem<br />

von guter Arbeit in<br />

Zeiten zuhemender Digitalisierung<br />

mitgestalten<br />

können und wollen.


4<br />

t a r i f & b e t r i e b<br />

ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong>·····························································································································································<br />

l e s e t i p p<br />

Arbeitsbedingungen<br />

beurteilen<br />

(red.) Die Arbeitswelt<br />

verändert sich immer<br />

schneller. Das hat auch<br />

Auswirkungen auf die<br />

konkreten Arbeitsbedingungen<br />

und die Gestaltung<br />

von Arbeits- und<br />

Gesundheitsschutz. Bereits<br />

seit 1997 muss ein<br />

Arbeitgeber beurteilen,<br />

welche Gefährdungen<br />

für die Gesundheit bestehen<br />

können. Das regelt<br />

das Arbeitsschutzgesetz.<br />

In diesem<br />

Zusammenhang spielt<br />

das Thema Gender eine<br />

bedeutende Rolle. Deswegen<br />

hat ver.di jetzt<br />

die 3. Auflage dieser Arbeitshilfe<br />

herausgegeben.<br />

Hierin sind insbesondere<br />

die Ergebnisse und Erfahrungen<br />

eingeflossen,<br />

die die Teilnehmenden<br />

des Ursprungsprojekts<br />

„Gender-Stress. Geschlechterrollen<br />

und psychische<br />

Belastungen in<br />

der Arbeitswelt“ mittlerweile<br />

gemacht haben.<br />

Das Projekt wurde von<br />

ver.di, der Hans-Böckler-<br />

Stiftung und Sujet Organisationsberatung<br />

durchgeführt.<br />

Damit ist der<br />

Handlungsleitfaden noch<br />

konkreter geworden.<br />

arbeitsbedingungen<br />

beurteilen – geschlechtergerecht.<br />

gender maInstreamIng<br />

In der gefährdungsbeurteIlung<br />

psychIscher<br />

belastungen, herausgegeben<br />

von der ver.dIbundesverwaltung,<br />

bereIch genderpolItIk,<br />

3. überarbeItete auflage<br />

<strong>2018</strong>. dIe 76-seItIge broschüre<br />

kann kostenlos<br />

heruntergeladen werden<br />

unter: http://gen<br />

der.verdI.de/servIce/bro<br />

schueren<br />

Ausstieg aus dem Zukunftstarifvertrag?<br />

real – Beschäigte sollen für Managementfehler zahlen<br />

(pm) Im Februar sind die Tarifverhandlungen<br />

für die 34 000 Beschäftigten<br />

des SB-Warenhauses real<br />

ohne Ergebnis auf den 6. März vertagt<br />

worden. Nach dem von der ArbeitgeberseitevorgelegtenEntwurf<br />

für eine neue Entgeltstruktur sollen<br />

die Entgelte dauerhaft um bis zu 30<br />

Prozent abgesenkt werden, auch<br />

wennerzunächsteineBesitzstandswahrung<br />

für derzeit Beschäftigte<br />

vorsieht.<br />

deutsche telekom – (pm) Die Tarifverhandlungenfürdierund63<br />

000<br />

Tarifangestellten sowie die Auszubildenden<br />

und dual Studierenden<br />

derDeutschenTelekomhabenMitte<br />

Februar begonnen. ver.di fordert<br />

einetabellenwirksameEntgelterhöhung<br />

um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit<br />

von zwölf Monaten sowie eine<br />

KomponentezurSteigerungderEinkommensgerechtigkeit.<br />

Die Höhe<br />

der Ausbildungsvergütungen und<br />

der Vergütungen für dual Studierende<br />

soll um 75 Euro angehoben<br />

werden. Begründet wird die Forderung<br />

mit der guten wirtschaftlichen<br />

Entwicklung in Deutschland, guten<br />

Branchenaussichten und den guten<br />

GeschäftsergebnissenderDeutschen<br />

Telekom. Der Arbeitgeber hat in der<br />

ersten Verhandlungsrunde kein Angebotvorgelegt.DieVerhandlungen<br />

sollen am 8. März fortgesetzt werden.<br />

https://tk-it.verdi.de/unterneh<br />

men/deut/tarifrunde-<strong>2018</strong><br />

deutsche post ag – (pm) Auch die<br />

dritte Verhandlungsrunde für die<br />

rund 130 000 Tarifbeschäftigten der<br />

Deutschen Post AG ist Mitte Februar<br />

ohneErgebnisgeblieben.Daraufhin<br />

hat ver.di den Druck erhöht, bundesweit<br />

haben Beschäftigte mit<br />

Warnstreiks ihre Forderungen deutlich<br />

gemacht. ver.di fordert eine Erhöhung<br />

der Gehälter und Ausbildungsvergütungen<br />

um 6,0 Prozent.<br />

Außerdemsolleinetarifvertragliche<br />

Wahlmöglichkeitgeschaffenwerden,<br />

damitdieBeschäftigtenfürsichentscheiden<br />

können, ob sie einen Teil<br />

der Tariferhöhung in freie Zeit umwandeln.DieVerhandlungensollen<br />

am 26. und 27. Februar fortgesetzt<br />

werden, nach Redaktionsschluss<br />

Das zuständige ver.di-BundesvorstandsmitgliedStefanieNutzenberger<br />

bezeichnete das Papier als „den<br />

Versuch, die Beschäftigten für die<br />

Managementfehlerzahlenzulassen“.<br />

ver.di-Verhandlungsführerin Silke<br />

Zimmer befürchtet, dass die real-<br />

Geschäftsführung keine Einigung<br />

wolle. Stattdessen suche sie eine<br />

Begründung, um aus dem bestehendenZukunftstarifvertragauszusteigen.<br />

t a r i f l i c h e s ······························································································<br />

dieser Ausgabe der „ver.di <strong>news</strong>“.<br />

http://psl.verdi.de<br />

tageszeitungen – (pm) Als „ungenügend“<br />

hat ver.di-Verhandlungsführer<br />

Matthias von Fintel das<br />

Angebot des Bundesverbands deutscher<br />

Zeitungsverleger für die rund<br />

13 000 Tageszeitungsjournalist/innen<br />

bezeichnet. Sie hatten 2,4 Prozent<br />

ab 1. August verteilt auf zwei<br />

Stufen bei einer Laufzeit von 30 Monaten<br />

angeboten. Die dju in ver.di<br />

fordert 4,5 Prozent mehr Geld für<br />

dieTageszeitungsredaktionen,mindestens<br />

aber 200 Euro. Die Verhandlungensollenam12.Märzfortgesetzt<br />

werden.<br />

öffentlicher dienst – (red.) Ende<br />

Februar haben die Tarifverhandlungen<br />

für die rund 2,3 Millionen Tarifbeschäftigten<br />

von Bund und Kommunenbegonnen.ver.diforderteine<br />

6,0-prozentigeErhöhungderTabellenentgelte,<br />

mindestens aber 200<br />

Euro. Für Azubis und Praktikant/innen<br />

soll es 100 Euro mehr im Monat<br />

geben. Die Laufzeit soll bei zwölf<br />

Monaten liegen. Außerdem sollen<br />

dieNachtarbeitszuschlägevonKrankenhausbeschäftigtenauf20Prozent<br />

erhöhtwerden.ZumVerhandlungsauftakt<br />

in Potsdam kamen auch<br />

Sparkassen-Beschäftigte, um den<br />

Forderungen Nachdruck zu verleihen.<br />

www.wir-sind-es-wert.de<br />

allgemeineortskrankenkassen<br />

(aok) – (pm) Für die bundesweit<br />

55 000 Beschäftigten in der AOK-<br />

Tarifgemeinschaft hat ver.di Ende<br />

Februar ein Verhandlungsergebnis<br />

erreicht.Siesollenrückwirkendzum<br />

Mit dem Zukunftstarifvertrag seien<br />

dieBeschäftigteninVorleistunggegangen.<br />

Allerdings habe real die<br />

geplanten Investitionen in neue<br />

Konzepte nicht verwirklicht, kritisierte<br />

Zimmer. Die zugesagten InvestitionenindieZukunftderMärkte<br />

würden zwar getätigt, flössen aber<br />

größtenteils in Instandhaltungsmaßnahmen,wiezumBeispielDachsanierungen,Kühlanlagenundneue<br />

LED-Technologien.<br />

1. Januar 3,0 Prozent mehr Gehalt<br />

bekommen, in 2019 weitere 2,6 Prozent<br />

mehr. Bis 2019 soll das Weihnachtsgeld<br />

außerdem von derzeit<br />

95 auf 100 Prozent eines Monatsgehalts<br />

angehoben werden. Auch<br />

dieZeitschlägefürNacht-undSamstagsarbeit<br />

sollen ab sofort auf 20<br />

Prozent pro Stunde erhöht werden.<br />

Der jährliche Gesundheitszuschuss<br />

wird auf 100 Euro erhöht. Auszubildende<br />

bekommen nach dem Verhandlungsergebnis<br />

ab diesem Jahr<br />

30 statt bisher 27 Urlaubstage. Für<br />

sie wurde auch eine Regelung zur<br />

unbefristeten Übernahme nach der<br />

Ausbildungabgeschlossen.MitBlick<br />

auf die massiven Auswirkungen der<br />

DigitalisierungbeidenKrankenkassen<br />

wurde die Aufnahme gesonderter<br />

Tarifverhandlungen zu diesem<br />

Thema vereinbart. Jetzt werden die<br />

ver.di-Mitglieder bei der AOK zu<br />

dem Ergebnis befragt. Die Erklärungsfrist<br />

endet Anfang April.<br />

http://sozialversicherung.verdi.<br />

de/fachgruppen/gesetzlichekrankenversicherung/aok<br />

condor – (pm) Für die 3000 Condor-Beschäftigten<br />

am Boden, in der<br />

Kabine und in der Technik hat ver.di<br />

ein Verhandlungsergebnis erzielt.<br />

Sie erhalten rückwirkend zum 1. Januar<br />

3,3 Prozent mehr Gehalt, mindestens<br />

aber 65 Euro. Am 1. Mai<br />

2019 kommen weitere 3,3 Prozent<br />

hinzu, ab 1. März 2020 wird die Gesamtvergütungum100Euromonatlich<br />

erhöht. Im März <strong>2018</strong> wird eine<br />

Einmalzahlung in Höhe von 500<br />

Euro gezahlt.<br />

http://verkehr.verdi.de/bran<br />

chen/luftverkehr/fluggesell<br />

schaften/condor


t a r i f & b e t r i e b<br />

·················································································································· ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong><br />

Wunsch nach Sicherheit<br />

betriebsratsarbeit – Viel erreicht in der Moerser Filiale der Parfümerie Douglas<br />

Gut gebucht<br />

war die Beauty<br />

Lounge<br />

der ParfümerieDouglasin<br />

DICH<br />

ihrerFilialein<br />

derSteinstraße<br />

im niederrheinischen<br />

Moers. So gut, dass Carmen Peral<br />

Verge de Martin und ihre beiden<br />

Kolleginnen schon darüber nachgedacht<br />

haben, wie sie das Angebot<br />

an Beratung und Behandlung rund<br />

um Schönheit und Pflege weiter<br />

ausbauen können. Umso überraschender<br />

kam für sie vor einem<br />

gutenJahrdieAnsagederGeschäftsführung,<br />

den Bereich stark zurückzufahren.<br />

Zu dieser Zeit erfuhr die Kosmetikerin,dasssichbeiDouglasgerade<br />

ein Gesamtbetriebsrat (GBR) gegründethatte–zweiJahre,nachdem<br />

der erste Betriebsrat bei der Parfümeriekette<br />

gewählt worden war.<br />

Nach einem Gespräch mit der GBR-<br />

VorsitzendenstandfürCarmenPeral<br />

Verge de Martin fest, dass sie auch<br />

inihrerFilialeeinenwählenwürden.<br />

Der „Deutsche Betriebsräte-Preis“<br />

wird in diesem Herbst zum zehnten<br />

Mal verliehen. Er würdigt das vorbildliche<br />

Wirken von Betriebsräten,<br />

egalwelcherBranche,Betriebsgröße<br />

oder Gewerkschaft. Die Auszeichnunggeht<br />

auf eine Initiative der<br />

Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“<br />

zurück.<br />

„Wennetwaspassiert,dannwollten<br />

wir die Sicherheit haben, dass es<br />

nicht ohne Weiteres passiert“, sagt<br />

sie. Mit Hilfe von ver.di leiteten sie<br />

die Wahlen ein. Seit Mai vertritt sie<br />

gemeinsam mit ihren Kolleg/innen<br />

Annette Sierek und Maria Sol Hernandez<br />

die Interessen der 24 Beschäftigten<br />

der Filiale.<br />

SeitherhabensieschoneineMenge<br />

erreicht. Die Einstellungen der<br />

Video-Kameras wurden geändert,<br />

es gibt keine Urlaubssperre mehr,<br />

Sonntagsarbeit ist freiwillig und<br />

auch das kurzfristige Abrufen aus<br />

dem Frei jetzt nicht mehr ohne Weiteres<br />

möglich. Auch beschäftigt sie<br />

der kaputte Lastenaufzug, zurzeit<br />

müssensieundihreKolleginnendie<br />

Betriebsratswahl<br />

Vom 1. März bis zum 31. Mai werden in<br />

großen wie in kleinen Betrieben und<br />

Unternehmen neue Betriebsräte gewählt.<br />

Dort, wo es bislang noch keine Betriebsräte<br />

gibt, kann jederzeit eine neue Interessenvertretung<br />

gewählt werden.<br />

https://br-wahl.verdi.de/<br />

BeschäftigteinwirtschaftlicherNotlage<br />

eurowings – Tarifflucht nach dem Air-Berlin-Deal<br />

(pm) Nach der Übernahme der ehemaligenAir-Berlin-TochterLuftfahrtgesellschaftWalter(LGW)durchdie<br />

EurowingsgruppederLufthansaentziehe<br />

sich der Konzern seiner Verantwortung<br />

gegenüber den neuen<br />

Beschäftigten,sagtderver.di-Fachgruppensekretär<br />

Luftfahrt, Volker<br />

Nüsse. Viele Flugbegleiter der LGW<br />

hättenindenvergangenenMonaten<br />

ein Gehalt weit unter dem Mindestlohn<br />

bekommen. Weil die LGW die<br />

Beschäftigten nicht auf Flügen eingesetzthabe,wurdeihnenlediglich<br />

eingeringesGrundgehaltausgezahlt.<br />

Tarifliche Regelungen verweigert<br />

die Geschäftsführung bisher, zahlt<br />

nur freiwillge Leistungen.<br />

Auch an anderer Stelle erhebt<br />

ver.di Kritik an dem Umgang mit<br />

Bewerbungsfristläuft<br />

deutscher betriebsrätepreis – Zum zehnten Mal ausgeschrieben<br />

Bewerben können sich Betriebsräte<br />

bis zum 30. April. Preiswürdig sind<br />

InitiativenundProjekteausdenJahren2016bis<strong>2018</strong>,beispielsweisezur<br />

Standort- oder Beschäftigungssicherung,<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz,<br />

zur Qualifizierung oder<br />

Professionalisierung von Betriebsratsarbeit.<br />

Waren aus dem Keller über eine<br />

Treppe nach oben tragen. Mit Heike<br />

Schubert-Walter und Gertrud Bergs<br />

gibt es auch eine Schwerbehindertenvertretung<br />

in der Filiale.<br />

die kolleginnen informieren<br />

5<br />

„Wenn ich gewusst hätte, was man<br />

durch die Betriebsratsarbeit erreichen<br />

kann, hätten wir schon eher<br />

einengegründet“,sagtCarmenPeral<br />

VergedeMartinheute.Dabeiwusste<br />

sie bis zur Wahl gar nichts von ver.di.<br />

Doch jetzt genießt sie die Unterstützung<br />

und den Zusammenhalt in der<br />

Gewerkschaft und nutzt das Schulungsangebot.<br />

Auch, um mehr für<br />

ihre Kolleginnen durchsetzen und<br />

sie über deren Rechte informieren<br />

zu können.<br />

DieSchließungderBeautyLounge<br />

hat der neu gewählte Betriebsrat<br />

dennoch nicht verhindern können.<br />

IhrezweiKolleginnenhabenDouglas<br />

freiwillig verlassen, sie selbst arbeitetjetztimVerkauf.Sieseischließlich<br />

als Betriebsrätin gewählt worden,undalssolchewillsieweiterhin<br />

für ihre Kolleginnen da sein.<br />

ehemaligenAirBerlin-Beschäftigten.<br />

Eltern, die sich aus der Elternzeit<br />

und Mutterschutz bei Eurowings<br />

beworbenhätten,würdenpauschal<br />

abgelehnt. Erst auf Druck der GewerkschafthabedieEurowingsden<br />

Beschäftigten überhaupt die MöglichkeitderBewerbungeingeräumt.<br />

Allerdings gebe es jetzt immer weniger<br />

Stellen.<br />

Teilnehmen können einzelne Betriebsratsmitgliederoderkomplette<br />

Gremien, auch Interessenvertreter<br />

auf europäischer Ebene und Mitarbeitervertretungen.<br />

Zudem können<br />

sich Jugend- und Ausbildenden- sowieSchwerbehindertenvertretungen<br />

über ihren jeweiligen Betriebsrat<br />

bewerben. www.dbrp.de<br />

gabriele gröschl-bahr<br />

Ist mItglIed des<br />

ver.dI-bundesvorstands<br />

b e t r i e b s r a t s w a h l e n<br />

Jetzt zählt<br />

Deine Stimme<br />

Vom 1. März bis zum<br />

31. Mai wählen Hundertausende<br />

Beschäftigte<br />

bundesweit ihre Betriebsräte.<br />

Mach auch<br />

Du mit und wähle Deine<br />

Interessenvertretung im<br />

Betrieb. Du hast jede<br />

Menge gute Gründe:<br />

Mit einem starken Betriebsrat<br />

wird für alle die<br />

betriebliche Realität<br />

sichtbarer, weil er umfangreiche<br />

Informationsund<br />

Beratungsrechte hat<br />

und in vielen wichtigen<br />

Angelegenheiten für die<br />

Beschäftigten mitbestimmt.<br />

Er engagiert sich<br />

für faire und sozialverträgliche<br />

Arbeitsbedingungen<br />

etwa beim Gesundheitsschutz.<br />

Bei<br />

Konflikten am Arbeitsplatz<br />

ist er der richtige<br />

Ansprechpartner, um<br />

Lösungen zu finden.<br />

Er kümmert sich um gerechte<br />

und gleiche Bezahlung<br />

sowie gleiche<br />

Rechte für alle. Damit<br />

auch in Zukunft die Perspektive<br />

für die Beschäftigten<br />

im Betrieb stimmt,<br />

gestaltet er aktiv bei der<br />

Arbeitsplatzsicherung<br />

mit und fördert die Qualifizierung<br />

und Weiterbildung<br />

der Beschäftigten.<br />

Mach Dich stark und<br />

übernimm Verantwortung:<br />

Geh zur Wahl oder<br />

stelle Dich der Wahl und<br />

leiste so Deinen Beitrag<br />

für Dich und Deine Kolleginnen<br />

und Kollegen:<br />

Gemeinsam stark, gemeinsam<br />

ein starker Betrieb


6<br />

r<br />

e c h t & r a t<br />

ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong>·····························································································································································<br />

auch das noch<br />

Gericht befördert<br />

gezielt „Frauen<br />

an die Macht“<br />

(red.) Die gezielte Suche<br />

eines Autohauses nach<br />

einer Autoverkäuferin in<br />

einer Stellenanzeige mit<br />

der Überschrift „Frauen<br />

an die Macht!“ kann<br />

nach Paragraf 8 Abs.1<br />

des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes<br />

(AGG) gerechtfertigt sein,<br />

wenn der Arbeitgeber<br />

bis dahin in seinem gesamten<br />

Verkaufs- und<br />

Servicebereich ausschließlich<br />

Männer beschäftigt<br />

hat. So lautet<br />

der Leitsatz einer Entscheidung<br />

des Landesarbeitsgerichts<br />

Köln (LAG)<br />

über die Klage eines<br />

Mannes, der sich durch<br />

die Anzeige diskriminiert<br />

gefühlt hatte. Dort hatte<br />

es geheißen: „Zur weiteren<br />

Verstärkung unseres<br />

Verkaufsteams suchen<br />

wir eine selbstbewusste,<br />

engagierte und erfolgshungrige<br />

Verkäuferin.“<br />

Die Annonce war mit<br />

dem Betriebsrat als Frauenfördermaßnahme<br />

abgestimmt.<br />

Der Kläger,<br />

Jahrgang 1987, hatte sich<br />

beworben, eingestellt<br />

aber wurde eine Frau.<br />

Das LAG sah in diesem<br />

Fall zwar eine „punktuelle<br />

Benachteiligung<br />

männlicher Bewerber“.<br />

Aber gemessen an Sinn<br />

und Zweck des AGG „erschiene<br />

es geradezu<br />

kontraproduktiv“, das<br />

beklagte Autohaus dafür<br />

zu bestrafen, dass es in<br />

einem Beruf, der ebenso<br />

gut von Frauen wie von<br />

Männern ausgeübt werden<br />

könne, „nicht mehr<br />

nur Angehörige eines<br />

einzigen Geschlechtes<br />

beschäftigen“ wolle, so<br />

das Gericht.<br />

Aktenzeichen:<br />

7 Sa 913/16<br />

Zahl der Verfahren rückläufig<br />

geschäftsbericht i – Im Jahre 2017 erledigte das Bundesarbeitsgericht 2429 Streitsachen<br />

aktuelle<br />

familienpflegezeit auch per<br />

„einstweiligerverfügung”–(bs)<br />

Arbeitnehmer/innen,dieFamilienangehörigepflegenwollen,können<br />

ihrenAnspruchaufReduzierungder<br />

ArbeitszeitnachdemFamilienpflegezeitgesetzauchimvorläufigen<br />

Rechtsschutzverfahrenmiteiner<br />

einstweiligenVerfügunggegenihren<br />

Arbeitgeberdurchsetzen.Daswurde<br />

einemBauarbeitervomLandesar-<br />

(GL) Die Zahl der beim Bundesarbeitsgericht<br />

(BAG) eingegangenen<br />

Verfahren ist 2017 gegenüber dem<br />

Vorjahr um 14,5 Prozent zurückgegangen.<br />

Das geht aus dem Geschäftsberichthervor,denBAG-PräsidentinIngridSchmidtEndeFebruar<br />

derÖffentlichkeitvorstellte.Danach<br />

ging es bei knapp 20 Prozent der<br />

2<strong>03</strong>2 neuen Streitsachen um die Beendigung<br />

von Arbeitsverhältnissen<br />

(durch Kündigung oder das Auslaufen<br />

von Befristungen). 15 Prozent<br />

der Verfahren entfielen auf StreitigkeitenzumTarifrecht,zudenenauch<br />

Eingruppierungsfragengehören,gut<br />

14 Prozent auf umstrittenes Entgelt.<br />

Weitere 14 Prozent der Streitsachen<br />

befassten sich mit dem kollektiven<br />

Arbeitsrecht nach dem Betriebsverfassungs-<br />

und den Personalvertretungsgesetzen,<br />

gut zehn Prozent<br />

mit Fragen der betrieblichen Altersversorgung<br />

und der Altersteilzeit.<br />

Die zehn BAG-Senate konnten im<br />

Jahre2017insgesamt2429Verfahren<br />

abschließen, so dass zum Jahresbeginn<br />

<strong>2018</strong> noch 1242 Sachen anhängig<br />

waren, der niedrigste Stand<br />

seit 2007 (Vorjahr: 1639). Diesen<br />

RückganganneuenVerfahrenführt<br />

die BAG-Präsidentin auf die aktuell<br />

gute Konjunktur zurück. Schmidt<br />

begrüßte in dem Zusammenhang<br />

die von einer möglichen neuen<br />

schwarz-roten Koalition geplanten<br />

Änderungenbeidersachgrundfreien<br />

BefristungvonArbeitsverhältnissen.<br />

Der Erste Senat des BAG hatte<br />

sich 2017 u. a. mehrfach mit Beschlussverfahren<br />

zur Mitbestimmung<br />

des Betriebsrats beim Gesundheitsschutzundzutechnischen<br />

Überwachungseinrichtungen am<br />

Arbeitsplatz zu befassen. Mehrfach<br />

entschied das BAG zum Betriebsrentenrecht.<br />

Mit Blick auf <strong>2018</strong> verwies Präsidentin<br />

Schmidt auf anstehenden<br />

Verfahren zum Arbeitskampfrecht,<br />

im April bei der Deutschen Post und<br />

im November beim Versandhändler<br />

Amazon. Im Juni wird über die Tariffähigkeit<br />

des berufsständischen<br />

DHV e.V. entschieden. Das BAG erwartet<br />

<strong>2018</strong> u.a. auch eine Rücküberweisung<br />

des Europäischen Gerichtshofs(EuGH)zuderProblematik<br />

Arbeitsvertragsrecht und Kirchenrecht.<br />

Ein„BeitragzumGelingendesSozialstaats“<br />

geschäftsberichtii–Bundessozialgericht„leidet“weiterunterFolgenderAgenda2010<br />

(GL)„DieErwartungenundAnsprüchederBürgerinnenundBürgeran<br />

das,wasdasBundessozialgericht<br />

alsobersteInstanzinAngelegenheitendesSozialrechtszuleisten<br />

hat,sindhoch,siedürfen,siemüssen<br />

hochsein.“DasformulierteRainer<br />

Schlegel,PräsidentdesBundessozialgerichts(BSG),anlässlichderöffentlichenPräsentationdesGeschäftsberichtseinerInstitution<br />

AnfangFebruaralsMesslattefürdie<br />

Gerichtsbarkeit,diefürdieBeilegung<br />

vonStreitigkeitenzwischenVersichertenundSozialversicherungsträgernzuständigist.DasBSGleiste<br />

„durchdieAuslegungderGesetze<br />

unddieFortentwicklungdesSozialrechtseinenBeitragzurFestigung<br />

desRechtsunddamitzumGelingen<br />

desSozialstaats“,resümierteSchlegel.<br />

ImvergangenenJahrsindbeim<br />

Bundessozialgerichtinsgesamt3633<br />

neueVerfahreneingegangen;dem<br />

standen3565Erledigungengegenüber.DengrößtenAnteilander<br />

RechtsprechungdesBSGnehmen<br />

dieRenten-,dieUnfall-unddie<br />

KrankenversicherunginAnspruch.<br />

Nochimmerabersorgenauchdie<br />

sogenanntenArbeitsmarktreformen<br />

derAgenda2010füreinehoheZahl<br />

vonStreitigkeitenbeimBSG:Zur<br />

Grundsicherung(SGBII)gabesim<br />

vorigenJahr49Revisionenund449<br />

Nichtzulassungsbeschwerden.Insgesamtist2017dieZahldereingegangenenRevisionengegenüber<br />

2016um6,6Prozentgestiegen,die<br />

urteile·······················································································<br />

beitsgerichtBerlin-Brandenburgzu-<br />

gestanden, da der Arbeitgeber<br />

„zwingendeHindernisse”nichtnachweisenkonnte.<br />

Aktenzeichen:15SaGa823/17<br />

finanzamtkannzuschlägenoch<br />

„befreien“–(bs)HatderArbeitgeber„eindeutigsteuerbegünstigte<br />

Zuschläge”zumGrundlohnfürtatsächlichgeleisteteSonntags-,Feier-<br />

derNichtzulassungsbeschwerden<br />

um6,2Prozentgesunken.<br />

BeimBSGgeht,wieauchbeim<br />

Bundesarbeitsgericht(BAG),neben<br />

dendirektenAnträgenaufRevision<br />

aucheinegroßeZahlvonNichtzulassungsbeschwerdenein.Haben<br />

dasLandesarbeits-oderdasLandessozialgerichtbeiihrerEntscheidungdieRevisionnichtzugelassen,<br />

gibtesdieChance,übereinesolcheNichtzulassungsbeschwerdebei<br />

derBundesinstanzeineRevision<br />

durchzusetzen,allerdingsimSozialrechtnurinrunddreiProzentder<br />

FällemitErfolg.MitdengrundlegendenAnforderungenaneineRevisionwillsichderGroßeSenatdes<br />

BSGimLaufedesJahres<strong>2018</strong>befassen.<br />

tags-oderNachtarbeitalssteuer-<br />

pflichtigabgerechnet,kannder<br />

betroffeneBeschäftigtediesesVersehenimZugeseinerEinkommensteuer-Erklärungnoch„ausbügeln“.<br />

dasgehtauseinerEntscheidung<br />

dasBundesfinanzhofshervor.Dem<br />

ArbeitnehmerwarindiesemFall<br />

dasVorgehenseinesArbeitgebers<br />

erstspätaufgefallen.<br />

Aktenzeichen:VIB45/17


i n t e r n e s<br />

·················································································································· ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong><br />

Halber Beitrag – volle Leistung<br />

62er-aktion – ver.di Kempten hat Mitglieder angerufen und überrascht<br />

(ml)ver.dihatauchihrenMitgliedern<br />

im Ruhestand noch viel zu bieten:<br />

Beratung, Austausch und Service.<br />

Zurzeit sind rund 334 000 Senior/innen<br />

in ver.di organsiert. Sie wählen<br />

Seniorenausschüsse auf verschiedenenEbenenundkommenzuzahlreichen<br />

Aktivitäten zusammen, zu<br />

gewerkschaftspolitischen Arbeiten,<br />

zu Ausflügen oder in Arbeitskreisen.<br />

Wie sich bei einer Anrufaktion im<br />

ver.di-BezirkKemptenherausgestellt<br />

hat, wissen aber viele Mitglieder<br />

nicht, dass sie im Ruhestand dabei<br />

bleibenkönnen,welcheVorteiledas<br />

bringt und dass sie nur einen reduzierten<br />

Beitrag von 0,5 Prozent des<br />

Alterseinkommens zahlen müssen,<br />

mindestensaber2,50Euromonatlich.<br />

„Die Solidargemeinschaft hört im<br />

Ruhestand nicht auf“, sagt Werner<br />

Röll, Geschäftsführer des ver.di-BezirksKempten.Deshalbseieswichtig,<br />

7<br />

möglichstvieleSenior/inneninver.di<br />

zu halten. Er argumentiert: „Viele<br />

wissen nicht, dass die Löhne ein<br />

BerechnungsbestandteilderRenten<br />

sind.SteigendieLöhne,dannsteigen<br />

auch die Renten.“<br />

Um darüber zu informieren, wie<br />

sinnvollesist,inderver.di-Gemeinschaft<br />

zu bleiben, hat der Bezirk<br />

Kempten im letzten Jahr Mitglieder<br />

im Alter von 62 Jahren angerufen.<br />

Gerda Bredendiek, Vorsitzende des<br />

ver.di-Seniorenausschusses im Bezirk<br />

Kempten, hat gemeinsam mit<br />

Röll ein Konzept entwickelt und<br />

dann zum Telefonhörer gegriffen.<br />

Viele der Angerufenen waren überrascht<br />

und erfreut, von ver.di zu hören.<br />

„Bei mir ist das sehr gut angekommen“,<br />

sagt Gerhard Kirschner.<br />

Er ist 62 Jahre alt, arbeitet bei der<br />

Stadtverwaltung und ist über 20<br />

Jahre Personalrat. „Ich bin überzeugtes<br />

ver.di-Mitglied, denn ohne<br />

die Gewerkschaft passiert nichts.<br />

DassichimRuhestandinver.dibleibenkannundnurdenhalbenBeitrag<br />

zahlen muss, wusste ich nicht.“<br />

121 von 261 Angerufenen war neu,<br />

dass ihr Beitrag im Ruhestand gesenkt<br />

wird. 89 Mitglieder freuten<br />

sich,überhauptmalmitver.direden<br />

zu können. 28 Angerufene nehmen<br />

die Steuerhilfe in Anspruch. 17 Angerufene<br />

benötigten eine Rentenberatung.14AngerufenefandenInformationenzumThemaAltersarmut<br />

wichtig. „Da haben wir die Gelegenheit<br />

genutzt und auch gleich<br />

auf unsere Aktionstermine dazu<br />

hingewiesen“,soBredendiek.Zwölf<br />

der Angerufenen wünschten sich<br />

mehrInformationenzurPflege-und<br />

Gesundheitsfragen. Und 22 Angerufenehabendarübernachgedacht,<br />

bei ver.di aktiv zu werden.<br />

Weichen stellen für die Zukunft<br />

organisationswahlen – Konferenzen und Versammlungen im Vorfeld des Bundeskongresses<br />

(red.) Derzeit finden in ver.di die Organisationswahlen<br />

im Vorfeld des<br />

ver.di-Bundeskongresses statt. Zu<br />

ihm treffen sich vom 22. bis 28. September<br />

2019 in Leipzig rund 1000<br />

Delegierte. Sie werden auf den Versammlungen<br />

und Konferenzen, die<br />

jetztstattfinden,gewählt.Außerdem<br />

werden Anträge auf den Weg gebracht,<br />

mit denen sich auch die Delegierten<br />

des Bundeskongresses in<br />

Externe Beschwerdestelle gründet<br />

film- und fernsehen – ver.di unterstützt von sexualisierter Belästigung Betroffene<br />

eineinhalbJahrenbeschäftigenwerden.<br />

Damit werden die Weichen gestelltfürdiezukünftigever.di-Politik.<br />

Außerdem stehen Wahlen zum<br />

ver.di-Bundesvorstand an. Der amtierende<br />

Vorsitzende Frank Bsirske<br />

hat bereits angekündigt, dass er<br />

nach mehr als 18 Jahren an der<br />

ver.di-Spitze nicht erneut kandidieren<br />

wird. In der Ausgabe 01/<strong>2018</strong><br />

der ver.di publik sind zahlreiche<br />

(pm) Mehr als zwölf Berufs- und<br />

Branchenverbände der Film- und<br />

Fernsehbranche werden die erste<br />

überbetrieblicheAnlaufstellefürBetroffene<br />

sexualisierter Belästigung,<br />

GewaltundDiskriminierunggründen.<br />

Mit einer Anschubfinanzierung hat<br />

die Beauftragte für Kultur und Medien,StaatsministerinMonikaGrütters,CDU,dieGründungunterstützt.<br />

Die Gründer, darunter auch ver.di,<br />

appellieren an die Sender, sich finanziell<br />

zu beteiligen.<br />

„Anders als in anderen Branchen<br />

wirken in unserer Film- und FernsehlandschaftüberwiegendKreative,<br />

die als kurz befristet Beschäftigte<br />

oder selbstständige Mitarbeiter<br />

ständigzwischenFilmbetriebenohnefesteBelegschaftoderBetriebsrat<br />

hin und her wechseln und dadurch<br />

auch permanent auf Arbeitsuche<br />

sind“, sagt Cornelia Haß von ver.di.<br />

DarumseienBeschwerdestellenauf<br />

betrieblicher Ebene schwer einzurichten<br />

und wenig sinnvoll. Nur<br />

eine überbetriebliche Beschwerdestelle<br />

könne die vom Gesetzgeber<br />

gewünschte Wirkung auch voll entfalten.<br />

EinladungenderBezirks,Personengruppen<br />

und Fachbereiche, aber<br />

auch der Ortsvereine zu finden. Außerdem<br />

gibt es eine Datenbank, in<br />

derTermine,gefiltertnachörtlicher<br />

und/oderfachlicherGliederung,abgerufen<br />

werden können.<br />

http://publik.verdi.de/<strong>2018</strong>/<br />

ausgabe-01/spezial<br />

https://orgawahlen.verdi.de/<br />

Dieses neue Institut soll nicht nur<br />

als erste Anlaufstelle für Betroffene<br />

von sexualisierter Belästigung, Gewalt<br />

und Diskriminierung dienen,<br />

darüberhinauswerdenAufarbeitung<br />

und Prävention zentrale Aufgaben<br />

sein. Das ist die Voraussetzung, um<br />

mittel- bis langfristig einen Kulturwandel<br />

und eine Bewusstseinsbildung<br />

für eine gewaltfreie Arbeitskultur<br />

zu schaffen. Die externe<br />

überbetriebliche Beschwerdestelle<br />

will möglichst bald ihre operative<br />

Arbeit aufnehmen, voraussichtlich<br />

Anfang März <strong>2018</strong>.<br />

gerda bredendiek Ist<br />

vorsItzende des ver.dIsenIorenausschusses<br />

Im<br />

bezIrk kempten<br />

i n t e r v i e w<br />

Die Netten<br />

Wie bist du zur<br />

Gewerkschaft<br />

gekommen?<br />

Ich bin bei der Telegrafie<br />

im Postamt Memmingen<br />

eingestellt worden. Als<br />

meine Dienststelle aufgelöst<br />

wurde, stellte sich<br />

die Frage, ob ich zum<br />

Fernmeldeamt nach<br />

München oder Kempten<br />

versetzt werde. Ich habe<br />

einen Kollegen im Personalrat<br />

um Hilfe gebeten<br />

und ihm gesagt, mich<br />

wundert, dass mich noch<br />

niemand auf eine Mitgliedschaft<br />

in der Gewerkschaft<br />

angesprochen<br />

hat, denn da wollte<br />

ich schon längst rein.<br />

Das ist jetzt 49 Jahre her.<br />

So wurde ich Mitglied<br />

der damaligen Postgewerkschaft.<br />

Warum bist du auch<br />

im Ruhestand in der<br />

Gewerkschaft geblieben?<br />

Als Mitglied wurde ich in<br />

verschiedenen Gremien<br />

sofort aktiv und bin es<br />

bis heute geblieben.<br />

Wichtig sind mir die Seniorenausschüsse<br />

auf<br />

Bezirks- und Landesebene<br />

und die ver.di-Steuerberatung.<br />

Wenn ich mit<br />

jemandem über Tariflöhne<br />

rede, der nicht in der<br />

Gewerkschaft ist, dann<br />

sage ich ihm, er könne<br />

sich bei den anderen<br />

ver.di-Mitgliedern bedanken,<br />

die so nett waren,<br />

seine Lohnerhöhung<br />

zu erkämpfen.


u n t e w i e s e<br />

8 ver.di <strong>news</strong> 3 · 3. März <strong>2018</strong><br />

nIna verheyen,<br />

die erfindung<br />

der leistung,<br />

hanser verlag, berlIn,<br />

256 seIten, 23 euro,<br />

Isbn 978-3446256873<br />

ver.di <strong>news</strong><br />

erscheInt 14-täglIch<br />

herausgeber:<br />

vereInte dIenstleIstungsgewerkschaft<br />

ver.dI,<br />

frank bsIrske, vorsItzender<br />

chefredaktion:<br />

dr. marIa knIesburges<br />

redaktion: heIke langenberg<br />

(verantwortlIch), marIon<br />

lührIng, Jenny mansch<br />

layout: helmut mahler<br />

infografik: klaus nIesen<br />

cartoon: thomas plassmann<br />

druck: alpha prInt medIen ag,<br />

darmstadt<br />

adresse: redaktIon ver.dI <strong>news</strong>,<br />

paula-thIede-ufer 10,<br />

10179 berlIn,<br />

tel.: <strong>03</strong>0 / 69 56 1069,<br />

fax: <strong>03</strong>0 / 69 56 3012<br />

verdI-<strong>news</strong>@verdI.de<br />

www.verdI-<strong>news</strong>.de<br />

Starke Leistung<br />

b u c h t i p p – Nina Verheyen schreibt über Leistung im Wandel der Zeit<br />

Wer es sich nicht mehr leisten kann,<br />

dasBuch„DieErfindungderLeistung“<br />

zu lesen, steht entweder kurz vor einem<br />

Burnout oder erliegt dem eigenen<br />

Selbstoptimierungswahn. So in<br />

etwa lässt sich zuspitzen, was die<br />

Historikern Nina Verheyen in ihrem<br />

Buch über die Leistungen, die die<br />

MenschheitinunterschiedlichenZusammenhängen<br />

erbringt, zusammengetragen<br />

hat.<br />

Anschaulich erzählt die Autorin<br />

entlang von Filmen wie Maren Ades<br />

„Toni Erdmann“ oder Charlie Chaplins<br />

„Moderne Zeiten“ sowie Falladas<br />

„kleinen Mannes“, dass Leistung<br />

eben nicht gleich Leistung ist.<br />

Sie sich mit dem Wandel der Zeiten,<br />

allen voran des Wirtschaftens, stark<br />

verändert hat. „Es gibt keine individuelle<br />

Leistung im quasi physikalischen<br />

Sinne, also unabhängig von<br />

menschlichen Sinnstiftungen und<br />

sozialen Kontexten“, schreibt Verheyen.<br />

ImmerwiedergehtdieHistorikerin<br />

auf die Leistung in der Arbeitswelt<br />

ein, in der die Einkommen immer<br />

auch an eine Leistung gekoppelt<br />

sind. Doch so einfach ist es nicht.<br />

„Ineiner,Leistungsgesellschaft’soll<br />

Einkommen an Leistung gebunden<br />

sein,aberdieserAnspruchistschwer<br />

einzulösen, [...] Die in der freien<br />

WirtschaftgezahltenSpitzengehälter<br />

inMillionenhöhehabenganzoffensichtlichjedenBezugzudemverloren,<br />

wasdieHerrenderSchöpfung–und<br />

seltener die Damen – auf diesen Positionen<br />

tagtäglich tun“, so die Autorin.<br />

Henry Ford wusste durchaus zu<br />

schätzen, was seine Fabrikarbeiter<br />

in seinen Autohäusern am von ihm<br />

eingeführten Fließband leisteten.<br />

Alle seine Beschäftigten sollten sich<br />

seine Autos leisten oder auch mal<br />

ausgehenkönnen.Tatsächlichzahlte<br />

Ford im Vergleich zu den anderen<br />

Autobauern gute Löhne. Verheyens<br />

Ansicht nach steckte dahinter aber<br />

die ganz profane Absicht, die Gewerkschaften<br />

aus dem Betrieb zu<br />

halten. Ein Prinzip, das sich teils<br />

bis heute mit Beschäftigten in Startups<br />

vergleichen lässt. Auch dort ist<br />

man sich einig, dass der, der gut<br />

bezahlt wird, nicht gleich zur Gewerkschaft<br />

rennt, um Rechte einzufordern.<br />

Am Beispiel von Johannes Pinneberg,demkleinenMannausFalladas<br />

Roman „Kleiner Mann – was nun?“,<br />

bringt Verheyen sehr eindringlich<br />

auf den Punkt, was für Beschäftigte<br />

das größte Problem ist: „Pinneberg<br />

leidet nicht unter dem Dogma der<br />

Leistung, sondern unter den Leistungskontrollen<br />

und dem Zwang<br />

der Leistungssteigerung.“ Das Leid<br />

ist auch heutigen Amazon-Beschäftigtennichtfremd,ganzimGegenteil.<br />

Mit ihren Handscannern werden sie<br />

permanent überwacht und bei<br />

schlechter werdenden Ergebnissen<br />

unmittelbar damit zu einem Gespräch<br />

einberufen. Das können sich<br />

bis heute tatsächlich nur die Arbeitgeberleisten.VerheyensBuchsollten<br />

sich vor allem die Beschäftigten<br />

leisten.<br />

Petra Welzel<br />

t e r m i n e ····································································· n a c h r u f ···················<br />

hinweis: dIe ausgabe 4<br />

erscheInt am 24. märz <strong>2018</strong><br />

www.verdi.de<br />

Scham<br />

„Ich möchte nicht<br />

in eine Situation<br />

kommen, wo ich<br />

mich dauernd dafür<br />

schämen muss, dass<br />

politische Entscheidungsträger<br />

so reden<br />

wie Sie.“<br />

Der FDP-Politiker<br />

Wolfgang Kubicki in<br />

einer Bundestagsdebatte<br />

an die Adresse<br />

der AfD<br />

Gemeinsam mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />

bietet ver.di mehrere<br />

Workshops zur Öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

an. Am 20. März<br />

geht es um Bürgerservice und Digitale<br />

Verwaltung, am 24. April um<br />

Mobilitätökologischundsozialnachhaltig<br />

gestalten, am 29. Mai um<br />

Freiwilligenarbeit und Gemeinwohl,<br />

BürgerbeteiligungundGemeinwohl.<br />

Die Workshops finden von 18 bis<br />

20.30 Uhr in der ver.di-Bundesverwaltung<br />

in Berlin statt. Mehr Infos:<br />

martin.beckmann@verdi.de<br />

Der Digitalisierungskongress<br />

<strong>2018</strong> von ver.di findet am 12. und<br />

13. April in der ver.di-Bundesverwaltung<br />

in Berlin statt. Thema ist<br />

diesmal: Gemeinwohl in der digital<br />

vernetztenGesellschaft:Wirarbeiten<br />

daran!Dabeigehtesunteranderem<br />

um die rechtlichen und politischen<br />

Rahmenbedingungen, die national<br />

und international nötig sind, um<br />

humane Arbeit, freie Medien, Demokratie<br />

und Gemeinwohl zu stärken.<br />

Mehr Infos: https://www.ver<br />

di.de/themen/digitalisierungs<br />

kongresse/kongress-<strong>2018</strong><br />

Mit der Perspektive ÖD knüpft<br />

ver.di an das Potsdamer Forum für<br />

Fach- und Führungskräfte an. am<br />

12. und 13. Juni geht es dabei in<br />

Berlin um Führungsverantwortung<br />

im Öffentlichen Dienst 4.0, um Digitalisierung<br />

und Zentralisierung<br />

als Herausforderung. Im Rahmen<br />

der Veranstaltung sollen Chancen,<br />

Kenntnisse und Erfahrungen auf<br />

den neuesten Stand gebracht werden.<br />

Mehr Infos: https://perspek<br />

tive-oed.verdi.de/<br />

Die Kollegin Georgia Weiland ist<br />

Mitte Januar im Alter von 60 Jahren<br />

gestorben.Siehattezuletztimver.di-<br />

Landesbezirk Berlin Brandenburg<br />

im Fachbereich Medien gearbeitet.<br />

Dort war sie die verantwortliche<br />

Mitarbeiterin für die Theater und<br />

Bühnen, außerdem betreute sie das<br />

Büro des Senderverbands beim<br />

Deutschlandradio. 1974 war sie in<br />

dieGewerkschaftKunsteingetreten<br />

und absolvierte ihre Ausbildung zur<br />

Facharbeiterin für Schreibtechnik<br />

beim Staatlichen Komitee für den<br />

Rundfunk. Neben ihrer BerufstätigkeitstudiertesieStaatswissenschaft<br />

und später Jura. Im Juni 1988 wechselte<br />

sie zum Hauptvorstand der Gewerkschaft<br />

Kunst. Ab Oktober 1990<br />

arbeitete sie bei der IG Medien im<br />

Landesbezirk Berlin-Brandenburg.

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