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Slavische Philologie - Archiv

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76 T. Matic,<br />

»ne me regarde pas«. Diese Stelle ist meines Erachtens auf Merimees<br />

lückenhafte Kenntnisse des Italienischen zurückzuführen : er hat offenbar<br />

das italienische aspettar (warten) mit dem französischen Worte aspcct<br />

(der Anblick) in Zusammenhang gebracht und folglich durch regarder<br />

(schauen) übersetzt. Als Hasan-Aginica beim Abschiede ihre Töchter<br />

küßt, heißt es im Kroatischen »u rumena lica«; M^rimöe übersetzt<br />

»bouche vermeUletf, obwohl Fortis und der Anonymus ganz richtig »i rosei<br />

volti« bezw. »les joues de rose« haben.<br />

Das ist jedenfalls eine willkürliche<br />

Umänderung, die dem Übersetzer vielleicht in die ganze Situation besser<br />

zu passen schien. Ein Mißverständnis dagegen ist es, wenn Merimee den<br />

kroatischen Vers »Ali beze ne hajase nista« — y>Ali-hey ne l'^coute<br />

point« übersetzt (F: II begh non bada. A: Le Beg ne fait point d'attention).<br />

Merimöe hielt also in dem bei Fortis nebenan abgedruckten Originaltexte<br />

das kroatische Wörtchen ali (aber),<br />

das am Anfange des Verses<br />

mit einem großen Buchstaben geschrieben ist, für den muhammedanischen<br />

Personennamen Ali i).<br />

Was ist aber mit den Fällen (4— 9), wo Merimee trotz der unrichtigen<br />

Übersetzung Fortis' und des Anonj^mus dennoch dem Originale<br />

treu bleibt? Darf man da Mdrim^es Worten in der zweiten Ausgabe<br />

seiner Guzla Glauben schenken und annehmen, daß ihm bei der Übersetzung<br />

ein Russe behilflich war, der ihm den kroatischen Text Wort<br />

für Wort erklärte (»qui m'en a donn

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