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Slavische Philologie - Archiv

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:<br />

72 T. Matid,<br />

Goethe :<br />

Das beiseit sah Vater Asan Aga,<br />

Rief gar traurig seinen lieben Kindern . . .<br />

Panckoucke : Azan-Aga, qui 6tait cache, ne put voir<br />

cette scene touchante sans en etre attendri.<br />

commence ä se repentir de Voutrage quHl a<br />

faxt ä son epouse.<br />

II rappelle ses enfants<br />

malgre lui sa voix est emue\ il leur dit: ...<br />

Das von Goethe beibehaltene kroatische Wort «Suaten« (svati =<br />

Hochzeitsgäste) gibt M* Panckoucke konsequent, aber durchaus falsch<br />

durch »esclavesK wieder — die stolzen Hochzeitsgäste des Kadija von<br />

Imotski sind also bei ihr zu einer Sklavenschar geworden [cf. »les seigneurs<br />

Svati« in<br />

Voyage und »tes (sc. Kadijas) amis« oder »les Svati qui<br />

conduisent le cortege nuptial« bei Nodier].<br />

Schon in der ersten Ausgabe der Guzla rühmt Merimee seiner<br />

Triste bailade de la noble epouse d*Asan-Aga i) Treue in der Wiedergabe<br />

des Originals nach: »Venant apres lui (sc, Fortis) je n'ai pas la<br />

Prätention d'avoir fait aussi bien; mais seulement j'ai fait autrement.<br />

Ma traduction est litterale, et c'est lä son seul mdrite« 2). In der späteren<br />

Ausgabe hebt der Autor gegenüber der offenherzig zugegebenen Unechtheit<br />

der übrigen Gedichte der Guzla die Echtheit der Triste hallade<br />

hervor: »Cette baUade, si remarquable par la delicatesse des sentiments,<br />

est v^ritablement traduite. L'abbe Fortis en a publie l'original, accompagnö<br />

d'une traduction, ou plutot d'une Imitation en vers Italiens. Je<br />

crois ma Version litterale et exacte, ayant 6te faite sous les yeux d'un<br />

Russe qui m'en a donne le mot ä mot« ^).<br />

Um die Stelle, welche M6rim6es Triste hallade unter den ihr vorausgegangenen<br />

französischen Übersetzungen und Bearbeitungen dieses<br />

Gedichtes einnimmt, zu präzisieren,<br />

II<br />

werde ich die markantesten von mir<br />

wahrgenommenen Stellen im Texte Merim^es (M) und die entsprechenden<br />

bei Fortis (F) und dem anonymen französischen Übersetzer des<br />

Viaggio (A) parallel anführen und mit dem Original vergleichen. Ich<br />

habe mich dabei unter den französischen Texten bloß auf Berner Voyage<br />

deshalb beschränkt, weil nur dieser Text als eine Übersetzung Fortis'<br />

1) Der Anfang dieser Ballade wurde auch von Puskin übersetzt (bloß die<br />

ersten 13 Verse], diese Übersetzung aber ist entschieden nicht auf Merimee,<br />

sondern vielmehr aufs Original zurückzuführen.<br />

2) Guzla, p. 307. 3) ib ,<br />

p. 309—310.

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