Slavische Philologie - Archiv
024 Kleine Mitteilungen. Ein Beitrag zur Biographie Arsenius' IV. Jovanomc. In der alten serbischen Kircbe in Mostar befindet eich ein auf Holz gemaltes Bild des Fürsten Lazar mit der Inschrift, die wir unten mitteilen. Die Inschrift ist von Interesse, weil sie uns etwas neues über die frühere Laufbahn des Patriarchen Arsenius' IV. Jovanovic berichtet, von welcher uns fast gar nichts bekannt ist. Man weiß von ilim, daß er im Jahre 1737 nach Belgrad kam, daß er 1741 durch ein Diplom der Kaiserin Maria Theresia bestätigt wurde als actuale super universo clero ac natiKe T-R/XO Rp'K 3A wcBH^-kTfAkCTBOBaHie RpaBOH GfpBCKarw Hapo/k,a B-KpKi HtTA-fcHHO L^tLAOe H Ji,Q J>^Y\iCh. COAfp^KHTT». H nOMHBafT'K OHOf BTi lUIHTKip'k ßtpAHHK'K BT». MHTpOnOAlTCKOH GpflUICKOH Bnap^Hi: Trnk|cfrw oßpasa nfpB-k« 1746 BAarocAOBjHTfiuik BAa>KJHonoHHBiiJaro IlaTpiapYa ii flp^ienKna I. ^pcfHiA IwaHHOBHHa MfTBtpTarw, erA^» bkibiuih ji,i^Ai\cv.\^ cbh- TfAH npYHMaHApiT'K. FIoTOMK CnKm^ RcpmaHKiH, a HanocA-KA" ^PX'iÄ'»' H MiTponoAiT'K r. IwaHH'k rewprifBHMa HSA^H'k, HHH-KH^e ToroJKf flpYTmKria flpYHA'iAKOH'k Iwch^k IwaHHOBHH'k lIlaKaBfHA'K CBOHMT». HJK/l,"K*"'*'^1»^ ^CT^i^VXriX 11 OHOMSJK« MHTKipK> BTv ROAkSÖ ^ROTpf BACHIC JS^A^Qi^A'VVX COHSBOAHA'K 1773, Wie man aus der Inschrift sieht, war Arsenius auch Archimandrit des Klosters Decani in Altserbien; eine biographische Notiz, welche bis jetzt ganz unbekannt war. Dem Arsenius wird vorgeworfen, daß er wenig Verständnis für die kulturelle Entwicklung des Volkes zeigte; daß er wenig Interesse dem Schul-
Kleine Mitteilungen. 625 wesen entgegenbrachte, daß er in seiner Diplomatie ein wenig zu primitiv, manchmal zu orientalisch war. Das ist selbstverständlich Mangel an einer höheren Kultur, welcher übrigens leiclit zu verstehen ist. Er stammt aus solchen Gegenden, in welchen das kulturelle Niveau der Priester nicht höher war, als das des klassischen Popen Mico im »Gorski Vijenac«. Wie das betreffende Bild nach Mostargekommen ist, wußte mir niemand zu sagen. Es ist sonst sehr rein und sorgfältig gemacht, natürlich mit der Tendenz den Fürsten mehr als einen Heiligen darzustellen. Vladimir Coroviö. Zur Etymologie von asl. aite. Ältere Versuche verzeichnet Vondräk, Slav. Gramm. II, S. 491 f. Er selbst meint, daß sich die verschiedenen Reflexe in den einzelnen slavischen Sprachen zunächst auf ein urslavisches ace am besten zurückführen lassen. Neben dem ace gab es im Urslavischen noch ein aze. Durch Kontamination konnte aus uze und ace ein azce, asce und dann im Altkirchenslavischen und Bulgarischen aste entstanden sein. — Ich möchte lieber von der indoeurop. Form für a-ce ausgehen, nämlich von *ö(J-que (Brugmann, Kurze Vgl. Gr. S. 615), woraus asl. as-ce as-ce as-te hervorgehen mußte. Ace läßt sich daneben durch neuerliche Zusammensetzung der beiden Elemente, die Ja auch jedes für sich in hypothetischer Bedeutung vorkommen, auf slavischem Boden erklären (vgl. auch a-ze). A. Music. Eitle kroatische Privaturkunde {Pfandbrief) vom J. 1663. Jas Ivan Korenika aliter Ferlian y ia Catharina Bruchek valuiemo po ovom nafsem otvorenom lifztu, kako mi buduchj vü teskom vremenu ä navlafztito vu gladnom letu tesko uascu dechiczu hranechj, vzemsi na fze terh vze nafce rodbine blisnie y dalechne, koieh bi fze dole napifzano dugovanie koiem gode modusem dofztoialo nekoie nafce dve fzinokoske na dva kofzcza, iednu na pogorischu, drugu vu hrechiniu inter foenilia Lucae Korenika aliter Foerlian et Matthiae Bruchek, omnino y pofsione Vukomerich Campo et cottu Zagrab : exiften'", za dva vugerfzka dukata y za dvaifzet novacz, Plemenitem Mattheiu y Jurku Petranichem dodofzmo y zalofizmo, da derse mirovno y ladaiu doklam mi alj nafsa decza rechene peneze nym ali nyhovomu odvetku povernemo, y to vzigdar pervo Jurieva; k tomu vzezmo na nas vfzu Evictiu, toieto ako by e fto vu tom zalosnom kupu bantuval. Zverhu koiega vzega y dazmo ovo nafse pifzmo za prifznoga vremena tverdnoftj y mirovnostj radj. actum die 1 mar. 1663. Diese Urkunde verpfändet zwei Wiesen gegen eine geliehene Summe von zwei ungarischen Dukaten und zwanzig Münzen, ausgestellt ist sie vom (adeligen) Ivan Korenika aliter Ferljan und Katharina Bruchek (Brucek) an die adeligen Brüder Matthaeus und Georgius (Jurko) Petranich (Petranic) am 1. März 1663 im Bereich der adeligen Gemeinde Turopolje, wo noch jetzt das Aiohiv fiur alavische Philologie. ;vllX. 40
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Kleine Mitteilungen. 625<br />
wesen entgegenbrachte, daß er in seiner Diplomatie ein wenig zu primitiv,<br />
manchmal zu orientalisch war. Das ist selbstverständlich Mangel an einer<br />
höheren Kultur, welcher übrigens leiclit zu verstehen ist. Er stammt aus solchen<br />
Gegenden, in welchen das kulturelle Niveau der Priester nicht höher<br />
war, als das des klassischen Popen Mico im »Gorski Vijenac«.<br />
Wie das betreffende Bild nach Mostargekommen ist, wußte mir niemand<br />
zu sagen. Es ist sonst sehr rein und sorgfältig gemacht, natürlich mit der<br />
Tendenz den Fürsten mehr als einen Heiligen darzustellen.<br />
Vladimir Coroviö.<br />
Zur Etymologie von asl.<br />
aite.<br />
Ältere Versuche verzeichnet Vondräk, Slav. Gramm. II, S. 491 f. Er<br />
selbst meint, daß sich die verschiedenen Reflexe in den einzelnen slavischen<br />
Sprachen zunächst auf ein urslavisches ace am besten zurückführen lassen.<br />
Neben dem ace gab es im Urslavischen noch ein aze. Durch Kontamination<br />
konnte aus uze und ace ein azce, asce und dann im Altkirchenslavischen und<br />
Bulgarischen aste entstanden sein. — Ich möchte lieber von der indoeurop.<br />
Form für a-ce ausgehen, nämlich von *ö(J-que (Brugmann, Kurze Vgl. Gr.<br />
S. 615), woraus asl. as-ce as-ce as-te hervorgehen mußte. Ace läßt sich daneben<br />
durch neuerliche Zusammensetzung der beiden Elemente, die Ja auch<br />
jedes für sich in hypothetischer Bedeutung vorkommen, auf slavischem Boden<br />
erklären (vgl. auch a-ze).<br />
A. Music.<br />
Eitle kroatische Privaturkunde {Pfandbrief) vom J. 1663.<br />
Jas Ivan Korenika aliter Ferlian y ia Catharina Bruchek valuiemo po<br />
ovom nafsem otvorenom lifztu, kako mi buduchj vü teskom vremenu ä navlafztito<br />
vu gladnom letu<br />
tesko uascu dechiczu hranechj, vzemsi na fze terh<br />
vze nafce rodbine blisnie y dalechne, koieh bi fze dole napifzano dugovanie<br />
koiem gode modusem dofztoialo nekoie nafce dve fzinokoske na dva kofzcza,<br />
iednu na pogorischu, drugu vu hrechiniu inter foenilia Lucae Korenika aliter<br />
Foerlian et Matthiae Bruchek, omnino y pofsione Vukomerich Campo et cottu<br />
Zagrab : exiften'", za dva vugerfzka dukata y za dvaifzet novacz, Plemenitem<br />
Mattheiu y Jurku Petranichem dodofzmo y zalofizmo, da derse mirovno y<br />
ladaiu doklam mi alj nafsa decza rechene peneze nym ali nyhovomu odvetku<br />
povernemo, y to vzigdar pervo Jurieva; k tomu vzezmo na nas vfzu Evictiu,<br />
toieto ako by e fto vu tom zalosnom kupu bantuval. Zverhu koiega vzega y<br />
dazmo ovo nafse pifzmo za prifznoga vremena tverdnoftj y mirovnostj radj.<br />
actum die 1 mar. 1663.<br />
Diese Urkunde verpfändet zwei Wiesen gegen eine geliehene Summe<br />
von zwei ungarischen Dukaten und zwanzig Münzen, ausgestellt ist sie vom<br />
(adeligen) Ivan Korenika aliter Ferljan und Katharina Bruchek (Brucek) an die<br />
adeligen Brüder Matthaeus und Georgius (Jurko) Petranich (Petranic) am<br />
1. März 1663 im Bereich der adeligen Gemeinde Turopolje, wo noch jetzt das<br />
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