Slavische Philologie - Archiv
Kleine Mitteilungen. Jugetidprozessionen zu Ostern i?i Luhom im Kreise Hatibor und eine Urkunde darüber aus dem Jahre 1672. In dem 2-ten Heft des IL Bandes der in O^Dpeln von Wilpert herausgegebenen Zeitschrift Oberschlesische Heimat vom J. 1906 gibt Herr Pfarrer Gregor in Tworkau interessante Mitteilungen über oberschlesische Ostergebräuche, darunter Jugendprozessionen im Kreise Ratibor. Indem ich auf diesen Artikel hinweise, will ich mich auf die Jugendprozessionen in Lubom beschränken, weil über diese Osterumzüge sich in dem Lubomer Pfarrarchiv eine Urkunde vom Jahre 1672 befindet, aus welcher sie genau zu erkennen sind. Ich werde sie nach einer vom Herrn Pfarrer Gregor gemachten und mir gütigst überlassenen Abschrift hier weiter unten mitteilen. Die Organisation der genannten Osterprozession geschieht am Ostersonntage nach dem Nachmittagsgottesdienst : im Freien kommen Jünglinge und Jungfrauen unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers zusammen und wählen einen Jugendvorstand und zwar einen foit pacholczy (Jünglingsschulze) und zwei Wärter strözowie, welche die Figui-en des gekreuzigten und des auferstandenen Christus zu tragen berechtigt sind, sowie 18 Beisitzer, prawnicy, lawnicy. Auch Mädchen werden gewählt, zum Tragen von Kirchenbildern bestimmt. Die wählbaren Burschen und Mädchen müssen unbedingt unbescholten, ihr Lebensalter im allgemeinen das reife Jugendalter sein ; ihr Amt ist die Beobachtung der traditionellen Ordnung und Sitte : es ist z. B. unter Strafe von 50 Pfennigen den Burschen verboten, in der Zeit von Ostern zu Pfingsten in den Abendstunden herumzuschwärmen oder auch nur unter vier Augen Mädchen anzureden. Die junge Gesellschaft begibt sich nach geschlossener Beratung zum Ortspfarrer, meldet ihm die gefaßten Beschlüsse, zieht auch zu anderen Bekannten hin, die sie durch ihren Besuch ehren will, und begrüßt sie im Namen des Auferstandenen. Bald werden Fahnen und andere Geräte besorgt und dann an bestimmten Terminen, sonntäglich am Floriansfest den 4. Mai und am Urbanstage d. 25. Mai, auch sonst die herkömmlichen Prozessionen unternommen. Ich lasse nunmehr die erwähnte Urkunde genau mit allen Zeichen, Strichen, Fehlern, Streichungen und allen orthographischen Eigentümlichkeiten folgen.
Kleine Mitteilungen. 619 Ich habe im Archiv wiederholt Denkmäler der oberschlesischen Sprache mitgeteilt: ein schlesisch - polnisches Hochzeitsgedicht; eine Schenkungsurkunde aus Kreuzburg ans dem XVI. Jahrb.; ein Neujahrsgedicht; die jetzige Urkunde ist nicht minder interessant, als die früher mitgeteilten. Niechay wszystko bendzie na czesc Bogu wtroycy swientey iedinymu, a na chwalym i) niepokalaney Pannie Maryi, iak tez na wieksz^ ucziwosd patronce naszey Magdalenie swiyntey, i wszystkim swiyntym. My Mlodzincy wszyscy iak swoyscy tak shizebni temze spusobym^) 1 wszystkiDzieweczki na tyn czas wdzedzinieLubomi zastawaiancy (sie) w Eoku 1672 w Poniedzialek zmartwych powstaiiia Zbawiciela naszego na mieysce pewne wszyscy spolecznie zeszlismy sie, a spoln* (oto) staranie mielismy, iakim sposobym, my Grzysznicy z onymi Maryami z Grobu powstalego Jezusa Nasaranskiego szukaö mielibysmy. Toli iednak dosnawszy w tym Effecie*) Ducha swiyntego umyslyli i womS) to uzyczyli, zebysmy nie tylk^j my ktorzy ieszcze do woli Bozey zyjymy, ale tez i ci, ktorzi po nas na stan^, i na tymze Lubomskim Gröncie spolecznie z Dzieweczkami zostawac benda, poczanwszy od wtorku Wielkanocnego, aze do zeslaiiia Ducha swiyntego, w kazd^ niedziele i w kazde zaswiyncone ') swiynto, po poludniu okoio Gminu Lubomskiego, s wielkim Nabozynstwym, rosmyslaianc sobie (ono) Odkupiynie nasze, ktore sie stalo przes smartwych powstafiie, od umarlego Pana i Zbawiciela od prawiali. Jak tez i zakazujymy, gdzie iuz tu potrzeba bendzie poniechac, pod naznaczon^ koscielna Pokuta , wszelakich nieslusznych rzeczy. Czego uchowey Paüie Boze izby sie przy takowych Procesyach takowe nierzandy znaydowac mialy. A dla lepszego tego uwarowania raczey kazdo rocznie dwuch strözöw zeby tego pilnie postrzygali obiyrano, a tak wszycy na to poswoliwszy i Jednote przyiawszy przy Upehiey Gromadzie, ktora sie swykla w dzien Urbana swiyntego odprawiac. Nayprzod ukloniwszy sie wysoce uczonymu, iego Mosel Xiendzu Fararzowi, i Dusz naszych na tyn czas Pastyrzowi Wielebnymu Panu Laurentymu BernakdowiS) slawnego stolu Raciborskiemu w Duchowiynstwie Seniorowi, a potym tez zacnymu Urzendowi Lubomskiemu i catey Opey 9) unizynie, ich oto prosz^nc, by nam tego wiecznymi czasy od prawiaö przyswolyli, a iak oni widz^ iz to rzecz do nabozynstwa godna, nam tego i wszystkim po nas bynd^ncym Mlodzinca 'O) i Dzieweczkom taka Procesy^ dozwolyli, nas pilnie w tym napominai^nc, zebysmy nayprzod z Boga a potym z siebie samych posmiywiska poprzestawszy tego i*) na potomne czasy nie uczyniyli; a mai^nc od swych mianowanego iego Mosel Xiendza Fararza iak tez od zacnego Urzyndu i caley Opcy Lubomskie ^-), pewne wynauczyfiie i pozwolyli, a zebysmy tez koscielnych na tych ze procesyach Chorongwi nie psuwali, podlug przemozynia i3] ubostwa naszego iedne pare Chorongwi s ktorymi na tych procesyach chodzic mamy sprawiylismy. To tez iednak i to uwazywszy sobie, ze iako czlowiek, tak tez i te Chorongwie wieczne czasy trwac nie mog^. Roku 1674 ") w tym ze wtorek Wielkauocny Schacke maiqnc, Foita i tez caly Urz^nd Mlodzinski miyndzy soba postanowiyli, zeby od datum tego roku wiecznymi czasy w dzien wtorku Wielkanocnego takowa Schacka bywala. a kazdy MIodziniec w przitomnosci Foita
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Jugetidprozessionen zu Ostern i?i Luhom im Kreise Hatibor und eine<br />
Urkunde darüber aus dem Jahre 1672.<br />
In dem 2-ten Heft des IL Bandes der in O^Dpeln von Wilpert herausgegebenen<br />
Zeitschrift Oberschlesische Heimat vom J. 1906 gibt Herr Pfarrer<br />
Gregor in Tworkau interessante Mitteilungen über oberschlesische Ostergebräuche,<br />
darunter Jugendprozessionen im Kreise Ratibor. Indem ich auf<br />
diesen Artikel hinweise, will ich mich auf die Jugendprozessionen in Lubom<br />
beschränken, weil über diese Osterumzüge sich in dem Lubomer Pfarrarchiv<br />
eine Urkunde vom Jahre 1672 befindet, aus welcher sie genau zu erkennen<br />
sind.<br />
Ich werde sie nach einer vom Herrn Pfarrer Gregor gemachten und mir<br />
gütigst überlassenen Abschrift hier weiter unten mitteilen.<br />
Die Organisation der genannten Osterprozession geschieht am Ostersonntage<br />
nach dem Nachmittagsgottesdienst : im Freien kommen Jünglinge<br />
und Jungfrauen unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers zusammen und<br />
wählen einen Jugendvorstand und zwar einen foit pacholczy (Jünglingsschulze)<br />
und zwei Wärter strözowie, welche die Figui-en des gekreuzigten und des<br />
auferstandenen Christus zu tragen berechtigt sind, sowie 18 Beisitzer, prawnicy,<br />
lawnicy. Auch Mädchen werden gewählt, zum Tragen von Kirchenbildern<br />
bestimmt. Die wählbaren Burschen und Mädchen müssen unbedingt<br />
unbescholten, ihr Lebensalter im allgemeinen das reife Jugendalter sein ; ihr<br />
Amt ist die Beobachtung der traditionellen Ordnung und Sitte : es ist z. B.<br />
unter Strafe von 50 Pfennigen den Burschen verboten,<br />
in der Zeit von Ostern<br />
zu Pfingsten in den Abendstunden herumzuschwärmen oder auch nur unter<br />
vier Augen Mädchen anzureden.<br />
Die junge Gesellschaft begibt sich nach geschlossener Beratung zum<br />
Ortspfarrer, meldet ihm die gefaßten Beschlüsse, zieht auch zu anderen Bekannten<br />
hin, die sie durch ihren Besuch ehren will, und begrüßt sie im Namen<br />
des Auferstandenen. Bald werden Fahnen und andere Geräte besorgt und<br />
dann an bestimmten Terminen, sonntäglich am Floriansfest den 4. Mai und<br />
am Urbanstage d. 25. Mai, auch sonst die herkömmlichen Prozessionen unternommen.<br />
Ich lasse nunmehr die erwähnte Urkunde genau mit allen Zeichen,<br />
Strichen, Fehlern, Streichungen und allen orthographischen Eigentümlichkeiten<br />
folgen.