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Slavische Philologie - Archiv

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596 Kritischer Anzeiger.<br />

auch der deutschen Bevölkerung im Böhmerwaldgebiete . . .«; dagegen wird in<br />

Band I auf Seite 63 ein »Tagebuch der cecbischen [— böhmischen] Gesandtschaft<br />

[1464] zum französischen König« erwähnt, auf Seite 121 wird von der »cecbischen<br />

[= böhmischen] »Kgl. Gelehrten Gesellschaft«« gesprochen [obwohl<br />

Karäsek später in Band II auf Seite 33 selber sagt: »Die »Königliche Gelehrte<br />

Gesellschaft« . . . war zu dieser Zeit die berühmteste Gesellschaft Mitteleuropas;<br />

Öechen und Deutsche, durch das Streben, Aufklärung zu verbreiten, verbunden,<br />

reichten sich hier friedlich die Hände . . .«], ferner liest man auf Seite 124:<br />

»...Bei den Cechen [d.h. in Böhmen!] sind die [Volkslieder-] Sammlungen von<br />

Erben, in Mähren jene von Bartos und von Susil [richtig: von Susil und von<br />

Bartos; denn Bartos kam erst nach Susili, in der Slovakei jene Kollärs bekannt.<br />

. .«, und schließlich ist auf Seite 168 vom »cechischen [= böhmischen]«<br />

Museum und Adel die Rede.) Die fehlerhaften Einzelheiten treten überhaupt<br />

auch in den cechischen Bestandteilen so zahlreich auf, daß an eine Erschöpfung<br />

dieser fast unversiegbaren Quelle gar nicht gedacht werden kann, obwohl doch<br />

dieses Schrifttum dem Verfasser eigentlich am allernächsten gestanden ist;<br />

diese Nichterschöpfung liegt übrigens bereits in der Natur der Sache, denn<br />

eine Rezension hat<br />

sich ja mehr oder weniger immer mit Stichproben zu begnügen,<br />

und da kommen meistens noch wegen Überfülle von Stoff bloß die<br />

zweifellosen und allerauffälligsten Mängel der besprochenen Schrift in Betracht.<br />

Gleich im »Literaturverzeichnis« findet sich ein beredtes Beispiel für die<br />

Minderwertigkeit der übersetzten Titelangaben in dem Zitat »Die Geschichte<br />

der cechischen Literatur im » Gedenkblatt« der cechischen Akademie (cechisch) «.<br />

(Wer soll denn ohne weitres wissen, daß das »Gedenkblatt« in der Originalsprache<br />

gerade »Pamätnik« heißt ?j Als unwahr ist der Titel »Die cech. Literatur<br />

des XIX. Jahrhunderts bis zu den 50 er Jahren (cechisch)« zu bezeichnen,<br />

da er bloß »Literatura ceskä devatenäct6ho stoleti« lauten soll. (Die Publikation<br />

wird bekanntlich auch die Moderne behandeln; erschienen ist von<br />

diesem Werke nicht nur der angeführte Teil I und 11 [Laichteruv vybor nejlepsich<br />

spisu poucnych, kniha XIX, 1902, kniha XXI, 1903], sondern auch<br />

schon Teil 111/ 1 [kniha XXVI, 190ö].) Unzweifelhafte Lücken stellen endlich<br />

die dort gänzlich fehlenden cechischen Literaturgeschichten von J. Dobrovsky,<br />

J. Jungmann, A. V. Sembera, K. Sabina, K. Tieftrunk, J. Jirecek und F. Backovsky<br />

dar; auch von J. Vlcek hätte jedenfalls das Werk »Dejiny literatüry<br />

slovenskej« (V Türe. Sv. Martine 1890) aus reifern Jahren verdient, neben der<br />

Jugendarbeit »Die Literatur in der Slovakei (cechisch)« genannt zu werden<br />

außerdem wurden in dem zuletzt kommenden Verzeichnis der Autoren von<br />

Monographien Männer wie L. Cech, J. Hanns, J. Jakubec, T. G. Masaryk, V.<br />

Tille mit Stillschweigen übergangen.<br />

(Übrigens kommen in den Registern die<br />

zwei Cechen Cerny und Stitny in doppelter Gestalt vor: als Rokyta und als<br />

Thomas von Stitne [unter Thomas !] in Register I, dagegen als Cerny [Rokyta]<br />

und als Stitny in Register II.)<br />

Im folgenden Abschnitt »Über die Aussprache« wird mit Unrecht cech. e<br />

deutsch durch ie (= i) wiedergegeben, denn es heißt dort »Cechisch: e = ie<br />

(soll heißen: je)«.<br />

Nun gehen wir zum eigentlichen Text über, und gleich in der<br />

Ȁltesten

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