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Slavische Philologie - Archiv

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586 Kritischer Anzeiger.<br />

Auf das »Literaturverzeichnis« folgt noch ein eigener Abschnitt betitelt<br />

>Über die Aussprache«, der leider ebenfalls dem gegenwärtigen Stande der<br />

Forschungen nicht Eechnung triigt^). Allein lobend hervorzuheben ist die<br />

Tatsache, daß Karäsek zur Umschreibung der cyrillischen Lettern sich im allgemeinen<br />

folgerichtig der — in ihren Hauptzügen jetzt schon so ziemlich durchgedrungenen<br />

— cechischen diakritischen Zeichen bediente lo).<br />

Nun geht Karäsek zur eigentlichen Darstellung des Gegenstandes über,<br />

wovon hier natürlich bloß ein dürres Gerippe gegeben werden kann : Nach<br />

einer völkergeschichtlichen Vorrede (§ 1, »Einleitung. Historische Skizze«)<br />

widmet der Verfasser sein Augenmerk in erster Reihe dem altkirchenslavischen<br />

Schrifttum (§ 2, »Die älteste slavische Literatur. Cyrill und Method«) samt<br />

seiner Weiterentwicklung ai;f bulgarischem Boden (§ 3, »Entwicklung der<br />

kirchenslavischen Literatur bei den Bulgaren«) und auf serbischem Gebiete<br />

(§4, »Altserbische Literatur«) sowie dem Bogomilismus (§5, »Die Bogomilen«).<br />

Hierauf werden wir mit der »alten kroatischen Literatur« bekannt (§ 6). Nach<br />

einer jetzt folgenden Einleitung über den Einfluß des lateinischen Schrifttums<br />

auf die uordwestslavischen Literaturen im allgemeinen (§ 7, »Die nordwestslavischen<br />

Literaturen im Verhältnisse zu der lateinischen«) kommt Karäsek<br />

auf den Verlauf derselben einzeln zu sprechen, wobei wir uns zunächst mit dem<br />

altcechischen Schrifttum (§ 8, »Älteste cecbische Literatur«) und nach einem<br />

— der Befruchtung der slavischen Literaturen durch die Bibel zugedachten —<br />

Abstecher (§ 9, »Die Bibel«) auch mit dem ganzen mittelcechischen Schrifttum<br />

in einem Zuge vertraut machen (§ 10, »Johannes Hus [13G9— 141.5]«, § 11,<br />

»Hussitismus und das 1 5. Jahrhundert in Böhmen«, § 12, »Peter Chelcicky«,<br />

§ 13, »Die böhmische [mährische] Brüdergemeinde«, »Das 16. Jahrhundert in<br />

der cechischen Literatur«, § 14, »Das goldene Zeitalter«, § 15, »Johann Amos<br />

Komensky [Comenius 1592 — 1670]«); dann ergreift die Literatur Polens das<br />

Wort (§ 16, »Anfänge der polnischen Literatur«, § 17, »Rey von Naglowic«,<br />

§ 18, » Jan Kochanowski [1530— 15S4]«, § 19, »Peter Skarga [1536— 16121«, § 20,<br />

»Zeitgenossen und Epigonen Kochanowskis«).' Hierauf kehren wir nochmals<br />

zum serbo-kroatischen Küstenland (§ 21 , »Die dalmatinische Literatur. Ragusa«,<br />

phischen Angaben muß man mit unwillkürlichem Neid an M. Koch denken,<br />

der in seiner bei demselben Verleger erschienenen »Geschichte der deutschen<br />

Literatur« (Sammlung Göschen. Nr.31. 6. Aufl. 190(i) im Gegensatze zu Karäsek<br />

sogar jedem einzelnen Kapitel ein reichhaltiges und aufschlußreiches Register<br />

von Literaturangaben mitgeben konnte.<br />

9) Gleich im Anfange heißt es z. B.: »Im cechischen Alphabet und nach<br />

ihm im kroatischen, slovenischen und lausitz-wendischen wurden die diakritischen<br />

Zeichen angewendet . . .« Haben vielleicht die Polen in c, 6, n, 6, s, z,<br />

z. i, ^, e keine diakritischen Zeichen? Später wird die Betonung im Cechischen<br />

und im Polnischen erwähnt, die der andern Slaven mit Stillschweigen übergangen.<br />

10) Dadurch sticht er sehr vorteilhaft von Polonskij ab, der in seiner<br />

russischen Literaturgeschichte ganz willkürlich transkribiert z. B. Polonskij<br />

neben Skabitschewsky, Weselowsky, Wolkonsky. Auch das »Literatur- Verzeichnis«<br />

Polonskijs ist womöglich noch mangelhafter als das Karäseksche.

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