23.02.2018 Aufrufe

Slavische Philologie - Archiv

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kritischer Anzeiger.<br />

Dr. Jos. Karäsek:<br />

IIL<br />

<strong>Slavische</strong> Literaturgeschichte.*)<br />

Öechischer Teil.<br />

(Mit vorangehender allgemeiner i) Besprechung des ganzen Buches.)<br />

In unmittelbarem Anschluß an die bereits erschienenen Besprechungen<br />

des slovenischen und des serbokroatischen Teiles folgt hier dieser Aufsatz, der<br />

sich zur Aufgabe gemacht hat, die cechischen Bestandteile in der ><strong>Slavische</strong>n<br />

Literaturgeschichte« Karäseks einer gerechten Kritik zu unterziehen und die<br />

solchen Pallien anhaftenden Mängel nach Möglichkeit zu berichtigen. Bevor<br />

jedoch das Einzelbild der cechischen Literatur besprochen werden soll, ist es<br />

wohl angezeigt, über den — in vorhergehenden Spezialrezensionen begreiflicherweise<br />

nicht berührten — Gesamtrahmen (nämlich Komposition d. h. Anordnung<br />

und Verwertung des Stoffes) der Karäsekschen Arbeit auch einiges<br />

vorauszuschicken.<br />

Meine Besprechung gilt folglich einer »slavischen Literaturgeschichte«.<br />

Ja, können wir überhaupt von einer »slavischen Literatur« sprechen? Gewiß,<br />

denn eine solche hat es gegeben; und eigentlich nein, denn eine solche gibt es<br />

längst nicht mehr: Es verhält sich damit genau so, wie mit einer »slavischen<br />

Sprache«. Wie haben wir das nun zu verstehen? Für den ältesten Zeitraum<br />

muß man tatsächlich den unzweifelhaften Bestand eines einheitlichen Schrifttums<br />

in altkirchenslavischer Sprache widerspruchslos anerkennen ; das weite<br />

Band dieser — unter dem Hauche byzantinischer Kultur entsprossenen —<br />

Literatur umschlang wirklich alle slavischen Stämme.<br />

Trotz alledem bewegten<br />

sich die Slaven im Grunde bereits von jeher auf zwei streng voneinander geschiedenen<br />

Bahnen; im Gegensatz zu den — im großen und ganzen von Anfang<br />

an der byzantinischen Bildung huldigenden — Südostslaven beugten sich die<br />

Nordwestslaven (und zum Teil auch Südslaven) von Anbeginn an unter dem<br />

Joche römischer Gesittung, welcher Umstand selbstverständlich ebenfalls in<br />

den Schriftwerken beider Gruppen sehr bald beredten Widerhall fand. Aller-<br />

*) Vgl. <strong>Archiv</strong> XXIX, 140 ff.<br />

')<br />

Diese Rezension hat nach dem ursprünglichen Plan an der Spitze sämtlicher<br />

Spezialkritiken über die Karaseksche Schrift stehen sollen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!