Slavische Philologie - Archiv

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566 Jos. Vajs, des oft vorkommenden Zeichens des Kreuzes, mit welchem der Liturg die zu exorzizierende Person oder Sache bezeichnet. So lesen wir in allen Taufritusformularen: SHaMeHaio xe TBapn cojiHai, SHaMenaBaio Te Tsapii BO^'nai (Exorcizo te creatnra salis ; creatura acquae) Paris, Fol. 175b, 181. Neben den Exorzismen ist in dem Rituale Eom. ein besonderer Abschnitt den E x e q u i e n gewidmet , unter welche der Inbegriff aller liturgischen Handlungen für einen Verstorbenen fäUt ; also Totenoffizium, Totenamt, Begräbnis usw. In den älteren Denkmälern findet sich dafür kein entsprechender Ausdruck. Ein vom J. 1693 mit kursiver Glagoliza in Vrbnik geschriebenes Testament enthält folgenden Passus: ;ia nioy onpaBe Aoymoy h nera saAoymnHii, d. h. die Exequien. In der neuen Ausgabe des glagolitischen Missais hat Parcic für das lateinische P r c e s s i oötxo^b eingeführt; ob er diesen Ausdruck in älteren Denkmälern gefunden hat, weiß ich nicht; die Alten schrieben noHAoyTB Qh KpnateML, Mis. 1483, Fol. 109b (Mis. Rom.: fit Processi o); er^a oön^oy B.iHsexa -e- b i];pKBt, ebenda 109 d (Mis. Rom.: n reversione Processionis). In den späteren Ausgaben findet sich an jener Stelle npoij,ecn^ (npoi],euiii'£) Lev. Mis., Fol. 144. IIo to.m ÖHBaex npoii,emHi; Karam., Fol. 122: B03Bpani,eHHH HpoineccHH. Neben dieser allgemeinen Übersicht gestatten uns einige, wenn auch jüngere Denkmäler die Nomenklatur einiger Einzelheiten zur Kenntnis zu bringen. So z. B. in dem Codex von Siena, p. 4 a, heißen die Namen der sieben Sakramente so: Kptm,eiine (auch KpmxeH'e Baptisma), Kpu3- Maiine (KpHSMan'e Confirmatio), xi.io 6o-JKvie Eucharistia; noKOpenue Poenitentia, noexlAtne Masanne Extrema unctio (Paris, Fol. 185 : yHHb a^xh neiviom'HKoy Mast o.iieMi. cxhml; bei Klementovic, p. 117b: ^iHHb BiasaxH HeMOii],'HHKa oyjrneM' cxumb: mmh ojjmimii, ebenda, p. 118a), acenuxBa Matrimonium. In demselben Codex wird das Sakrament der Priesterweihe mit dem Namen Pe^t genannt, die Ordination selbst mit peAnxii, na pe^B cxaBHXH bezeichnet; p. 4b: aKO H^KH nonh HaHAe ce ^a hh Kpmeut öiutt iima ce KpcxnxH ii H3iiOBa iia pe^t cxaBHXH — debet baptizari et denuo ordinari. BeiKlement., p. IIb: P§Ai» aK0.rax' . raiexoyjicKH (Subdiaconatus), BanhiicKn (Diaconatua), noHL, ÖHCKoynb. Diakonus ist a:aKani>, Archidiakonus apxHaaaKaiib. Vgl. in Vrb. Mis. I, Fol. 199d: c'ßpuiHXb xa MHca.ib ha noiib Tojiacb ap'xHa:aK'Hb ceu'cKH n BHKapb r^Ha An^pHi AOKXoypa cxra nncMa ÖHKna ceHCKora na Jixb rAHHXb 's-» ,3>9, Map'^a b.

Die Nomenklatui" in den kroatisch-glagolitischen liturgischen Büchern. 567 Die dem peripathetischen Systeme entnommenen Benennungen materia {v?.rj) und forma {f.ioQ(prj) der Sakramente werden mit XBapb und TBopi. übersetzt; Pareic hat diese Namen im Wörterbuche angemerkt ohne Angabe der Quelle. Bei Klementovic kommt statt TB0})b 'i'opMa (*oypMa) vor(p. 226 b: A obo e *oypMa ii ncyno OA'pHmeHue no toh öoyjiH); statt i'ßapt bei Levakovic MaTepirlfe (vgl. die Rubricae gener. Miss.). Einer Schwierigkeit unterliegen die Ausdrücke für die aus dem Kirchenrechte bei dem Sakramente der Buße vorkommenden Kirchenstrafen: Excommunicatio, Suspensio und Interdictum. Für den Kirchenbann hat Klementovic npoKJieTCTBO (npoK^axcTBo) ; p.218b: Obo e OApumeuHe OA'piimnTH o^' BejinKora npoKjrax'cxBa (Excom. maior); Ome e GBO iiHO iiapieinie OApHuienHi& o,T;'pHmHTn oü,' jiajora npoK-iax'- cxBE, ebenda, p. 224b. In dem Codex von Siena wiederholt sich öfters K.iexBa und npoKJiext ohne Zweifel für das latein. Excommunicatio, excommunicatus ; i^picEerio iiape>KAeiiHe (iiapieii'e) scheint hier dem Interdictum, das Verb um oycTaBiiTii dem lat. suspendere (Suspensio) zu entsprechen: der beti-eflfende Passus (Fol. 2d) aber ist zu dunkel, als daß man aus ihm etwas sicheres schließen könnte. Bei Klementovic, p. 224a findet sich eine Absolutionsformel für die päpstlichen reservierten Fälle, in welcher Suspensio mit ctApt^Kanne (coy^'pa:aHHe), Interdictum mit npunoBiAt (npunoBH^t) bezeichnet ist. Der genannte Text heißt: Tut iimL HCl. XB o;];pHmH x6e h i xe OÄ(p)moyK) oöjiacxHio neroBOML. H 6>KHHio anjioy lixpa h Hbäo. . h BejiHKora apxnepü . Manu no^ano (!) x6h Ba ob' yaet(!) AapoBaHo(!). OApHmoyio xe o;i;i> BcaKe oyae npoKJiax'cxBa BejruKora h Ma.ira . hjih ocoyenn^ eoyAp'acamii h npunoBHÄH. II o^'- noyu],aivrb x6k BcaKO npecxoyn.iHue napiAÖe aKO ch b' ko b' najiL . h BpamaM' xe b' eAHHCXBO Bep^fe h npH;i;poyaceHHio k b§p'hh>i h oni;e k cxumb nocxHJiHiii,e5n. i^piCBimjit. Auf den Papierblättern, die später bei dem Einbinden diesem Buche von vorn beigegeben wurden, wiederholt sich dreimal ähnliche Formel der Absolution (zweimal mit der kursiven Glagolica und einmal mit lateinischen Buchstaben geschrieben), in welcher alle drei oben erwähnten Ausdrücke enthalten sind. Die Formel lautet: rocnoÄHH Harn IIcoyKpcx sac o;i;primH, h i oÖJiacxiiK) iieroBOK) ir öaa- >KeHHX anomxo-iOB Ilexpa h üaBJia, h CBexora söopa anocxojcKora MeuH OBOH cxpanH Hapelieua a BaMa ÄonoymeHa OApumcyeM sac ofl, csaKe 3a(Be)3e npoKjrecxBa, oöoycxaBjreiiHa h ohobhah ame oy Koy

566 Jos. Vajs,<br />

des oft vorkommenden Zeichens des Kreuzes, mit welchem der Liturg die<br />

zu exorzizierende Person oder Sache bezeichnet. So lesen wir in allen<br />

Taufritusformularen: SHaMeHaio xe TBapn cojiHai, SHaMenaBaio Te Tsapii<br />

BO^'nai (Exorcizo te creatnra salis ; creatura acquae) Paris, Fol. 175b,<br />

181. Neben den Exorzismen ist in dem Rituale Eom. ein besonderer<br />

Abschnitt den E x e q u i e n gewidmet , unter welche der Inbegriff aller<br />

liturgischen Handlungen für einen Verstorbenen fäUt ;<br />

also Totenoffizium,<br />

Totenamt, Begräbnis usw. In den älteren Denkmälern findet sich dafür<br />

kein entsprechender Ausdruck. Ein vom J. 1693 mit kursiver Glagoliza<br />

in Vrbnik geschriebenes Testament enthält folgenden Passus: ;ia nioy<br />

onpaBe Aoymoy h nera saAoymnHii, d. h. die Exequien.<br />

In der neuen Ausgabe des glagolitischen Missais<br />

hat Parcic für das<br />

lateinische P r c e s s i oötxo^b eingeführt; ob er diesen Ausdruck in<br />

älteren Denkmälern gefunden hat, weiß ich nicht; die Alten schrieben<br />

noHAoyTB Qh KpnateML, Mis. 1483, Fol. 109b (Mis. Rom.: fit Processi<br />

o); er^a oön^oy B.iHsexa -e- b i];pKBt, ebenda 109 d (Mis. Rom.:<br />

n reversione Processionis). In den späteren Ausgaben findet<br />

sich an jener Stelle npoij,ecn^ (npoi],euiii'£) Lev. Mis., Fol. 144. IIo to.m<br />

ÖHBaex npoii,emHi; Karam., Fol. 122: B03Bpani,eHHH HpoineccHH.<br />

Neben dieser allgemeinen Übersicht gestatten uns einige, wenn auch<br />

jüngere Denkmäler die Nomenklatur einiger Einzelheiten zur Kenntnis zu<br />

bringen. So z. B. in dem Codex von Siena, p. 4 a, heißen die Namen der<br />

sieben Sakramente so: Kptm,eiine (auch KpmxeH'e Baptisma), Kpu3-<br />

Maiine (KpHSMan'e Confirmatio), xi.io 6o-JKvie Eucharistia; noKOpenue<br />

Poenitentia, noexlAtne Masanne Extrema unctio (Paris,<br />

Fol. 185 : yHHb a^xh neiviom'HKoy Mast o.iieMi. cxhml; bei Klementovic,<br />

p. 117b: ^iHHb BiasaxH HeMOii],'HHKa oyjrneM' cxumb: mmh ojjmimii,<br />

ebenda, p. 118a), acenuxBa Matrimonium. In demselben Codex wird<br />

das Sakrament der Priesterweihe mit dem Namen Pe^t genannt, die<br />

Ordination selbst mit peAnxii, na pe^B cxaBHXH bezeichnet; p. 4b: aKO<br />

H^KH nonh HaHAe ce ^a hh Kpmeut öiutt iima ce KpcxnxH ii H3iiOBa iia<br />

pe^t cxaBHXH — debet baptizari et denuo ordinari.<br />

BeiKlement., p. IIb:<br />

P§Ai» aK0.rax' . raiexoyjicKH (Subdiaconatus), BanhiicKn (Diaconatua),<br />

noHL, ÖHCKoynb. Diakonus ist a:aKani>, Archidiakonus apxHaaaKaiib.<br />

Vgl. in Vrb. Mis. I, Fol. 199d: c'ßpuiHXb xa MHca.ib ha noiib Tojiacb<br />

ap'xHa:aK'Hb ceu'cKH n BHKapb r^Ha An^pHi AOKXoypa cxra nncMa<br />

ÖHKna ceHCKora na Jixb rAHHXb 's-» ,3>9, Map'^a b.

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