Slavische Philologie - Archiv
564 Job. Vajs, ebenda, Fol. 333b. Die Doctores eccleäiae tragen den Titel HaoyqHTe.ii. oder ÄOKToypt (Br. Nov. II, Fol. 343 d: anje ÖDyAex' HaoyiHTjib rjiT ce an ... ; cni omh^ tat ce hl p.Hb %• AOKToypoBt, ebenda). IT. Das Rituale. Unter diesem Namen ^) wird hier das Buch der Ritualtexte im engeren Sinne genommen, d. b. die Zeremonien bei dem Ausspenden der Sakramente, Sakramentalien (Segnungen und Weihungen) und der kirchlichen Prozessionen. Weiter sei hier bemerkt, daß das sogenannte Rituale Romanum ein ziemlich junges Buch ist, nämlich aus dem XVII. Jahrb. ; die Glagoliten vereinigten ihre rituellen Texte — den Lateinern gemäß — gewöhnlich mit dem Meßbuche, hier und da auch mit dem Breviere (vgl. Vatik. 6, Fol. 71— 76; Brev. Brozics). Aus den kleinen Bruchstücken der selbständigen glagolitischen Ritualen läßt sich für unseren Zweck wenig erforschen ; doch in den Missalen und Brevieren findet sich der eine oder der andere Ausdruck, der in den Rahmen unserer Frage hinein gehört. Wie gesagt, enthält das Rituale die Zeremonien der Sakramente, Sakramentalien und Prozessionen ; diese sind auch die Hauptteile, nach welchen das Rituale Rom. eingeteilt wird. Wiewohl das Wort Tanna dem mysterium, sacramentum entspricht und dafür auch benutzt wird, lesen wir schon in den älteren Denkmälern den Ausdruck cneTÖa, der eigentlich dyiaai.i6g sanctificatio bedeutet, in dem oben erwähnten Sinne. So z. B. in der Postcommunio von Ostern für das latein. quos sacramentis Paschalibus satiasti, findet sich ejKe nacKOBHHMH TannaMH HacHXHJib ecH (Mis. Vrb. II, Fol. 118a); Hebendem nacKOBHHe CBexön npH^Tne Paschalis perceptio sacramenti, ebenda, Fol. 120b (vgl. Br. I, Vrb., Fol. 162, 165b, 167 usw.). In dem zweiten Gebete des Ordo ad faciendam aquam benedictam begegnet für denselben Begriff der Name cBemeHHe ; Paris, Fol. 181b: nate b cncHHe TCKoy po^oy ne-MiKa oyöo cBeii],eHni b boa'- HOMb coyn^acTBi nocxaBHJiL ecn, qui ad salutem humani generis maxima quaeque sacramenta in aquarum substantia condidisti usw. Derselbe Ausdruck wiederholt sich in den Missalen von 1) Wie die Glagoliten das Ritual oder Manuale ritnum nannten, ist mir nicht bekannt; bei Thomas von Zengg kommt zwar der Name HapoyiB- HUKi vor, aber sein HapoyqtHiiKi. njieöaHoymeBi. ist vielmehr ein dogmatischmoralischer Traktat, als ein Ritual.
; Die Nomenklatur in den kroatisch-glagolitischen liturgischen Büchern. 565 Vrbnik und in jenem v. J. 1483. Bei Klementovic, p. IIb: kommt no- CBeTH.iHiii,e vor: Obo e -as- noeTHJiHii;i> i^pKBiiHx' . .; Bca xa -ä- no- CBiTHJHmx a'p^h ync'TO H 6oy b§p'ho, ebenda. Die Segnungen werden gewühnlicli durch das dem latein. B e n e - dictio entsprechendes 6.aarocjiOBeiiHe, später öjiarocjiOBB verdolmetscht (z. B. Paris, Fol. 183: ÖJiHHe npcxena — Benedictio anuli; u^arocjioB' hHHHXB 3ieci, Klementovic, p. 205b, öjiobi. cnpa h haht, ebenda, p. 20G) öfters in der Infinitivform öjarocjiOBHTH, z. B. iia fljih cxro Cxinana A'iKHa ÖJixH cojifc H 3o6', Laibach 162; öjbxh bhho, öjcbhxh OBomni, ebenda, Fol. 235 ff. Häufig wird dieser Infinitiv mit einem Substantivum MHHL, MOJiHXBa Verbunden, so z. B. mxb öübhxh xpaivit, Paris, p. 184b; yHHB ÖJiBHXH BO^oy Ha KpmeHHe rne, Wien 8, Fol. 255 a ff. Es gibt noch einen anderen Ausdruck für das lateinische Benedictio und zwar: snaMenaiiHC, SHaMeiiaxa; z. B. snaMeiiaxH BO^oy na e*HaHHio, Laibach 162, Fol. 235 ; Ha ^nt cro HBna anjia ii ehjicxa no mhch SHaMHaxH bhho, Laibach 164, Fol. 186 ff. Tritt zu der Weihung noch die Salbung mit dem Chrisam (Kpusna, Paris, Fol. 180: nann KjiaAH KpHs'iwoy Bt ba) hinzu, so heißt sie C o n s e c r a t i o , obwohl die liturgischen Bücher diesen Namen auch manchen Segnungen beilegen, bei denen eine Salbung nicht vorkommt. Die glagolitischen Denkmäler gebrauchen für das Wort Consecratio nocBemeHHe oder KpLn],eHHe (auch npfeptmemie) ; das letzte wahrscheinlich deshalb, weil die Salbung mit dem Chrisam in der Form des Kreuzes geschieht. Vgl. Mis. Vrb. I, Fol. 177c: Bnme pyeHH op rüiox' ce Ha Kpni;eHHe ojixapH ; Nov. II, Fol. 351c: Hi. ^hb nocBeui,eHHi iipKBe n HL onxoAHH AHt; Paris, Fol. 6 und mehrere andere Kaiendarien am 29. September, S. und 17. November. Auf einer neulich entdeckten Tafel in der Kirche von Dobrinj (Insel Veglia) liest man : Ka d;phkh . . . 6h npeKpmena no thh ÖHCKoyön Hexpn EeMÖH (Petrus Bembo, Venetus 1564—1589). Eine dem Sinne nach ganz besondere Klasse der Sakramentalien sind die Exorzismen, bei welchen das Rituale die Worte exorcizo oder adiuro benutzt, möge sich um Personen oder um Sachen handeln. Unsere Denkmäler außer dem saK.iHHaio (Vatik. 8, Fol. iy3ff. : saK.iH- Haio xe pßie HeuHCXH . . ., 3aK.i:HHaio xe — bo;i;o 6ml khehml) bedienen sich auch des Ausdruckes snaMeHaio, SHaMeHaBaio, wahrscheinlich wegen
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Die Nomenklatur in den kroatisch-glagolitischen liturgischen Büchern. 565<br />
Vrbnik und in jenem v. J. 1483. Bei Klementovic, p. IIb: kommt no-<br />
CBeTH.iHiii,e vor: Obo e -as- noeTHJiHii;i> i^pKBiiHx' . .; Bca xa -ä- no-<br />
CBiTHJHmx a'p^h ync'TO H 6oy b§p'ho, ebenda.<br />
Die Segnungen werden gewühnlicli durch das dem latein. B e n e -<br />
dictio entsprechendes 6.aarocjiOBeiiHe, später öjiarocjiOBB verdolmetscht<br />
(z. B. Paris, Fol. 183: ÖJiHHe npcxena — Benedictio anuli; u^arocjioB'<br />
hHHHXB 3ieci, Klementovic, p. 205b, öjiobi. cnpa h haht, ebenda, p. 20G)<br />
öfters in der Infinitivform öjarocjiOBHTH, z. B. iia fljih cxro Cxinana<br />
A'iKHa ÖJixH cojifc H 3o6', Laibach 162; öjbxh bhho, öjcbhxh OBomni,<br />
ebenda, Fol. 235 ff.<br />
Häufig wird dieser Infinitiv mit einem Substantivum<br />
MHHL, MOJiHXBa Verbunden, so z. B. mxb öübhxh xpaivit, Paris, p. 184b;<br />
yHHB ÖJiBHXH BO^oy Ha KpmeHHe rne, Wien 8, Fol. 255 a ff.<br />
Es gibt noch<br />
einen anderen Ausdruck für das lateinische Benedictio und zwar:<br />
snaMenaiiHC, SHaMeiiaxa; z. B. snaMeiiaxH BO^oy na e*HaHHio, Laibach<br />
162, Fol. 235 ; Ha ^nt cro HBna anjia ii ehjicxa no mhch SHaMHaxH bhho,<br />
Laibach 164, Fol. 186 ff. Tritt zu der Weihung noch die Salbung mit<br />
dem Chrisam (Kpusna, Paris, Fol. 180: nann KjiaAH KpHs'iwoy Bt ba)<br />
hinzu, so heißt sie C o n s e c r a t i o , obwohl die liturgischen Bücher diesen<br />
Namen auch manchen Segnungen beilegen, bei denen eine Salbung nicht<br />
vorkommt.<br />
Die glagolitischen Denkmäler gebrauchen für das Wort Consecratio<br />
nocBemeHHe oder KpLn],eHHe (auch npfeptmemie) ; das letzte<br />
wahrscheinlich deshalb, weil die Salbung mit dem Chrisam in der Form<br />
des Kreuzes geschieht. Vgl. Mis. Vrb. I, Fol. 177c: Bnme pyeHH op<br />
rüiox' ce Ha Kpni;eHHe ojixapH ; Nov. II, Fol. 351c: Hi. ^hb nocBeui,eHHi<br />
iipKBe n HL onxoAHH AHt; Paris, Fol. 6 und mehrere andere Kaiendarien<br />
am 29. September, S. und 17. November. Auf einer neulich entdeckten<br />
Tafel in der Kirche von Dobrinj (Insel Veglia) liest man : Ka d;phkh . . .<br />
6h npeKpmena no thh ÖHCKoyön Hexpn EeMÖH (Petrus Bembo, Venetus<br />
1564—1589).<br />
Eine dem Sinne nach ganz besondere Klasse der Sakramentalien<br />
sind die Exorzismen, bei<br />
welchen das Rituale die Worte exorcizo<br />
oder adiuro benutzt, möge sich um Personen oder um Sachen handeln.<br />
Unsere Denkmäler außer dem saK.iHHaio (Vatik. 8, Fol. iy3ff. : saK.iH-<br />
Haio xe pßie HeuHCXH . . ., 3aK.i:HHaio xe — bo;i;o 6ml khehml) bedienen<br />
sich auch des Ausdruckes snaMeHaio, SHaMeHaBaio, wahrscheinlich wegen