Slavische Philologie - Archiv
: 558 Jos. Vajs, In den heutigen Meßformularen findet sich außer den oben genannten Teilen der Messe der alten Sakrameutarien noch anderes eingeschoben, was früher von dem Chor gesungen wurde. Es sind die Antifonen, Psalmen und Versikel, für welche das Missale Romanum verschiedene Namen hat. So am Anfange der Messe wird die zu wiederholende Antifon mit einem Verse des respektiven Psalmes mit dem Namen Introitus, die Verse mit wiederholtem Alleluja nach der Epistel mit der Benennung Graduale bezeichnet. Das letzte heißt in der Fastenzeit Tractus und wird für einige Feste mit einer Sequenz verbunden. Desgleichen nennt man den das Darbringen der Opfergeschenke und das Ausspenden der hl. Kommunion begleitenden Vers Offertorium und Communio. Alle diese Teile (Introitus , Graduale , Offertorium und Communio) bezeichnen 'Sdie älteren glagolitischen Missalen mit ni =:^ nicHb (Vrb. Mis. I, (C — (T Fol. 2 b — Ilt K xeÖH rn Baa^Bart Aoymoy mom; nimb Ben 'Mdß,oju\eii xe rn, ebenda, Fol. 2c; Vrb. Mis. II, Fol. Il4b: Hinh "BKoate aceÄaex eaeiib Ha HCTOTiHHKH BOAHHe. Ob dicsc Benennung in einer lateinischen Vorlage ihren Grund hat , ist schwer zu sagen ; wahrscheinlich hat dazu die Schreiber der glagolitischen Missale der Umstand gebracht, daß, wie gesagt, diese Teile der Messe von den Sängern vorgetragen wurden. In der neuen Ausgabe des Missale Slavonicum hat sich Parcic der lateinischen Nomenklatur angeschlossen, indem er Introitus mit npncToynb (ähnlich wie Levakovic — Karaman hat dafür BbxoÄb), Graduale mit cTeneHMia'i (Lev. cxoynHHKs, Kar. cxeneHoe), Offertorium mit npn- HOCB (die Anderen ebenso), Communio mit nonpiiqeui,eHHe übersetzt. Mis. 1893, Fol. [10]: Et 06tn],eMb HcnoB'iAbH. ii ^ißt h na nnfeb Miieaxb Bt Bp']&Me nacxoBtuoe Bce ÖHBaexb ^ko imscy, npH;i,aBbmoy ce na IIpHcxoyni npiiKAe IIc. ;i;BaKpaxL AjiJiejioyi, ii na K0Hbu,H IIpHHoca H IIpH'iein,enirE ejimiom Aj[.!iejioyi. Für die zwei übrigen Ausdrücke Sequentia und Tractus lesen wir in allen älteren Denkmälern die von dem Lateinischen entlehnten Benennungen meKBeimnt auch meKxenuH'fe und xpaxxb. Vrb. Mis. I, Fol. 182d: meKE-feniiHi saMpxBHXb; Mis. 1483, Fol. 402a: Ha poncxBO 6pi],e raeKBHi];Hi; xpaxbxb (B)e öoate moh BaiibMn MH, ebenda, Fol. 111b. Levakovic hat für sie B.!ie'iHHKb (Karam. BjieKOMoe) und cieAnnua (Kar. nocJi§AOBHa'li) eingeführt; Parcic hat dieselben mit B-ieKo^a-fe und noe.iiAtHHU.a übersetzt. In allen diesen Fällen hat, wie wir gesehen haben, auch PartMc die ältere Nomenklatur verlassen , indem er sich mehr dem
: Die Nomenklatur in den kroatisch-glagolitischen liturgischen Büchern. 559 Levakovic oder Karaman näherte; doch sieht man in der von ihm eingeführten Benennung mehr Einheit. Die Nomenklatur der älteren Denkmäler scheint ihm wenigstens in einigen Fällen vorgeschwebt zu haben, so z. B. cxeneiibnaL und B.ieKOMai in der femininen Endung sollen vielleicht Attribute sein zu dem alten Ausdrucke nient. ni. Das Brevier. Schon der Name des Buches wechselt in verschiedenen Epochen und Ausgaben des glagolitischen offiziellen priesterlichen Gebetbuches. Wälirend die älteren Denkmäler des XIV. bis XVI. Jahrh. (cfr. Vatik. 5, Fol. 1 IToueTKi. TiHHa ßp'sni&ja no SKuoy phmckomb ; ÜOTeTHe öpn'ijia no 3KHoy piiMCKora ABopa, Brozic, p. 71) den Titel öpEH'S.ii, beständig gebrauchen, führen die späteren glagolitischen Dracke unter dem Einflüsse der Bücher der Uniaten dem griechischen bonlöyiov entsprechend den Namen qacoc.iOBL. (^lacocJioBt PiiMCKuii cjaBiiHCKHiib ii^iiKOMb, Romae 1648; ^aeoc.TOBL Pmicicnh c.iraBeiiCKPDit isbUKOMi, Romae MDCCXCI.) Wie bekannt, zerfällt das Brevier in vier Hauptteile: Psalter ium, Proprium de Tempore, Proprium Sanctorum und Commune Sanctorum gewöhnlich mit einem Anhange verschiedenen Inhaltes (Benedictio raensae, Itinerarium usw.). Den Namen nca.ixHpL ausgenommen (Br. I, Vrb., Fol. 69c: IIc Pix' cxpaHio — maß. b ncjrxHpi ; Vatik. 5, Fol. 1 : IIoyeTHe cajixHpa no 3a- KüHoy proicKora .zißpa — auch ncaaMHcxt, vgl. Vrb. Br. 11, Fol. 185b: Bbct quHt XBopHT 06 iKoa^e BHme B na.a'MHCX'i(!) nocxaBJieHO ecxb], wurden die Aufschriften der anderen Teile ungleichförmig übersetzt. Wiewohl für das lat. Commune Sanctorum hier und da ein KOMoynL vor- T kommt (Vatik. 5, Fol. 40 c: üo^exiie KOMoyHa eBexu;eMb o öp'ßijia no 3aK0H0y pnMCKOMb), lesen wir öfters die Namen oöbn^Hua oder sßopt ; so z. B. Vatik. 6, Fol. 27: Ibrim, ann lOTpH'ini ca cbohmh hcmh hihh o onmuiie + an.^a. Auch die Benennung des Commune der Missale stimmt in diesem Punkte überein ; z. B. : TT IIoqeiiiOTb onn],HHe " cxiixb ^ o Mucajia, Mis. 1483; Wien 4, Fol. 184: Ilouexüe mhcb onmHHH cxnxb, obwohl auch IIoqeTHe mhc' onn],Hx', Vatik. 4, oder IIotreHio ce Muce on'ui,e, Mis. Hervojas, Fol. U30b, no'i(ii)HioxL oniii,e mhcg, Laibach 162, Fol. 193c, vorkommt. Die Rubrik im Paris, Fol. 190b, schreibt vor, man soll bei den Exequien das Totenoffizium aus dem Commune rezitieren: c u;pKEi
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Die Nomenklatur in den kroatisch-glagolitischen liturgischen Büchern. 559<br />
Levakovic oder Karaman näherte; doch sieht man in der von ihm eingeführten<br />
Benennung mehr Einheit. Die Nomenklatur der älteren Denkmäler<br />
scheint ihm wenigstens in einigen Fällen vorgeschwebt zu haben,<br />
so z. B. cxeneiibnaL und B.ieKOMai in der femininen Endung sollen vielleicht<br />
Attribute sein zu dem alten Ausdrucke nient.<br />
ni. Das Brevier.<br />
Schon der Name des Buches wechselt in verschiedenen Epochen und<br />
Ausgaben des glagolitischen offiziellen priesterlichen Gebetbuches. Wälirend<br />
die älteren Denkmäler des XIV. bis XVI. Jahrh. (cfr. Vatik. 5, Fol. 1<br />
IToueTKi. TiHHa ßp'sni&ja no SKuoy phmckomb ;<br />
ÜOTeTHe öpn'ijia no 3KHoy<br />
piiMCKora ABopa, Brozic, p. 71) den Titel öpEH'S.ii, beständig gebrauchen,<br />
führen die späteren glagolitischen Dracke unter dem Einflüsse der Bücher<br />
der Uniaten dem griechischen bonlöyiov entsprechend den Namen qacoc.iOBL.<br />
(^lacocJioBt PiiMCKuii cjaBiiHCKHiib ii^iiKOMb, Romae 1648; ^aeoc.TOBL<br />
Pmicicnh c.iraBeiiCKPDit isbUKOMi, Romae MDCCXCI.)<br />
Wie bekannt, zerfällt das Brevier in vier Hauptteile: Psalter ium,<br />
Proprium de Tempore, Proprium Sanctorum und Commune<br />
Sanctorum gewöhnlich mit einem Anhange verschiedenen Inhaltes<br />
(Benedictio raensae, Itinerarium usw.).<br />
Den Namen nca.ixHpL ausgenommen (Br. I, Vrb., Fol. 69c: IIc Pix'<br />
cxpaHio — maß. b ncjrxHpi ; Vatik. 5, Fol. 1 : IIoyeTHe cajixHpa no 3a-<br />
KüHoy proicKora .zißpa — auch ncaaMHcxt, vgl. Vrb. Br. 11, Fol. 185b:<br />
Bbct quHt XBopHT 06 iKoa^e BHme B na.a'MHCX'i(!) nocxaBJieHO ecxb],<br />
wurden die Aufschriften der anderen Teile ungleichförmig übersetzt.<br />
Wiewohl für das lat. Commune Sanctorum hier und da ein KOMoynL vor-<br />
T<br />
kommt (Vatik. 5, Fol. 40 c: üo^exiie KOMoyHa eBexu;eMb o öp'ßijia no<br />
3aK0H0y pnMCKOMb), lesen wir öfters die Namen oöbn^Hua oder sßopt ; so<br />
z. B. Vatik. 6, Fol. 27: Ibrim, ann lOTpH'ini ca cbohmh hcmh hihh o<br />
onmuiie + an.^a.<br />
Auch die Benennung des Commune der Missale stimmt<br />
in diesem Punkte überein ; z. B. :<br />
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o Mucajia,<br />
Mis. 1483; Wien 4, Fol. 184: Ilouexüe mhcb onmHHH cxnxb, obwohl<br />
auch IIoqeTHe mhc' onn],Hx', Vatik. 4, oder IIotreHio ce Muce on'ui,e, Mis.<br />
Hervojas, Fol. U30b, no'i(ii)HioxL oniii,e mhcg, Laibach 162, Fol. 193c,<br />
vorkommt. Die Rubrik im Paris, Fol. 190b, schreibt vor, man soll bei<br />
den Exequien das Totenoffizium aus dem Commune rezitieren:<br />
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