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Slavische Philologie - Archiv

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Die Nomenklatur in<br />

den kroatiscli-glagolitisclien<br />

liturgischen Büchern.<br />

In neuester Zeit ziehen die liturgischen Bücher der Glagoliten in<br />

Istiien, Kroatien,<br />

Dalmatien und auf den naheliegenden Quarnerischen<br />

Inseln mehr als jemals unsere Aufmerksamkeit an sich. Wahr ist es,<br />

daß die Lage dieses stillen Winkels für die Glagoliten immer günstiger<br />

war, als die der anderen Länder, in welchen einst die h. Slavenapostel<br />

ihre Missionstätigkeit entfaltet hatten;<br />

denn ungeachtet der Verbote der<br />

Synoden von Spalato (924, um 1069) galten doch für die Bischöfe von<br />

Zeug und Veglia die beiden wohlbekannten päpstlichen Dekrete Innocenz<br />

des IV. (1248, 1252), welche sowohl die Welt- als auch die Ordenspriester<br />

zum Gebrauch der kii'chenslavischen Sprache bei dem Gottesdienste bevollmächtigten.<br />

Den Kirchen und ihren Schreibern der beiden genannten<br />

Diözesen verdanken gerade die ältesten und somit auch die besten Denkmäler<br />

der kirchlichen glagolitischen Literatur des römischen Ritus ihr<br />

Dasein i).<br />

Bei alledem muß man gestehen, daß der<br />

sonst gesunde Antagonis-<br />

1) Das hochinteressante Missale vom Anfang des XIV. Jahrb. in der<br />

Vatikan. Bibliothek sign. 111. 4 (Vatik. 4) stammt aus Omisalj (Castromusculum)<br />

auf der Insel Veglia. Das zweiteilige Brevier ebenda sign. 5, 6 (Vatik. 5, ß) ist<br />

von Okruglo und Tribihovici, Diözese Zengg. Das glag. Brevier der Wiener<br />

Hof bibliothek sign. :i (Wien 3) hat Vitus von Omisalj geschrieben ; demselben<br />

kann man mit großer Wahrscheinlichkeit das II. und IV. Brevier von Vrbnik<br />

(Insel Veglia) zuschreiben, während das I. dem Vatik. 4 sich nähert Vrb. Br. I,<br />

II, III, IV). Der Pariser glag. Codex sign. 1 1 (Paris) stammt von einem Paulaner,<br />

dessen Orden mehrere Klöster in dem kroatischen Küstenlande besaß.<br />

Um Veglia und Zengg gruppieren sich, wie um einen Herd, die schönen Denkmäler<br />

des Fürsten Novak in der Wiener Hof bibl. sign. 8 (Wien 8) und Hervojas<br />

von der einen, die Breviere und Missale der Beramschen (Vermo in Istrien,<br />

Kollegiatkirche in der Laibacher Licealbibl. sign. C. 161, 162, 16a und 164 von<br />

der anderen Seite. — Außer den genannten Denkmälern habe ich bei dieser<br />

Arbeit benutzt die Breviere von Novi (Nov. I. II) und Missale von Vrbnik<br />

(Vrb. Mis. I, II); weiter die Missale vom Jahre 1483, 152S (Pauls von Modrus',<br />

15.31 (Kozicics), 1631 (Levakovics), 17-11 (Karamans). Die Breviere: Brozics von<br />

Omisalj 1562, Levak. 1648, Karam. 1791. Das Ritual von Klementovic 1512. —<br />

Chrvatsko-hlahol. Rukopis Siensky v. Prof. Pastrnek.<br />

Notizen des i Kan.PanMc im Wörterbuche und Kalender.<br />

Prag 1900 und einige

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