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Slavische Philologie - Archiv

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540<br />

1'- Matic,<br />

rici (2), tve bisede (es wäre allerdings heside zu erwarten), popivajuc (2),<br />

i).<br />

smisno (2), pohlivnu (1), lipo (2), lipü (2), bisna (2), vedil (2)<br />

— Als<br />

Reflex des s. g. Halbvokals kommt (auch in kurzen Silben) a neben e vor:<br />

kakur sam jest sturil (1), hlapac (1) neben hlapec (2), jest sam iz dolne<br />

dezele (2), sam bil (2), zlahtan (2), prisal (2), sam sal (2), posal (2)<br />

—<br />

neben: Rogatec (2), Mihileca (3), müder (3), kozel (3). — In der Morphologie<br />

begegnen uns ebenfalls<br />

(auch abgesehen von den bereits erwähnten<br />

Endungen im Akk. Sing, der a-Stämme und in der 3. Pers. Plur.Präs. bei<br />

den Verben) vielfach Kroatismen: Instr. Sing, anom guspodicnom (1),<br />

anom knufastom scapicom (3), mocnom zlafrnicom (3); oder Dat. Sing,<br />

obenom (2), toj gospodini (2); oder Lok. Sing, mojoj hizi (2), toj guspodini<br />

(2), pri zlatoj kruni (2). Hierher gehören auch kontrahierte Formen<br />

der Pronomina possessiva: na momu strosku (1), moga gospuda (2),<br />

V momu telu (2), tve bisede (2), tvomu gospudu (2), tvega . . . gospuda (2),<br />

ma draga mati (4)<br />

— und nominale Formen in der Deklination der Adjektive:<br />

tu ga mam napisana (2), enega gospuda takur zlahtna ino cartana<br />

(2), tvega cartana gospuda (2). Kroatisch ist ebenfalls der Dat.<br />

Sing, des Pronomens personale joj: joj nie ne smis sturiti (3), akur joj<br />

das hudu rec (3).<br />

Mit dem prädikativen Instrumentalis kommt eine kroatische,<br />

im Slovenischen nicht übliche syntaktische Wendung zur Geltung<br />

kakur iz enega praseta jelenom postane (2). Besonders bezeichnend aber<br />

sind die Kroatismen im Wortschatze: gorkost (in der Bedeutung: Bitterkeit,<br />

Kummer), rec (in der Bedeutung : Wort) — dann einige im Slovenischen<br />

nicht gebräuchliche Wörter: pelda, premda, vsestac, utvrditi<br />

u. dgl. Eine falsche Analogiebildung nach dem Infinitiv bati se ist das<br />

Präsens haayn se (statt bojim se) — eine Form, die ein Slovene gewiß<br />

nicht angewendet hätte.<br />

Eine interessante Parallele zur Sprache unseres Fragmentes bildet<br />

das Gericht Fratri put?iici, welches sich im Gartlic befindet, über dessen<br />

Autorschaft folglich nicht gezweifelt werden kann, da Frankopan seine<br />

Gedichte von einem Schreiber aus Konzepten in dieses Heft abschreiben<br />

ließ. In Fratri putnici aber tritt das kroatische Element noch stärker<br />

hervor.<br />

Was mag nun Frankopan bewogen haben, in der Übersetzung der<br />

Komödie George Dandin sich der slovenischen und nicht wie sonst in<br />

1) Fälle von i für i kommen allerdings auch bei den slovenischen<br />

Schriftstellern des XVI. und XVII. Jahrh. vor.

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