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Slavische Philologie - Archiv

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Ein urelavisches Entnasalierungsgesetz. 45<br />

"^drechoh anzusetzen versuchte, welche Form dann nach Baudouins Gesetz<br />

zu dreseh geworden wäre. Doch ergibt sich hierbei die neue<br />

Schwierigkeit, daß suff. -olo- sonst nicht nachweisbar ist, was übrigens<br />

Meillet selbst hervorhebt.<br />

Alle diese Schwierigkeiten schwinden bei verbaler<br />

Ableitung (zu r. drjagäth zucken), unrichtig ist die Behauptung<br />

Charpentiers, daß lit. dritgys Fieber mit der nasallosen Form von sl.<br />

dreng-y also r. drögnuth zittern, c. drJiati beben lautlich nicht zu vereinbaren<br />

sei. Die Fälle, wo der reduzierte Vokal im Lit. durch u vertreten<br />

ist, sind vielmehr bekannt und zahlreich genug (Jagic, Arch.X, 194,<br />

Wiedemann, Lit. Präterit. S. 12 f., Handbuch der lit. Spr. S. U). Die<br />

Zusammenstellung von lit. drugTjS und r. drögtiuih u.s.w. findet sich<br />

denn aiich bei Fick I*, 4 68, Gebauer, Hist. mluvn. I, 63, Zupitza, Gutt.<br />

169. Semasiologisch ist sie der Verbindung von drugys mit anord.<br />

draugr Gespenst, Wehrwolf (so zuerst Zubaty, BB. 17, 324), wie man<br />

wohl zugeben wird, vorzuziehen. Ganz anders als Zubaty urteilen über<br />

anord. draugr Kluge, E.W. 6, s. v. Trug, Fick I*, 75, ühlenbeck, E.W.<br />

d. ai. Spr. s. v. dhruk.<br />

Daß ksl. ckrestbkh cartilago zwar zu lit. kremsU Knorpel gehören<br />

soU, wie dies auch Charpentier zugibt, trotzdem aber und ti'otz c., r.<br />

chrusi[h) Knorpel nicht ursprüngliches e, sondern ?n enthalten, ist natürlich<br />

unerweisbar.<br />

Für welche von den beiden Arch. XXVUI, 14 für brezdati, breztiqti<br />

sonare angeführten Erklärungsmöglichkeiten man sich entscheidet, ist<br />

für die Frage des q vor 5, z unentscheidend; bei beiden ergibt sich ursprüngliches<br />

e in e i).<br />

Wenn aber Charpentier gegen die Verbindung der<br />

genannten sl. Verba mit lt.freniere, gr. ßQsutOj ahd. breman, p. brzmiec<br />

geltend machen zu können glaubt, daß lt. mr ^ 6r, nicht fr wkd, so ist<br />

einfach zu erwidern, daß ein solcher lat. Lautwandel bei dieser Zusammenstellung<br />

(die der von Walde, Lt. E.W, S. 244 angeführten zweiten<br />

Möglichkeit entspricht), überhaupt nicht in Betracht kommt, — Hingegen<br />

hat Nehring, IF. 4, 400 brezdati mit lett. bräsu verglichen, was für das<br />

slav. Verbum eine<br />

dazu im Ablautverhältnis stehende Grundform mit e<br />

ergibt, somit *brenzdati. Gestützt wird diese Erklärung, wie bei dieser<br />

Gelegenheit bemerkt sei, durch p. brazg Schall,<br />

^.-kx.jezgra Kern wurde<br />

1) Die Vergleichung von brezdati mit lit. hrizdeti rührt nicht von Nehring,<br />

wie ea Arch. XXVIII, 14 infolge eines sehr bedauerlichen Versehens heißt,<br />

sondern von Walde (KZ. 34, 509) her.

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