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Slavische Philologie - Archiv

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Ein Bruclist. von Molieres George Dandin in der Übers.F. K.Frankopans. 539<br />

mit den österreichischen Alpenländern, also vor allem auch mit den zunächst<br />

liegenden slovenischen Gebieten in engsten Beziehungen, und speziell<br />

unser Dichter war in diesen Gegenden begütert, hatte somit von seiner<br />

Kindheit an Gelegenheit genug, die slovenische Sprache zu hören. In<br />

einem Briefe vom 1 0. Dezember 1634 erwähnt sein Vater Vuk Frankopan,<br />

er sei mit Edlingar in Verhandlungen betreffend den Ankauf des Gutes<br />

Rann (Brezice) in Steiermark: ». . . u traktati s gospodinom Edlingarom<br />

u Bri«kom imanu«. Dieses Gut ging tatsächlich in den Besitz der Familie<br />

Frankopan über: ein Bericht Vuk Frankopans an den Kriegsrat vom<br />

28. Oktober 1640 ist bereits auf seinem Besitze zu Rann datiert. Unser<br />

Dichter Frano Krsto und seine Schwägerin Sophie, die Witwe seines<br />

älteren Bruders Juraj (f 1661), berichten in einem »ex arce Runa, S.octcbris<br />

1661« an den bekannten Agramer Bischof Petar Petretic gerichteten<br />

Schreiben über eine Teilung der Güter der Familie Frankopan : » ... ad<br />

subterfugiendos dubios litis euentus amicahiliter et placide ratione praetensionum<br />

inter nos hoc tenore composuimus: ut primo media arx in<br />

Styria sita, Muna, cum prouentibus unicuique nostrum vigore testamenti<br />

conditi attribnenda« ^).<br />

Ja sogar die Sprache in der Übersetzung George Dandins weist<br />

gerade auf einen Übersetzer hin, der trotz seiner Bemühungen, slovenisch<br />

zu schreiben, doch vielfach durch Kroatismen seine Abstammung verrät.<br />

Dem altslovenischen Nasallaut äi entspricht in der Regel ein u und besonders<br />

konsequent ist dies im Akkus. Sing, der «-Stämme und in der<br />

3. Pers. Plur. Präs. bei den Verben durchgeführt: zastupite (2. Szene),<br />

porucila (2), zastupila (2), zastupis (3) neben: roke (3), zarociti (3);<br />

molz (2) einige Male neben muz (2); guspodic?^M oblubit an pä enw tvoje<br />

glihe dobrw ino pohliv/m (1), guspodinu (1, 3), anu groznu oslariju (1),<br />

ju (2, eam), vsu stvar (2), jednu cedulicu koju . . .<br />

(2), tu frajntsoft (2),<br />

gospodinu (2), enu kantu (2), zenu (3), anu gospodienu (3), hudu rec (3),<br />

pravicu (3), hoteu (1), denari k hudicu gredu (1), prihaju pa spet odhaju<br />

(1), bu (2, 3), bum (2), pravju (2), pristupeju (4), suprisli (3). Charakteristisch<br />

ist der Personenname Be^dimoder, daneben aber: Hoi-vat<br />

le-taj je mwder (3).<br />

— Stellenweise kommt auch die ikavische Aussprache<br />

zur Geltung, die in den kroatischen Dichtungen Frankopans<br />

neben der ekavischen auftritt: clovik (2), viti, vim, vis, viste (1, 2), dve<br />

1) Cf. Lopasic, Spomenici trzackih Frankopana (in Starine XXV, pp. 250,^<br />

244 und 296).

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