Slavische Philologie - Archiv
: ; ; ; : 528 Jaromir K. Dolezal, Russischen (1831) Ben dl, seinerzeit der beste Übersetzer Puskins, vollendet. Im C. C. M. 1857 erscbien das ganze Drama zuerst, welches dann im J. 1859 zusammen mit »Bacheisarajsky fontän«, »Bratri loupeznici«, »Cikäni«, »Kavkazsky plennik«, »Hrabe Nulin«, »Poltava« Bendl in einem Buch herausgab, als 1. Band ausgewählter, dichterischer Werke Puskins 13), die er in drei Bänden herauszugeben beabsichtigte; aber nur der 2. Band mit Eugen Onegin erschien im darauffolgenden Jahre, zum dritten kam es nicht mehr. Bendls Übersetzung war für seine Zeit eine sehr gute. Er hat sich fast ängstlich an das Original gehalten, viel mehr als Kr., obzwar ihre Arbeit eine vollständigere ist. Bendl hat nämlich zwei schöne Szenen ausgelassen, die am »^^Birabe nojie« und jene im »3aM0K% bobboam MHHmKa BT. CaMÖop^« nebst zwei kleineren Einsätzen, die selbst in einigen Ausgaben Puskins fehlen, die aber bei Kr. (S. 64—65 und 67) doch enthalten sind. Diese letzte Arbeit Kr.s ist auf diesem Gebiete eine der besten. Wenn auch hier Fehler nachweisbar sind, hat sie sich doch dem Original am meisten genähert. Denn da war sie nicht durch den Reim gebunden und so klingen ihre fünffüßigen Jamben ebenso schön wie die Puskins 1"*). Bendl hat manchmal Wort für Wort übersetzt, wenn es auch nicht immer rein cechisch klang ; er hat sogar die russische Rechtschreibung in den Eigennamen, trotzdem er später davon wieder abgewichen ist (weiches * nach k) ; bei Kr. finden wir dafür gewähltere Worte, denn sie sucht besser klingende, gebräuchlichere Ausdrücke aus. Beide benutzen pro- 1859. 13) A. S. Puskina : Bäsne vypravnö, prel. Bendl, Verlag Vetterle in Pisek 1*) Man vergleiche nur den Anfang, um den Unterschied zu sehen: BopoTtiHCKiä: HapaaceHBi mh BMicTi roposT) BiÄaTb, HO, KaHceica, vid^wh ne 3a KiMt CMOTpiTB: MocKBa nycia; boc-i4äi> 3a naxpiapxoMii KT. MOHaCTLipiO HOUiejII. H BecB HapoÄi'. KaKt Äyiviaeiut , liMi KOHquTCfl TpeBora? nyniKHH'B. Vorotynski 1 Vorotynsky Zde mäme spolu mesto Näm rozkäzäno hlidati, stnci mesta lec jak se vidi, za kym vsak 2dü se, neni koho hledet nemäme hlidat näm ant Moskva präzdna jef Moskva präzdna; za hned za patriarchou svym patriarchem vsechen lid tez ku klä- lid vsechen k monastyru i steru sei. Co uiyslis? Jakseskonci as ten strach ? Bendl. spolu odesel. Co mysHs, cim se skonci cely poplach? Kräsnohorska.
Eliska Kräsnohorskä. 529 miscue: carevic-Dimitrij, Boris-bratr, igumen-opat, was aber nicht von solcher Wichtigkeit ist, wie die zweifache Übersetzung des Namen loaniit als Joan und Ivan. Kr. hat nebst szenischen Bemerkungen des Autors (S. 33, 34, 44, 119) auch zwei Verse, die bei Bendl vorkommen, ausgelassen (S. 117, 120)15). Unrichtig tibersetzt sie: ÄBinawaTi, = dvacet S. 27, bhho = koralka (S. 32, 37, 38, aber S. 33 wieder vino) noexi = pije S. 34, Ky-jaKt = podpatek S. 105, a yro xti He noAT^rH- Baemt ^a h ne noTHrnBaemt = co to ze netähnes s nämi S. 33 (gut bei Bendl: A co ty nezpiväs a nepijes?). Dies alles, nur genauigkeitshalber angeführt, ändert nichts an dem hohen poetischen Werte des Ganzen, das sich würdig V. A. Jungs Übersetzung des Eugen Onegin, die trotz einiger ähnlicher Fehler so viel gepriesen wurde, an die Seite stellt. Eliska Kräsnohorskä ist eine ehrenwerte Erscheinung, mit ihrer kolossalen Arbeitsamkeit und Ausdauer imponierend. Sie liebt, wie ihre große polnische Zeitgenossin Mary a Konopnicka, leidenschaftlieh ihr Volk und widmete ihm ebenso wie Konopnicka alle ihre Kräfte, alles was sie hatte, selbst die Gesundheit. Wien, November 1907. Jaromir K. Dolezal, 15) Es ist nirgends angegeben, welche Ausgabe Kr. bei ihren Übersetzungen benutzt hat, wodurch die Vergleichungen sehr erschwert werden. Ein Brnchstück von Molieres George Daridin in der Übersetznng F. K. Frankopans. Von T. Matic. In der Vorrede zu Frankopans Gedichten ^) erwähnt H. Kostrencic ein im handschriftlichen Nachlasse Frankopans befindliches Bruchstück eines ohne Titel erhaltenen slovenischen Lustspieles. Aus der Inhalts- 1) Vrtid. Pjesme Franc Krsta markeza Frankopana, kneza Trzackoga. Izdao Ivan Kostrencic. Zagreb 1871. Archiv für slavische J'hilologie. XXIX. 34
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Eliska Kräsnohorskä. 529<br />
miscue: carevic-Dimitrij, Boris-bratr, igumen-opat, was aber nicht von<br />
solcher Wichtigkeit ist,<br />
wie die zweifache Übersetzung des Namen loaniit<br />
als Joan und Ivan.<br />
Kr. hat nebst szenischen Bemerkungen des Autors<br />
(S. 33, 34, 44, 119) auch zwei Verse, die bei Bendl vorkommen, ausgelassen<br />
(S. 117, 120)15). Unrichtig tibersetzt sie: ÄBinawaTi, =<br />
dvacet S. 27, bhho = koralka (S. 32, 37, 38, aber S. 33 wieder vino)<br />
noexi = pije S. 34, Ky-jaKt = podpatek S. 105, a yro xti He noAT^rH-<br />
Baemt ^a h ne noTHrnBaemt = co to ze netähnes s nämi S. 33 (gut bei<br />
Bendl: A co ty nezpiväs a nepijes?). Dies alles, nur genauigkeitshalber<br />
angeführt, ändert nichts an dem hohen poetischen Werte des Ganzen,<br />
das sich würdig V. A. Jungs Übersetzung des Eugen Onegin, die trotz<br />
einiger ähnlicher Fehler so viel gepriesen wurde, an die Seite stellt.<br />
Eliska Kräsnohorskä ist eine ehrenwerte Erscheinung, mit ihrer<br />
kolossalen Arbeitsamkeit und Ausdauer imponierend. Sie liebt, wie ihre<br />
große polnische Zeitgenossin Mary a Konopnicka, leidenschaftlieh ihr Volk<br />
und widmete ihm ebenso wie Konopnicka alle ihre Kräfte, alles was sie<br />
hatte,<br />
selbst die Gesundheit.<br />
Wien, November 1907.<br />
Jaromir K. Dolezal,<br />
15) Es ist nirgends angegeben, welche Ausgabe Kr. bei ihren Übersetzungen<br />
benutzt hat, wodurch die Vergleichungen sehr erschwert werden.<br />
Ein Brnchstück von Molieres George Daridin in der<br />
Übersetznng F. K. Frankopans.<br />
Von T. Matic.<br />
In der Vorrede zu Frankopans Gedichten ^) erwähnt H. Kostrencic<br />
ein im handschriftlichen Nachlasse Frankopans befindliches Bruchstück<br />
eines ohne Titel erhaltenen slovenischen Lustspieles. Aus der Inhalts-<br />
1) Vrtid. Pjesme Franc Krsta markeza Frankopana, kneza Trzackoga.<br />
Izdao Ivan Kostrencic. Zagreb 1871.<br />
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