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Slavische Philologie - Archiv

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:<br />

526 Jaromir K. Dolezal,<br />

•<br />

ToponHTt?). Veraltet ist die Schreibweise : predce, dvadcet, jistba, die<br />

Kr. nicht ablegen will. — Sonst liest sich die Übersetzung durchaus<br />

fließend und ist von einem Geist wahrer Poesie durchdrungen. — Kr.<br />

wollte das beste geben und gab es auch wirklich.<br />

Man muß nur bedenken<br />

Ein Mädchen, eine Dichterin gleich am Anfang ihrer literarischen Laufbahn,<br />

23 Jahre alt, hat den Mut eine solche Arbeit zu beginnen. Sie zweifelt<br />

zwar, gibt aber dennoch nicht nach, bis diese junge Schwärmerin für<br />

aUes <strong>Slavische</strong>,<br />

welche in ihrer Zeit der politischen ungünstigen Verhältnisse<br />

in Böhmen mit flammenden Worten Heldengedichte über große<br />

Pflichten und Ziele des Volkes sang — den ganzen Tadeusz zur Aufmunterung<br />

der beklommenen Gemüter dem Volke schenkt.<br />

Ebenso wie aus Mickiewicz wurde auch aus Puskin in der frühesten<br />

Zeit in das Cechische übersetzt. Der erste war Jan Slavomir Tomicek,<br />

der im Jahre 1830 in Cechoslav »I^tiraHti« und in »Kvety« 1835 Bruchstücke<br />

aus »EopHc^roÄyHOBi>« veröffentlichte; die letzte ist gerade mit<br />

Boris Godunov im Jahre 1905 wieder E. Kr.<br />

Inzwischen kann man nicht<br />

weniger als 62 Puskin-Übersetzer aufzählen, unter denen F. L. Celakovsky,<br />

Sabina, Peti- Durdik, Pavel Durdik, A. Durdik, V. Mrstik, J. Jirecek,<br />

H. Jirecek, Jung u. a., die vieles sogar mehrmals übersetzten ^o) ; aber<br />

eine vollständige Puskin-Ausgabe im Cechischen kann leider noch nicht<br />

zusammengestellt werden.<br />

Kr. hat zu Puskin gewiß deswegen gegriffen, weil sie sich seit langem<br />

schon mit Byron beschäftigte und sehen wollte, wie sich der russische<br />

Byron zu dem englischen verhält.<br />

Von Vrchlicky aufgefordert, etwas für<br />

»Sbornik svetove poesie< aus der Weltliteratur zu übersetzen, sammelte<br />

sie ihre schon im Jahre 1888—89 in »Zlatä Praha« veröffentlichten Gedichte<br />

Puskins, übersetzte neue dazu und gab dann zwei Sammlungen<br />

heraus: >Vybor mensich bäsni« 1894 und »Nektere bäsne rozpravne«<br />

1895 (Bachcisarajsky fontän, Kavkazsky zajatec, Cikäni, Medeny jezdec).<br />

Aus der großen Anzahl von Puskins kleineren Gedichten hat sie nur 57<br />

gewählt, aber das dadiu'ch gezeichnete Portrait des Dichters ist im Grunde<br />

genommen richtig. Bald wild tobend, begeistert für die höchsten Ideale<br />

der Freiheit, der Humanität, bald wieder sanft fühlend, melancholisch<br />

oder leichtsinnig, in seinem Innern immer so rein und ganz national,<br />

tritt<br />

er hier in scharfen und präzisen Linien seiner Charaktereigenschaften vor<br />

dem Leser auf. Kr. hat bei ihrer schweren Wahl doch eine glückliche<br />

^) Siehe V. A. Francev: nyiuKHHt bt. ^iguickoh jrHiepaxypi, CIIö. 1898.

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