Slavische Philologie - Archiv
510 Vladimir 6orovi
511 Beiträge zur Kulturgeschichte des serbischen Volkes. n. Joseph Eurzböck und die Errichtung der serbischen Buchdruckerei (1768—1778.) In der Kulturgeschichte des serbischen Volkes im Laufe des XVIII. Jahrh. bildet ein Kapitel auch die Gründung einer serbischen Buchdruckerei. Die Wichtigkeit und die unbedingte Notwendigkeit einer serbischen Buchdruckerei hatten die Serben gleich nach ihrer Einwanderung erkannt und an allen ihren Kirchenkongressen nebst Erlaubnis zur Errichtung serbischer Volksschulen auch die Konzession zur Gründung einer serbischen BuchdiTickerei verlangt. Aber diese, sowie alle anderen Forderungen des serbischen Volkes blieben lange Zeit unerfüllt. Die Bücher, welche das serbische Volk damals brauchte, wurden gewöhnlich außerhalb des östeiTeichischen Staates, in Rußland, dann in Venedig, Walachei und Polen gedruckt. Es versteht sich von selbst, daß unter solchen Umständen ein jedes Buch eine Kostbarkeit für das Volk bildete, da die Anschaffung eines Buches aus diesen Staaten mit großen Ausgaben und Anstrengungen verbunden war. Gewöhnlich gingen die serbischen Mönche nach Rußland und anderen Ländern, und von da brachten sie die Bücher mit, die mit cyrillischen Buchstaben gedruckt waren. Aber diese häufige Berührung der serbischen Mönche mit dem russischen Volke und das viele Geld, das die Serben für die Anschaffung der Bücher verausgabten, veranlaßten in den siebziger Jahren des XVIU. Jahrh. die österreichische Regierung, mehr Aufmerksamkeit der Gründung einer serbischen Buchdi'uckerei in ihrem Staate zu widmen. Noch am 2. Juni 1766 wurde das Bittgesuch eines Buchdruckers bezüglich der Gründung einer serbischen Buchdruckerei von der Hof- Kammer entschieden zurückgewiesen i), aber bald darauf nahm die Sache eine andere Wendung. Im Jahre 176S faßte dieselbe Kammer den Beschluß, von einem Buchdrucker einen umfangreichen Entwurf zu verlangen, nach welchem man eine serbische Buchdruckerei gründen könnte. Dadurch wollte die österreiche Regierung die Geldsumme, die das serbische 1) Hof-Kammer-Archiv (Finanz- Archiv!. Banatica. Fase. "9, Nr. 4.
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Beiträge zur Kulturgeschichte des serbischen Volkes.<br />
n. Joseph Eurzböck und die Errichtung der serbischen<br />
Buchdruckerei (1768—1778.)<br />
In der Kulturgeschichte des serbischen Volkes im Laufe des XVIII.<br />
Jahrh. bildet ein Kapitel auch die Gründung einer serbischen Buchdruckerei.<br />
Die Wichtigkeit und die unbedingte Notwendigkeit einer serbischen Buchdruckerei<br />
hatten die Serben gleich nach ihrer Einwanderung erkannt und<br />
an allen<br />
ihren Kirchenkongressen nebst Erlaubnis zur Errichtung serbischer<br />
Volksschulen auch die Konzession zur Gründung einer serbischen<br />
BuchdiTickerei verlangt. Aber diese, sowie alle anderen Forderungen des<br />
serbischen Volkes blieben lange Zeit unerfüllt.<br />
Die Bücher, welche das serbische Volk damals brauchte, wurden<br />
gewöhnlich außerhalb des östeiTeichischen Staates, in Rußland, dann in<br />
Venedig, Walachei und Polen gedruckt. Es versteht sich von selbst, daß<br />
unter solchen Umständen ein jedes Buch eine Kostbarkeit für<br />
das Volk<br />
bildete, da die Anschaffung eines Buches aus diesen Staaten mit großen<br />
Ausgaben und Anstrengungen verbunden war.<br />
Gewöhnlich gingen die serbischen Mönche nach Rußland und anderen<br />
Ländern, und von da brachten sie die Bücher mit, die mit cyrillischen Buchstaben<br />
gedruckt waren. Aber diese häufige Berührung der serbischen<br />
Mönche mit dem russischen Volke und das viele Geld, das die Serben für<br />
die Anschaffung der Bücher verausgabten, veranlaßten in den siebziger<br />
Jahren des XVIU. Jahrh. die österreichische Regierung, mehr Aufmerksamkeit<br />
der Gründung einer serbischen Buchdi'uckerei in ihrem Staate zu<br />
widmen.<br />
Noch am 2. Juni 1766 wurde das Bittgesuch eines Buchdruckers<br />
bezüglich der Gründung einer serbischen Buchdruckerei von der Hof-<br />
Kammer entschieden zurückgewiesen i), aber bald darauf nahm die Sache<br />
eine andere Wendung. Im Jahre 176S faßte dieselbe Kammer den Beschluß,<br />
von einem Buchdrucker einen umfangreichen Entwurf zu verlangen,<br />
nach welchem man eine serbische Buchdruckerei gründen könnte.<br />
Dadurch<br />
wollte die österreiche Regierung die Geldsumme, die das serbische<br />
1) Hof-Kammer-<strong>Archiv</strong> (Finanz- <strong>Archiv</strong>!. Banatica. Fase. "9, Nr. 4.