Slavische Philologie - Archiv

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504 Vladimir Öoroviö, der Verbindung s -\-je vor, wo nach s ein je als der Reflex eines i steht. Interessant ist auch, daß die Lautgruppe 6" -|- vi zu demselben Resultate gelangt, da das v ausfällt: CBixoBaTH—iiijeTOBaTH, cb^aoihth— uijeACmiTii. In den älteren Denkmälern unserer Sprache wird manchmal dieser Laut als m geschrieben, den man sonst mit c wiedergibt. Bei dem Übergange der Lautgruppe dl in sl, s^ und dieser in sj: clanak — sjanah^ ijuk— Sluk hätte Milas beim ersteren Beispiele ausdrücklich sagen sollen, daß das nur am rechten Narentaufer von den Katholiken, besonders aber von den Mohammedanern gesprochen wird, das zweite Beispiel aber war hier überflüssig, wenn man schon einmal gesagt hat, daß / bei den zwei erwähnten Bevölkerungsschichten (bei den Katholiken nicht so oft) als j vorkommt. Und außerdem sollte an zwei ältere Formen dieser Worte erinnert werden: an sklj'an, die als eine Übergangsstufe zu betrachten ist, und an die sluka (für iljuka)^ die Form, die bei Belostenec belegt ist. Neben plata^ was Milas anführt, hört man noch häufiger placa, und An einer Stelle hat er wieder nicht die wahre neben kucni auch kucnji. Bedeutung zweier Wörter auseinandergehalten, bei odSepiti und odepiti. Odöepiti oder besser o'^depiti^ mit dem kaum vernehmbaren (/, heißt »entsiegeln«, »den Stöpsel herausnehmen«; odepiti \it\S>i »jemandem auf den Fuß treten«. Beim ersten Wort, wie auch bei odsetati (Milas schreibt oSetati) hört man immer nur ein wenig von dem d. Neben gracki^ lucki mit c, was Milas anführt, sagt man noch: hracki und packi. Neben glavna hört man viel öfter glamna. Das Wort dovj'ek, sagt Milas, hört man als dojk^ öoik ; in der Tat kommt viel öfter vor öoj'ek^ doj'eka, im Vokativ aber 6d6e neben Sojeöe^ bei den Mohammedanern öovik. In § 55 sagt Milas, daß das k ausfällt in: neakav^ neako. Ich füge hinzu noch j^reo^ pro für preko. Preo wird gebraucht mehr in den benachbarten Dörfern, preo brda, preo polja^ pro dagegen mehr in der Gegend von Nevesinje: pro planine. Die Formen kostet., koSem., die als Kontraktion von kojeHa, koje- 6em bei Milas angeführt sind, sind mir ganz unbekannt, ebenso wie die Formen neSte^ hoste für necete, liocete. Ne^ und ho^ 2. Pers. sing. Präs., dann die Form nef, die auch als die 2. Pers. sing, neben ?iei gebraucht wird, bestehen bei uns. Hot für hos, hocei wird seltener gebraucht. Das n am Schlüsse der Formen nimany vaman^ tiaman habe ich

^ Der Dialekt von Moetar. 505 nicht gehört (dieses 7i da wäre ein parasitisches). Wenn man aber bei den Katholiken beim Verbum -n für -m hört, so ist das sicher als eine Beeinflussung von Seite der dalmatinischen Dialekte zu betrachten : reden zapovidin vam. Aber wie schon Resetar konstatierte, hält sich im Auslaut das m bei den Formen, denen um eine Silbe längere, vokalisch auslautende Formen zur Seite stehen (S. 125): dirn^ sam^ wegen des m von dima, sama. Außer bei den Verben habe ich dieses 7i für m nirgends mehr hören können. Oft werden den Adverbien in Mostar die Suffixe «a, kana^ auch r, hinzugefügt; oviena^ onäena^ tamokana, ondar, tadar. Mau hört auch takodena und durch Metatesis: vodena neben ovdena. Die Silben ka7ia werden auch den verschiedenen Pronomina in Dat., Instr. und Lok. plur. hinzugefügt: ?iamakana, vamakana, nimakatia; im Sing, bekommen diesen Zusatz Gen., Dat., Lokativ: negakana^ nemukana^ onogakana. Dieses kana wird oft zu kara : onogakara, nemukara^ nimakara. Die Formen des Gen. Plur. kötlä (neben kotälä)^ klüfkä, koplä und kopaja^ die Milas anführt, sind sehr selten, viel häufiger: kotala, klufaka oder klupaka^ kopala. Sühla für sabala^ was Milas zitiert, habe ich niemals gehört. Ebenso habe ich niemals in Mostar von jemandem gehört den Gen. sing, pctsa von pas^ sondern immer nur psa. Vok. päse ist auch ganz fremd unserer Aussprache, man kennt nur pse oder psu [psujedan!). Auch die Vokative, von denen Milas sagt, daß sie nur u haben, wie glävaru, närodu, rodu^ lavu^ haben viel öfter e: glavare, ?iarode, lave ; rod hat nur rode. Im Nom. Plur. können auch folgende Worte die erweiterte Form haben, die Milas als Beispiel für das Gegenteil genommen hat : sni und auch s7iovi\ oci— o6evi\ miH— misevi; bub/ii — bub/ievi] deSli — öeilem\ lakti— laktovi\ jarci — Jarcevi. Die Beispiele wieder, für die er sagt, daß sie nur die erweiterte Form haben (»samo s umetkom«), können auch anders lauten: b7'kovi auch brci\ duhovi— dusi: cirovi — ciri; diverovi— diveri. Männliche Namen, die schnell ausgesprochen werden, in Zorn und mit einer Verachtung (oder wenn man sie von der Kindheit an behält), haben kurzen fallenden Akzent und bekommen einen Suffix ka oder da. Bei den Namen Märka von Marko und Jova von Jövo ist das nicht so auffallend, desto deutlicher bemerkt man das aber bei diesen : Bhida von Risto, Svetko von Svetozar (hypocorist. Sveto)\ Stojka von Stdja7i\ Vlatka oder Vlada (hyp. Vlädo). Das Paradigma Milas' Ili-cojc hat

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Der Dialekt von Moetar. 505<br />

nicht gehört (dieses 7i da wäre ein parasitisches). Wenn man aber bei<br />

den Katholiken beim Verbum -n für -m hört, so ist das sicher als eine<br />

Beeinflussung von Seite der dalmatinischen Dialekte zu betrachten : reden<br />

zapovidin vam. Aber wie schon Resetar konstatierte, hält sich im Auslaut<br />

das m bei den Formen, denen um eine Silbe längere, vokalisch auslautende<br />

Formen zur Seite stehen (S. 125): dirn^ sam^ wegen des m von<br />

dima, sama. Außer bei den Verben habe ich dieses 7i für m nirgends mehr<br />

hören können.<br />

Oft werden den Adverbien in Mostar die Suffixe «a, kana^ auch r,<br />

hinzugefügt; oviena^ onäena^ tamokana, ondar, tadar. Mau hört auch<br />

takodena und durch Metatesis: vodena neben ovdena. Die Silben ka7ia<br />

werden auch den verschiedenen Pronomina in Dat., Instr. und Lok. plur.<br />

hinzugefügt: ?iamakana, vamakana, nimakatia; im Sing, bekommen diesen<br />

Zusatz Gen., Dat., Lokativ: negakana^ nemukana^ onogakana.<br />

Dieses kana wird oft zu kara : onogakara, nemukara^ nimakara.<br />

Die Formen des Gen. Plur. kötlä (neben kotälä)^ klüfkä, koplä<br />

und kopaja^ die Milas anführt, sind sehr selten, viel häufiger: kotala,<br />

klufaka oder klupaka^ kopala. Sühla für sabala^ was Milas zitiert,<br />

habe ich niemals gehört. Ebenso habe ich niemals in Mostar von jemandem<br />

gehört den Gen. sing, pctsa von pas^ sondern immer nur psa. Vok.<br />

päse ist auch ganz fremd unserer Aussprache, man kennt nur pse oder<br />

psu [psujedan!). Auch die Vokative, von denen Milas sagt, daß sie nur<br />

u haben, wie glävaru, närodu, rodu^ lavu^ haben viel öfter e: glavare,<br />

?iarode, lave ; rod hat nur rode.<br />

Im Nom. Plur. können auch folgende Worte die erweiterte Form<br />

haben, die Milas als Beispiel für das Gegenteil genommen hat : sni und<br />

auch s7iovi\ oci— o6evi\ miH— misevi;<br />

bub/ii — bub/ievi] deSli — öeilem\<br />

lakti— laktovi\ jarci — Jarcevi. Die Beispiele wieder, für die er<br />

sagt, daß sie nur die erweiterte Form haben (»samo s umetkom«), können<br />

auch anders lauten: b7'kovi auch brci\ duhovi— dusi: cirovi — ciri;<br />

diverovi— diveri.<br />

Männliche Namen, die schnell ausgesprochen werden, in Zorn und<br />

mit einer Verachtung (oder wenn man sie von der Kindheit an behält),<br />

haben kurzen fallenden Akzent und bekommen einen Suffix ka oder da.<br />

Bei den Namen Märka von Marko und Jova von Jövo ist das nicht so<br />

auffallend, desto deutlicher bemerkt man das aber bei diesen :<br />

Bhida von<br />

Risto, Svetko von Svetozar (hypocorist. Sveto)\ Stojka von Stdja7i\<br />

Vlatka oder Vlada (hyp. Vlädo). Das Paradigma Milas' Ili-cojc hat

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