23.02.2018 Aufrufe

Slavische Philologie - Archiv

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Der Dialekt von Mostar. 503<br />

molha, ist nicht richtig und möha, die Arbeit, ist bei uns überhaupt nicht<br />

bekannt.<br />

Es ist aber interessant eine andere Form: vom älteren Verbum<br />

uarxHAxn, cir-LHATH. Im Akad. Wörterbuche und sonst ist bekannt<br />

nur die Form nag?iuti,<br />

daraus nagao^ welche der älteren wohl entspricht.<br />

Bei uns aber ist üblich nur die Form nageti^ sageti^ daraus nageo und<br />

nagoy sago.<br />

Das ist die Beeinflussung der Formen I./5. Klasse, der Verba<br />

wie HanATH, bi.3ath, napeti, uzeti.<br />

Über die Aussprache des Lautes h führe ich hier meine Bemerkungen<br />

an, die sich von Milas' ziemlich unterscheiden. Milas sagt nämlich,<br />

daß bei uns h ausgesprochen werde wie Spiritus asper oder das deutsche<br />

//. Er bemerkt noch, daß aus dem Arabischen zu unseren Mohammedanern<br />

ein /(-Laut gekommen sei, ein Laut, bei welchem »dah iz pluce<br />

odvec dere kroz gi'lo«. Am Schlüsse des Wortes, sagt er, wird es ausgesprochen<br />

oder nicht, nämlich man braucht »fino uho«, um es hören zu<br />

können ^). Ich habe konstatiert, daß im Anlaute // sehr schwach, nur<br />

wie eine schwache Aspiration zu hören ist: ^alal^ ^ojd^^ ^leba. Im Inlaute<br />

hört man das // deutlich: 6olia^ muha^ suhaja (ein langer magerer<br />

Mann), aber noch immer nicht mit einer so starken gutturalen Hervorbringung<br />

-wie man das zum Beispiel von den Ragusanern hört.<br />

Im Auslaute<br />

ist der Laut, wenn er nicht zu k wird,<br />

kaum wahrnehmbar: su[]i]^<br />

milodu^'. Im Inlaute spricht man sehr oft v statt h, besonders in den<br />

Dörfern der Umgebung: 6ova neben doha^ ausschließlich duva^ kuvati<br />

neben kuhati<br />

Außer v vertritt das h sehr oft auch der stärkere Laut k^<br />

besonders im Auslaute: duk. Im Inlaute: drktati^ daktati, dakcern^<br />

also hier vor einem ^, denn sonst bleibt das h. Aus Jw entsteht immer<br />

ein f: pofaljen^ fdla^ facati. Es ist noch zu bemerken, daß in der<br />

1. Pers. Sing. Aorist, das h fast gar nicht zu hören ist: reko^^ ispeko^^<br />

steko^.<br />

Über einen interessanten Laut des hercegovinischen Dialektes, welcher<br />

weder i noch s ist, sondern die Mitte zwischen beideu annimmt, hat<br />

Stojan Novakovic in der Vorrede zu den Volkserzählungen Vuk Vrcevic's<br />

(CpncKe Hapo^ne npHnoBHJeTKe.<br />

EnorpaA 1868) etwas ausführlicher gesprochen<br />

(S. X— XI). Der Laut entspricht dem polnischen *, kommt bei<br />

1) Milas spricht in bezug auf den Laut h. daß er oft auch dort gebraucht<br />

wird, wo er nicht vorkommen soll, und führt unter anderem auch die Worte<br />

an: Zahum, hoäa, hilada, hrana. Glaubte er wirklich, daß da das h nicht vorkommen<br />

801116? Lihce für lisce wird in Mostar nicht gesprochen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!