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Slavische Philologie - Archiv

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Der Reflex des indogermanischen Diphthongs eu im Urslavischen. 493<br />

scheinlich asl. Aoycna und poln. luspina und durch Kontamination von<br />

*ljusk- und *ljup- bulg. Jiiocna entstanden.<br />

22) ürsl. ^IJushnja »Lüsstock, Runge« (cech. lUnS > Wagenleiste«,<br />

poln. lusnia). Die Wurzel lautet *leus-, vgl. bair.-schw. leuchse, nhd.<br />

liuhse; die Hochstufe *lous- ist in kleinruss. jiyuiHH, russ. aycHÄ erhalten.<br />

Vgl. Zupitza Germ. Gutt. 145, Berneker IF. X 153.<br />

23) Ursl. *l/ut^ »grausam, grimmig« (asl. aiot^k, serb. Jbfr, slov.<br />

Ij'üt, cech. Uty, pol. luti/, russ. juotuh). Von anderen Ablautstufen<br />

läßt sich wohl nur die Tiefstufe in lit. lutis »Sturm«, lutingas »stürmisch«<br />

und gr. Ivaaa aus *lvTta »wUder Kriegsmut, Käserei, Leidenschaft«<br />

nachweisen. Vgl. Berneker ib. Einige andere Zusammenstellungen<br />

bei Uhlenbeck PBB. XXVI 302 und Walde 334.<br />

24) Ursl. */ijuc/tafi »riechen, schnupfen« (poln. niuchac, russ.<br />

HioxaTt) neben *nuchati id. (obersorb. nuchae, niedersorb. 7iuchac). Aus<br />

anderen Sprachen führt Berneker ib. an ndd. nuster »Nüstern«, bair.-<br />

öst.-schles. niiseln »durch die Nase sprechen«, nustern und nüstern<br />

»schnüffeln«.<br />

25) Ursl. *p1Juskh »Schall« (asl. RAWCKik, bulg. njnocKt, serb.<br />

n^bycaK »Platzregen«, slov. plj'üsk, cech. plisk, oheiBorh. plusk, poln.<br />

plusk »Regenwetter«) und *pljuskati »platschen«, »spritzen« (bulg.<br />

nJirocKaMt, serb. n.tycKaxH, slov. pijüskati, cech. pliskati, obersorb.<br />

pluskac, ^o\n. pluskac). Offenbar ist die Wurzel dieser Wörter ^pljuskeine<br />

Erweiterung der schallnachahmenden Wurzel *plju-, die in den<br />

slavischen Sprachen besonders gut bekannt ist, und zwar in ihrer Hochstufe,<br />

die wir z. B. in serb. nyK »Krachen«, cech. puk id., obersorb. jow^<br />

id., poln. puk id., russ. nyKt id. finden, imd in dem davon abgeleiteten<br />

Verbum bulg. nyKaM'B ce »krache, platze, berste«, cech. ^i^Ä-a^e id., obersorb.<br />

/»wÄac id., poln. ^w^-«c »klopfen, pochen«, russ. nyKart »ki'achen,<br />

klopfen«. In reduplizierter Form haben wir die Wurzel *pu- auch in<br />

serb. nynaxH »wie ein Wiedehopf schreien«. Schon Berneker IF. X 157<br />

hat darauf hingewiesen, daß die Wurzel *pusk- mit VA. päuskiu »knalle«<br />

verwandt sein kann. Er wagt es allerdings nicht, dies mit Bestimmtheit<br />

zu behaupten des lit. liliäuskinu »mit den Händen klatschen« wegen,<br />

aber es liegt gar kein Grund vor, dieses Wort für alt zu halten : es konnte<br />

ja leicht entstehen durch Kontamination von *piauskinu und plaskoti<br />

>vor Freude in die Hände klatschen« (vgl. poln. plaskac »plaudern«).<br />

Die Behauptung Meillets Etudes 220, daß derartige Wörter den o-Vokalismus<br />

hätten, wird durch die in diesem Artikel unter No. 3, 14, 16 an-

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