Slavische Philologie - Archiv
490 ^- lyiiiskij, Form rmcb = rHKCk findet; dieses b kann aber weder aus ti noch aus 'u abgeleitet werden. 12) Ursl. *kl/uti »picken« (slov. kljüti, cech. kliii, obersorb. kluc, poln. kluc, russ. kjiiok)) neben ursl. *kluii id. (mähr, klouti). In offener Silbe haben wir denselben Ablaut in ursl. *kl€v (acech. klev »was zubereitet worden ist, damit die Vögel es aufpicken« und russ. KJieBi. >das Picken«), — vgl. xAs/w aus -/.lef-icü — und *klov- (acech. klovati »picken«). Von *kljuti kann man natürlich weder russ. kj[iobi> trennen noch ursl. ^kljum »Schnabel« (bulg. kjiiohx, serb. K.'byii, slov. kljun, klruss. KjriOHi.) noch ursl. *kljuka »Haken« (bulg. K;iK)Ka »Verleumdung, Intrigue«, serb. K^yKa »Haken«, slov. kljüka id., cech. klika id., obersorb. kluka id., poln. kluka id., russ. KJiiOKa id.), noch auch ursl. *klju6h »Schlüssel« (asl. KAiOMb, bulg. laioyi,, serb. K^yi, slov. kljü6^ cech. kli6^ obersorb. klu6, poln. klucz, russ. KJiioq'i). Da die den slavischen verwandten indogermanischen Wörter entweder auf die Wurzel *kläu- (vgl. laX.clävus »Nagel«, clävis »Schlüssel«) oder auf die Wurzel *kleii- (gr. xAiji/^w) oder auf die Wurzel *kldu- (lat. claudo) zurückgehen, so folgt daraus, daß wir in den slavischen klu- und klju-^ klov- und klevnicht einen Ablaut von *klou- und *kleu-, sondern von *kläti- und *kl9u- haben. Vgl. Fick I* 395, Prellwitz2 226, Hirt BB. XXIV 269, Berneker IF. X 152, Walde 126. Walde trennt im Gegensatz zu Fick und Berneker lat. claudus »lahm, hinkend« (vgl. lit. kliaudä »körperliches Gebrechen«) nicht von unsern Wörtern. Als vortreffliche semasiologische Parallele zu diesem Wort können slov. kljükati »hakenförmig biegen«, »gebeugt, nickend, wankend einhergehen«, kljüSiti se »sich krümmen, zusammenschrumpfen« und russ. KjriOKaTb »hinken, lahmen, auf Krücken gehen«, KJiioyHTi. id. dienen. Dagegen ist das asl. KAW- ^HTH deridere seiner Bedeutung nach vom lat. claudus zu weit entfernt, als daß man diese beiden Wörter ohne weiteres für identisch halten könnte, wie Berneker (a. a. 0. 181) dies tut. 13) Ursl. *kljud^^ ^kljudh »Ruhe, Ordnung« (cech. klid^ russ. k.)iioab) und ursl. *kljudhm »ruhig« (cech. klidti^j^ niedersorb. hukludny »niedlich«). Die Wurzel dieser Wörter ist in der Hochstufe in cech. kloudny »sauber« und klouditi »sauber machen« enthalten. Zupitza Germ. Gutt. 119 und Berneker vergleichen diese Wörter mit got. hlütrs »rein«, ags. hlüttor »rein, klar«, ahd. JdUttar »rein, hell, klar« aus *klüdros^ indem sie somit für die idg. Epoche eine Wurzel *kleud- annehmen. Aber es dürfte richtiger sein, im d dieser Wurzel ein Determi-
1 Der Reflex des indogermanischen Diphthongs eu im Urslavischen. 49 nativnm zu sehen. Vgl. russ. dialekt. KjnoBHH »gut, passend« und KJie- BtiH id. neben russ. kjhojküI »gut, passend«, yKjnojKÜt »gewandt«, HeyKjnoatiä »plump«. Auf das d als auf ein Determinativum weisen auch die Formen mit einer »Anlautdoublette« hin: lit. Slüti »fegen, wischen«, slüta »Besen«, lat. cluo »purgo«, gr. y.Xvtio »spüle«, ai. sru- »zerfließen«. Vgl. Fick I* 48, 427, PreUwitz2 228, Walde 128. 14) Ursl. *kljukaii »lärmen, klopfen« (bulg. KJiioKaMTb, slov. kljükati^ obersorb. klukac) neben ursl. *klukati (cech. klukati »kollern«, russ. KayKaTB »schlucken«). Neben KUOKaMi) »ich klopfe« findet sich im Bulgarischen auch KJiHDi^aMTE. »ich schlage«. In der Tiefstufe haben wir die Wurzel dieses Verbums im bulg. K.ai.i];aMi> »ich schlage«, serb. Kyi],aTH »stoßen«. Auch hier sehen wir somit einen Ablaut von ou: eu in der Wurzel, wenn er auch onomatopoetischen Ursprungs ist. 15) Ursl. *k/juse »Pferd« (asl. KAlOCift, serb. K^yce, slov. klj'üs^j cech. klise, poln. klusie), *kljusa id. (cech. klisa, poln. klusa) und *kljusati »traben« (bulg. KitrocaMi., slov. klj'üsati, obersorb. klusac). Wie Zupitza Germ. Gutt. 118 scharfsinnig gezeigt hat, geht die Wurzel dieser Wörter auf idg. *kloup-s- zurück und befindet sich folglich in naher Verwandtschaft mit got. hlaupan »laufen« und neuhochdeutschem laufen. In den slavischen Sprachen gibt es noch genauere Parallelen. Es sind: cech. klus »Trab«, poln. Mus id., cech. klusak »Traber«, poln. kiusak id. und poln. klusac »traben«. 16) Wie es neben dem schallnachahmenden *klukati im Urslavischen ein ebensolches "^kljukati gab (S. No. 14), so wurde neben ursl. *krukati »krächzen« (bulg. KpyKaMx, poln. krukac, klruss. KpyKaTH), *krjukati (kli'uss. KpiOKaxL »quaken«) gebraucht. Die Hochstufe dieser Wurzel ist auch in poln. kruk »Rabe«, klruss. KpyKi, id. vertreten, die Tiefstufe haben wir dagegen zweifellos in bulg. Kp'tKaMt, slov. krkati, cech. krkati. Idg. Parallelen dieser Wurzel sind wohlbekannt. Vgl. Fick 14 30, Uhlenbeck Ai.Et. Wb. 68— 69, PreUwitz2 242, Walde 143, Persson Zur Lehre 194, Zupitza Germ. Gutt. 124, Hirt Ablaut § 519. 17) Ursl. *lJub^ »lieb« (asl. aiokti, bulg. jiio6i>, serb. Ayöa, slov. fjüb, cech. liby, obersorb. luby, poln. luby, russ. jhoöi) und *ljubiti »lieben« (asl. ak>bhth, bulg. jiioömi, serb. TbyÖHTH, slov. Ijubiti, cech. libiti, obersorb. lubic^ poln. lubic, russ. jiio6hti>). Die Wurzel dieser Wörter hat eine genaue Parallele in lit. liaupse »Lobpreisung«, liäupsinti »loben«, got. Hufs »lieb«. Die Hochstufe unserer Wurzel weisen z. B. auf got. galaufs »begehrenswert, schätzbar, wertvoll und ai. lobha-s
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Der Reflex des indogermanischen Diphthongs eu im Urslavischen. 49<br />
nativnm zu sehen. Vgl. russ. dialekt. KjnoBHH »gut, passend« und KJie-<br />
BtiH id. neben russ. kjhojküI »gut, passend«, yKjnojKÜt »gewandt«,<br />
HeyKjnoatiä »plump«. Auf das d als auf ein Determinativum weisen<br />
auch die Formen mit einer »Anlautdoublette« hin: lit. Slüti »fegen,<br />
wischen«, slüta »Besen«, lat. cluo »purgo«, gr. y.Xvtio »spüle«, ai. sru-<br />
»zerfließen«. Vgl. Fick I* 48, 427, PreUwitz2 228, Walde 128.<br />
14) Ursl. *kljukaii »lärmen, klopfen« (bulg. KJiioKaMTb, slov. kljükati^<br />
obersorb. klukac) neben ursl. *klukati (cech. klukati »kollern«,<br />
russ. KayKaTB »schlucken«). Neben KUOKaMi) »ich klopfe« findet sich<br />
im Bulgarischen auch KJiHDi^aMTE. »ich schlage«. In der Tiefstufe haben<br />
wir die Wurzel dieses Verbums im bulg. K.ai.i];aMi> »ich schlage«, serb.<br />
Kyi],aTH »stoßen«. Auch hier sehen wir somit einen Ablaut von ou: eu<br />
in der Wurzel, wenn er auch onomatopoetischen Ursprungs ist.<br />
15) Ursl. *k/juse »Pferd« (asl. KAlOCift, serb. K^yce, slov. klj'üs^j<br />
cech. klise, poln. klusie), *kljusa id. (cech. klisa, poln. klusa) und<br />
*kljusati »traben« (bulg. KitrocaMi., slov. klj'üsati, obersorb. klusac).<br />
Wie Zupitza Germ. Gutt. 118 scharfsinnig gezeigt hat, geht die Wurzel<br />
dieser Wörter auf idg. *kloup-s- zurück und befindet sich folglich in<br />
naher Verwandtschaft mit got. hlaupan »laufen« und neuhochdeutschem<br />
laufen. In den slavischen Sprachen gibt es noch genauere Parallelen.<br />
Es sind: cech. klus »Trab«, poln. Mus id., cech. klusak »Traber«, poln.<br />
kiusak id. und poln. klusac »traben«.<br />
16) Wie es neben dem schallnachahmenden *klukati im Urslavischen<br />
ein ebensolches "^kljukati gab (S. No. 14), so wurde neben ursl.<br />
*krukati »krächzen« (bulg. KpyKaMx, poln. krukac, klruss. KpyKaTH),<br />
*krjukati (kli'uss. KpiOKaxL »quaken«) gebraucht. Die Hochstufe dieser<br />
Wurzel ist auch in poln. kruk »Rabe«, klruss. KpyKi, id. vertreten, die<br />
Tiefstufe haben wir dagegen zweifellos in bulg. Kp'tKaMt, slov. krkati,<br />
cech. krkati. Idg. Parallelen dieser Wurzel sind wohlbekannt. Vgl.<br />
Fick 14 30, Uhlenbeck Ai.Et. Wb. 68— 69, PreUwitz2 242, Walde 143,<br />
Persson Zur Lehre 194, Zupitza Germ. Gutt. 124, Hirt Ablaut § 519.<br />
17) Ursl. *lJub^ »lieb« (asl. aiokti, bulg. jiio6i>, serb. Ayöa, slov.<br />
fjüb, cech. liby, obersorb. luby, poln. luby, russ. jhoöi) und *ljubiti<br />
»lieben« (asl. ak>bhth, bulg. jiioömi, serb. TbyÖHTH, slov. Ijubiti, cech.<br />
libiti, obersorb. lubic^ poln. lubic, russ. jiio6hti>). Die Wurzel dieser<br />
Wörter hat eine genaue Parallele in lit. liaupse »Lobpreisung«, liäupsinti<br />
»loben«, got. Hufs »lieb«. Die Hochstufe unserer Wurzel weisen<br />
z. B. auf got. galaufs »begehrenswert, schätzbar, wertvoll und ai. lobha-s