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Slavische Philologie - Archiv

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Der Reflex des indogermanischen Diphthongs gu im Urslavischen. 487<br />

»summen«, poln. hrukac »girren, gurren« erhalten, seine Tiefstufe in<br />

slov. brkati »schaben, scharren«, cech. hrkati »zwitschern«.<br />

4) Ursl. ^brjuch'b (cech. brich, osorb. brjuch, poln. brzuch) und<br />

*brjucho (cech. bricho, osorb. brjucho, poln. brzucho, und niss. 6pK)xo).<br />

Die Wurzel dieser Wörter geht auf idg. *bhreu- »schwellen« zurück,<br />

auf das Fick I* 493 u. a. mhd. briezen »schwellen, knospen« und lat.<br />

Frutis »Beiname der Venus«,<br />

^oyntfrutex »Strauch« zurückführt (vgl.<br />

auch Walde 248—249). In den slavischen Sprachen hat sich auch die<br />

Hochstufe dieser Wurzel erhalten in slov. bruch »Bauch« und osorb.<br />

bruch id. und die Tiefstufe in bulg. öptcT »Zweige, Schößlinge, Jahrestriebe«,<br />

serb. 6pcT »junge Triebe«, ^lov.brst »Knospe«, slovak. 5roÄ< id.,<br />

klruss. öpocTL, die Petr BB. XXI 210 fälschlich mit lat. frons vergleicht.<br />

Mit anderen Determinativen haben wir die Wurzel "^bhreu- in russ. öpiOK-<br />

HyTb »weichen, anschwellen, quellen im Wasser« (neben öpioxHyTi. in<br />

derselben Bedeutung) und öpiosrHyTb »anschwellen« und die Wurzel<br />

"^'bhrou- in russ. öppi^Tt »dick werden, anschwellen«, »reifen, reif werden«.<br />

Das letztgenannte Wort und 6pi03rnyTt lassen den Gedanken<br />

Brandts ^on. sam. 47, daß russ. paaöpioxHyTL aus pasöyxHyxb entstanden<br />

ist, unwahrscheinlich erscheinen. Es ist von hohem Interesse,<br />

daß die *bhreu synonyme idg. Wurzel *pJiou- (vgl. über sie Uhlenbeck<br />

Ai. Et. Wb. 169—170, Prellwitz2 498, Walde 503, Persson 199, 200,<br />

Potebnja P$B. IV 186— 190) in den slavischen Sprachen zuweilen in<br />

der Bedeutung »Bauch« und »Knospen« gebraucht wird.<br />

So ist man versucht<br />

mit slov. brjucho russ. ny-3o zu vergleichen und mit slov. *br^s-tb,<br />

russ. noyKa aus *p^-6h-ka.<br />

5) Ursl. *dubz »Büschel, Zopf« (cech. dtcb, poln. czub, russ. yyöi.)<br />

und '^6u'p^ {cech.^up, klruss. Jw^j),<br />

*6upa (bulg. yyna »Mädchen mit ungekämmten<br />

Haaren«, serb. yyna) leitet Berneker IF. X 152 mit Recht<br />

aus der idg. Wurzel *keub{p)- »sich wölben« her, deren Hochstufe<br />

sich u. a. in asl. KO^ms^, bulg. Kym., serb. Kyn, slov. ktlp erhalten hat,<br />

ferner in bulg. Kynä »Heuhaufen«, serb. Kyna »Haufen«, »Becher«, slov.<br />

küpa »Becher«, cech. kupa »Heuschober«, »Becher«, osorb. kupa<br />

»Hügel«, poln. kupa »Haufen« und russ. Kyna id. Vgl. lit. kaüpas<br />

»Haufen, Hügel«, ahd. äo?// »Haufen«, apers. kaufa »Berg«. Fick I*<br />

27, 380, Br. Gr. I2§ 421, Matz. LF. VH, 39, 41, Prellwitz2 251—252,<br />

Walde 160, Zupitza Germ. Gutt. HO, 115. Es ist sehr wohl möglich,<br />

daß in den angeführten Worten bjp nur Determinative der Wurzel *koudarstellen.<br />

Wenn dem so ist, so könnte man hierher noch serb. TjyyaxH

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