Slavische Philologie - Archiv

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486 ^- Iljinskij, bdetij cech. hditi, russ. 60,Th) neben lit. budeti, got. anahudun. Vgl. FickI* 89, Br. Gr. 12 § 213, KVG. § 145, Uhlenbeck Ai. Et. Wb. 192, PreUwitz2 365, Hirt Ablaut § 459, Berneker IF. X 151. 2) Ursl. *bljuztj'b »Epheu« (asl. kaioiuti^, serb. ö/byiuT, slov. blj'usdj poln. bluszcZj russ. ö^iomi). Die Vergleichung mit got. biugan, gr. (fsvyw zeigt, daß die Urbedeutung des Wortes »eine sich windende Pflanze« war. Berneker IF. ib. Dieser stellt die ursl. Form des Wortes als *blju%tjh wieder her, aber ohne jeden Grund, da im ursl. ^bljuz-ijh z vor ^ zu s werden mußte. Was klruss. öjiioui »Solanum dulcamara« betrifft, das Berneker ib. aus *bheukio erklärt, so kann man es ganz eben so gut aus ÖJiioac mit Schmutz vermischter schmelzender Schnee« und russ. öpyara = öpiosra. Zweifellos haben wir es hier mit einer Erweiterung der schallnachahmenden Wurzel *bhr-ou- zu tun (vgl. gr. ßQvxaof.Lai^ lit. bruzgeti Matz. LF. VII 16), einer Parallele der bekannten Wurzel ^bhr-em- »sich unstät wirbelnd bewegen, schwirren, surren, brummen« und ihrem Reflex im deutschen brummeti, lat. fremere^ ai. bhrämati »schweift umher« Persson 68. Die Bedeutung »spritzen«, die den slov. Wörtern brjuzga und brüzga zugrunde liegt, hat sich aus der schallnachahmenden Wurzel ebenso entwickelt, wie die ähnliche Bedeutung in ursl. *prhskati (bulg. np'BCKaM'B, serb. np CKaxH, slov. pr'skati^ cech. prskati] und *pryskati (bulg. npHCKaMi, cech. pryskati, osorb. pryskac, poln. pryskac, russ. npHCKaTfc) aus der onomatopoetischen Wurzel *pru- (vgl. bulg. np^xaMt »schnaube«, slov. prhati id. neben bulg. npHxaMi.). Mit dem anderen Determinativum -k- (das bei schallnachahmenden Wörtern so gewöhnlich ist) haben wir die Wurzel *bhreu- in russ. 6piOKHyTi> »brummen, murmeln«. Seine Hochstufe ist in serb. öpyKaTH ce »lachen«, cech. broukati

Der Reflex des indogermanischen Diphthongs gu im Urslavischen. 487 »summen«, poln. hrukac »girren, gurren« erhalten, seine Tiefstufe in slov. brkati »schaben, scharren«, cech. hrkati »zwitschern«. 4) Ursl. ^brjuch'b (cech. brich, osorb. brjuch, poln. brzuch) und *brjucho (cech. bricho, osorb. brjucho, poln. brzucho, und niss. 6pK)xo). Die Wurzel dieser Wörter geht auf idg. *bhreu- »schwellen« zurück, auf das Fick I* 493 u. a. mhd. briezen »schwellen, knospen« und lat. Frutis »Beiname der Venus«, ^oyntfrutex »Strauch« zurückführt (vgl. auch Walde 248—249). In den slavischen Sprachen hat sich auch die Hochstufe dieser Wurzel erhalten in slov. bruch »Bauch« und osorb. bruch id. und die Tiefstufe in bulg. öptcT »Zweige, Schößlinge, Jahrestriebe«, serb. 6pcT »junge Triebe«, ^lov.brst »Knospe«, slovak. 5roÄ< id., klruss. öpocTL, die Petr BB. XXI 210 fälschlich mit lat. frons vergleicht. Mit anderen Determinativen haben wir die Wurzel "^bhreu- in russ. öpiOK- HyTb »weichen, anschwellen, quellen im Wasser« (neben öpioxHyTi. in derselben Bedeutung) und öpiosrHyTb »anschwellen« und die Wurzel "^'bhrou- in russ. öppi^Tt »dick werden, anschwellen«, »reifen, reif werden«. Das letztgenannte Wort und 6pi03rnyTt lassen den Gedanken Brandts ^on. sam. 47, daß russ. paaöpioxHyTL aus pasöyxHyxb entstanden ist, unwahrscheinlich erscheinen. Es ist von hohem Interesse, daß die *bhreu synonyme idg. Wurzel *pJiou- (vgl. über sie Uhlenbeck Ai. Et. Wb. 169—170, Prellwitz2 498, Walde 503, Persson 199, 200, Potebnja P$B. IV 186— 190) in den slavischen Sprachen zuweilen in der Bedeutung »Bauch« und »Knospen« gebraucht wird. So ist man versucht mit slov. brjucho russ. ny-3o zu vergleichen und mit slov. *br^s-tb, russ. noyKa aus *p^-6h-ka. 5) Ursl. *dubz »Büschel, Zopf« (cech. dtcb, poln. czub, russ. yyöi.) und '^6u'p^ {cech.^up, klruss. Jw^j), *6upa (bulg. yyna »Mädchen mit ungekämmten Haaren«, serb. yyna) leitet Berneker IF. X 152 mit Recht aus der idg. Wurzel *keub{p)- »sich wölben« her, deren Hochstufe sich u. a. in asl. KO^ms^, bulg. Kym., serb. Kyn, slov. ktlp erhalten hat, ferner in bulg. Kynä »Heuhaufen«, serb. Kyna »Haufen«, »Becher«, slov. küpa »Becher«, cech. kupa »Heuschober«, »Becher«, osorb. kupa »Hügel«, poln. kupa »Haufen« und russ. Kyna id. Vgl. lit. kaüpas »Haufen, Hügel«, ahd. äo?// »Haufen«, apers. kaufa »Berg«. Fick I* 27, 380, Br. Gr. I2§ 421, Matz. LF. VH, 39, 41, Prellwitz2 251—252, Walde 160, Zupitza Germ. Gutt. HO, 115. Es ist sehr wohl möglich, daß in den angeführten Worten bjp nur Determinative der Wurzel *koudarstellen. Wenn dem so ist, so könnte man hierher noch serb. TjyyaxH

486 ^- Iljinskij,<br />

bdetij cech. hditi, russ. 60,Th) neben lit. budeti, got. anahudun. Vgl.<br />

FickI* 89, Br. Gr. 12 § 213, KVG. § 145, Uhlenbeck Ai. Et. Wb. 192,<br />

PreUwitz2 365, Hirt Ablaut § 459, Berneker IF. X 151.<br />

2) Ursl. *bljuztj'b »Epheu« (asl. kaioiuti^, serb. ö/byiuT, slov.<br />

blj'usdj poln. bluszcZj russ. ö^iomi). Die Vergleichung mit got. biugan,<br />

gr. (fsvyw zeigt, daß die Urbedeutung des Wortes »eine sich windende<br />

Pflanze« war. Berneker IF. ib. Dieser stellt die ursl. Form des Wortes<br />

als *blju%tjh wieder her, aber ohne jeden Grund, da im ursl. ^bljuz-ijh<br />

z vor ^ zu s werden mußte. Was klruss. öjiioui »Solanum dulcamara«<br />

betrifft, das Berneker ib. aus *bheukio erklärt, so kann man es ganz<br />

eben so gut aus ÖJiioac mit Schmutz vermischter schmelzender Schnee« und russ. öpyara =<br />

öpiosra. Zweifellos haben wir es hier mit einer Erweiterung der schallnachahmenden<br />

Wurzel *bhr-ou- zu tun (vgl. gr. ßQvxaof.Lai^ lit. bruzgeti<br />

Matz. LF. VII 16), einer Parallele der bekannten Wurzel ^bhr-em- »sich<br />

unstät wirbelnd bewegen, schwirren, surren, brummen« und ihrem Reflex<br />

im deutschen brummeti, lat. fremere^ ai. bhrämati »schweift umher«<br />

Persson 68. Die Bedeutung »spritzen«, die den slov. Wörtern brjuzga<br />

und brüzga zugrunde liegt, hat sich aus der schallnachahmenden Wurzel<br />

ebenso entwickelt, wie die ähnliche Bedeutung in ursl. *prhskati (bulg.<br />

np'BCKaM'B, serb. np CKaxH, slov. pr'skati^ cech. prskati] und *pryskati<br />

(bulg. npHCKaMi, cech. pryskati, osorb. pryskac, poln. pryskac, russ.<br />

npHCKaTfc) aus der onomatopoetischen Wurzel *pru- (vgl. bulg. np^xaMt<br />

»schnaube«, slov. prhati id. neben bulg. npHxaMi.). Mit dem anderen<br />

Determinativum -k- (das bei schallnachahmenden Wörtern so gewöhnlich<br />

ist) haben wir die Wurzel *bhreu- in russ. 6piOKHyTi> »brummen, murmeln«.<br />

Seine Hochstufe ist in serb. öpyKaTH ce »lachen«, cech. broukati

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