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Slavische Philologie - Archiv

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Gavriloviö, 20 serb. Volkserzählungen, angez. von Polivka. 471<br />

Ganz kurz wird dann erzählt, wie der Prinz eine Prinzessin von einem Drachen<br />

befreite, und dieselbe — seine Stiefschwester — zur Frau bekam. Die Überwindung<br />

und Tötung des Drachen wird ganz eigens erzählt. Der Drache<br />

mußte nach der Zauberflöte so lange tanzen, bis er zu einer kleinen Blase zusammenschrumpfte,<br />

die dann der Held leicht mit seinem linken Fuße zertrat.<br />

Nr. 2, S. 21 ff.<br />

Der Herausgeber zieht die in der serbischen Salomonsage<br />

bei Vuk St. Karadzic Nr. 42 erzählte Episode vom Glücksrade heran und die<br />

von Maretic damit verglichene von Habdelic 1674 erzählte Sage von Sesostris.<br />

Vgl. die Bemerkungen von Rene Basset zu dieser Sage in der Revue des trad.<br />

pop. VI, 6S1 ff. Schönbach Zur Geschichte der altdeutschen Predigt S. 101,<br />

Bece.iOBCKiK Co.aoMOHT> ii KHxoBpact S. 244.<br />

Nr. 3, S. 27 f. ist eine Version des stark verbreiteten Märchens von der<br />

bösen Mutter, die ihren Sohn ihrem Liebhaber (einem Drachen, Riesen, Räuber<br />

u. a.) ausliefert und verrät. Der Herausgeber erblickt in dieser Version<br />

eine prosaische Wiedergabe des bekannten Liedes > Jovan i divski starjesina«<br />

(H.Nr.S).<br />

In beiden Erzählungen wird die Geschichte wirklich ziemlich gleich<br />

wiedergegeben, doch sind einige nicht unbedeutende Unterschiede.<br />

Ursprünglicher<br />

wird es z. B. wohl sein, wenn im Märchen der Sohn selbst sagt, daß er<br />

die Fesseln aus den Haaren der Mutter nicht zerreißen könnte, und dann<br />

wirklich damit gefesselt wird. Außer den von Mächal epose slovanskem<br />

64 ff. zusammengetragenen Varianten sind von südslavischen noch zu nennen<br />

JIcTonHc Mar. cpncKe Bd. 146, S. 115, Nr. 3, Eres V, 1885, S. 246, Nr. 46, Hlan-<br />

KapeBX CöopH. öt^trap. aap. yMOXBop. IX, 406 f., 464. Plohl Herdvigov Hrvat.<br />

pjesme i pripov. I, 135 f., Nr. 26. EocaH. Buäs, IX, 1894, S. 188. CnpocTimuoB'B<br />

üpuKasKii S. 101, Nr. 19 (CöopH. 6^.!irap. nap. vMOXBop. XIX). Cöopn. Öxjr. uap.<br />

yMOTBop. XI, Abt. 3, S. 141 f.<br />

ist,<br />

Nr. 4, S. 35 ff. Ein Mann erfährt im Traume alles, was ihm notwendig<br />

wenn er den ersten Bissen vom Mahle unter die linke Fußsohle, und den<br />

letzten Bissen unter die rechte steckt.<br />

Nr. 5, S. 41 f. >Zwei Ringe«, sicher nicht echt volkstümlich. Ein Mann<br />

kommt in eine einsame Herberge, wo seine Schwester an den Wirt verheiratet<br />

ist. Wie der Wirt seinen Gast morden will, erkennt dessen Frau in dem Gast<br />

ihren Bruder. Der Mann tötet den Wirt und hierauf grünt und treibt frische<br />

Triebe der Wald. Der Schluß erinnert an den Schluß einiger Märchen vom<br />

reuigen Räuber, wie bei Afanasjev JlereHÄbi S. 94 u. a.<br />

Nr. 6, S. 47. Eine Variante der bekannten Sagen von der Geburt Konstantins,<br />

des hl. Andreas, deren neue serbische Versionen unlängst Fr. S.Krauss<br />

in seinen Anthropophyteia I, Nrn. 48, 49 abdruckte. Eine andere Version<br />

lesen wir noch im C6opiiuKx Maiep. KaBKus. XXXV, Abt. 2, S. 72 f. Herr Gavrilovic<br />

hätte in seiner Anm. auf die bekannten Abhandlungen von Wesselofsky,<br />

Dragomanov und R. Köhler ;II, 241, 355) hinweisen sollen.<br />

Nr. 7, S. 51 f. »Die Krone und der Hirte«. Der Hirte wird Bräutigam der<br />

einzigen Tochter des Königs, nachdem sich dreimal auf sein Haupt die in die<br />

Höhle geworfene Krone niedersetzte. Sonst wird auf diese Weise gewöhnlich<br />

der neue König selbst gewählt. Vgl. meinen Aufsatz in dem Närodopisny

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