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Slavische Philologie - Archiv

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Kritischer Anzeiger.<br />

schichte zusammenhängt, in welche auch die Entstehung der Erzählung von<br />

den zwei Brüdern fällt, d. i. mit der Epoche der XIX. Dynastie, mit der<br />

Epoche Ramses II.<br />

— Sesostris. Diese kühnen Hj'pothesen will nun der Verfasser<br />

wieder mit Hilfe der Etymologie sicherstellen.<br />

Idolisce tritt auch unter<br />

den Namen Batyg Batygovic, Badan, Badanovic, Kalin-car u. a. auf. Die Erzählungen<br />

historischen Inhaltes von den Kriegszügeu des Königs Kausu<br />

(Kosej) Sesostris flössen mit der phantastischen Sage von König Kausu —<br />

Bata (Bitiu) und seinen Metamorphosen, in einem Worte von Kousej dem Unsterblichen<br />

zusammen. Einige Rhapsoden behielten lange im Gedächtnis, daß<br />

dieser Bata Kosit war, d.h. Bewohner der Provinz Kus, welche noch einen<br />

anderen Namen hatte. An, gleichwie das Volk selbst und jeder einzelne Bewohner<br />

dieses Landes A» hieß. So wurde zu dem Eigennamen des Kousej<br />

Bata das Epitheton An angefügt: Bafa-an, und daraus wurde mit der Zeit<br />

Batan oder Badan. In eine spätere Zeit fällt die Hinzufügung des Patronymikons<br />

Badanovic: >Die logische oder faktische Grundlage dieses Patronymikons<br />

liegt wieder in der ägyptischen Sage von den Metamorphosen des<br />

Bitiu-Kousej, d. i. desselben Bata< (S. 154). Batyg ist ein Augmentativum von<br />

Bata (S. 155). Die Sagen von diesen Heereszügen wurden ursprünglich »von<br />

unseren Vorfahren den Skythen in jener weiten Epoche gebildet, als sie noch<br />

in Asien lebten und mit vielen anderen Nachbarvölkern nicht einmal die<br />

schrecklichen Kriegszüge der Herrscher zu ertragen hatten, deren Namen sie<br />

nicht im Gedächtnis behielten, aber doch deren allgemeinen Titel Kousej (Kousu,<br />

Kus). Dieses tapfere Skythenvolk konnte sich aber auch selbst mit einem<br />

Siegeszug gegen Ägypten ausweisen. Herr Speranskij erinnert an den von<br />

Strabo erzählten Zug des Herrschers der Skythen Idanthyrsos durch ganz<br />

Asien bis zum Nil, »d.i. in das Gebiet des Kousej (des ägyptischen Pharao)<br />

selbst«. Er erklärt zwar selbst, es wäre riskiert zu behaupten, daß gerade<br />

dieser Siegeszug die ursprüngliche Grundlage der Sage von dem Siege des<br />

Ilja Muromec über Idolisce-Kousej war (S. 157). Dennoch ließen sich hieraus<br />

manche und wichtige Details der russischen epischen Lieder von diesem Stoffe<br />

erklären. Die Grundlage der Vorstellungen von Kousej-Idolisce hätten jene<br />

Denkmäler geboten, die Ramses II. in allen unterworfenen Ländern aufrichten<br />

ließ.<br />

Die Benennung Idolisce poganoje konnte natürlich erst in der Zeit des<br />

vollständigen Sieges des Christentums entstehen (S. 163). Zum Beweis seiner<br />

Hypothesen führt der Verfasser noch andere etymologische Erklärungen auf.<br />

Badan Badanovic hat in einigen epischen Liedern noch einen Sohn Torokaska:<br />

unter diesem Namen sei der Name eines späteren Nachfolgers Ramses des<br />

Großen erhalten und zwar des Pharao der XXV. Dynastie Ta-cha-ra-ka,<br />

griechisch Tä^xog, Tuquxös. Sogar wenn Badan sohaka-csLT geschimpft wird,<br />

will der Verfasser ein Überbleibsel aus der ägyptischen Geschichte erblicken<br />

es wären in der ältesten Redaktion dieses Stoffes die Niederlagen erzählt<br />

worden, welche die letzten Herrscher der glänzenden Periode der ägyptischen<br />

Geschichte oder wenigstens der ägyptischen Selbständigkeit erlitten hätten.<br />

Sahakon {laßaxwr] und Tacharak.<br />

Ein anderes episches Lied erzählt von Kalin-car, welcher nach Rußland<br />

zahllose Scharen von Tataren brachte. H. Speranskij bemerkt, daß wir ans

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