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Slavische Philologie - Archiv

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460<br />

Kritischer Anzeiger.<br />

dem rwockov 254, hrvohcek 255, uz sem mwolila dävno mladou zenov byti 278,<br />

odskoci'r 248, nevedt'ü 251 , hr«ob otvkrau und daneben kräjal 253, doniesoZund<br />

doniesoy 254 in demselben Liede u.s.w.<br />

Selbst ist der Verfasser durchaus nicht<br />

fest in der Grammatik, besonders kann er nicht etymolog. y von i unterscheiden,<br />

so wirft er zusammen hi/d/o = imanie und bidü'lc: bidio (S. 12"'), schreibt<br />

vir (= usatä sova S. 133), zähidCavy = zäbudlivy und versucht das i in dem<br />

Worte symbolisch zu erklären (S. 141); selbst dann im Texte starobily. Interessant<br />

ist ao statt ä in zaoduch (zäducha, asthma), zaoprah, zar^pac neben<br />

za«pac (S. 111 f., stranavhore, ktorä najskorej snahom zapadti, übrigens auch<br />

in Mähren gebräuchlich). Ist dieses ao ein Diphthong? In zaupac ist jedenfalls<br />

a mit einem labialen Nacliklang, wie wir in polnischen Dialekten finden,<br />

z. B. in Oppeln ziC'lese u. a. Aber wie steht dazu a^? An diese Übersicht des<br />

sprachlichen Materials schließt der Verfasser eine Schilderung der Wirtschaftsund<br />

Besitzverhältnisse (S. 151— 162), weiter der Handwerke und der Hausindustrie<br />

(S. 1G3— 166), und dann erst geht er zu dem eigentlichen ethnographischen<br />

Teil über: beschreibt die Tracht (S. 167—174), die Stickereien<br />

(S. 175— 177), die Gebräuche (S. 178 201) und zwar zuerst an den einzelnen<br />

Festtagen und Festzeiten des Jahres vom Weihnachtsfeste an, dann im Familienleben<br />

von der Taufe bis zum Begräbnis. Hierauf folgen Aberglauben,<br />

Zauber und Volksmedizin (S. 202— 206), z.B. zu einem mit epileptischen<br />

Krämpfen Befallenen wird ein erstgeborener Mensch gerufen, der den Betreifenden<br />

noch nicht in solchen Krämpfen gesehen hat; der muß von dem<br />

Kranken die Kleider abreißen und sie in der Stube in die Erde vergraben —<br />

wenn der Kranke nicht mehr die Kleider erblickt, stellen sich keine Kj-ämpfe<br />

mehr ein. Es wird jedenfalls dies auf der Vorstellung beruhen, daß der<br />

Krankheitsdämon in den Kleidern seinen Sitz hat, und begraben werden muß,<br />

daß er niemand anderen befällt. Ahnlich wird z. B. einem kranken Kinde das<br />

Hemd ausgezogen, hinausgeworfen und wohin es fällt, vergraben; dann gesundet<br />

das Kind (vgl. Dobsinsky Prostoni'ir. obycaje, povery a hry S. 112).<br />

Ein Steinchen, um welches die Schlangen in einen Haufen zusammenkriechen,<br />

ist ein Glücksstein [gleich bei Dobsinsky op. c. 114), wie der goldene Kamm<br />

oder das Kreuz, welches eine Schlange am Kopfe hat (Dobsinsky op. c 105),<br />

oder die zwei goldenen Hörnchen am Kopfe des Schlangenkönigs (Nowosielski<br />

Lud ukraj. I, 251, Federowski Lud bialorus. II, Nr. 48). Hexen erblickt der,<br />

welcher vor Sonnenaufgang zum Bache geht und dort, wo er sitzt, mit der<br />

Dreikönigskreide ein Kreuz macht, anders wieder Casopis mus. spol. slov.<br />

III, 139.<br />

Weiter werden einige Sagen, Legenden, Märchen mitgeteilt (S.207— 212):<br />

seit welcher Zeit die Ähren so klein sind;<br />

als die Türken das hl. Kreuz aus<br />

Jerusalem wegnahmen und in ein mit sieben eisernen Toren befestigtes Schloß<br />

brachten, berieten sich der Engländer, Franzose, Russe, Slovak, Deutsche und<br />

Italiener, wie das Kreuz wiederziibekommen; da kam ein Detvaner, bot sich<br />

an, das Kreuz in der Nacht zu stehlen, und brachte es wirklich den anderen<br />

Tag morgens , nachdem er mit einer Zaubergerte die Wache starr gemacht<br />

hatte; vgl. Schott Walach. Märch. S. 289, Nr. 41; der Hirte bei König Mathias<br />

zu Gast ; der Schatz des Janosik ist zu heben von dem, welcher zwölf Brüder

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