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Slavische Philologie - Archiv

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1<br />

Medvecky, Monographie über Gyetva, angez. von Polivka. 459<br />

des Städtchens Gyetva an der südöstlichen Grenze des Komit. Zölyom (Zvolen,<br />

Sohl) und in den angrenzenden Gebieten des Komit. Nograd (Novohrad)<br />

und Gömör beschrieben. Nach einer allgemeiueu geographischen und geologischen<br />

Beschreibung des Landstriches folgt ein Verzeichnis der Flurnamen<br />

i'S. 15—2ü) »dieses soBUsagen prähistorischen Grundbuches des Volkes«, wie<br />

der Verfasser meint. Nun in ein solch hohes Alter reichen diese Namen<br />

kaum, wenigstens bezeugt das gar nichts, im Gegenteil finden wir Namen,<br />

deren jüngerer, vielleicht recht junger Ursprung zweifellos ist, wie z. B. Rajkäk<br />

(S. 18), von welchem der Verfasser selbst sagt, daß er aus dem deutschen<br />

Reitsteg entstanden ist. Es folgen darauf eine Übersicht der Altertümer der<br />

Gegend (22— 27) und eine geschichtliche Übersicht derselben und ihrer Bewohner.<br />

Hier werden die etymologischen Erklärungen des Namens Detca<br />

erwähnt, auch Volksetymologien; am meisten spricht noch an die Zusammenstellung<br />

desselben mit poln. dziaiwa, klruss. ditva. Der Verfasser polemisiert<br />

gegen die von einigen ungarischen Gelehrten ausgesprochene Vermutung, daß<br />

die Detvaner Nachfolger südslavischer, aus der Herzegovina oder aus Bosnien<br />

von König Mathias eingeführter Kolonisten seien, beruft sich auf die bereits<br />

von J. Skultety angeführten Gegenbeweise, daß besonders in dem Dialekte<br />

der Detvaner keine südslavischen Reste vorhanden sind. Auf die von Otto<br />

Hermann angeführten Gründe, daß nämlich die Ornamentik, wie sie sich auf<br />

den Werkzeugen der Detvaner vorfindet, mit der südslavischen übereinstimmt,<br />

daß die Henkel ihrer Schöpfgeschirre, deren zahlreiche Abbildungen wir dann<br />

in dem Buche finden, romanischen Stiles sind, ist der Verfasser nicht eingegangen,<br />

und hat sich überhaupt in eine endgültige Entscheidung der Frage<br />

nicht eingelassen. Hierbei werden wohl in erster Reihe die Ornamentik und<br />

die Gefäße der anderen, die Karpaten bewohnenden Völker heranzuziehen<br />

sein. In diesem historischen Kapitel lesen wir noch über die Untertanverhältnisse<br />

der Bauern (S. 39 ff).<br />

Es folgen weiter Kapitel über die Gemeindeverwaltung (S. G7 f.), die Geschichte<br />

der Kirche (S. 72 f.), Schulwesen (90 f.), humanitäre Institutionen der<br />

Gemeinde (S. 90 f.), demographische Übersicht mit sehr genauen statistischen<br />

Tabellen. Hieran schließt sich ein Verzeichnis der Familiennamen (S. 2 1<br />

1 22) ohne irgendwelche Auslassungen, nur bei einigen ist in den Anmerkungen<br />

angegeben, woher ihre Träger eingewandert sind. Nun folgt ein uns besonders<br />

interessierendes,<br />

leider weniger befriedigendes Kapitel über den Dialekt<br />

'S. 12:^ f ), zuerst eine Sammlung von Wörtern, die diesem Dialekte eigen sind<br />

(S. 125—137), zum Schluß Phraseologie (S. 1-J2— 149) und eine Sammlung von<br />

Sprichwörtern u. ä., auch Prognostica (S. 1 49 f ). Dazwischen eingeschoben<br />

ist der grammatische Teil, d. i. einige Bemerkungen zur Morphologie — hier<br />

ist am interessantesten der Infin. hüci. Phonetische Angaben sind leider gar<br />

keine, nur gelegentlich ist bemerkt, daß das aus konsonant. u entstandene v<br />

fast wie / lautet, auch in dem Diphthonge uo < vn nach einer Tennis :<br />

v<br />

sprolku; wie das aus i-ü im Partie, praet. act. entstandene ?-, wie v im Instr.<br />

sg. der «-Stämme, bei dem Pronomen lautet (zenov, mnov), erfahren wir nicht<br />

und sind darüber um so ungewisser, als der Herausgeber hier verschieden<br />

schreibt, wie z. B. hunj 142, di/vvjde 142 neben spr^lnica 131. sirvotka 256 se-<br />

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