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Slavische Philologie - Archiv

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458 Kritischer Anzeiger.<br />

der Schatz als goldenes Lamm erschien, und dem Knechte Teufel: »So sind<br />

also die Teufelsgelder nicht von Vorteil«. Nr. 329: »Also geschah es vor<br />

vielen Jahren! Heutzutage kommt so etwas nicht mehr vor, die Menschen<br />

es nicht wert — sie sitzen bis zu den Ohren in Sünden«. — In anderen<br />

sind<br />

ganz kurz: »So geschieht es dem Geizigen« Nr. 213, »Auch für die Trunkenbolde<br />

ist Strafe« Nr. 2 ! 5 u. a. o.<br />

Romanov fügte den einzelnen Märchen keine bibliographischen Hinweise<br />

auf verwandte Varianten hinzu, nicht einmal auf seine eigenen früheren<br />

Bände, obzwar er es früher teilweise wenigstens tat, so im IV. Bd. seines<br />

Werkes. Dessen Benutzung erleichterte er freilich teilweise durch das beigefügte<br />

Register S. 513—528.<br />

Dieses Register hat dieselben Mängel, die wir dem Werke Federowskis<br />

aussetzten. Es sind in dem Register bei weitem nicht alle wichtigsten Motive<br />

angeführt, und soweit sie angeführt sind,<br />

sind sie nicht glücklich eingereiht,<br />

das eigene Schlagwort nicht glücklich getroffen, und so finden wir z. B. an<br />

verschiedenen Stellen dasselbe Motiv, z. B. reHei)a.ix Btiaaext cgöa sa iiaöaBH-<br />

TC^fl uapcKoii ÄOiepii S. 515, und Ubiranx BbiÄaeTT> cc6fl sa H3'>aBiiTejrH uapcKoö<br />

Äoiepu S. 527, als ob es das Wichtige wäre, was für eine soziale Stellung der<br />

vermeintliche Erretter und der Verräter des Drachentöters einnimmt. Oder<br />

ganz unnütz BopoöBU noMoraiox'B KoöuJiHmi nacTH S. 514, mepiuHu noMoraron.<br />

Koöbuimi. nacTu S. 527, wo doch wichtiger ist das Weiden der Stuten der Zauberin.<br />

Die Motive rpoMX-aaTi. 510, ^O/KÄt-saTi 516, MopoB-L-sjub 522, Co.iime-<br />

3flTb 525, Opc.ix-3aTb 523, Cokojix-3iitl 525 gehören zusammen »Tierschwäger«<br />

und dessen Varianten. Der Herausgeber ist augenscheinlich sehr wenig bebekannt<br />

mit der Märchenforschung und weiß nicht den Kern des Märchens<br />

herauszufinden, Stoff und Motive und bloßes Beiwerk von einander zu trennen.<br />

In seiner Vorrede bemerkt Romanov, daß er mit diesem Buche bei weitem<br />

noch nicht sein Material erschöpft hat, aber daß er nicht mehr bloßes Rohmaterial<br />

drucken möchte. Er denkt an eine neue Ausgabe der früheren Bände<br />

und dazu möchte er sein noch ungedrucktes Material hinzufügen, etwa in<br />

Form von »Schemen« der Märchen, wahrscheinlich also in der Art, wie es<br />

Jurkschat mit den litauischen Märchen machte. Aber zu einer solchen Arbeit<br />

ist eine gründliche Kenntnis der Märchenliteratur erforderlich. Es wäre im<br />

Interesse der Märcheukunde sehr erwünscht, wenn H. Romanov bald all sein<br />

Material veröffentlichen könnte, aber zu der Arbeit, an welche er nun denkt,<br />

benötigt er einen tüchtigen Ratgeber und Mitarbeiter.<br />

O. roUvka.<br />

4. Detva. Monografia. Spisal Karol A. Medveckj, rim. kat. knaz.<br />

Detva 1905. Tlacou knibtlaciarne Karla Salvu v Ruzomberku.<br />

gr.-8o. S. 330 + XV.<br />

Bei den Slovaken Nordungarns ist es so still im literarischen Leben geworden,<br />

daß jede größere Erscheinung das größte Interesse hervorrufen<br />

muß. Aber auch in größeren Literaturen würde eine solche Monographie wie<br />

die vorliegende freundlich begrüßt werden. Es wird in derselben das Gebiet

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